Beiträge von BaD

    Hallo Postgeschichte-Kemser,
    solch eine Abhandlung eines Spezialisten ist natürlich das Beste was einen passieren kann.
    Hoffentlich kann er die Mutter aller Fragen bei allen Aversionalverträgen beantworten.
    Waren Ortsbriefe bei dem jeweiligen Vertrag eingeschlossen?
    Brief mit Zustellurkunde:
    Gewöhnliche Zustellung:
    Kennzeichnung:Hierbei ein Vordruck( Formular) zur Zustellurkunde nebst Abschrift.
    Der Empfänger erhielt die beglaubigte Abschrift.
    Vereinfachte Zustellung:
    Kennzeichnung:Hierbei ein Vordruck( Formular) zur Zustellurkunde
    Der Postbeamte notierte nur das Datum der Zustellung und event. die Registriernummer auf dem abzugebenden Brief.
    Beste Grüße Bernd
    der sich, bevor es dieses Forum gab, noch nie mit bayr. Briefen beschäftigt hat.

    Hallo Postgeschichte-Kemser,

    die Schreibgebühr wurde von 30 auf 10 geändert, 3. Porto steht unter dem handschriftlichen Strafe 6
    Beste Grüße Bernd

    Hallo,
    vom 1.01.1908 bis zum 31.07.1916 hatte Bayern ein Portoablösungsverfahren ( Frei durch Ablösung) für Dienstpost mit einer jährlichen Pauschalzahlung des bayr. Staates an die bayr. Post eingerichtet. Wer dies nutzen konnte, ist genau festgelegt, wobei dies bei kommunalen Behörden chaotisch war.
    Ohne Zweifel gehört ein königl. Amtsgericht zur Kategorie I der unmittelbaren Staatsbehörden, somit war bei einer Versendung von Postsendungen nicht zu frankieren ( mit wenigen Ausnahmen). Zusendung eines Briefes m. Zustellurkunde( " Frei durch Ablösung" und Siegel) und Rücksendung derer( nur der Stempel " Frei durch Ablösung" langte) war auf jeden Fall mit dem Avers abgegolten, bei der Zustellgebühr bin ich mir nicht sicher, aber ich denke doch. Mir ist nur 20 Pf. Zustellgebühr bekannt, aber in Bayern könnte es vielleicht eine für 10 Pf. gegeben haben.
    Auf dem Brief fehlt das Siegel und wichtiger, er kam von Nürnberg. Eine Möglichkeit: Die Abschrift des Strafbefehls landete unbeabsichtig dort und wurde als einfacher Brief nach Schwabach geschickt. Zu beachten wäre, das auf dem Bescheid bei Gebühren das Porto gestrichen ist. Dort ständen auf jeden Fall die 10 Pf., wenn man es gewußt hätte.Die Streichung zeigt eindeutig, das im Normalfall keine Portokosten anfallen würden ( auch nicht bei der Versendung des Originals mit Zustellurkunde an den Täter). Sollte in Nürnberg das Dienstsiegel von Schwabach nicht greifbar gewesen sein, musste frankiert werden. Eine Abschrift eines Strafbefehls mit Zustellurkunde abzusenden, wäre erstaunlich.
    Beste Grüße Bernd

    Guten Abend Ulrich,
    diesen Stempel habe ich noch nicht gesehen.
    Aber die Vermutung von Pälzer teile ich, das es sich um den Transport per Schiff handelt. Unter dem Stempel findet sich der Leitvermerk R horn für Romanshorn. Romanshorn erhielt Pakete eigentlich von Lindau. Ravensburg liegt unweit von Friedrichshafen, ein Bahntransport über Lindau hätte viel Zeit gekostet. Hier wurde vielleicht die normale Fährverbindung Friedrichshafen-Romanshorn zur Zeitersparnis genutzt. Ob der Empfänger die 90 Rappen bezahlen mußte ist für mich fraglich.
    Leider habe ich keine Unterlagen aus dieser Zeit.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo VorphilaBayern,
    eine interessante Karte, die mich seit Sonnabend beschäftigt.
    Nehmen wir an, Paul Linke hätte schriftlich im Hotel ( war eigentlich der Habsburger Hof, trug aber zu der Zeit wohl den Namen des Eigentümers Fritz Otto) ein Zimmer gebucht. In den Brief legte er die Karte schon frankiert ein. Ob Paul Linke im STAATSKOMMISSARIAT arbeitete, konnte ich nicht ermitteln. Die DP 2 von Bayern war nicht ungültig, sie hatte in Bayern noch Frankaturkraft bis zum 31.5.1920. Dies als Formular ist schon wundersam. Er verklebte eine Michel 36 der Ausgabe Dienst-Abschiedsausgabe mit Aufdruck "Deutsches Reich". Alle Marken dieser Serie erschienen sehr spät.
    Ob Eduard Peschl oder Herr Winkelmann, deren umfangreichen Studien zur Übergangszeit im Band 35 Infla-Berlin veröffentlich sind, nennen als Erstdatum aller Marken der Serie auf Brief den 27.4.1920. An diesen Tag gibt es eine 36 in Nürnberg. Im der OPD München wurde die 36 erst am 25.5.20 auf Beleg gefunden. Die auf der Karte verlebte Mi. 36 muß München spätestens am 21.4. verlassen haben. Die Marke wäre mit Absicht verklebt worden, denn ein Berliner Postbeamter konnte nicht wissen, das die bayr. Dienstmarken mit Aufdruck "Deutsches Reich" nicht in ganz Deutschland gültig waren.
    Die bayr.Freimarken mit Aufdruck "Deutsches Reich" hatten in ganz Deutschland Frankaturkraft. Wäre die Marke in Bayern aufgefallen, hätte man nichts unternommen. Das die starken Abschläge des Stempel das dünne Papier beschädigten ist normal, der Stempel scheint neu gewesen zu sein. Bei Stamps Stempeldatenbank ist ein Abschlag des Stempels 2 Monate später abgebildet, mit Beschädigungen am Steg.
    Beim Vergleich der Stempelbilder insgesamt kann man aber keinerlei Abweichungen z.B. der Buchstaben feststellen.
    Die Karte mit Beschriftung und der Zeitfolge erscheint vollkommen schlüssig. Aber sie ist so ungewöhnlich, der erste Gebrauch dieser Marken wäre in Berlin, das ich sie von einem Infla-Prüfer prüfen lassen würde.
    Beste Grüße Bernd

    Wertbriefe waren für die Zensur auf Grund der Versiegelung schwierig.
    Manche Postämter prüften den Inhalt vor Verschluß und bestätigten dies mit dem Dienstsiegel. Die Briefe liefen dennoch über die Zensurstelle, wurden dort aber nicht mehr geöffnet. Allerdings fehlt beim ersten der Namenzug des Postbeamten, der musste wohl eigentlich vorhanden sein.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Postarchiv,
    echt gelaufene Briefe mit den Marken "gültig 9. Armee" würden mich sehr interessieren, eventuell in einem eigenen Thema einstellen.
    Eventuell könntest du etwas zu den Kriegssteuermarken erklären, die ja wohl nicht auf Briefen mit den Marken "gültig 9. Armee" nötig waren?
    Hallo Pälzer,
    der Stempel von Mühlhausen ist wirklich sehr groß, diese Zensurstelle hatte mit Nebenstempeln 40 verschiedene.
    Hallo Emmanuel,
    ein sehr interessanter Brief.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Pälzer,
    laut Riemer gibt es von Colmar weitergeleitete Post vom 1.8.1914 mit dem Prüfstempel. Er vermutet, das dort eine geheime Prüfstelle schon vorhanden war, die am 1.8. sofort offiziell prüfte.
    Anbei Prüfstelle Diedenhofen. Der Absender fragt: Wo bleiben meine bestellten Kriegsmarken mit dem Aufdruck " gültig 9 Armee"
    Mit Kriegsmarken wurde viel Geld verdient, die wenigsten wurden postalisch verwendet.
    Gruß Bernd

    Es gab 25 verschiedene Straßburg- Prüfstempel allein für die Inlandszensur. Sie unterscheiden sich meist nur minimal in der Größe oder kleinen Veränderungen ( 1 mit oder ohne Punkt dahinter, Eins nur als Strich). Riemer schreibt in seinem Handbuch, das Straßburg wohl eine sehr große Zensurstelle war.
    Saargemünd war eine kleinere Prüfstelle, hatte 10 Stempel für Inlands und Auslandspost. Von Nov.1914 -Anfang 1918 wurde geprüft, da mußte natürlich mancher ersetzt werden.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Pälzer,
    der von dir gezeigte Prüfstempel ( einer von vielen Straßburger Prüfstempeln) kam auch auch Auslandspost vor. Straßburg prüfte schon in den ersten Tagen des August 1914 .

    Der von mir gezeigte Brief hat nichts mit Zensur zu tun. Am 31.7.1914 6-7 Uhr nachm. noch normal am Schalter aufgegeben,
    am nächsten Tag war Mobilmachung. Also ging er Retour, vielleicht aus Straßburg, denn er erhielt erst am 13.8.1914 den Dresdner Stempel und wurde dem Absender zurückgegeben.
    Beste Grüße Bernd
    P.S. Anweisung bei Mobilmachung

    Hallo
    Emmanuel,

    eine Übersetzung wäre schon wichtig, wobei die Verfügung im Original in Deutsch
    an die Reichspost noch wichtiger wäre.

    Ewiges Suchen bei franz.Auktionen, Ebay,Delcampe u.s.w. haben nichts
    ergeben, es müssen doch irgendwo Belege aus der Zeit nach dem Rheinland zu
    finden sein. Richtung Frankreich vom Feldpostamt 77 fand ich 11 Belege, immer
    mit FM und Truppenstempel. Andere Richtung leider Fehlanzeige. Warum war mit 5
    centimen frankiert, gab es eine Portoermässigung in der franz. Feldpostordnung.

    Beste Grüße Bernd

    Hallo,
    meistens kann ich bei alten Briefen wenigstens den Zweck und den Absender oder den Empfänger lesen oder erahnen.
    Bei diesem Brief bin ich absolut ratlos. Wemdingen und 1632 ist das einzige was ich lesen kann.
    Kein Absender, an Wem und was ist ein ....brief. Bürger und Böcks, was sind Böcks?
    Bin für jedem Hinweis dankbar.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Emmanuel,
    alles sind momentan Vermutungen. Warum strich das Feldpostamt 77 nicht die Nachgebühr, wenn sie nicht erhoben werden sollte? Warum taxierte die französische Post, wenn die deutsche nicht taxieren sollte?
    Ich werde an Herrn Geiger von Infla-Berlin schreiben, ob er den Wortlaut der Verfügung 2463 kennt. Habe einen hochinteressanten Vortrag von Herrn Geiger zur Rheinlandbesetzung vor längeren gehört, den er auch am 9.3.2013 in Tübingen hält. Vielleicht kann er uns weiterhelfen?
    Beste Grüße Bernd

    Hallo Emmanuel,
    leider sind mir die franz. Feldpostbestimmungen nicht bekannt.
    Dennoch folgende Überlegungen.
    Die Karte wurde in Ottrott in den Briefkasten geworfen. Eine direkte Übergabe an die franz. Feldpost war unmöglich, es gab nirgendwo Feldpostämter in Heimatorten. Nur an der Adresse konnte man erkennen, das die Karte etwas mit dem Militär zu tun hatte. Mussten Feldpost-Karten nicht gekennzeichnet werden? Warum fehlte das FM (Franchise Militaire) oder das SM (Service Militaire)? In Deutschland gab es außerhalb der Mobilmachungszeit keine Feldpost, nur Portermäßigungen für Militärangehörige. Immer mußten Belege vom Absender gekennzeichnet werden. In Kriegszeiten mit Feldpost und in Friedenszeiten mit Soldatenbrief. Diese Kennzeichnung bedeutete, das der Absender Portofreiheit oder Portermäßigung in Anspruch nahm. Post an Offiziere mussten es außerhalb der Feldpostzeiten voll frankiert werden.
    Hätte Ottrott den Beleg als Feldpost anerkannt, wäre die Karte zum Bureau Frontière D im Bahnhof vom Metz geleitet worden, das für den Austausch Zivilpost-Feldpost für die franz. Rheinarmee bis 1930 zuständig war.
    Aber Ottrott behandelte die Karte als normale Post, konnte den T-Stempel abschlagen aber nicht taxieren. Das franz. Grenz-und Übergabepostamt zu Deutschland konnte beides, wer den T-Stempel abschlug wissen wir nicht. Es wurde nicht auf der Karte von Frankreich taxiert, aber wir wissen nicht ob sie bei der Übergabe Fra.-Deu. in der Beikarte zu den Postsendungen mit einer Nachgebühr aufgeführt war. Wenn ja, wollte Frankreich Geld von der Nachgebühr. Dann war jede Anordnung an die Reichspost nicht zu taxieren nutzlos. Sollte Frankreich die Karte nicht eingetragen haben, taxierte Deutschland nach, für seine eigene Kasse!! Wenn schon Frankreich den Beleg nicht als durch die Feldpostgesetze verbilligt oder frei zu befördern anerkannte, machte es Deutschland erst recht nicht. Natürlich hätte Deutschland das genaue Fehlporto errechnen können, aber bei der Karte an einen franz. Offizier dachte man wohl, lieber 2,40 in der eigenen Kasse als Ärger mit der fr. Feldpost.
    Denn das Secteur Postal ( Abschnittspostamt) in Mainz, das ab 1920 als stationäres Feldpostamt 77 ( ab da wieder mit Nummer im Stempel) dort arbeitete, musste die Zustellung bei der Addressierung nur als Militäreinheit übernehmen und das Nachporto einfordern.
    Du schreibst:
    Andererseits, wie diese Karte ungenügend frankiert ist, warum hat
    Deutschland mindestens nachtaxiert, während die Regel von Welpostverein
    darin besteht, mit der doppelter Fehlbetrag und eine Mindestgebühr nach
    zu taxieren?
    Das "und" ist falsch! Es wurde der doppelte Fehlbetrag taxiert, er musste aber die Mindestgebühr erreichen. Wäre die Karte mit 20 centimen frankiert, fehlten 10 centimen, dies verdoppelt wären 20 centimen; Mindestgebür aber 30 centimen und diese wären taxiert worden.
    Beste Grüße Bernd

    Hallo,
    als ich Emmanuel in einem Thema antworten wollte, schrieb ich ca. eine halbe Stunde einen Beitrag.
    Als ich auf Absenden drückte, war ich auf einmal nicht mehr angemeldet. Alles geschriebene weg .
    Da dies schon einmal passierte meine Frage, gibt es eine Zeitbegrenzung zum Schreiben.
    Beste Grüße Bernd