Das sind ja tolle Briefe. Wo bekommt man die denn her?
Habe letzte Woche ein paar Neuzugänge bekommen und wollte fragen, ob ihr mir bei der Bestimmung der Platte helfen könnt?
Eine weitere Frage: kann man eine 2I ausschließen, wenn ein offener Mühlradstempel vorhanden ist? Wie war das damals? Konnten die Leute auch Briefmarken mit nach Hause nehmen und später damit Briefe frankieren? Dann wäre eine 2I mit offenem Mühlradstempel nicht ganz ausgeschlossen?
Ich habe die Marken mal unten angehängt.
Hier meine Anfänger-Vermutungen. Wäre schön, wenn die Marke 7 eine 2I wäre
Marke 1: 2V
Marke 2: 2II
Marke 3: 2II
Marke 4: ?
Marke 5: 2V
Marke 6: 2I
Marke 7: 2I
Marke 8: 2V
Marke 9: ?
Marke 10: ?
Marke 11: ?
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Hallo Bayern-Marc,
dein Beitrag ist hier ein wenig untergegangen. Grundsätzlich stimme ich meinen Vorrednern zwar zu, gerade bei losen Marken sollte man besonders auf einwandfreie Qualität achten. Aber die Marke 5 ist doch schon ein ganz hübsches Exemplar. Den Stempel noch etwas gleichmäßiger abgeschlagen und die Marke wäre optimal. Meine Anfänge sahen schlimmer aus
Zu deinen Fragen zur 2I:
Ja, eigentlich kann man bei einem offenen Mühlradstempel eine 2I ausschließen. Die 2I wurde hauptsächlich in den Jahren 1849-1851 verwendet. 1852 kommt noch vor, alles spätere ist sehr selten. Da es die ersten offenen Mühlradstempel erst 1856 gab, sind diese auf der 2I (und 4I) extrem selten. Hin und wieder taucht aber trotzdem so etwas auf, gerade mit dem Stempel "28" aus Augsburg gibt es hin und wieder welche.
Ebenso sind die hohen Nummern der geschlossenen Mühlradstempel (Pi mal Daumen ab 500) auf der 2I sehr selten und nahezu auszuschließen. Aber wie fast immer bei den Bayern gibt es ein paar Ausnahmen. Denn es ist so wie du geschrieben hast, die Briefmarken wurden nicht nur am Schalter aufgeklebt sondern wurden auch lose verkauft und von den Kunden selbst aufgeklebt.
Auf der anderen Seite ist es so, dass Marken mit einem Ortsstempel (Halbkreis, Zweikreis, Fingerhut oder Zweizeiler) in den meisten Fällen von der Platte 1 sind, denn die Ortsstempelentwertung war nur in der Zeit von November 1849 bis August 1850 vorgeschrieben, und da gab es die anderen Platten noch gar nicht. Aber auch hier gibt es eine Ausnahme, nämlich die Zeit vom 20.11.-30.11.1856. Da kamen auch wieder Ortsstempel zum Einsatz weil die Mühlradstempel eingezogen und neu verteilt wurden.
Grundsätzlich kann man aber sagen, dass man mit einer blauen 3 Kreuzer mit Ortsstempel nicht viel falsch machen kann: Entweder ist es eine 2I, ein sogenannter Umtauschstempel aus dem November 1856 oder eine seltene irrtümliche/vorschriftswidrige Verwendung aus einem anderen Zeitraum.
Jetzt zu deinen Marken: Ich muss zugeben dass ich selbst auch nicht der große Plattenexperte bin. Kennst du schon diese Plattentafel?
http://www.altpostgeschichte.com/index.php?page=Thread&threadID=948
Anhand derer kann man die meisten Marken gut bestimmen. Mir fehlt da aber einfach die Übung.
Die erste Marke würde ich z.B. der Platte 4 zuordnen. Ich hoffe, dass dir unsere Experten noch weiterhelfen werden.
Was ich dir aber sagen kann, ist dass bei den Nummern 1-10 sicher keine 2I dabei ist. Bei der Marke 11 habe ich selbst meine Probleme. Das Druckbild sieht der 2I sehr ähnlich, und der klare, frische 18er-Stempel würden auch passen. Da die Marke aber leider so stark angeschnitten ist, fehlen die blauen Randlinien und die Ecken als Identifikationsmerkmal. Meiner Meinung nach könnte es sich entweder um eine relativ späte, abgenutzte Platte I, oder um einen relativ frühen Druck der Platte 2a handeln. Da wäre ich sehr auf die Meinung der Profis gespannt.
Viele Grüße und viel Erfolg bei der Plattierung!
Nacktnasenwombat
P.S: Hast du schon den Bayern Spezialkatalog Band I von Peter Sem? Das ist die wichtigste Literatur für den Bayern-Kreuzer-Sammler. Wenn du den hast, kannst du den Michel getrost im hintersten Regalfach verstauen.