Liebe Freunde,
zu einem unscheinbaren Brief habe ich einige Fragen, die mir hier sicher beantwortet werden können.
Geschrieben in Konstantinopel am 19.9.1849 (das ist kein Schreibfehler von mir) war er an Firma G. F. Herrenschmidt in Strasbourg im Elsass gerichtet. Meines Erachtens zahlte der Absender hier gar nichts. Er hat einen Leitvermerk "Voie de Vienne", also "über Wien", was die Leitung mit dem österreichischen Lloyd über Triest ausschließt. Des weiteren zeigt er siegelseitig das Contumazsiegel von Semlin, heute ein Stadtteil von Belgrad (leider hat ein Depp das 2. Siegel des dortigen Contumazamtes heraus geschnitten).
In Wien, hier ohne Transitstempel, erhielt er den T.A. - Stempel für Transit Austria bzw. Transit Autriche, wie man will. Da er siegelseitig den Stempel von Strasbourg von 1848 (!) zeigt, liegt hier entweder eine Fehleinstellung vor, oder der Absender hätte sich zweimal im Brief selbst verschrieben. Es darf spekuliert werden ...
Meine Frage bezieht sich auf den Laufweg des Briefes - es wäre möglich, dass er über Österreich - Vorarlberg und die Schweiz (Hüningen - St. Louis) gelaufen ist, aber ich halte die Leitung über Bayern, Württemberg und Baden für die wahrscheinlichere. Gerade bei Briefen nach Strasbourg selbst fehlt oft der Grenzübergangsstempel "Autriche - Strasbourg", während er von Hüningen - St. Louis immer auf den Briefen zu finden ist.
Die Taxe von 12 Decimes = 36 Kr. rh. ist mir hinsichtlich ihrer Zusammensetzung nicht ganz klar. Auch hier hätte ich gerne gewusst, wie sie sich aufschlüsselte.
Liebe Grüsse von bayern klassisch