Beiträge von Postarchiv

    Notpaketkarten für Pakete aus dem Ausland sind, sofern alle Unterlagen vorhanden sind, sehr interessant. Die Notpaketkarte Nr. 7 für ein Paket mit 6 kg aus Frankreich nach Hersfeld - Lager Zellersgrund (Eingang 3.5.44) bei Fulda (Eingang 2.5.44) zeigt neben der postalischen Behandlung (Nachgebühr) auch die Mitwirkung des Zollamtes Fulda.


    Die beiliegende Notinhaltserklärung gibt außer dem Empfänger keinen Aufschluß über den Inhalt des Paketes. Vermutlich kam die reguläre Paketkarte mit der regulären Inhaltserklärung noch rechtzeitig zur Abfertigung.


    Gruß

    Manfred

    Kann jemand sagen, wo die diese Behandlung der un- bzw. unterfrankierten Auslandspostsendungen festgeschrieben ist und seit wann?

    Hallo Christian,

    seit wann diese Anforderung vorgeschrieben war, habe ich noch nicht nachgesehen. Das "wo" kann ich dir aber beantworten: Grundlage ist der § 1 der ADA V,1, der die Frankaturpflicht vorschreibt. Des weiteren ist dann im § 37 und § 71 der ADA V,2, sowie im Briefpostbuch Abt. A S. 16 das Verfahren bei nicht oder unzureichend freigemachten Auslandsendungen zu entnehmen.

    Übrigens: Die Anzahl der Vordruckkarten mit 20.000er Auflage kommt nicht von ungefähr, war die Auslandstelle Frankfurt nicht nur die in Frankfurt aufkommenden Auslandsendungen zuständig.

    Gruß

    Manfred

    Wobei zu beachten ist, daß sich die Bedeutung von Begriffen im Laufe der Zeit gewandelt haben kann.

    Was für 1927 und 1953 von einer Postverwaltung als maßgeblich erklärt worden ist, muß nicht vor 1900 und für andere gegolten haben.

    Ja, das stimmt, Es kann sich auch nach 1953 mehrfach geändert haben. Ich bin für jede Ergänzung vor 1900 und nach 1953 dankbar.

    Hallo Michael,

    beide Handbücher de Postwesens (1927 und 1953) geben zur Erklärung für gewöhnliche Briefsendungen folgendes an:

    Gewöhnliche Sendungen sind nach PO und WPVertr Briefsendungen (s.d.) und Paketsendungen (s.d.), die nicht eingeschrieben und nicht unter Wertangabe eingeliefert werden.

    Dies ergibt sich auch bei der Betrachtung der Haftung, die bei gewöhnlichen Briefsendungen ausgeschlossen, bei gewöhnlichen Paketsendungen durch bestimmte Nachweise von der Post aber gewährt wurde.

    In der Ausbildung wurden die "Lehrlinge" geschult, was eine gewöhnliche Briefsendung ist. So zeigt "Der Dienst bei der Deutschen Bundepost " im Heft "Postordnung - Versendungsbestimmungen" unter 3.1.2:

    Als "gewöhnliche Sendungen" werden alle nicht nachzuweisenden Sendungen bezeichnet.

    Als Anmerkung hierzu werden weitere Hinweise gegeben: So ist z.B. eine Sendung mit Nachnahme ohne den Vermerk Einschreiben und ohne Wertangabe eine gewöhnliche Sendung.

    In den Postordnungen und den WPV habe ich keine Erklärungen zu gewöhnlichen Sendungen gefunden, die eindeutig darauf hinweist.

    Zu den Briefsendungen gehören laut Handbuch: Briefe, Päckchen, Postkarten, Drucksachen, Blindenschriftsendungen Geschäftspapiere, Warenproben und Mischsendungen,

    Mit freundlichen Grüßen

    Manfred

    Hallo Michael,

    Laut Edwin Müller (Grosses Handbuch der Abstempelungen von Altösterreich und Lombardei-Venetien von 1925) wurden die ersten Bahnposten (Fahrende Postämter) am 1. August 1850 errichtet und waren zur Annahme nichtrekommandierter Briefschaften ermächtigt. Müller listet 15 verschiedene Stempel auf, dazu noch 2 Postambulancen.

    Gruß

    Postarchiv

    Auch bei der Freimachung von Paketkarten mittels Maschinenstempel müssen die Frankatursammler nicht auf ungewöhnliche Portostufen verzichten, steht der Betrag meist sauber unten links. Dabei kommen seltene Verwendungen zum Einsatz, die man bei Privatpaketen selten oder nie zu sehen bekommt. So zum Beispiel Nachnahmen und Postgut.

    Selbstbucher-Paketkarte Nachnahme, mit Maschinenstempel "Gebühr bezahlt" von Berlin SW 77, 26.2.41 nach Wasselheim (Elsass)

    Postgutkarte, mit Maschinenstempel "Gebühr bezahlt" von Berlin SW 77, 10.1.41, nach Wasselnheim (Elsass)

    Das Interessante sind hierbei nicht nur die beiden unterschiedlichen Versandverfahren, sondern auch die jeweils eingedruckten Paketnummernzettel, die nur bei einem Selbstbucher vorkommen können. In den gezeigten Fällen von der Firma Zeiler A.-G., Berlin SO 16.

    Viele Grüße

    Postarchiv

    Da hat sich offensichtlich noch kein Experte an die Deutung der Bezeichnung "MÜNCHEN 3 A-ABT" herangewagt. Ich bin aber zuversichtlich, daß sich noch jemand findet.

    Eine interessante Paketkarte wurde in Bremen 5 hergestellt. Hier wurde die Paketkarte zweimal durch die Maschine abgestempelt, davon einmal kopfstehend, so daß man auch den linken Tagesstempel (üblicherweise auf dem Absenderabschnitt abgeschlagen) auf dem Stammteil erkennen kann.

    Paketkarte für ein Wertpaket von Bremen 5, 16.11.43, nach Glauchau. Im Paketnummernzettel wurde der Selbstbucher nicht namentlich benannt, sondern als Selbstbucher 2 dargestellt.

    Das Interessante an diesem Stempel ist, wie auch bei einigen anderen Orten auch, daß er nach dem Krieg aptiert und auch auf Briefen zu finden ist, allerdings ohne den linken Tagesstempel.

    Brief der AOK Bremen vom 4.7.45 nach Rastede.

    Mit freundlichen Grüßen

    Postarchiv

    Ein weiteres Paketpostamt verwendete zur Freimachung von Paketkarten Postfreistempel, das Postamt München 3.

    Paketkarte eines Selbstbuchers von München 15, freigemacht mit Postfreistempel vom Postamt MÜNCHEN 3 A-ABT vom 15.1.42 nach Wangenburg-Engenthal, Unt.-Els.

    Man sieht der Paketkarte die Verwendung eines Maschinenstempels nicht an, ist aber an anderen Paketkarten eindeutig zu identifizieren. Die in einem meiner o.a. Posts erwähnte Aufgabe bei anderen Postämtern ist hier sehr gut nachvollziehbar. Eingeliefert beim Postamt München 15, freigemacht beim Paketpostamt München 3.

    Der Postfreistempel für Paketkarten ist weder in der Stempeldatenbank von stampx.de, noch bei der von philaseiten.de zur Zeit registriert. Daher kann ich, da ich die Stempel von München nicht explizit sammle, nichts zur der Bezeichnung "A-ABT" hinter der Postamtsbezeichnung "MÜNCHEN 3" sagen. Bin aber optimistisch, daß es hier Sammler der Stempel Münchens gibt, die diese Bezeichnung näher erläutern können. Vielleicht auch, ob die Pakete mit der unterirdischen Bahn befördert wurden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Postarchiv

    Hier eine Paketkarte mit dem angesprochenen Stempelbild, "Gebühr Bezahlt"-Stempel auf dem Stammteil der Paketkarte und Tagesstempel auf dem Absenderabschnitt, den der Empfänger für seine Unterlagen abtrennen konnte.


    Freistempel der Fa. Klüssendorf für Paketkarten für ein Paket mit Postgewicht von 9 kg, Freigebühr 0,65 RM, von Berlin SW77 vom 12.8.1944 auf kompletter Paketkarte

    Die obige Paketkarte zeigt die Zielgruppe der Entwertung durch Postfreistempel: Selbstbucher, die unter bestimmten Bedingungen Pakete zur Freimachung durch Postfreistempel aufgeben konnten. Die unter Anschreibung der aufgelieferten Pakete mit dem Gewicht und der ausgewiesenen Gebühr wurde meist monatlich abgerechnet und der Gesamtbetrag in bar, durch Scheck oder durch Abbuchung vom Postscheckkonto beglichen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Postarchiv

    Die Paketkarten mit dem Maschinenstempel "Bezahlt" oder "Gebühr bezahlt" sind erkennbar an dem Poststempel der gleichzeitig auf dem Absenderabschnitt angebracht wurde. Abschnitt V Abt. 2 Anlage 7 der Allgemeinen Dienstanweisung für Post und Telegraphie zeigt das Muster:

    Den Abschlag von Leipzig in meinem ersten Post gibt es übrigens auch mit dem "Bezahlt"-Stempel in Oval.

    Gruß

    Postarchiv

    Über die Freimachung von Paketkarten mittels Postfreistempel ist bisher wenig berichtet worden. Ich möchte daher die Freimachung der Paketkarten mittels Postfreistempel etwas näher beleuchten, zumal diese unter anderem für Paketkarten entwickelt wurden.

    Eine führende Rolle bei der Herstellung kam hierbei der Firma Heinrich H. Klüssendorf, Berlin zu, die eine umfangreiche Produktpalette offerierte. Ein Teil des Warensortiments lässt sich aus einer Werbeanzeige im Taschenbuch für Post und Telegraphie 1940 entnehmen.

    Beginnen möchte ich mit der Darstellung eines Postfreistempels der Firma Klüssendorf von Leipzig N 18 mit der Angabe (Gebühr) "Bezahlt".

    Das Postamt Leipzig N 18 hatte auch einen Postfreistempel in Oval mit der Angabe "Gebühr bezahlt" in Gebrauch. Maschinenstempel mit der Angabe "Bezahlt" oder "Gebühr bezahlt" wurden nur von einer geringen Zahl der Paketpostämter im Deutschen Reich verwendet.


    Gruß

    Postarchiv