Hallo Planke,
zu dem 1. Brief:
Der Stempel P. MEMEL war normalerweise der Grenzeingangsstempel für Briefe aus Russland. Er kommt allerdings auch selten (und irrtümlich) auf in Memel aufgegebenen Briefen vor. Wenn die schwarzen Spuren oberhalb des Namens sich nicht als Spuren eines Petersburger L1-Stempel identifizieren lassen - diese wurden manchmal extrem undeutlich und schwach abgeschlagen - würde ich auf eine Briefaufgabe in Memel tippen. Dazu passt auch die rückseitige Notierung. Bei Briefen aus Russland findet man immer die Angaben Kartierungsnr. Bindestrich Weiterfrankobetrag. Da dies hier fehlt, würde ich dies als weiteres Indiz für eine Briefaufgabe in Preußen halten. In diesem Fall musste der Brief bis zur österreichischen Grenze freigemacht werden. Hierzu würde der fr4 -Vermerk (in guten Groschen) gehören, der Betrag passt aber nicht. Was darüber notiert wurde, kann ich nicht entziffern.
Die 14 (Kr.) entsprechen der österreichischen Inlandstaxe ab 1.6.1817 für die Strecke von über 18 Posten bei einem Gewicht bis zu 1/2 Lot.
zu dem 2.Brief:
Dieser lief von Russland direkt nach Österreich. Der undeutliche Stempel RUS. wurde in den Grenzpostämtern Brody, Lemberg und Rawaruska verwendet. Welches Amt diesen Brief stempelte weiß ich nicht.
Die österreichische Taxe entspräche der oben genannten.
Gruß
Michael