Beiträge von TAXIS107

    Hallo Zockerpeppi, das TuT-nix ist das Synonym für das Hobby und den ehemaligen Beruf: TuT = Thurn und Taxis und "nix" = sozusagen ein berufloser Ruheständler (Rentner). Der alte Ägypter hat damit nix zu tun.
    Gruß Taxis107

    In der Tat, der Major war ein wichtiger Mann für das VIII. Bundesarmeecorps. Immerhin stand er in der Reihenfolge als der 3. Mann dieser Einheit. Hier einige Berichte, die er in dieser Funktion verfaßte.

    Eduard von Kraus wurde am 9. Oktober in Nekarbischofsheim als Sohn eines Wundarztes geboren, trat 1839 in Mannheim in den badischen Militärdienst ein. 1845 wurde er zum Leutnant befördert, 1848 Oberleutnant. Dem Stab des 8. Bundesarmeecorps gehörte er bei der Bekämpfung der Revolution (1848/49 an. Danach gehörte er nicht der kämpfenden Truppe an, sondern in Anerkennung seiner Tüchtigkeit und Brauchbarkeit leistete er seinen Dienst im Kriegsministerium. 1856 Beförderung zum Hauptmann. 1861 wurde er in den badischen Generalstab versetzt, dort 1864 zum Major befördert. Bei Ausbruch des 1866er Krieges erfolgte die Zuteilung zum Stab des VIII. Bundesarmeecorps als Unterchef. 1867 wurde er Oberstleutnant, es folgte die Übernahme der Leitung des neu errichteten 6. Infanterieregiments. Im deutsch-französischen Krieg führte er das 3. Infanterieregiment, wurde 1871 Oberst und nach Abschluß der Militärkonvention in preußische Dienste übernommen. 1875 verließ er das Militär als Generalmajor und verbrachte seinen Ruhestand in Baden-Baden, dort verstarb er 1899. Am 25. Jahrestag der Kaiserproklamation (18. Januar 1896) wurde ihm, wie an diesem Tag noch allen Lebenden, die im Krieg 1870/71 Regimenter geführt hatten, der Adelstitel verliehen.
    Quelle: Badische Biographien, Band 5. (Quelle: Badische Biographien, Band 5)


    Gruß Taxis107

    Hallo Roda, das konnte ich nicht erkennen auf dem Bild, da es sich nur um 7 mm handelte.

    Es gibt auch die Möglichkeit bei überformatigen Belegen, diese zu falten bzw. nur die originalgefaltete Außenseite zu zeigen und den oder die Inhalte etwas verkleinert als Kopie darzustellen. Beispielsweise bei mehrseitigen Briefen, die früher oft die Größe von ca. 34 cm hoch hatten. Wichtig ist bei dieser Methode, daß die Blätter mit den Kopien als solche gekennzeichnet sind. Außerdem bietet diese Möglichkeit der Darstellung noch farbige Pfeile und Hinweise anzubringen, um den postgeschichtlichen Teil bzw. Zusammenhänge besonders darzustellen. Bei Sammlungen, die viel altes Material aus der klassischen Zeit enthalten wird dies von Ausstellern bei Wettbewerbsausstellungen gerne genutzt. Der Besuch von Ausstellungen ist empfehlenswert, dort findet man oft die Lösung eines Problems.

    Gruß von Taxis107

    Zur den vorgestellten DINA3-Blättern:
    Selbstverständlich nutze ich dies Möglichkeit auch, aber nur dann, wenn die gezeigten Blätter Briefe bzw. Gegenstände (Formulare) enthalten, die in der Breite die 21 cm übersteigen. Bei dem von Roda 127 gezeigten Telegramm mit dem dazugehörenden Depeschen-Umschlag ist dies nicht der Fall, da hätten auch zwei einzelne nebeneinander angeordnete Blätter in DIN A 4 Hochformat durchaus genügt.

    Ein anderes Beispiel sind Telegrammformulare beispielsweise bei Heimatsammlungen. Da haben die Formulare manchmal Breiten von 24 cm, und manchmal sind die über 30 cm in der Höhe, oder auch bei Schmucktelegrammen aus alter Zeit und anderen Postformularen ist dies der Fall – damals gab es noch keine DIN-Formate Da kann man durchaus auch DIN A3 nehmen und die Gestaltung, bzw. den Text so anordnen, dass der Grund für DIN A3 im Querformat auch optisch erkennbar für den Betrachter ist.

    Dann gibt es noch die Ausstellungsordnungen der Verbände bzw. der Ausstellungsbedingungen der Veranstalter. Da ist die Frage zu beantworten: sind Überformate erlaubt? Wenn ja, bis zu welcher Größe, usw.

    In Sindelfingen war eine Sammlung zu bewundern von einem Aussteller, der hatte sich eine große Holzkiste anfertigen lassen, in der steckten die Blätter auf starker Pappe (oder auch Kunststoff) in der Größe von 30 cm hoch und ca. 100 cm breit. Da waren die Möglichkeiten auch anders gegeben und er konnte dies gut präsentieren. Es gibt auch Aussteller, die lassen sich von einem professionellen Grafiker auf Platten, die genau in die neuen Bundesrahmen (ca. 100x100 cm) passen, die einzelnen Belege anordnen. Dann ist nur noch der Transport dieser Platten zu bewerkstelligen, also wieder eine Spezialanfertigung von Kisten mit Schubleisten und auf Rollen. Die haben beim Transport aber ein ordentliches Gewicht, das schon ordentlich in die höhere Kilogrammklasse (beim Boxen: Schwergewicht) geht.

    Und was macht der Aussteller, wenn er ins Ausland geht? Dort sind nicht überall (z.B. London vor einiger Zeit) die (deutschen) Bundesrahmen vorhanden . . .
    Gruß von Taxis 107 ;)

    „Die Königs-Disziplin“

    Alljährlich beim Wettbewerb um die Posthörner in Sindelfingen beim Wettbewerb der „Postgeschichte live“ ist es immer wieder spannend zu beobachten wie die Posthorn-Aspiranten agieren, wenn es um die Verteilung der Bronzenen, Silbernen oder Goldenen Posthörner geht. In den vergangenen Jahren wurden die Wettbewerbsklassen stetig erweitert. So kam 2014 als jüngstes Kind die Klasse des Ein-Rahmen-Wettbewerbs hinzu. Auch die Literatur und die Klasse der Spezialisten mit den Historischen Sammlungen wurden erst vor einigen Jahren hinzugefügt.

    In der Gruppe 1 – Postgeschichtliche Sammlungen vor der Gründung des Weltpostvereins –starten im Wettbewerb Aussteller, denen das Material offenbar immer in unbegrenzter Fülle zur Verfügung steht – die einzelnen Teilnehmer versuchen ihr persönliches Konzept erfolgreich nach dem immer gleichen Muster umzusetzen. Dies erkennt man daran, wenn die gleichen Namen von Ausstellern immer wieder im Wettbewerb über mehrere Jahre vorkommen und die Optik der Ausstellungsblätter in einem einheitlichen Stil konzipiert ist. Man sieht etwas herab auf die Bewerber der anderen Ausstellungsklassen. Schließlich wird hier in der „First Class“ die „einzig wahre“ Postgeschichte präsentiert.

    In der Gruppe 2 – Postgeschichte nach der Gründung des Weltpostvereins (UPU) 1875 bis 1920 – starten die Teilnehmer mit dem etwas „modernen“ Material gegenüber der Gruppe 1.

    In der dritten Gruppe finden sich postgeschichtliche Sammlungen ab 1920 im friedlichen Wettstreit um die zu vergebenden Posthörner. Das dürfte – im Jargon der eingesetzten Juroren – das „wirklich moderne“ Material sein.

    Die vierte Gruppe ist den Stempelsammlern vorbehalten, um mit sorgfältig ausgewählten Belegen Stempelstudien zur Vorphilatelie und auch zur Markenzeit ihre speziellen Vorzüge des gewählten Themas zu darzustellen. Hier finden sich die Spezialisten ein, um ihre umfangreichen Devotionalien dem verehrten Publikum zu erläutern und die Starter sehen sich selbst als die „wahren“ Postgeschichtler, die explizit die Verwendungszeiten und –Verwendungsmöglichkeiten von Stempeln aller Art mit (manchmal auch kuriosen) Verwendungen nachzuweisen.

    In der fünften Gruppe treffen die Heimatsammler aufeinander. Von denen ist bekannt, daß sie bei Versteigerungen (den angeblich) „langen“ Arm haben und erst beim erfolgreichen Zuschlag die Hand wieder runterbekommen. Daher haben diese Teilnehmer meist im fortgeschrittenen Alter auch oft mit orthopädischen Gesundheitsproblem zu kämpfen – das kann auch die Ursache in den dicken Geldbündeln haben, welche die Herren oft bei der nie endenden Jagd auf Schnäppchen mit sich rumschleppen. In manchen Jahren starten in dieser Klasse nur wenige Teilnehmer. Wenn da einer aus irgendwelchen Gründen (Urlaub, Krankheit, Schwangerschaft der neuen Lebensgefärtin, etc.) ausfiel, haben die anderen angemeldeten Konkurrenten bereits im Geiste ihr „persönliches“ Posthorn vereinnahmt – wenn da nicht die leidigen Umgruppierungen dazwischenkommen – und schon ist der Traum von der „Post im Walde“ ausgeblasen.

    Eine feine Gruppe von Experten bilden die Starter bei den Historischen Sammlungen. Hier finden sich Spezialisten ein, die ihre Gebiete pflegen wie eine empfindliche Orchideen- oder Kolibri-Zucht. Neben der Militär- und Feldpost gehören auch die Sammlungen der Kriegsgefangenenpost sowie der KZ- und Lagerpost dazu, ebenso die Telegrafie- und auch die Zensurpost-Sammlungen finden hier ihren Unterschlupf. Es ist immer wieder erstaunlich, was die Experten da an kaum noch zu überbietender Materialvielfalt alles dem staunenden Publikum präsentieren. Besonders dann, wie schon zu beobachten war, wenn ein Aussteller mit Tafeln im Quadratmeter-Format zum Aufbau mit einem speziellen Holzkasten mit vergoldeten Messingbeschlägen kommen, um ihre Preziosen unter Hilfe von Kollegen in die Rahmen zu klemmen. Es soll einige Aussteller geben, die sich von den derzeit aktuellen Ausstellungsrahmen ein Exemplar zum Austesten in der heimatlichen Sammler-Klause aufgestellt haben.

    Die Gruppe 7 bildeten seit 2014 die „Ein-Rahmen-Sammlungen“. Eine Spielwiese für die Spezialisten und die Materialsammler, die sich kleine, aber sehr feine Gebiete aussuchen und dies durch seltenes Material in nur 12 Blättern dennoch sehr ausführlich erklärt darstellen können. Diese Klasse wird auch gerne von den Spezialisten der Klasse 1 bis 3 gerne angenommen, um aus ihrem umfangreichen „Material-Abfall“ einen Rahmen zu generieren und das nächste „Posthorn“ ist vereinnahmt.

    Schließlich gibt es noch die achte Gruppe mit der philatelistischen Literatur. Gerade die elektronischen Medien und ihre durchaus (un)möglichen Auswüchse können dort hinreichend angepriesen werden. Zu hoffen ist, daß die zu einer Bewertung erforderlichen Juroren auch mit den modernen Techniken umgehen können und nicht nur die analogen (alten) Druckwerke als die Königsklasse bei der Literatur ansehen. Abgesehen davon, gibt es Juroren der alten Schule, die sich gerne „alle(!)“ Seiten mit ihren Verlinkungen und sonst irgendwie auffindbaren Darstellungen eines Internet-Auftrittes (sitemap) gerne komplett ausgedruckt für ihr Zuhause in die analoge Bibliothek stellen . . . der Aussteller darf den umfangreichen als Buch gebundenen Ausdruck (ohne Kostenersatz!) gerne kostenfrei übersenden.

    Auch wäre noch die „Königsklasse der Juroren“ zu erwähnen, die sich alljährlich in Sindelfingen durch die von den Teilnehmern beigesteuerten Exponate durcharbeiten sollten. Dabei treffen oft hochdekorierte Juroren aus verschiedenen Ländern aufeinander – fast alles „Alpha-Tierchen“. Manch einer gar mit dem Anspruch der „Primus inter pares“ (Beste unter den Besten) zu sein – das kann nicht ohne Konflikte, in diesem Fall mit den anderen Juroren, ausgehen. Pech hat der Aussteller, der eine „komprimierte“ (aus einem Kompromiß gefundene) Bewertung erhält – dies beim Jurygespräch erkennt und daher sich gar nicht wagt, noch eine Frage an die Alpha-Tierchen zu stellen.

    Nicht alle startenden Exponate erfüllen die ge- und erwünschten Erfordernisse, um den Wettkampf um die edelmetallenen Posthörner positiv zu gestalten. Aber auch nicht alle Juroren haben genügend Kenntnisse, um die Exponate wenigstens ausreichend zu bewerten. Einige Beispiele aus Jurygesprächen: „Ihre Sammlung hat zu viel Text, der außerdem viel zu groß abgedruckt ist.“ Oder: „Sie haben einen Roman ausgestellt!“ und auch „Mit Ihnen mache ich kein Jury-Gespräch!“ Haben die Juroren nicht auch die Aufgabe dem verurteilten „Delinquenten“ wenigstens die verhängte „Strafe“ zu erklären, auch wenn es dabei eventuell um Fehler und Versäumnisse der „hin-„richtenden Juroren geht?

    Natürlich sollte man als Aussteller nicht den Fehler begehen, die Posthornerfolge in den einzelnen Klassen miteinander zu vergleichen. Jede Sammlungsklasse bildet für sich einen eigenständigen Wettbewerb. Auch Aussteller, die nach dem Motto: gewinne ich heute nicht – gehe ich nächstes Jahr mit einem anderen Thema (aber dem gleichen Material) an den Start – können oft leer ausgehen und sich nicht einmal bei den „Kandidaten“ – den Rängen nach dem dritten Platz wiederfinden.

    In den vergangenen Jahren fanden sich aus dem alten Kontinent Europa die internationalen Teilnehmer ein, um im friedlichen Wettstreit ihre liebevoll gepflegten Exponate dem wissenshungrigen Publikum vorzuführen. Damit wurde der Wettbewerb bunter und umfangreicher und die Besucher können sich mit interessanten und sehr spannenden Belegen befassen. Dies in einem Ambiente, welches bei den klassischen Wettbewerbsausstellungen oft nicht die Beachtung und Atmosphäre von Sindelfingen findet. Denn gerade in Sindelfingen sind oft diejenigen anwesend, die sich für die „Götter der Postgeschichte“ halten und den Anwesenden gerne detaillierte Auskünfte über die Schwägerin des Posthalters von X-Dorf, die dreimal verheiratet war, einen gebogenen Rücken vom Tragen des schweren Rucksackes hatte und dazu noch im Alter von über 90 Jahren täglich ihren selbst hergestellten Kräuterschnaps inhalierte, der wiederum die Grundlage für die heutige kleine Likördestille bildet, welche zum Erbe der eigenen Ehefrau gehört, heute noch für regelmäßige Pfründe sorgt und somit ein explizites Beispiel für „Social Philatelie“ in der eigenen Familiengeschichte herangezogen werden kann . . . etc., pp., usw.

    Zum Abschluß noch ein Vorschlag: Unbedingt noch eine neue Gruppe einrichten, in der die „verurteilten“ Aussteller eine Bewertung über die richtenden Juroren abgeben, deren Bewertung dann öffentlich nach der Vergabe der Posthörner verkündet wird. Damit würden die Fähigkeiten der angesprochenen Alpha-Tiere ebenfalls eine direkte (gerechte!) Bewertung bekommen. Vielleicht hätten wir danach die Situation, dass die Herren Juroren mit etwas mehr Respekt gegenüber den Ausstellern auftreten. Der Beste aus dem Kreis der Alpha-Tiere (in der Reihenfolge von hinten) bekommt die „Goldene Zitrone“. Dies sollte man in Sindelfingen mal ausprobieren und dann auch bei den Briefmarken-Wettbewerbs-Ausstellungen – national, wie international – einführen. Bei drei Zitronen erfolgt die Sperrung auf die als aktiver Juror tätigende Restbewertungs-Lebenszeit!

    In diesem Sinne – es ist an der Zeit für Sindelfingen etwas anzumelden!

    Ihr Taxis107

    Hallo, hier mal etwas aus dem 66er Krieg, insbesondere zu Königgrätz und zur Cholera:

    Absender dieses Briefes ist ein Feldwebel Götze, er gehörte der 5. Kompanie des 27. Infanterie-Regiments an.
    Abgestempelt ist der Brief am 22.8. (1866) mit dem Feldpoststempel K.P.FEDLPOST. IV. ARMEE CORPS.
    Adressiert ist der Brief an Herrn Werner Grona zu Halberstadt, Ausgabestempel 25.8. Ausgabe 5.

    Der Inhalt:
    Euer Wohlgeboren beehre ich mich auf das geehrte Schreiben vom 7. August an meinen Herrn Hauptmann gerichtet, zu benachrichtigen, daß der Gefreite Lange sich recht und munter befindet, auch ist derselbe wegen sein sehr gutes Verhalten bei allen Gefechten vom 15. d. Mts. zum Unteroffizier befördert. Der Unteroffizier Lange war vor 3 Wochen an der Cholera erkrant und ist diese Krankheit jedoch mit 3 Tagen, da er sich sehr gut heilt, beseitigt.
    Mein Herr Hauptmann konnte Ihr Briefchen nicht selbst beantworten da er sich gegenwärtig, verwundet am 3.Juli Schlacht bei Königgrätz, in Görlitz befindet, weshalb ich von ihm den Auftrag Ihnen den Brief zu beantworten schriftlich erhielt.

    Namiest, den 22. August 1866
    Ergebenst Götze
    Feldwebel der 5. Kompanie, 2ten Magdeburgischen Infanterie-Regiment No. 27.

    Während des Preußisch-Österreichischen Kriegs (1866) brach die Cholera-Seuche im preußischen Heer aus und kostete 3139 Soldaten das Leben. Nehmen wir an, der Unteroffizier Lange lag zwischenzeitlich in Quaratäne im Böhmischen Schloß in Namiest und wurde einige Tage später, hoffentlich gesund, entlassen.

    Ist doch immer wieder erstaunlich, was man aus dem Schriftverker alles erfahren kann.
    Gruß Taxis 107

    Nun die Aussteller kreuzen auf einer Stimmkarte ihre Zufriedenheit oder eben ihre Unzufriedenheit an, dann wird die Kiste geöffnet und öffentlich ausgezählt. Vermutlich sind nicht alle Aussteller anwesend, aber bei den hohen Beteiligungszahlen ergäbe dies immer noch eine aussagefähige Bewertung, in diesem Falle über die Jurorenzufriedenheit. Man könnte auch mit weiteren Fragen noch differenzieren, aber das wäre dann zu kompliziert. Es wäre immerhin ein Ansatz, damit zu experimentieren.

    Mich würde mal interessieren, wann manche der Juroren selbst das letzte mal im Wettbewerb ausgestellt haben. Von einigen ist dies bekannt, von dem größten Teil leider nicht.

    Und eine andere Möglichkeit wäre, die Juroren stellen in einer Juroren-Ausstellungsklasse ein Exponat aus – dann könnte man als Besucher auch einmal das sehen, was die Herren eigentlich meinen, wenn sie sagen zu viel Text oder zu wenig erklärt oder - oder . . .

    Gruß von Taxis107

    Also, ich würde immer eine alte Ansichtskarte oder eine Photographie mit dem oder den Postgebäuden unterbringen, dazu noch ein Bild von einem alten Postboten um die Zeit vor 1900 - das würde bei einer Heimatsammlung bestimmt nicht stören.
    Bei dem Poststempel meinte ich, dass dies ja der "kundige" Juror ohne Blindenhund erkennen muss. Nur wenn es sich um zahlreiche verschiedene Stempel eines Ortes handelt, dann sollten diese auch beschrieben werden. Aber bei nur einem vorkommenden Ring-Nr.-Stempel und zwei Ortsstempeln, da muß nicht viel dazu geschrieben sein. Eigentlich sollte das beschrieben werden, was nicht zu sehen ist, nämlich die Briefrückseite mit Ankunfts-, Durchgangs- und sonstigen Stempeln und Angaben, wenn sie nicht als Kopie neben die Belege montiert sind. Oder auch die verschiedenen Angaben zu Bestellgeld und sonstigen anfälligen Gebühren. Da kann der "kundige" Juror, vorausgesetzt er sieht und liest es, erkennen ob der Aussteller seine Hausaufgaben gemacht hat.
    In diesem Sinne einen Gruß von Taxis107

    Es ist an der Zeit, dass auch in diesem Forum über die Erlebnisse von Ausstellern, Juroren und Besuchern von Briefmarkenausstellungen berichtet wird. Daher beginne ich mit einem ersten kleinen Beitrag über:

    Erlebnisse bei Ausstellungen (1)

    Die Ergebnisse von den Juroren/Preisrichtern sind immer wieder ein Thema, welches besonders durch "negative" Berichte am Köcheln gehalten wird. Bei aller berechtigter Kritik an den Juroren, sollten die Aussteller auch daran denken, dass sie selbst ein Teil einer Ausstellung sind. Immer wieder sieht der geneigte Besucher "Aufmachungen" von schwarzen, mit der Schere kunstvoll handgeschnittenen Unterlegungen, auf denen dann schräge Fotoecken, die auch noch den auf dem Brief befindlichen Marken weitere Knicke zufügen. Abgesehen von der manchmal doch sehr fehlerhaften Rechtschreibung sind die Einleitungen und der Plan oftmals, gelinde gesagt "katastrophal", auf jeden Fall verbesserungswürdig. Aber dies sind Begleiterscheinungen, die man auch außerhalb der Philatelie wahrnehmen kann.
    Nun findet im BDPh-Forum gerade ein "Streit" statt, bei dem es auch um die "Heimatsammlungen" geht. Ein renommierter Juror meint, dies wäre eine einfache Angelegenheit, Sammlungen solcher Art zu beurteilen. Dem ist leider nicht so. Es handelt sich um eine Sammlungsgruppe, die eigentlichen alles, was alle anderen Aussteller in ihren Sammlungen zeigen, in einer Heimatsammlung darstellen kann! Wer da von einem "leichten Spiel" spricht, sollte wirklich nachdenken, ob er diesem Anspruch auch gerecht werden kann.
    Es ist keineswegs so, dass bei kleineren Orten oder Regionen überhaupt irgendwo eine Statistik zum Postverkehr, Angaben zur Eröffnung von Postkursen. Poststellen und dergleichen vorhanden sind. Hier ist es ja gerade die Aufgabe eines Heimatsammlers dieses fehlende, bisher nicht festgehaltene Wissen zusammenzufassen, um die Punkte für die gute Heimatsammlung auf sagen wir Großgold (90 Punkte) zu erzielen. Diese Punktzahl ist für große Orte und Städte mit hohem Postaufkommen in der klassischen Zeit wesentlich einfacher zu realisieren, als in kleinen Orten mit Einwohnerzahlen im zwei- oder dreistelligen Bereich. Nur haben die Sammler dieser kleineren Orte meist auch einen großen Vorteil im Material, bzw. das Material aus der eigenen Familie als Grundlage – meist sind die Aussteller im Ort geboren oder haben Jahrzehntelang dort gewohnt und kennen oft die Garde der letzten 10 Briefträger noch persönlich und gar den Namen der Haushunde, die jemals einen dieser Briefträger gebissen haben . . .
    Das Problem für viele der Heimatsammler ist dabei zu erkennen, was hinter oder in einem Beleg steckt – dies (nicht vom Juror zu sehende Material) zu beschreiben und zu dokumentieren. Es geht hierbei nicht um die Beschreibung des Poststempels auf dem Briefumschlag . . . Und dabei müssen einige ihre Hausaufgabe noch machen.
    Am letzten Augustwochenende 2014 fand in Haldensleben eine multilaterale Ausstellung im Rang 1 statt. Dort konnte man einige klassischen Sammlungen des Deutschen Reiches sehen, die eigentlich weder den Länder- noch den Postgeschichtlichen Sammlungen zuzuordnen waren. Da ist noch etwas zu tun und diese Aussteller sollten sich dabei nicht wundern, wenn sie beim nächsten Ausstellen einige Punkte weniger bekommen. Entweder die Sammlung überarbeiten oder Trennen in den Teil der Länderklasse und den anderen Teil in die Postgeschichte.
    Hingegen gingen in Haldensleben einige Thematische Themen doch etwas unter, beispielsweise die Sammlung zur "Lues venerea" (Syphilis - auch Lues, Lues venerea, harter Schanker oder Franzosenkrankheit (maladie française) genannt) oder auch die "Drogensammlung", dort wurden auf einem Blatt von K. Richard (Rolling Stones) bis zu H. Göring (dem "Reichsjägermeister") die alten Kokser dem Publikum auf Brief oder Marke vorgestellt.

    Ich hoffe, es entwickelt sich eine fruchtbare Diskussion . . .
    Ihr Taxis107

    Hier für die Liebhaber des Krieges von 1866, eine Literaturauswahl zum Krieg 1866:

    Juni- und Julitage 1866 in Frankfurt am Main, 2. Auflage, Kassel, Verlag Karl Luckhardt

    Vollständige Geschichte des Preußischen Krieges von 1866 gegen Österreich und dessen Bundesgenossen von seiner Entstehung an . . ., Karl Winterfeld, 22. Auflage, Berlin 1867

    Der Krieg von 1866 in Deutschland und Italien, politisch-militärisch gesehen, von W. Rüstow, Oberst-Brigadier. Zürich, Verlag Friedrich Schultheiß, 1866

    Denkwürdigkeiten aus der württembergischen Kriegsgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts im Anschluß an die Geschichte des 8. Infanterieregiments, von A. Pfister, Kgl. württembg. Oberlieutnant, Stuttgart, Carl Grüninger, 1868

    Geschichte des Königlich Württembergischen vierten Reiterregiments Königin Olga 1805-1866. R. Starklof, Hauptmann, 1867 Verlag Karl Aue Stuttgart

    Österreichs Kämpfe im Jahre 1866. Mehrere Bände (umfangreich) Wien 1869, Verlag des Generalstabes

    Die Operationen des achten deutschen Bundes-Corps im Feldzuge von 1866. General von Bauer-Breitenfeld. Darmstadt und Leipzig, Verlag Eduard Zernin, 1868

    Feldzugs-Journal des Oberbefehlshabers des 8ten deutschen Bundes-Armee-Corps im Feldzuge des Jahres 1866 in Westdeutschland. Darmstadt und Leipzig Eduard Zernin 1867

    Actenmäßige interessante Enthüllungen über den badischen Verrath an den deutschen Bundestruppen in dem soeben beendeten preußisch-deutschen kriege, Wien 1866


    Oftmals wurden diese Veröffentlichungen in Serien herausgegeben, die dann irgendwann einmal zu einem oder mehreren dicken Folianten zusammengebunden wurden. Zu finden ist das Genannte bei Google-Buch (virtuell), bzw./oder (analog) in größeren Bibliotheken (Deutsche Bibliothek, Universitäts-Bibliotheken und dergleichen).

    Weitere Informationen enthalten die damaligen Tageszeitungen, Journale und dergleichen Druckwerke. Diese sind oft nur einsehbar – nicht kopierbar(!) – entweder analog (man darf nach Hinterlegung des Personalausweises mit der Digitalkamera knipsen, aber nicht kopieren!!!). Voraussetzung: viel Zeit und Vorwissen, sonst wird das nix . . .

    In diesem Sinne viel Vergnügen und Glück bei der aufwendigen Sucherei.

    Gruß Taxis107, der nun aber verreist ist . . .
    ;)8):D^^

    P.S. Ich sehe gerade, das war mein 100. Beitrag in diesem Forum . . .

    Feldzugsjournal des Oberbefehlshabers des 8. deutschen Bundesarmeekorps im Feldzug des Jahres 1866

    so lautete der Titel des gesuchten Buches. Falls du nicht fündig wirst sende eine mail und ich sende dir dann nach dem Uralub die PDF-Datei . . .

    Gruß und Tschüssss von Taxis107 :)

    Hallo, die Karte zeigt den Weg der Hessischen Truppen. Im Tagebuch des Prinzen Alexander von Hessen werden die einzelnen Tage mit den Truppenaufenthalten angegeben, die ergeben dann ein Gesamtbild. Da kann es durchaus eine größere Verteilung der Flächen ergeben.
    Gruß Taxis107

    Extrapostschein für einen Württ. Kriegskommisarius, der Verhandlungen führte.
    Diese Strecke von Altenstadt nach Hanau befuhr der gute Mann aber erst einige Tage nach dem 2.7. und Büdingen lag da in der Nähe.

    Zurück zum Postschein aus Büdingen vom 2.7., es kann auch durchaus ein Bürgermeister eines Ortes gewesen sein, der einen Betrag an die Kriegskasse des II. Regiments /großh. hess.) eingezahlt hatte.

    In meinen Unterlagen ist auch ein Bekanntmachung über die im Kreis Nidda durchgeführte Musterung des Jahrganges der Wehrpflichtigen aus den Orten dieses Kreises. Diese Musterungen fanden ausgerechnet in der ersten Woche des Monats Juli statt, zumindest geht dies aus der Bekanntmchung vom 11. Mai 1866 hervor. Ob man dies tatsächlich in dieser Zeit durchführte, das kann man nur nachvollziehen, wenn man die entsprechenden Bekanntmachungen von 1866 (ganzer Jahrgang) durchlesen kann - so man diese hat . . .

    Die grherzgl.-hessischen Truppen haben dann auch aktiv ins Kampfgeschehen eingegriffen und eine bittere Niederlage erlitten (Tauberbischofsheim, soweit ich dies mal gelesen habe).

    Gruß von Taxis107