Beiträge von bayernjäger

    Hallo kreuzer,

    die PA Dachau wurde bereits im Laufe des Jahres 1868 in eine Postexpedition umgewandelt.
    Folglich kann der Stempel auf der gezähnten Wappenausgabe nicht vorkommen.
    Dies wird wohl auch der Grund des günstigen Einstandspreises gewesen sein.

    Gruß
    bayernjäger

    Hallo Sammlerfreunde,

    dieser Tage aus dem Net gefischt.

    Burglengenfeld - Verviers vom 2.9.1854

    Frankiert mit 13 xr nach dem Postvertrag Belgien - Preußen auf Grundlage des DÖPV.
    9 xr für die Strecke innerhalb des DÖPV und 4 xr für Belgien in die Provinzen Luxembourg, Limbourg und Lüttich.
    Die 4 xr entsprachen 10 belg. Centimes, welche vorne neben dem Franco-Vermerk beim Grenzübergang Preußen - Belgien angeschrieben wurden.

    Gruß
    bayernjäger

    Hallo Sammlerfreunde,

    die von euch aufgezeigte Aktenlage mag ja durchaus so festgeschrieben sein.
    bayern klassisch hat mich ja aufgefordert ein Schriftstück zu zeigen, welches eine Lockerung des Postzwanges zeigt.
    Vielleicht gibt es ein derartiges Schritfstück, welches nur noch nicht gefunden wurde?

    Allerdings sprechen eine große Anzahl von in Warensendungen eingelegten Rechnungsbriefen usw. gegen einen generellen Postzwang.
    Nachdem mir vorgelegene Rechnungsbände von Firmen ein große Anzahl solcher Briefe, ob mit dem Vermerk Franko oder Frey, aber auch ohne diese Vermerke enthielten, liegt der begründete Verdacht nahe, dass es hier für derartige den Waren beigefügten Briefe eine Ausnahme des Postzwanges gab.
    Ansonsten hätten die beteilgten Firmenverantwortlichen zu dieser Zeit wohl alle im Zuchthaus gesessen.

    Anbei noch ein paar Briefe (Augsburg, Würzburg, Nürnberg) aus der gleichen Verwendungszeit, alles Rechnungs-/Begleitbriefe von Warensendungen.

    Gruß
    bayernjäger

    Hallo Pälzer,

    schon allein die Bezeichnung Frachtbrief gibt vor, dass ein solches Schriftstück nicht im Paket sein kann, sondern als Begleitbrief gedacht war.

    Das hier gezeigte Stück ist vom Inhalt her nur eine Erklärung über den Inhalt der Kiste, die Rechnung und eine Angabe des Auftraggebers/Vermittlers. Stelle man sich vor aus irgendwelchen Gründen wäre die Adresse mit dem Zeichen auf der Kiste abgefallen, wie hätte man die Kiste ohne einen Hinweis in der Kiste wieder zuordnen können.

    Wie schon erwähnt, ich kenne ganze Rechnungsbücher aus dieser Zeit mit solchen Briefen. Offensichtlich war die Praxis üblich solche Briefe den Warensendungen beizulegen.

    Gruß

    bayernjäger

    Hallo bayern klassisch,

    es handelte sich sicher um eine Kiste, welche von einer privaten Spedition, hier Spenglin mit besten Verbindungen direkt nach Wien (wie im Briefkopf zu lesen ist), verschickt wurde.
    Was dort versendet wurde, darauf hatte die Post sicher keine Einfluss, insbesonere wenn ein Fuhrunternhemen beauftragt wurde.
    Dies hier stellt die Rechnung/Lieferschein für die Ware dar, wo sollte diese hin, außer in die Kiste?

    Gruß
    bayernjäger

    Hallo Sammlerfreunde,

    wenn ich den Briefkopf und den Text, insbesondere hinsichtlich der Kiste, lese, dann ist doch schwer anznehmen, die Spedition Spenglin hat den Brief zusammen mit der Ware in der Kiste nach Wien gelangen lassen. Das war eine übliche Praxis zu dieser Zeit. Beispiele dafür gibt es mehr als genug. Der Brief sollte evtl. zunächst vermutlich mit der Post versendet werden, weshlab ein Frankovermerk angebracht wurd, dann hat man es sich anders überlegt und den Brief mit der Spedition in der Kiste versendet.
    Die Annahme von Postbetrug und/oder Bezahlung des Überbringers entstammen hier wohl ehr dem Wunsch als der Realität.

    Gruß
    bayernjäger

    Hallo weite Welle,

    da liegst du mit zwei Dingen vollkommen richtig:

    1. mit deiner Aussage über die Bucht, wie ihr ebay bezeichnet, dort findet sich immer interessantes Material, sofern man es zwischen dan tausenden Ladenhütern einiger Händler findet. Ich sehe zwar ein, dass auch diese irgendwie ihr Geschäft berteiben müssen, allerdings rechnet man die jede Woche wiedereingestellten Artikel dieser Händler alleine unter Bayern bis 1914 weg, dann bleiben von den ca. 10.000 Angeboten noch ca. 1500 übrig.

    2. die Aussage über die Pfennigzeit. Es gibt mittlerweile mehrere Sammler, die sich darauf spezialisiert haben und hervorragende Sammlungen aufgebaut haben. Immer als Stiefkind der Bayern-Philatelie behandelt, hat sich das mittlerweile geändert. Alleine wenn ich an deine Sammlung "Weite Welle" denke, bin auch ich als Kreuzer-Sammler schwer beeindruckt.

    Also weiter so und immer die Augen offen halten, wo es etwas Unbekanntes/Neues zu entdecken gibt.

    Vielleicht kommt ja auch irgendwann die Neuauflage des Kataloges der Pfennigzeit von Peter Sem mit hoffentlich angepassten Katalogwerten.

    Gruß
    bayernjäger

    PS: Bei HBA wird eine erstklassige Sammlung "Weite Welle" aufgelöst. Da ist sicher etwas für dich dabei.

    Hallo Sammlerfreunde,

    über die 1 Kreuzer gelb wurde hinsichtlich ihrer Entstehung schon viel geschrieben.
    Es wurde immer davon ausgegangen, die verwendete Platte der 1. Auflage der Nr. 8 entspricht der Platte der Nr. 3II.
    Im Plattenfehlerhandbuch von Jürgen Vogel wird davon ausgegangen, dass nicht die gleiche Platte, sondern eine neu zusammengestellte Platte verwendet wurde, da keine identischen Plattenfehler nachgewiesen werden konnten.
    Ich habe mir die Mühe gemacht und alle mir greifbaren Nr. 8, welche auf 1862, 1863 und 1864 datierbar waren verglichen.
    Dabei ist mir aufgefallen, dass nur Marken aus 1862 bis Mitte 1863 das auffällige Druckbild der 3II haben. Besonders auffällig beim Druck der 3II waren die Randlinien. Oft waren diese der Länge nach aufgespalten. Vogel hat diese Aufspaltungen sogar als Plattenfehler registriert.

    Vielleicht kann jemand diese Beobachtungen anhand seiner datierbaren Nr. 8 bestätigen?

    Anlass für meine genauere Betrachtung war die nachfolgende erst kürzlich von mir erworbene 1 Kreuzer gelb.
    Der Umstand, dass diese einen Stempel vom 1. OCT. trägt, war letztendlich ausschlaggebend.
    Ich wollte wissen, ob diese Marke aus dem Jahr 1862 stammt und einen Ersttagsstempel tragen könnte.
    Letztendlich kam ich zu dem Ergebnis, dass die Marke nur aus 1862 stammen kann.
    Sie hat das typische Druckbild der 3II mit aufgespaltenen Randlinien, wie ich sie nur bei Marken aus 1862 bis Mitte 1863 feststellen konnte.
    Vogel hat das Druckbild genau dieser Marke mit seinem Plattenfehler 3II B7 registriert.
    Auf den beiden mir zur Verfügung stehenden Doppelbogen der 3II passt diese Marke in der Tat genau zu Feld 7 des rechten Halbbogens.
    Frühe Auflagen der Nr. 8 sind nicht als Bogen bekannt, sodass hier kein Vergleich stattfinden kann.
    Aus welchem Jahr der Stempel nun genau stammt, wird sich wohl leider nicht mehr sicher feststellen lassen.
    Aber immerhin konnte ich eine Nr. 8 finden, deren Druckbild exakt der einer 3II vom Bogenfeld B7 entspricht und somit wohl nur aus der 1. Auflage der 1 Kreuzer gelb stammen kann.
    Vielleicht hilft das ja wenigstens unseren Platten- und Plattenfehlerforschern weiter.

    Gruß
    bayernjäger

    Hallo Leitwege,

    ich kenne nur ganz wenige Briefe, bei denen das Teilfranko anerkannt wurde, wie z.B. auch bei dem von mir oben erwähnten Brief von johelbig.
    Diese Verfahrensweise stellt wohl ehr die Ausnahme dar. Meist wurden die verklebten Franco-Marken nicht anerkannt und die Sendungen als Portobriefe behandelt.
    Spezielle Verordnungen hierzu sind mir nicht bekannt.
    Allerdings besteht lt. Vertrag Hannover - Taxis bzgl. Bayern von 1840 ( Beilage Circular 118 ) und ff. die Möglichkeit der Teilfrankatur bis zur bayer. Grenze, folglich wäre es möglich, dass dies auch in die Gegenrichtung möglich war.
    Letztendlich hing es wohl davon ab, ob lt. jeweiligem Vertrag eine Teilfrankatur in diesen Staat überhaupt möglich war oder nicht. In den meisten Verträgen wurde entweder ganz Franko oder Porto festgeschrieben und teilweise Fankaturen nicht zugelassen.

    Gruß
    bayernjäger

    Hallo Sammlerfreunde,

    Durch Hinweis und Mithilfe eines befreundeten Sammlers, der mir bereitwillig weitergeholfen hat, machen wir folgenden Interpretationsvorschlag:

    Taxe für Brief München (BY) über Taxis nach Hannover 1851 vor DÖPV:
    2 3/4 Gutegroschen Strecke BY
    2 Gutegroschen Transit Taxis bis Hannover
    1 Gutegroschen innerhalb Hannover
    2 Gutepfennige Zustellung in Hannover

    Für unsere Erklärung sind nur die 2 3/4 Gutegroschen relevant.
    Taxis rechnete 2 3/4 Gutegroschen für 3 Silbergroschen 5 Silberpfennige
    Die 9 xr Franco-Marke entsprach 2 Silbergroschen 4 Silberpfennige
    Differenz aus diesen beiden = 1 Silbergroschen 1 Silberpfennig Restforderung (links oben angeschrieben 1 1/12 S =Silbergroschen)
    1 1/12 Silbergroschen entsprachen 11 Gutepfennigen

    Gesamtrechnung;
    11 Gutepfennige Restforderung von Taxis für BY-Strecke
    2 Gutegroschen Transit Taxis
    1 Gutegroschen innerhalb Hannover
    2 Gutepfennige Zustellung in Hannover

    ergibt letztendlich die geforderten 4 Gutegroschen 1 Gutepfennig von Hannover

    Die roten Ziffern in der Mitte lauten richtig 1 9/10 Gutegroschen (10tel, obwohl eigentlich 12er-Teilung, was den 2 Silbergroschen 4 Silberpfennigen für die 9 xr Franco-Marke entsprach.

    Die schwarze 9 auf der Rückseite bestätigt das bezahlte Franko von 9 Kreuzern und wurde folglich angerechnet.

    Folglich liegt hier ein Teilfrankobrief vor, bei dem die 9 xr Franco-Marke anerkannt wurde.

    Alle Währungen wurden exakt nach den Portotabellen umgerechnet.

    Quellen:
    Vertrag Hannover - Taxis bzgl. Bayern von 1840 und ff.
    Reduktionstabellen Hannover/Braunschweig (abgedruckt Gesetz u. VO-Blatt Braunschweig)
    Tarif von Hannover ab 1.8.1850

    Gruß
    bayernjäger

    Hallo Sammlerfreunde,

    der Brief ist vollständig, hatte keine Beilagen und wiegt knapp 7 Gramm.
    Der Buchstabe oben neben 1 1/12 ist ausserdem ein S und kein L.
    Mit dem Gewicht tritt hier kein Problem auf, auch nicht bei dem von bayern-klassisch erwähnten halben Loth.
    Einzig die gültige Brieftaxe nach Hannover hilft uns weiter.

    Gruß
    bayernjäger

    Hallo Leitwege,

    vielen Dank für deine Einschätzung.
    Letztendlich wird es nach der durchgeführten "postalischen Behandlung" wohl ein Teilfrankobrief gewesen sein.
    Die rückseitige "9" deutet aber zumindest darauf hin, dass bei der Postaufgabe eine geteilte Frankoabgeltung vorlag.
    Da auf dem Brief kein Vermerk "boite" auf die Entnahme aus einem Briefkasten hinweist, könnte die "9" ein Weiterfranko sein, welches bei der Postaufgabe am Schalter angeschrieben wurde. Als weiteres Indiz steht zudem auf dem Brief "frey". Rückseits wurde in der Regel auch nur ein Franko angeschrieben.
    Folglich der Versuch 9 Kreuzer für den DÖPV über Preußen bis zur Grenze nach Hannover zu frankieren und weitere 9 Kreuzer bar für den Anteil Hannovers.
    Die Rechnung ist aber so zumindest nicht ganz aufgegangen.
    Wie schon erwähnt fehlen mir die Unterlagen für Briefe aus Bayern nach Hannover bezüglich Brieftaxe, weshalb ich an dieser Stelle nicht weiterkomme.

    Gruß
    bayernjäger

    Hallo Sammlerfreunde,

    heute ist mit der Post aus Canada der nachfolgende Brief bei mir eingetroffen.

    München - Schwöbber bei Hameln an der Weser Königreich Hannover vom 30. Januar 1851, frankiert mit 9 Kreuzer.
    Adressiert ist er an den Baron von Münchhausen auf seinem Stammsitz Schloß Schwöbber.

    Hannover ist erst zum 1.6.1851 dem DÖPV beigetreten, eine Markenfrankatur war dorthin folglich eigentlich noch nicht möglich.
    Bei diesem Brief scheint dies aber eventuell anders gewesen zu sein?
    Der rote Vermerk "Grenze" neben dem "frey"-Vermerk deutet auf eine (zumindest teilweise) Anerkennung der Markenfrankatur bis zur bayerischen Auslandsgrenze hin.
    Leider sind auf dem Brief keine Durchgangs- oder Ankunftsstempel angebracht, sodass ich nicht feststellen kann, ob der Brief über Preußen oder Taxis befördert wurde.

    Nachfolgend die auf dem Brief angebrachten Vermerke:

    Vorderseite
    - rote Tinte, "Grenze" und links oben über der Marke "1 1/12 S"
    - Rötel mittig "19 / 0"
    - schwarze Tinte " 4 Ggr 1 Pf" in Hannover als zu entrichtentes Porto für den Empfänger angeschrieben

    Rückseite
    - schwarze Tinte "9", allerdings vollkommen andere Farbe und Handschrift als die vorderseitigen Vermerke

    Mir ist es wegen fehlender Unterlagen (insbes. Hannover) nicht möglich diesen Brief genauer zu beschreiben, weshalb ich um tatkräftige Mithilfe aller bitte.
    Sollte es sich tatsächlich um eine anerkannte Teilfrankatur handeln, wäre dieser Brief postgeschichtlich sicher von erheblicher Bedeutung und hätte eine fundierte Beschreibung verdient.

    Einen ähnlichen Brief (und mir bisher einzig bekannten nach Hannover) hatte vor vielen Jahren johelbig unter 9 Kreuzer grün, post 65, gezeigt. Dieser wurde allerdings vollkommen anders behandelt.

    Gruß
    bayernjäger