Beiträge von Nacktnasenwombat

    Hallo zusammen,

    nach langer Zeit lasse ich auch mal wieder etwas von mir hören (und sehen).

    Der folgende Brief ist mir 4 Minuten vor Auktionsende in der Bucht aufgefallen und ich habe spontan zugeschlagen. Ein Brief, der am 3. April 1851 in Nürnberg nach Neutitschein in Mähren, wo er am 7.4. ankam.

    Normalerweise mache ich mir ja nicht viel aus Farben, die Nr 5 aa ist die einzige Ausnahme, und ich hoffe dass ich mich da durch die Eile nicht täuschen ließ...? Den Vermerk 5 b werde ich jedenfalls schon aus ästhetischen Gründen ausradieren.

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    Hallo Mangfalltaler,

    die Stempelfarbe rechts neben der Marke stammt von einem Abklatsch eines Ankunftsstempels eines anderen Briefes der wohl "noch feucht" über diesen Brief gestapelt wurde. Was ich meinte sind die zwei kleinen Farbpünktchen die noch auf der Marke in der blauen Schnittlinie rechts unten erkennbar sind. Ganz sicher kann ich natürlich nicht sagen, dass diese nicht auch von dem Ankunftsstempel stammen. Aber da auch links der Übergang auf den Brief fehlt gehe ich von einer Vorausentwertung aus.

    Der Ankunfsstempel stammt übrigens aus Neubeuern, wo im April 1858 eine Postexpedition eröffnet wurde. Das Törwang kein übermäßig großes Postaufkommen gehabt haben dürfte habe ich mir schon gedacht.

    Viele Grüße aus Erlangen nach Bad Aibling!

    Nacktnasenwombat

    Hallo balf_de,

    Nicht einfach dein Brief. Ich versuche mich trotzdem mal daran. Mit dem Konsul und Frankfurt liegst du meiner Meinung nach richtig, Ich lese "Her British Majesty's Consul Frankfurt I.M."
    Ich denke auch, dass du mit "Esquire" nach richtig liegst, ich lese die Abkürzung "Esqre". Ich denke aber, dass es sich dabei nicht unbedingt um eine Adelsbezeichnung handelt sondern um eine Höflichkeitsformel ähnlich dem deutschen "wohlgeboren". Den Namen bekomme ich leider beim besten WIllen nicht heraus.

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    Hallo zusammen,

    ich hab heute auch mal wieder einen Brief, der meiner Meinung nach hier hinein passt. Er stammt aus Mühldorf und damit von einem "üblichen verdächtigen" und der fehlenden Übergang des Stempels auf den Brief am linken Rand spricht auch dafür. Und mit ein wenig Phantasie kann man am rechten Rand neben "KR" von "Kreuzer" auch noch zwei kleine Schaufelspitzen erkennen.

    Viele Grüße,

    Nacktasenwombat

    Hallo zusammen,

    heute kann ich hier auch mal wieder einen Brief zeigen. Er wurde aus Nürnberg "an die Verwaltung der Kaplanei-Stiftung Geyern bei Bergen (Post Thalmessing)" geschrieben.

    Das besondere daran dürfte die späte Verwendung einer 2II5 im April 1864 sein. Der Aufgabestempel aus Nürnberg ist nicht ideal abgeschlagen, müsste aber das Datum 8. Apr. 1864 zeigen. Der Brief hat einen Teilinhalt, es handelt sich meiner Meinung nach um einen doppelt verwendeten Brief. Der Teilinhalt ist eine Anfrage des Pfarramts Bergen an die Schuldentilgungskasse in Nürnberg. Diese ist datiert auf den 6. Jan 1864. Der Brief müsste somit die drei Monate später erfolgte Antwort darauf sein.

    Hier eine (Teil-)Transkription des Inhalts:

    Bergen Post Ellingen den 6. Jan 1864

    das k. Pfarramt Bergen an die k. Schuldentilgungskasse Nürnberg
    das ergebenst unterzeichnete Pfarramt wünscht
    für die Kaplaneistiftung Geyern bei dem neuen
    ________ Anlehen mit 500 fl. sich zu bethei-
    ligen . Es wird deshalb die ergebenste
    Anfrage gestellt, ob Obligationen. wert (?)
    500 fl ___________ abgegeben werden.

    Hochachtungsvoll
    der k. Pfarrer
    Unterschrift

    Ich würde mich freuen, wenn mir jemand bei den beiden Lücken im Text helfen könnte.

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    Hallo zusammen,

    ein sehr schöner und interessanter Brief. Aber mit der romantischen Seenwanderung des Briefträgers wird es nichts, der Brombachsee (und die anderen Seen des fränkischen Seenlandes) ist ein künstlich angelegter See, der erst rund 100 Jahre später geplant wurde.

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    Hallo kreuzer,

    auch von mir herzlichen Glückwunsch!

    Ich habe mal kurz nachgesehen. Neben Steinbühl müssten (in der Kreuzerzeit) noch Weingarten, Selchenbach, Münchsdorf und Hallstadt direkt den Hauptbriefpostexpedition Speyer, Landshut und Bamberg unterstellt gewesen sein.


    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    Hallo bayern klassisch,

    ich habe mir deinen Brief gerade nochmal angeschaut. Der ist eindeutig. Bei einem Ortstempel ist es aber auch einfacher durch einen zweiten Abschlag (mit Datum!) die Authentizität zu belegen.Ob ein zweiter Mühlradstempelabschlag über einem nicht besonders gutem ersten die Sache für den Postler besser gemacht hätte?

    Dubios ist der Brief auf jeden Fall aber ich halte es weiterhin für möglich, dass die Marke an dieser Stelle schon 164 Jahre klebt. Beweisbar wird denke ich weder das eine noch das andere sein.

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    Hallo bayern klassisch,

    bist du sicher, dass der Brief in dieses Thema passt?

    Seltsam ist er auf jeden Fall aber ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass der Brief authentisch ist. Klar, die Marke wurde definitiv nicht auf diesem Brief gestempelt, aber ich könnte mir vorstellen dass der Brief so gelaufen ist.
    Evtl hat jemand zwei Briefe abgeschickt und der Postler hat beim Aufkleben die Marken vertauscht und so entwertet und erst danach seinen Fehler bemerkt und die Marken nachträglich ausgetauscht.

    Dafür spricht meiner Meinung nach der verschmierte (Tinten-?) Strich, dessen Übergang zwichen Marke und Brief perfekt passt. Vielleicht wollte der Postler sein Missgeschick kaschieren.
    Die Abschläge von Mühlrad- und Ortstempel passen meiner Meinung nach auch gut zusammen, ähnlicher schwacher Farbauftrag und etwas unleserlich. Die Nummer ist schwer erkennbar, aber es könnte denke ich schon eine "336" sein. Die 3 Kreuzer passen für die Strecke Straubing-Erding auch (knapp aber müsste reichen, oder?).

    Was denkt ihr dazu? Übersehe ich etwas was die Fälschung beweist?

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    Hallo Luitpold,

    ich habe zwar von Wettbewerbsausstellungen und insbesondere den Regeln (und ungeschriebenen Gesetzen) wenig bis keine Ahnung, aber ich empfinde das sogar als eine ausgesprochen gelungene Darstellung. Klar, wenn dass die einzige Adressschleife wäre, wäre es nichts. Aber neben einer intakten mit übergehend geklebten Marke, einer Schleife mit Marke nur auf der Schleife und einer mit der Marke nur auf der Drucksache finde ich es sehr schön anzuschauen.

    Meiner Meinung nach "geht das" also.

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    Hallo Bayern-Marc,

    dein Beitrag ist hier ein wenig untergegangen. Grundsätzlich stimme ich meinen Vorrednern zwar zu, gerade bei losen Marken sollte man besonders auf einwandfreie Qualität achten. Aber die Marke 5 ist doch schon ein ganz hübsches Exemplar. Den Stempel noch etwas gleichmäßiger abgeschlagen und die Marke wäre optimal. Meine Anfänge sahen schlimmer aus ;)

    Zu deinen Fragen zur 2I:

    Ja, eigentlich kann man bei einem offenen Mühlradstempel eine 2I ausschließen. Die 2I wurde hauptsächlich in den Jahren 1849-1851 verwendet. 1852 kommt noch vor, alles spätere ist sehr selten. Da es die ersten offenen Mühlradstempel erst 1856 gab, sind diese auf der 2I (und 4I) extrem selten. Hin und wieder taucht aber trotzdem so etwas auf, gerade mit dem Stempel "28" aus Augsburg gibt es hin und wieder welche.
    Ebenso sind die hohen Nummern der geschlossenen Mühlradstempel (Pi mal Daumen ab 500) auf der 2I sehr selten und nahezu auszuschließen. Aber wie fast immer bei den Bayern gibt es ein paar Ausnahmen. Denn es ist so wie du geschrieben hast, die Briefmarken wurden nicht nur am Schalter aufgeklebt sondern wurden auch lose verkauft und von den Kunden selbst aufgeklebt.

    Auf der anderen Seite ist es so, dass Marken mit einem Ortsstempel (Halbkreis, Zweikreis, Fingerhut oder Zweizeiler) in den meisten Fällen von der Platte 1 sind, denn die Ortsstempelentwertung war nur in der Zeit von November 1849 bis August 1850 vorgeschrieben, und da gab es die anderen Platten noch gar nicht. Aber auch hier gibt es eine Ausnahme, nämlich die Zeit vom 20.11.-30.11.1856. Da kamen auch wieder Ortsstempel zum Einsatz weil die Mühlradstempel eingezogen und neu verteilt wurden.
    Grundsätzlich kann man aber sagen, dass man mit einer blauen 3 Kreuzer mit Ortsstempel nicht viel falsch machen kann: Entweder ist es eine 2I, ein sogenannter Umtauschstempel aus dem November 1856 oder eine seltene irrtümliche/vorschriftswidrige Verwendung aus einem anderen Zeitraum.

    Jetzt zu deinen Marken: Ich muss zugeben dass ich selbst auch nicht der große Plattenexperte bin. Kennst du schon diese Plattentafel?

    http://www.altpostgeschichte.com/index.php?page=Thread&threadID=948

    Anhand derer kann man die meisten Marken gut bestimmen. Mir fehlt da aber einfach die Übung.

    Die erste Marke würde ich z.B. der Platte 4 zuordnen. Ich hoffe, dass dir unsere Experten noch weiterhelfen werden.

    Was ich dir aber sagen kann, ist dass bei den Nummern 1-10 sicher keine 2I dabei ist. Bei der Marke 11 habe ich selbst meine Probleme. Das Druckbild sieht der 2I sehr ähnlich, und der klare, frische 18er-Stempel würden auch passen. Da die Marke aber leider so stark angeschnitten ist, fehlen die blauen Randlinien und die Ecken als Identifikationsmerkmal. Meiner Meinung nach könnte es sich entweder um eine relativ späte, abgenutzte Platte I, oder um einen relativ frühen Druck der Platte 2a handeln. Da wäre ich sehr auf die Meinung der Profis gespannt.

    Viele Grüße und viel Erfolg bei der Plattierung!

    Nacktnasenwombat

    P.S: Hast du schon den Bayern Spezialkatalog Band I von Peter Sem? Das ist die wichtigste Literatur für den Bayern-Kreuzer-Sammler. Wenn du den hast, kannst du den Michel getrost im hintersten Regalfach verstauen.

    Hallo bayern klassisch,

    das Gesetz von 1828 habe ich in einer Fassung von 1838 gefunden, allerdings hatte es da noch Paragraphen und keine Artikel, und davon nur 33.

    http://books.google.de/books?id=-i9FA…reffend&f=false

    Aber ich denke trotzdem das richtige gefunden zu haben, nämlich eine Neufassung vom 28. Mai 1852:

    http://books.google.de/books?id=Mf9WA…epage&q&f=false

    Wenn ich mir die Artikel 29 und 34 so anschaue, gehe ich davon aus, dass im Fall deines Briefes der Absender den vorgeschriebenen Dienstweg nicht eingehalten hat und der Brief deswegen nicht zugestellt werden durfte.

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    Hallo VorphilaBayern,

    ein hübscher Brief. Da ich von der Bergischen Postgeschichte keine Ahnung habe, wirft er bei mir mehr einige Fragen auf:

    - warum gehst du davon aus, dass es sich um ein bayerisches Wasserzeichen handelt?
    - kannst du die Zeichen hinter dem Franko-Vermerk erkennen?
    - wenn du davon ausgehst, dass es 6 Decimes waren, kommt dann nicht nur das Jahr 1810 in Frage, weil vorher noch Stüber verwendet wurden?

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    Hallo zusammen,

    ich habe mal versucht die beiden Stempel übereinander zu legen. Meiner Meinung nach kann es sich nicht um den gleichen Stempeltyp handeln:

    Ich habe die Üs und Ns übereinander gelegt. Das M kommt noch ganz gut hin, wirkt etwas breiter, aber das kann am Abschlag liegen. Aber der Abstand zwischen dem N und dem C ist bei dem Abschlag auf dem Einser nochmal deutlich größer.

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat