Ankunftsstempel vorne auf dem Brief?

Hallo in die Runde,

ich bin mal gespannt, wie viele Briefe hier zusammen kommen, bei denen der Ankunftsstempel vorderseitig, statt siegelseitig abgeschalgen wurde.

Ich beginne mit einem damals 15 Kr. frankierten Brief an das Landgericht von Hilpolstein, der am 2.11.1843 in Kempten abging und am 4.11.1843 in Pleinfeld ankam.
Siegelseitig bekam er gar keinen Stempel, dafür strich man den falsch gesetzten vorne durch.

Hilpoltstein hatte damals keine eigene Post (erst am 1.4.1851 eröffnet) und wurde von dem ca. 2 km entfernten Pleinfeld postalisch bedient.

Der Absender zahlte 15 Kr. für Briefe über 1/2 bis 1 Loth über 18 - 24 Meilen (Entfernung Luftlinie unter 22 Meilen); aber solch ein Brief hätte nur 8 Kr. + 4 Kr. = 12 Kr. gekostet. Fälschlicherweise hat man in Kempten also die Entfernungsstufe 24 - 30 Meilen für 10 Kr. + 5 Kr. = 15 Kr. berechnet - leider zu Lasten des Absenders.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Liebe Freunde,

ich kenne nicht viele Briefe, die den Auf- und Abgabestempel auf der Vorderseite tragen. Der Grund mag in einigen Fällen der gewesen sein, dass dem Brief selbst Akten und Dokumente untergebunden waren, die das ordnungsgemäße Abschlagen eines Poststempels verhindert hätten.

Hier ein Brief aus Augsburg vom 12.2.1849 nach Neuburg an der Donau. Der vorderseitige Ankuftsstempel ist gut abgeschlagen worden, doch lesen wir in der unteren linken Ecke der portofreien Regierungs - Sache "Mit Akten". Was wir wissen, ist dass der Brief mit Akten bis 1 Pfund gewogen haben musste, da sonst der Briefpoststempel der Filiale Augsburg Stadt nicht verwandt worden wäre.

Liebe Grüsse von bayern klassisch