Beiträge von kantonal

    Liebe Sammlerfreunde,

    zwei Briefe von Menziken nach Arnheim aus dem Jahr 1851 möchte ich zeigen. Der Brief vom 13. März lief über Frankreich. Vielleicht kann jemand die Zusammensetzung der 65 Cent erklären?

    Der Brief vom 2. Oktober war mit dem Laufweg über Baden und Preussen günstiger und kostete den Empfänger nur 40 Cent. Die Schweiz notierte 4 Kreuzer für Aargau und 2 Kreuzer für Basel,
    die 6 Kreuzer entsprachen 1 3/4 Sgr. Baden addierte 3 Sgr für den Postverein hinzu und notierte in schwarz 4 3/4 Sgr. Die 3 Sgr standen allein Baden - hier Aufgabepostamt im Postverein - zu,
    Preussen hätte eigentlich nichts erhalten. Nach einem Vertrag von Anfang 1851 zwischen Preussen und den Niederlanden waren jedoch für Briefe aus der Schweiz drei spezielle Portosätze 1 sowie
    2 1/4 und 4 Sgr als Erstattung für das Schweizer Porto festgelegt, differenziert nach den Kantonen. Diese Portosätze sollten angewendet werden, sobald Baden dem Postverein beigetreten war.
    Der Kanton Aargau gehörte zur ersten Kategorie, also 1 Sgr. Preussen rechnete aber fälschlicherweise 2 1/2 Sgr zu den 3 Sgr des Postvereins hinzu und notierte in blau 5 1/2 Sgr. Oder hat
    jemand eine andere Erklärung für diese Taxe? Die 5 1/2 Sgr = 30 Cent plus 10 Cent für die Niederländische Strecke ergaben 40 Cent.
    Soweit mein Versuch einer Beschreibung, andere Meinungen höre ich gerne.

    Viele Grüsse
    kantonal

    Liebe Sammlerfreunde,

    folgender Brief wurde am 28. September 1850 in London abgeschickt. Anhand der Stempel kann man sehr schön den Laufweg nachvollziehen. Zunächst Aachen, dann am 1. Oktober mit der badischen Bahnpost von Heidelberg nach Efringen.
    Durch die Schweiz brauchte er 2 Tage und war am 3. Oktober in Rheineck an der Grenze zu Österreich.

    Meine Überlegungen zu den Taxierungen: Rechts neben der Anschrift sind 6 Pence für England und 2 Pence für den belgischen Transit notiert. Umgerechnet 23x ? Zusammen mit den 10x (in blau) für Preussen ergeben sich die 33x links.
    Darunter 8x für Baden, gesamt 41x. Leider ist die Rötelnotierung sehr undeutlich, könnten das 47x sein?

    Viele Grüsse
    kantonal

    Lieber Ralph,

    danke, ich habe es oben korrigiert.
    Vermutlich ist ja schon in der Schweiz eine Vorentscheidung über den Laufweg gefallen. Je nachdem ob der Brief von Zürich Richtung Basel oder Richtung Bodensee gesendet wurde.

    Viele Grüsse
    Bruno

    Hallo Ralph,

    da hatte ich ja Glück, das du den übersehen hast. Danke für die Auflistung der Zwischenstationen.
    Ein frankierter Brief 1852 aus der Schweiz nach Österreich wäre dann mit Rayon-Marke(n), die sind eh schon selten,
    über Bodenbach wäre es dann eine Granate.

    Viele Grüsse
    Bruno

    Hallo Freunde,

    in dem sehr interessanten Artikel von Ralph im Rundbrief 65 über den Leitweg Bodenbach wurden schöne Briefe gezeigt, aber kein einziger aus der Schweiz.
    Nach langer, intensiver Suche kann ich zwei Briefe aus der Schweiz über Bodenbach nach Österreich zeigen. Beim ersten Brief aus Zürich vom 12. Dezember 1854
    mit einer Strubel-Marke sind zwar leider die rückseitigen Stempel furchtbar schlecht, so dass keine Aussage über die Dauer der Briefbeförderung möglich ist.
    Aber ich bin überzeugt, der Stempel neben dem Basler ist von Bodenbach.

    Kann jemand nähere Angaben machen, wie mit Nachsendungen in der Schweiz zu verfahren war?

    Hallo bayernjäger,

    es kam immer darauf an, ob der Brief an der Zieladresse bereits den Postweg verlassen hatte. Wenn ja, dann musste bei einer Nachsendung neu frankiert werden.
    Bei deinem Brief dagegen erfolgte die Nachsendung direkt durch das Empfangspostbüro ohne erstmalige Zustellung. Vielleicht hatte der Empfänger schon vorab einen Auftrag für Nachsendungen erteilt.

    Gruß
    kantonal

    Liebe Freunde,

    am 17. Juni 1882 beantragte ein Fischerei-Pächter beim Bezirksamt in Waldshut die Ausstellung eines Gast-Angelscheins. Nach dem Motto "da könnte ja jeder kommen" forderte das Amt den Antragsteller auf, sein Fischerei-Recht auf einem bestimmten Rhein-Abschnitt anhand von Dokumenten nachzuweisen. Das Amt sparte sich das Porto und sandte den Brief unfrei nach Glattfelden zurück. Das Porto für einen Brief im Grenzrayon betrug je 15g 10 Rappen, unfrankiert aber 20 Rappen. Die Post in Glattfelden entwertete mit einer 20 Rappen-Portomarke, die es seit 1878 gab. Obwohl die Antwort schon nach 4 Tagen in Glattfelden eintraf, war der Antragsteller nicht mehr am Ort erreichbar. Anscheinend hatte er aber vorgesorgt und
    die Post wurde ihm nach Oberstrass bei Zürich nachgesandt.

    Viele Grüsse
    kantonal

    Liebe Sammlerfreunde,

    beim ArGe-Treffen in Landshut 2016 gab es einen interessanten Vortrag von bayern klassisch über die Teil-Barfrankierung für Briefe Bayern-Schweiz aus der Anfangszeit des Vertrags von 1852.
    In diese Zeit gehört auch der folgende Brief von Dezember 1853 von München nach Münster in den Kanton Luzern. Die 9 Kr-Marke deckt den Taxanteil für Bayern bis zur Grenze ab.
    Die für die Schweiz in bar bezahlten 6 Kr für den 2.Schweizer Rayon sind rückseitig notiert. Zum Glück wurde diese Besonderheit nicht in der Losbeschreibung erwähnt und nachdem
    bayern klassisch sich bei diesem Los zurückgehalten hat (Danke dafür!), konnte ich den Brief recht günstig erwerben. In der selben Auktion kam noch ein ähnlicher Brief aus dem
    1.vereinsländischen Rayon in den 2.Schweizer Rayon mit blauer 3 Kr-Marke und rückseitig 6 Kr für die Schweiz zum Ausruf. Bei dem war aber die Besonderheit extra in der Beschreibung
    hervorgehoben und schon der Ausruf um ein vielfaches höher als bei meinem Brief.

    Viele Grüsse
    kantonal

    Hallo Ralph,

    der Absender musste 40 Rappen zahlen. Umgerechnet 12 Kr aufgeteilt in 3 Kr für die Schweiz und 9 Kr für ? - ich tippe auf einen Laufweg über Württemberg.
    Aber dann bin ich auch schon am Ende mit meinem Latein. Was die rote Notiz links bedeutet müsste ich raten, das ist vermutlich ein Weiterfranko in eine andere
    Währung. Ich bin gespannt auf die Auflösung.

    Viele Grüsse
    kantonal

    Hallo Ralph,

    tut mir leid. Selbst wenn ich den hergeben würde, hättest du vermutlich schlechte Karten. Unser Freund Robert B. stände als erster in der Warteschlange.
    Du hättest auch noch das Problem, in welcher deiner Sammlungen packst du den rein :D

    Viele Grüße
    kantonal

    Liebe Sammlerfreunde,

    eine Schweizer Postkarte wurde am 31.5.1888 in Basel portogerecht versandt nach München, wo sie am 1.6. eintraf. Der Hotelgast war
    schon abgereist und die Karte wurde neu frankiert am 5.6. nach Nürnberg weitergeschickt, wo sie noch am selben Tag ankam.
    Wie die Karte dann nach Magdeburg kam, bleibt rätselhaft. Jedenfalls wurde sie dort erneut frankiert und am 9.6. nach Braunschweig adressiert.
    Der Text scheint spanisch zu sein, kann das jemand bestätigen?

    Viele Grüße
    kantonal

    Liebe Sammlerfreunde,

    bis 1 9.1868 war noch die Entfernung maßgebend für die Taxe. Hier ein unterfrankierter Brief von Oktober 1867 aus dem 2. Schweizer
    Taxrayon in den 3. vereinsländischen Taxrayon. Dank der Hilfe eines lieben Sammlerfreundes kann ich ihn wie folgt beschreiben.

    Erforderlich waren 50 Rappen = 15 rheinische Kreuzer, davon 6 Kr für die Schweiz und 9 Kr für Österreich. Wegen den fehlenden 10 Rappen
    wurde das PD gestrichen und 6 Kr Weiterfranko notiert. Die Notierung 0/3 drückt aus, dass der Schweizer Anteil bezahlt war und noch 3 Kr
    für Österreich fehlten. Die 3 Kr entsprachen 5 Neukreuzer, die der Empfänger noch zahlen musste.

    Das besondere an diesem Brief ist, dass er mit entfernungsabhängiger Taxe nur während 14 Monaten möglich war. Die Ganzsache zu 10 Rp
    (sog. Tübli-Umschlag) wurde am 1.7.1867 ausgegeben und ab 1.9.1868 galt dann das einheitliche Porto von 25 Rp für Briefe in die
    Gebiete des deutsch-österreichischen Postvereins.

    Viele Grüße
    kantonal