Beiträge von BaD

    Hallo Emmanuel,
    Franz. Portomarken hätten nur einen Sinn, wenn die franz. Feldpost den Brief ausgetragen und die Nachgebühr eingenommen hätte.
    Nur Grenzeingangspostanstalten des Empfängerlandes taxierten manchmal auch selbst nach, das war aber die Ausnahme.
    Anbei Vorschrift von 1921. Da waren 30 centimen 80 Pfennige.
    Bernd


    Fahre jetzt beruflich nach Berlin und bin 5 Tage nicht im Netz.

    Emmanuel,
    es war nicht die Sache der Post eines Empfängerlandes, den Fehlbetrag des Absenderlandes auszurechnen. Das hätten die Franzosen machen müssen. Sie hätten den fehlenden Betrag wie jedes andere Land des Weltpostvereins in dessen Währung ( Goldfranken) neben dem T-Stempel notieren müssen. Frankreich wollte das fehlende Porto haben. Die Reichspost hatte nur Arbeit ( vorzeigen, Geld einnehmen und abrechnen) mit der Karte und erhielt vom der Nachgebühr wohl nur einen Teilbetrag. Wenn die französische Feldpost keinen Betrag vermerkte, dann forderte die Reichspost die Mindestgebühr von 2,40 Mark. Hätte die franz. Feldpost 50 centimen vermerkt, wäre die Nachgebühr 4 Mark gewesen.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Emmanuel,
    leider kenne ich mich in französischen Feldpost nicht aus.
    Der T Stempel ist französisch, der P-Stempel wurde von der Mainzer Post an der Übergabestelle Französische Feldpost- Reichspost abgeschlagen.
    Gleichzeitig erfolgte von deutscher Seite die Nachtaxierung nach internationalen Regeln. für nicht oder unzureichend frankierte Briefsendungen war eine Nachgebühr in doppelter Höhe der Fehlbetrages zu erheben, jedoch mindestens 30 centimen der Weltpostwährung Goldfranken. Dies waren laut Amtsblatt 47 von 1921 bis zum 1.7.1922 240 Pfennige. Diese 2 Mark 40 Pfennig wurden bei einer Naxtaxierung bei aus dem Ausland kommender Post mindestens nachtaxiert, vom 1.7.-30.9.1922 waren die 30 centimen schon 350 Pfennige.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Nils,
    vom 6.5.1920 bis zum 28.2.1923 wurde für nicht freigemachte Dienstsendungen ein Zuschlag zur normalen Briefgebühr erhoben. Er betrug vom 1.1.1922 bis 28.2.1923 30 Pf.
    Porto für deinen Brief wäre 2 Mark für einen Fernbrief bis 20 gr. plus Zuschlag 30 Pf. = 2 Mark 30 Pf.
    Der Brief trägt einen herrlichen Porto-Kontrollstempel des Landgerichtes München, der nichts mit der Post zu tun hatte. Dort trug ein leitender Beamter eigentlich ein, wie die Poststelle des Justizpalastes zu frankieren hatte. Bei nichtfrankierten Belegen sehr ungewöhnlich, aber der Beamte rechnete die 30 Pf. Zuschlag schon mit ein.
    Das Taxieren des Nachportos oblag immmer der Post, der obere Portostempel gehört zu einem Postamt. Eine Taxierung in grüner Farbe ist noch rätselhafter, eigentlich musste mit blauer Farbe ein Nachporto geschrieben werden.
    Superbrief!
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Nils,
    es gab bei der Reichspost Portobriefe, ganz offiziell. Briefe und Postkarten, auch Einschreiben mussten nicht unbedingt frankiert( bezahlt) werden!!!
    Dann sollte der Empfänger zahlen, wenn er er nicht wollte ( verweigerte), zahlte der Absender später alles.
    Es ist ein Irrglaube, das bei Nachgebühr auf Briefen oder Postkarten der Absender immer das frankieren vergessen hat, er musste es gar nicht.
    Das anderthalbfache Porto, das der Empfänger bezahlen musste war auch ein Zuschlag für Portobriefe, wie z.B. in Bayern zur Postvereinszeit.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Nils,
    das fehlen von anderen Dienstmarken in der Zeit ist eigentlich unwahrscheinlich, anders allerdings kann ich mir die Frankatur nicht erklären.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Nils,
    leider kann ich die 48 Pf. nicht erklären.
    Ortsbrief bis 20 gr.= 8 Pf.
    Zustellgebühr für Schreiben mit Zustellurkunde= 30 Pf.
    Rücksendung der Zustellurkunde im Ortsverkehr ( 1919 eingeführt, vorher portofrei) = 8 Pf.
    Somit ergibt sich eine Gebühr von 46 Pf.
    Die Frankatur nur mit 3 Pf. Marken ist ungewöhnlich. Ob das Amtsgericht nur diese Dienstmarken an dem Tag hatte und somit die 2 Pf. Überfrankatur in Kauf nahm, kann ich leider nicht beantworten.
    Beste Grüße Bernd

    Lieber Nils,
    der Brief war unterfrankiert, die Post erhob ein Nachporto, der Empfänger verweigerte die Annahme des Briefes, der ging an den Absender zurück und dieser hatte das Nachporto zu zahlen und er konnte es nicht verweigern. Die Besonderheit dieses Briefes ist, das der Empfänger den Brief, obwohl er die Annahme verweigerte, öffnen durfte und den Inhalt entnehmen konnte, bevor er ihn der Post zurückgab. Dies ist bei Privatbriefen nicht möglich gewesen. Wenn ich die Annahme des Briefes verweigere
    ( wegen Nachportos oder Nachnahme) bekam ich ihn gar nicht in die Hand.
    Anbei ein ähnlicher Brief vom Dezember 1923. Der wurde in Kleinsüssen wohl in Akten eingeklebt, deshalb die Leimreste auf der Rückseite. Aber das Wichtige kann man lesen. Nicht verwirren lassen von 10=100, der Dezember 1923 war eine verrückte Zeit. Mehr zum Brief morgen Abend.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo,
    anbei ein interessanter Brief.
    Das Stadtsteueramt der Reichsmessestadt Leipzig schickte nach Dresden den Brief mit 12 Pf. frankiert für einen Brief bis 20 gr.. Das Gebührenpflichtige Dienstsache wurde gestrichen und somit wurde nicht mit einer Dienstmarke frankiert. Der Brief muss über 20 gr. gewogen ( Porto 24 Pf.)haben, die Post forderte eine Nachgebühr. Und da es kein Dienstbrief war, wollte sie 18 Pf ( bei einem Dienstbrief 12 Pf.) . Die Gebührenstelle in Dresden zahlte nicht, entnahm aber den Inhalt, und nur der Umschlag ging zurück nach Leipzig. Dort musste das Stadtsteueramt der Reichsmessestadt Leipzig die Nachgebühr bezahlen. Diese Entnahme des Inhaltes war eigentlich nur bei Dienstbriefen wohl ab 1924 gestattet? Aber eigentlich war es gar kein Dienstbrief. Der Stempel Nachgebühr St.12 a N ist mir unbekannt und rätselhaft.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Nils,
    das Auswärtige Amt in Berlin war für die deutschen Botschaften in aller Welt zuständig. Wie du schon richtig geschrieben hast, die Kurierstelle durfte nur Dienstpost bearbeiten.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Nils,
    die Postbeamten hatten es nicht leicht!

    Anbei ein Brief aus Brasilien. Er wurde per Kurier nach Berlin in Auswärtige Amt gebracht, dort mit der nötigen 2 Mark-Dienstmarke freigemacht und mit der Reichspost dem Empfänger zugestellt. Das sparte Porto und der vielleicht unsichere Postweg aus Brasilien wurde umgangen. Das Auswärtige Amt hatte dafür eine Extra-Posthilfstelle, der Stempel ist nicht häufig zu finden.

    Hallo,
    das Postscheckamt München verschickte am 25.2.1922 einen Brief als portofreie Postsache an das Zollamt Aichach. Dieses sendete den Brief weiter mit 2 Mark Dienstmarken frankiert für einen Brief bis 20 gr. an einen Herrn Schledit in Neukirchen. Die Post retournierte den Brief zum Zollamt. Sie schrieb:´´ Welches von 24 ´´Neukirchen gab es also 24 mal in Deutschland, ohne Zusatzinformation wusste sie nicht in welches der Brief befördert werden sollte.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo balf_de,
    die badischen Ganzsachen waren auch im Senf ( 1914 nicht 1912) schon bedeutent geringer bewertet ( siehe unten). Die badische Michel 7 hatte eine Auflage von 350100 Stück im kleinen Format, die württemberger U 2 I ;U 2 II, U 5 (alle 6 Kreuzer und 1862 bis Januar 1863) von 186000 Stück ( 28600 Rest, wohl vernichtet).
    Aber 1863 kamen noch zu 6 Kreuzer der U 8 und der U 11 ( billiger). Also 5 verschiedene Umschläge zu 6 Kreuzer in 2 Jahren in Württemberg.
    Vieleicht ist das ein Grund der unterschiedlichen Bewertungen. Mehr weis ich leider auch nicht.
    Beste Grüße Bernd
    Ein Katalog für die Jackettasche mit allen Ganzachen der Welt, Senf war Super.

    Hallo,
    anbei eine Seite eines alten Senf-Ganzsachenkataloges (1912). Die Nr. 5 ist gleich dem U5 im Michel-Ganzsachenkatalog. Immerhin gestempelt in der Auflage 2002 mit 200 Euro bewertet. Es gibt katalogmäßig bei dem U5 keine Fehldrucke, im Gegensatz zu den ersten Umschlägen 6 Kreuzer mit 5 Ringen im Klappenstempel ( U 2 I). Diese kannte schon der alte Senf-Katalog.
    Beste Grüße Bernd

    Ein Ortsbrief vom 30.10.1922 mit 20 Stück der 10 Pf. Germania von 1920. Hier ist der Grund der Frankatur klar, 2 Tage später waren die Germaniamarken ungültig und sie sollten auf Grund der Meldung noch verwertet werden.
    Obwohl der Absender rückseitig eine Lücke bei der Verklebung ließ, benutzte der Empfänger den eingeklebten Aufreißfaden nicht. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, dies zu finden ist unglaublich schwierig.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo,
    hier noch ein Beispiel eines Kleinwertes der Ziffernausgabe 1921 als Vielfachfrankatur mit 28 Marken. Eilbotenbrief aus Treptow am Tollensee
    Leider ist das Porto nicht zu erklären, die ungewöhnliche Uhrzeit von 9-10 N im Stempel verleitet zu der Möglichkeit der Annahme nach Schalterschluß, die gab es aber nur für Reco-Briefe und er wäre um 30 Pf. unterfrankiert. Die Weiterleitung in Berlin per Rohrpost konnte der Absender nicht erahnen, nicht frankieren und es wäre auch zu wenig gewesen. Nötig war normalerweise nur 60 oder 80 Pf. Porto plus 1,50 Mark Eilbotenzuschlag. Einer von vielen unerklärbaren Belegen.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo,
    Postvorschußbrief von Dresden nach Erlangen von 21.4.1844
    Vorschußbetrag 1 Taler 19 Neugroschen 3 Pfennig = 493 Pfennige
    Plus der Pro Cura 50 Pf. ergibt es die notierten 543 Pfennige.
    Am nächsten Tag! in Erlangen aus Hof angekommen.
    Forderung beim Landgericht Erlangen 3 Gulden 37 Kreuzer.
    Annahme ( Da mit Vorschuß beschwert) verweigert.
    Retour nach Dresden.
    Amtsgericht Dresden mußte mit Rückzahlung des Vorschußbetrages 654 Pf.= 2 Taler 5 Neugroschen 3 Pf. zahlen.
    Dumm gelaufen!
    Die rückseitige Rechnung auf 731 Pf. kann ich nicht deuten.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Michael,
    ein seltener Brief! Die Verwendung der 5 Pf. Marke in der Form als Mehrfachfrankatur mit 40 Marken ist eine Ausnahmeerscheinung, die man mit viel Glück dennoch finden kann.
    Die kleinen Portostufen der Ziffernausgabe 1921 waren eigentlich nur für die Auffrankierung der unzählig vorhandenen Ganzsachen nützlich und wohl auch so vorgesehen.
    Bei den Ziffernmarken-Kleinstwerten der Ausgabe von 1922 ( HAN .... 22, also nach dem 1.4.1922 gedruckt) mit Wasserzeichen 2 kann man das kaum noch glauben, aber es muss so gewesen sein. Schon der Michelwert zeigt ( zeitgerecht gestempelt ca. 100 mal so hoch wie postfrisch), das sie kaum noch benutzt wurden.
    Beste Grüße Bernd