• Lieber Achim,

    das ist ja eine tolle Strecke! :P:P:P:P

    Jetzt muss ich nur noch meine Schuhe suchen, denn die hat es mir beim betrachten deiner Granaten ausgezogen. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Bei JoHelbigs kleiner Auswahl ist der Sina Brief oben auf Seite 4 mein persönlicher Favorit :)

    Von mir wieder ein kurz über die Grenze Brief vom 8 Januar 1849 nach Arlon in Belgien. Ovaler Luxembourg Franco Stempel in rot. Grenzübergangsstempel Luxembourg par Arlon vom 8 Januar auf dem Verso. Gesamt Porto 4 décimes davon 2 für Luxemburg und 2 für Belgien gemäß Postvertrag vom 24 April 1842. Diese Tarife beruhten auf den Portosätzen von 1835.

    Wagner & Schoeman Niederlassung Luxemburg. Es gab das Haus auch in Trier. Einen Trier Brief zeige ich euch später. 1843 siedelt sich die Firma in Luxemburg an. Anfangs nur eine Handschuch-Fabrik ! Aber wie so oft haben die damaligen Handelshäuser auch Bankgeschäfte betrieben. Es wurden so meine Quellen weder Zahlen offen gelegt noch Bilanzen erstellt. Naja andere Zeiten andere Sitten . In Luxemburg wurde Wagner & Schoeman 1856 umbenannt: H. Werling et Cie. Nicht so in Trier. Ich besitze Beleg späteren Datums die dies bestätigen. Das Bankhaus hat im Laufe der Jahre noch mehrmals den Namen geändert und ist dann 1940 ganz von der Bildfläche verschwunden.
    Aus diesem Bankhaus wird eine 1 bzw 2 Rahmen Sammlung. In Luxemburger Rahmen passen übrigens 15 Blatt. Hier der erste Entwurf meiner Titelseite, muss noch etwas daran feilen

  • Liebe Lulu,

    ihr habt also 3 Reihen á 5 Seiten im Rahmen? Das ist mal clever und würde ich mir hier auch wünschen.

    Für mich sieht das Gezeigte sehr gut aus - da kann man sich wirklich auf 15 schöne Seiten freuen, denke ich mal. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Gekrönte Häupter Luxemburg – La Haye

    (Auf dieses Kleinod bin ich ein ganz bisschen stolz)

    Vorderseite eines Briefes nach Den Haag an Wilhelm II, König der Niederlande, Prinz von Oranien-Nassau und Großherzog von Luxemburg. Roter Abgangsstempel Luxemburg vom 15.12.1844. Rote Chargé-Marke „Aangetekend“. Alle Briefe an den König mussten eingeschrieben werden. Leider ist der Absender nicht mehr zu ermitteln. Man kann aber davon ausgehen dass es sich um einen dienstlichen Brief handelt, es gibt keine Portoangaben. Briefe von öffentlichen Ämtern an den König, waren freigestellt.

    Wilhelm wurde am 6 Dezember 1792 in Den Haag geboren. Auf den Thron kam er am 7 Oktober 1840 und behielt diesen Sessel inne bis zu seinem Tode 1849. Nach seinem Tode kam ein Großteil der Königlichen Gemäldesammlung zur Versteigerung und mein Lieblingsbankier u.a auch Konsul der Niederlande in Paris hat so manches Bild erworben.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._(Niederlande)


    Marke von 1939 zur 100 jährigen Unabhangigkeit Luxemburgs / Reiterstandbild WII auf dem Knuedler

    Phila-Gruß

    Lulu

  • Liebe Lulu,

    angesichts deines herrlichen Beitrages hier frage ich mich, ob es nicht ein lohnenswertes Ziel wäre, Briefe an Regenten zu sammeln. Hier gibt es zwar einen eigenen Thread dazu, aber wenn man mal eine Abstreichliste des 19. Jahrhunderts machen würde, könnte man ganz konkret auf die internationale Suche gehen und die Sammlung würde nach einigen Jahren sicher ganz schön fett in der Hüfte werden - und ein Augenschmaus sowieso. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph

    eher ins Portmonnaie 8o als auf die Hüfte. Einen habe ich noch ( einer seiner Söhne). Habe ich aber erst kürzlich gekauft, brauche noch etwas Zeit für die Aufarbeitung.

    Phila-Gruß

    Lulu

  • Liebe Lulu,

    Geldbeutel geht auch! :P

    Immer her mit deinen schönen Briefen - woher auch immer du diese Rosinen her hast (gibt es so viele Auktionshäuser in BeNeLux?).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich hatte Bayern Klassisch einen Vorphila-Brief nach Trier versprochen. Dieser Brief bereitete mir wahrlich Probleme und das kurz vor dem Wettbewerb. Die Beschreibung die beilag war sehr dürftig und auch noch falsch wie ich nach längerem Suchen heraus gefunden habe. Und das von einem renommierten Luxemburger Sammler.

    Hier die damalige Beschreibung : Porto = 1 1/3 = 1 Silbergroschen + 1/3 . Dieser Silbergroschen !!! Meine Sammlerkollegen konnten mir nicht helfen. Ich habe die Lösung dann ganz alleine gefunden, allerdings hat es mich einige Stunden gekostet.

    Hier nun mein Text : Korrespondenz des Kolonialwarenhändlers Ferdinand Pescatore vom 16. Januar 1819 nach Trier. Roter einzeiliger Abgangsstempel LUXEMBURG 45x6,5mm. Das Porto im Grenzgebiet betrug laut Postvertrag vom 15.8.1817 2 sols in niederländischer Währung = 11/3 preußische Gutegroschen.

    Ferdinand wurde am 20.6.1791geboren. Er verbrachte seine Jugend in Mersch bei Pfarrer Schmitz, der mit seiner Erziehung beauftragt war. Danach kam er zu seinem Vater nach Luxemburg und half ihm im Kolonialwarengeschäft der rue de la Boucherie (Fleischergasse), das er nach dem Tode des Vaters übernahm und um eine Weinhandlung erweiterte. Er produzierte und verkaufte auch Branntwein und eröffnete eine Filiale in Trier. In seinem Geschäft der rue de la Boucherie beschäftigte er zwei junge Damen, die Schwestern Jeanne-Marie und Anne_Marguerite Claus. 1813 heiratete er die schwangere Jeanne Marie. Ihre Tochter Marie-Joséphine wurde im selben Jahr in Trier geboren. Er scheint mit beiden Schwestern uneheliche Kinder gehabt zu haben. 1841 war er Vorsitzender der Handelskammer. In der ersten Ständeversammlung vertrat er von 1842 bis 1848 den Kanton Mersch. Von 1844 bis zu seinem Rücktritt 1848 war er Bürgermeister der Stadt Luxemburg. Ferdinand verstarb am 25. Dezember 1862.

    Phila-Gruß

    Lulu

  • Liebe Lulu,

    Versprichen gehalten!

    Preußen gab 1821 den Gutengroschen zu Gunsten des Silbergroschens ab, aber ich meine gelesen zu haben, dass man erst 1825 die Umstellung tatsächlich vollzog. Die Altverträge, die noch auf Gutegroschen lauteten, wurden zumindest vorerst beibehalten (bei Bayern erst 1835 in Silbergroschen geändert).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Nun aber endlich meine vermeintlichen ‘Zwillingsbriefe’ , hat leider etwas länger gedauert

    1. Brief nach Beaune mit rotem Abgangsstempel (holländische Type) LUXEMBURG 19 MRT. Rayon-Stempel L.P.B.1.R. (Lettre Pays-Bas 1er Rayon ). Grenzübergangsstempel Pays-Bas / Thionville vom 20. März 1840. Auf der Rückseite befinden sich die Stempel von Metz (20.3.40) sowie Dijon und Beaune (23.3.40). Das Porto beläuft sich auf 9 décimes: gemäß frz.-niederländischem Abkommen vom Oktober 1839 : 30 c für Luxemburg+ 60 c für die Strecke Thionville-Beaune (300-km-Zone) gemäß französischem Tarif vom Januar 1828.

    2. Auch dieser Brief geht nach Beaune gleicher Absender – gleicher Empfänger. Datiert ist er vom 25 Oktober 1840. Alles scheint identisch, aber das Porto ist verschieden. Gezahlt wurden 17 décimes! Was ist nun anders bei diesem Beleg? Links das Zeichen für die höhere Gewichtsstufe. Somit hätte der Brief wie folgt frankiert werden müssen: 30 c x 1.5 = 4.5d aufgerundet auf 5 (korrekt vermerkt oben links in rot). Das Porto Thionville-Beaune 60cx1,5 = 90c macht insgesamt = 14 décimes. Bezahlt wurden aber 17 décimes!

    ****

    Wie konnte das sein? Da ich einfach keine Erklärung fand, habe ich Brief 1 in die Sammlung eingebaut. Später habe ich einen französischen Sammler um Hilfe gebeten. Dieser Sammler hat ähnlich wie Trinquier eine interessante Webseite die ich immer und immer wieder besuche. Hier der Link : http://jean-louis.bourgouin.pagesperso-orange.fr/

    Sein Fazit: der französische Postbeamte in Beaune hat das Gewicht höher angesetzt als der Kollege in Thionville weil es wahrscheinlich auf der Grenze von 9.9 / 10 Gram lag und somit 12 décimes (60cx2) verrechnet also die dritte Gewichtsstufe. Der Grund: Unzulänglichkeiten beim Wiegen wie etwa eine unpräzise Waage.

    Phila-Gruß

    Lulu

    Einmal editiert, zuletzt von Zockerpeppi (20. April 2014 um 19:07)

  • Hallo Lulu,

    ein schönes Paar hast du da - klasse.

    Ich habe mich mit James v. d. Linden mal unterhalten und er meinte, das franz. Zeichen wäre ein "V". Ich sagte ihm, es sollte eher ein "D" sein. Weißt du, was nun stimmt?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Aus meiner Sicht auch eher ein V als ein D. Ich habe einen Brief aus Frankreich nach Spanien wo das Zeichen eher einem J gleicht. Bei Gelegenheit zeige ich diesen Beleg denn nicht alle Phila-Aspekte sind geklärt

    Phila-Gruß

    Lulu

  • Die Belgische Post stellte den Betrieb am 22.6.1839 ein. Ab da und für kurze Zeit galt wieder das Niederländische Postregime. Soweit mir bekannt hatten wir für die Übergangszeit einen Sonder Postvertrag nur mit Belgien. Die Einführung einer eigenen Postverwaltung wurde am 9 November 1841 in La Haye per Gesetz gestimmt. Die Einführung erfolgte offiziel am 1.1.1842 und wurde per königlich-großherzoglichen Beschluss vom 20.8.1842 genau geregelt

    Was nun die Vergütung mit Frankreich während der Übergangszeit angeht: ich habe das zwar schon irgendwo gelesen, kann aber auf Anhieb nicht antworten. Ich muss meine Literatur durchsehen.

    voilà :

    Laut Konvention Frankreich Niederlande vom 20 September 1839 fiel Luxemburg wieder unter die Konvention vom 12.9.1817. Die Konvention sieht eine Transittaxe gemäß dem gültigen Inlandsporto vom Eingangsbüro bis zum Ausgangsbüro vor. In deinem Falle von Pont de Beauvoisin bis Thionville . Mir scheint dies erfolgte gemäß den Fr Inland Portosätzen von 1828, Entfernung +/-426 km , die Entfernungsstufe 401-500 km = 8 décime (80centimes)


    http://www.dasv-postgeschichte.de/pdf/5302_F-NL_1839.pdf

    Phila-Gruß

    Lulu

    7 Mal editiert, zuletzt von Zockerpeppi (12. Juli 2014 um 23:25)

  • Darauf habe ich nun keine Antwort. Vorphilatelie wird nicht so häufig gesammelt und wenn dann auch nicht unbedingt Incoming . Da wo du den Brief her hast ( ich kenne die Signatur des Händlers unten rechts) gab es nur 2 im Angebot. Ich hatte den anderen Italien Brief im Auge.

    Es ist die erste Incoming Mail überhaupt in Luxemburg. Der Händler schreibt dass Briefe aus dem Kirchstaat nach Luxemburg mit dem 10 Stempel rar sind, einzig nach Luxemburg ( naja!) Auch ist die Beschreibung recht üppig ausgefallen allerdings auf französisch. Die Portoaufbröselung steht im Text. Meine 80 französischen centimes beziehen sich nur auf die 8 décimes. Das Porto wurde in Luxemburg in niederländischen cents vermerkt.

    Zitat :

    1841
    - C.à d "DIREZIONE DI ROMA/ 1 APR" s/pli pour LUXEMBOURG, port payé jusqu`aux frontières des Etats Pontificaux avec au verso cachet rouge "10" (baj), acheminé par la Sardaigne "T.S.2" (Transit Sarde 2ième rayon), port "8" décimes et la France c.à d d`entrée en France "SARD/ PONT de B.", port "8" décimes = 16 décimes au total; à l`arrivée ce port fut converti en 80 centièmes de florins ou centimes + 40 centimes pour le port luxembourgeois = 120 centimes. Le cachet "10" des Etats Pontificaux est très rare, unique sur une lettre pour une telle destination

    Phila-Gruß

    Lulu

    Einmal editiert, zuletzt von Zockerpeppi (12. Juli 2014 um 21:49)