Beiträge von hans7

    Lieber Michael,

    ein interessantes Stück! Auf jeden Fall mußte der Empfänger in Russland, die 10 Kop. bezahlen, ob er jetzt einen Brief aus oder in die Gebiete schickte, die einen Sondertarif hatten. Denn soweit ich weiss, gab es in Russland die Möglichkeit der Frankierung, oder Bezahlung bis zur Grenze Russlands.

    Das weisst Du schon, daß diese Briefe nicht so oft vorkommen, wie es aus preußischer Seite aussieht, kenne ich nicht. Aus Russland sind die Briefe selten. Bis zum Jahre 1864 mußten die Briefe aus Russland bar bezahlt werden, Briefmarken konnten erst ab Mitte 1864 auf Auslandspost verwendet werden!

    An Magdeburger, Bruchteile von Frankierungen, wurden je nach dem, (bis 0,5 ab, und ab 0,5 Kop. auf die nächste ganze Zahl) entweder auf- oder abgerundet! Ich kann mir aber gut vorstellen, das man überwiegend zum nächsten Kopeken aufgerundet hat!

    Hier ein Brief aus Kalisch nach Posen, im Grenznahen Postaustausch, frankiert mit 7 Kop./2 Sgr., vom Jahre 1870. Angenommen in Kalisch/Polen, über ostrowo (Grenz PA) nach Posen.

    Gruß Hans

    Lieber Michael, und bayern klassisch,

    ich habe in den Postregeln von 1861, aus Russland, zu der Sendungsart Waarenproben, folgendes gefunden: "Sendungen mit Waarenproben werden frankiert und unfrankiert angenommen, dürfen aber das Gewicht von 3 preuß. Loth nicht übersteigen und müssen so eingeschlagen sein, das gleich zu sehen ist, daß das Couvert nichts anderes enthalte. Für solche Sendungen bis zu 2 Loth preuß., wird gezahlt: das einfache Briefporto, bis 3 Loth das Doppelte. Diesen sendungen können auch gewöhnliche Briefe beigefügt werden, jedoch nur bis zu 1 preuß. Loth Gewicht, so daß das Ganze das Gewicht von 2 bis 3 Loth nicht übersteigt. Das Porto für solche Sendungen wird wie oben berechnet (10 plus 10 Kop.). Für die aus Preußen und aus den jenseits Preußen gelegenen Staaten unfrankiert ankommende Waarenprobensendungen wird das Porto, wie für die abgehenden entrichtet; die frankierten werden unentgeldlich ausgegeben. Über jeden frankierten Brief oder jede andere frankierte Sendung erhält der Absender eine Quittung, wofür 2 Kop. S. zu zahlen sind."

    Es dürfte sich als gleiche Sendungsart ergeben, ob es nun Muster ohne Wert sind oder Waarenproben! Dann sind die 36 1/4 Kop. ca. 13 Sgr., die als fester Preis für die Sendungen nach Frankreich angegeben sind, für den einfachen Brief bis 12 1/2 gr. russ. Gewichts. Das ist aus Seiten der russ. Post so angegeben.

    Gruß Hans

    Lieber Michael,

    ein wirklich ausgefallenes Stück, das Du da ergattert hast! Nach dem russischem Gebührensatz, wurde der Brief als ein einfacher Gewichtsbrief (1 Loth) berechnet, nach Deutschland (Postverein) kostete dieser 20 Kop., und nach Frankreich ist er mit 36 1/4 Kop. angegeben. Es wurde so gerechnet, das der Brief im Inland mit 10 Kop. und für die Länder vom Postverein nochmals mit 10 Kop., zusammen 20 Kop. berechnet wurden. Es gab ja damals schon die Sonderregelung für Grenznahe Bereiche, mit 14 Kop., und etwas weiter gelegne Orte mit 17 Kop.

    Gruß Hans

    Lieber Michael,

    erst mal Glückwunsch zu Deinen schönen Stücken - alle Achtung! Ich habe einen Portobrief von Taganrog über Wien nach Genua von 1872. Versehen mit einem Nachporto zuschlag von 1 Lire. 1872 steht im Handbuch aus Russland nach Italien, der bezahlte/frankierte Brief über Preußen 14 Kop., über Österreich mit 20 Kop. Die unbezahlte Korrespondenz via Preußen 24 Kop. und durch Österreich 26 Kop. so wie ich die Zahlen sehe wurden 20 Kop. (schwarz) und 30 wfr? angeschrieben? Was meinst Du dazu?

    Gruß Hans

    Hallo bayern klassisch,

    zu Deinem 14 Kop.-Brief nach Bayern - ein schönes Stück - ist anzumerken, das Briefe aus Russland nach den Ländern im Postverein, bezahlt oder ganz frankiert 14 Kop. kosteten, ein unfrankierter Brief kostete 20 Kop. S. In dieser Staatensammlung ist auch Bayern und Österreich enthalten. Die Gebühr war gleich, ob der Brief jetzt über Preußen oder auf der Südroute über Österreich befördert wurde. Welche Gebührenrechnungen dann Bayern noch zusätzlich aufstellte ist in einem Vertrag zwischen Preußen und Bayern oder Österreich und Bayern festgelegt.

    Gruß Hans

    Hallo bayern klassisch,


    ein schönes stück, kann man gratulieren. ich habe einen ähnlichen Brief, von 1850, der auch ins badische ging, nach Böblingen. Ich werde diesen hier zeigen. Eine Frage zu Deinem Brief, auf der Rückseite befindet sich sonst keine Notierung außer dem Siegel. So schlampig waren die russischen Postler bei Auslandsbriefen normal nicht, daß sich keine Berechnung gefunden hätte. Ich denke das der Brief über Radziwilow/Brody oder über Wolozisk/Podwoloszisk ? befördert wurde.


    Hier mein Stück, daß auch abenteuerlich aussieht!


    Gruß Hans7