Beiträge von Michael

    Hallo Planke,

    zu dem 1. Brief:
    Der Stempel P. MEMEL war normalerweise der Grenzeingangsstempel für Briefe aus Russland. Er kommt allerdings auch selten (und irrtümlich) auf in Memel aufgegebenen Briefen vor. Wenn die schwarzen Spuren oberhalb des Namens sich nicht als Spuren eines Petersburger L1-Stempel identifizieren lassen - diese wurden manchmal extrem undeutlich und schwach abgeschlagen - würde ich auf eine Briefaufgabe in Memel tippen. Dazu passt auch die rückseitige Notierung. Bei Briefen aus Russland findet man immer die Angaben Kartierungsnr. Bindestrich Weiterfrankobetrag. Da dies hier fehlt, würde ich dies als weiteres Indiz für eine Briefaufgabe in Preußen halten. In diesem Fall musste der Brief bis zur österreichischen Grenze freigemacht werden. Hierzu würde der fr4 -Vermerk (in guten Groschen) gehören, der Betrag passt aber nicht. Was darüber notiert wurde, kann ich nicht entziffern.
    Die 14 (Kr.) entsprechen der österreichischen Inlandstaxe ab 1.6.1817 für die Strecke von über 18 Posten bei einem Gewicht bis zu 1/2 Lot.

    zu dem 2.Brief:
    Dieser lief von Russland direkt nach Österreich. Der undeutliche Stempel RUS. wurde in den Grenzpostämtern Brody, Lemberg und Rawaruska verwendet. Welches Amt diesen Brief stempelte weiß ich nicht.
    Die österreichische Taxe entspräche der oben genannten.

    Gruß
    Michael

    Liebe Freunde,

    hier eine Herrschaftlich Gerichtliche Insinuationssache an den Königl. preuß. General-Consul Woehrmann zu Riga.
    Absender war das Königl. Preuß. Oberlandesgericht zu Königsberg.
    In Preußen war der Brief portofrei, in Russland wurden 35 Kop. Porto notiert. Der Brief ist nicht exakt datierbar, aber vermutlich ca. 1835.

    Gruß
    Michael

    Hallo zusammen,

    ein sehr interessanter Brief!

    Aber klärt mich bitte auf: Rückseitig sehe ich den Hamburg-Stempel von Taxis. Welche Rolle spielt der hier, wenn die preußischen Taxen für die Portoberechnung herangezogen wurden?

    Gruß
    Michael

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief vom 27. Mai 1814 aus Barmen in das benachbarte Elberfeld. Barmen hatte eine Post-Expedition, erhielt seinen ersten Stempel aber erst in der preußischen Zeit 1816. Das übergeordnete Postamt war Elberfeld. Hier wurde dann auch der alte Reichspost-Rayonstempel abgeschlagen. Das Porto betrug 1 Stuiver.

    Gruß
    Michael

    Hallo Planke,

    nach der französischen Tarifergänzung von 1811 kostete ein Brief für die Entfernungsstufe 1800-2000 km 15 Décimes. Von der Größenordnung her könnte diese Entfernung über Paris bis zur italienischen Grenze passen.
    Die rückseitige französische Notierung passt dazu. Die vorderseitige "17" kann ich nicht erklären (Kartierungsnummer? unwahrscheinlich, habe ich so noch nicht auf franz. Briefen gesehen - private Nummerierung?).
    In Italien fielen dann noch 6 Décimes an.

    Gruß
    Michael

    Lieber Ulf,

    Glückwunsch zu dem Schmuckstück!

    Die rückseitigen Stempel geben folgendes her:
    Die Aufgabe erfolgte am 9.8.1872 (jul.) beim mobilen Postamt auf der Strecke Kozlov-Saratov angenommen.
    Am selben Tag wurde der Brief weiter auf der Strecke Woronesch-Moskau befördert.
    In Moskau erfolgte am 10.8. wieder eine Umspedierung, leider kann ich diesen Stempel nicht genau zuordnen.
    Weiter ging es dann am 11.8. über die Strecke Orel-Dinaburg Richtung Baltikum, wo dann anschließend die Übergabe auf den Haupt-Leitweg nach Preußen, Richtung Eydtkuhnen erfolgte. Dort erhielt er dann auf der preußischen Seite den bekannten Grenzeingangsstempel.

    Gruß
    Michael

    Liebe Freunde,

    hier ein Paketbegleitbrief aus dem Jahre 1864 von Plathe nach Berlin.

    Zur Versendung an Frau Mattke in Berlin kam ein 3 Pfd. 10 Loth schweres Paket in grauer Leinwand.
    Die Taxberechnung nach dem internen preußischen Tarif :
    Progressionssatz 6 (25-30 Meilen) x 1,5 Spfg. x 4 (Pfund, aufgerundet) = 36 Spfg. bzw. 3 Sgr.
    Damit galt der Mindestfahrposttarif von 6 Sgr., hier freigemacht durch Verwenung einer 3 Sgr.-Wappen-Ganzsache und Hinzufügung einer bildgleichen 3 Sgr.-Freimarke.

    Plathe lag im Bereich der OPD Stettin. Der hier zu sehende Klebezettel mit breiten Ziffern (h 5,5 mm) und rechts daneben stehendem schwarzen Ortsdruck trägt bei Bruns die Typbezeichnung 2b und gehört zu den selten belegten.
    Die Verwendung eines grünen Farbstifts - hier wohl von der Berliner Packkammer angebracht - ist für die preußische Fahrpost nicht typisch.

    Anzumerken ist noch, dass der Ganzsachenumschlag von der Empfängerin nur in einem kleinen Bereich geöffnet wurde. Er enthielt offensichtlich keinen Inhalt, was bedeutet, dass der Begleitbrief nur der Adressierung diente.

    Gruß
    Michael

    Liebe Freunde,

    ein weiteres interessantes Innendienstformular konnte ich einsammeln.
    Eine mit PS als portofreie Postsache verschicktes Formular von Stettin an das Postamt in Danzig aus dem Jahre 1851.

    Bei dem Inhalt gelingt es mir leider nur Bruchstücke des vom Post=Cassen=Controlleur reklamierten Sachverhalts zu entziffern.

    ... Not. der vor: Karte aus Danzig ...
    ... vom 10. ...
    ... den Gewichten des ... nicht vermerkt ...

    Gruß
    Michael

    Hallo Ivo,

    schöne Beispiele!

    Zitat

    Feuser & Muenzberg nennen dieses Stempel (nr.667) als zu den Bahpost
    Kiel-Hamburg gehoerend. Irrtuemlich abgeschlagen oder nur
    ungewoehnlich?

    Meiner Überzeugung nach wurde dieser Stempel beim preußischen Postamt in Hamburg geführt.
    In meiner Registratur befinden sich ca. 2 dutzend Briefe mit diesem Stempel. Alle aufgegeben in Hamburg mit Zieladressen in Finnland, Russland, Preußen und Sachsen.
    Es gibt noch einen ähnlichen (aber deutlich selteneren) Stempel "6" (Sgr.) von Hamburg und vergleichbares vom preußischen Postamt in Bremen.

    Gruß
    Michael

    Hallo Ivo,

    ein sehr schöner Brief!
    Leider habe ich nur einen Brief aus den USA Richtung Russland, diesen habe ich hier gezeigt.
    Dort sind rückseitig die erwarteten 56 Kopeken notiert.
    Bei meinen Frankobriefen aus Russland in die USA ist leider, wie oft bei russischen Briefen, das vom Absender bezahlte Franko nicht notiert, sondern nur dass Weiterfranko von 14 bzw. bei schweren Briefen von 28 Sgr. angeführt.

    Warum bei deinem Brief 59 Kopeken notiert wurden, kann ich leider nicht erklären.

    Gruß
    Michael

    Liebe Freunde,

    mal eine Frage an die Dk-Kenner:
    Wann wurden eigentlich in Dänemark Aufgabestempel eingeführt?
    Und noch eine zweite Frage direkt hinterher: Gab es zu Beginn des 19. Jahrhunderts immer schon Schillinge als Währung?

    Gruß
    Michael

    Lieber Erwin,

    ich habe einen auf das Jahr 1825 datierbaren Brief mit dem Nebenstempel nach Abg: d: Post

    16.8.1825, Portobrief von Berlin nach Molsberg im Nassauischen, per Wetzlar & Limburg an der Lahn.

    Der Adressassat Monsieur LeComte Edouard de Waldersdorff war kaiserlicher Kämmerer und ab 1830 auch Herr auf Hauzenstein und Kürn bei Regensburg.
    Die Familie Waldersdorff gehört zum rheinischen Uradel und ist heute noch Besitzer des Schlosses Molsberg.

    Gruß
    Michael