Beiträge von Michael

    Lieber Ralph,

    dann klär doch mal bitte einen ausgesprochenen Bayern-Novizen auf.
    Das es sich um einen Porto-Chargé-Brief handelt entnimmst Du der notierten Scheingebühr und dass kein Franko notiert wurde? (Ich bin mir da manchmal unsicher, ob man aus einem nicht notierten Franko auch ableiten darf, dass keines gezahlt wurde. Zumindest bei Preußen ...)
    Was ist das für ein Kürzel in der ersten Zeile bezüglich des aufgegebenen Gegenstands?? 8|

    Glückwunsch zu dem interessanten Stück! :)

    Viele Grüße
    Michael

    Hallo nordlicht,

    danke für die Info.
    Wie genau wurde denn der Brief geleitet?
    Die direkte Entfernung Bramstedt-Lübeck beträgt ja nur ca. 7 Meilen, aber einen solchen Postkurs gab es nicht.
    Auch die Strecke Hamburg-Lübeck war 1861 noch nicht durchgehend. Bis wohin lief der Brief mit der Bahn? Trotzdem bis Altona und dann mit einem Briefpaket aus Hamburg nach Lübeck? Theoretisch hätte es auch über Neumünster nach Lübeck gehen können ...

    Gut, dass Du bestätigst, dass Briefe von/nach Lübeck aus der Umgebung relativ selten sind. Ich achte da schon einige Zeit drauf, aber viel scheint es da wirklich nicht zu geben.

    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,

    den folgenden Brief von Bramstedt in Holstein nach Lübeck stelle ich unter Auslandsbriefen ein - Lübeck war ja schließlich fremdes Postgebiet - aber es handelte sich postalisch dennoch um einen Inlandsbrief, da es in Lübeck ein dänisches Postamt gab und die Zustellung besorgte.

    Aufgabe am 23.1.1861 in Bramstedt, frankiert mit 4 Sk. (Dk. Nr. 7) zum Inlandstarif.
    Die Entwertung erfolgte mit dem dänischen Nummernstempel 139, beigesetzt wurde ein K1-Ortsstempel. Rückseitig findet sich ein Stempel des Holst. Eisenb. Postsp. Bureau vom selben Tag. (Von welcher Bahnstrecke stammt dieser Stempel? Von der Altona-Kiel Eisenbahn?? )
    Am folgenden Tag stempelte das dänische Oberpostamt in Lübeck den Brief und notierte vorderseitig 1/2 Sch. (Bestellgeld?)

    Gruß
    Michael

    Liebe Freunde,

    hier ein von der Posthalterei Achern ausgestellter Beleg über 21 Kreuzer für das Bürgermeisteramt in ???
    "Regierungsblatt pro 1847
    für Überschußbögen"

    Rückseitig wurde bestätigt:
    Die anderseitige Ein und zwanzig kreuzer
    werden hiermit in ausgab dekretirt
    Magd??? d 21. März 1848
    Gemeinderath
    ...

    Gruß
    Michael

    Lieber Ralph,

    bei Abzug von 3/4 Sgr. blieben rund 27 Kopeken übrig ...

    Es gab auch Notierungen von 1/4 Kopeken, allerdings in früheren Jahren. So spät sind sie mir zumindest nicht mehr geläufig.
    Die Notierung stammt meiner Meinung nach nicht von russischer Hand.

    Viele Grüße
    Michael

    Lieber Ralph,

    ich antworte dann mal in diesem Thread.
    Die vorderseitige Taxierung ist für mich nicht klar zu identifizieren, der Bruch scheint "1/4" zu sein, davor könnte eine 3 stehen.

    Wenn man unterstellt, dass in Russland eingehende Portobriefe ebensoviel kosteten wie abgehende, hatte der Empfänger 30 Kopeken zu zahlen. Ein Frankobrief kostete dagegen nur 18 Kopeken.

    Viele Grüße
    Michael

    Hallo Simmerer,

    die Fotos mit den Angaben machen die Sache doch etwas transparenter - was leider nicht sofort zu Lösungen führt, manchmal sogar zu neuen Fragen. ;)
    Im Moment bin ich unterwegs und habe daher keinen Zugriff auf meine Unterlagen.

    Was mir aber auffällt: Die Belege vom 12.7.1872 und 30.8.1872, jeweils nach Norwegen, haben laut Beschreibung rückseitig Durchgangsstempel von Stockholm. Demzufolge sind sie vermutlich gar nicht über deutsches Territorium gelaufen ... !?

    Viele Grüße
    Michael

    Hallo Simmerer,

    für diese Briefe nach Norwegen bin ich fündig geworden
    1.8.1872, 16 Kopeken, 3 1/2 Sgr notiert
    30.8.1872, 16 Kopeken, 3 1/2 Sgr notiert

    Bei diesem frage ich mich, ob Jahr und/oder Weiterfranko (welche Währung sollte das sein?) stimmen
    12.7.1872, 16 Kopeken, 20 notiert

    In einer Post-Convention zwischen dem Norddeutschen Bund und Norwegen wurde 1868 folgendes vereinbart:
    Das vereinbarte Franko für NDP-Norwegen-Briefe betrug 3 1/2 Sgr., davon erhielt der NDP 1 Sgr. Diese Taxe galt auch für Briefe aus Russland.

    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,

    hier ein Paketbegleitbrief aus Langenberg (heute Velbert-Langenberg) ins oldenburgische Emsteck (heute Emstek geschrieben) bei Cloppenburg.

    Aufgabe des 4 Pfd. 18 Loth schweren Pakets am 8.7.1865, Zustellung über Cloppenburg am 11.7.
    Absender war die Firma Friedrich Hoddick Colsmann, Fabrik von schwarz seidenen Tüchern und Stoffen
    Die Entfernung betrug ca. 23 Meilen, rückseitig ist die Progressionsstufe 6 notiert.
    Berechnung des Portos: 2 Spfg. x 5 (Pfund) x 6 (Progressionsstufe) = 60 Spfg. = 5 Sgr.

    In Oldenburg wurde (nach Müller-Mark) 1857 die Währung auf Groschenrechnung umgestellt: 1 Thaler = 30 Groschen zu je 12 Schwaren
    Notiert wurden 5 5/12 Groschen. Waren die 5 Schwaren ein Bestellgeld?

    Gruß
    Michael

    Hallo Simmerer,

    um diese Taxierungen einzuordnen, braucht man noch die Angaben, ob es sich um Porto- oder Franko-Taxierungen handelte und welchen Leitweg die Briefe nahmen.

    Hier mal ein paar Daten aus russischen Postjahrbüchern (von Kupec):

    1872
    Nach Norwegen
    über Schweden 15 Kop. Franko / 20 Kop. Porto
    über Preußen 18 Kop. Franko / 28 Kop. Porto
    über Österreich wird nicht aufgeführt
    Nach Schweden
    über Finnland 14 Kop. Franko / 20 Kop. Porto
    über Preußen 16 Kop. Franko / 26 Kop. Porto
    über Österreich 21 Kop. Franko / 30 Kop. Porto

    1873
    Nach Norwegen
    über Schweden 15 Kop. Franko / 20 Kop. Porto
    über Preußen 16 Kop. Franko / 28 Kop. Porto
    über Österreich 22 Kop. Franko / 32 Kop. Porto
    Nach Schweden
    über Finnland 14 Kop. Franko / 20 Kop. Porto
    über Preußen 16 Kop. Franko / 26 Kop. Porto
    über Österreich 21 Kop. Franko / 30 Kop. Porto

    1874
    Nach Norwegen
    über Schweden 15 Kop. Franko / 20 Kop. Porto
    über Preußen 16 Kop. Franko / 28 Kop. Porto
    über Österreich 16 Kop. Franko / 28 Kop. Porto
    Nach Schweden
    über Finnland 14 Kop. Franko / 20 Kop. Porto
    über Preußen 16 Kop. Franko / 26 Kop. Porto
    über Österreich 17 Kop. Franko / 26 Kop. Porto

    Wenn dir die Belege vorliegen, sollte man sie sich hier im Einzelnen anschauen, um die Taxierungen evtl. richtig aufschlüsseln zu können.

    Viele Grüße
    Michael

    Hallo Erwin,

    ein sehr interessantes Stück ! Hatte ihn auch gesehen, aber momentan verlangen andere Briefe meine Aufmerksamkeit (und Schonung des Etats).
    Um diesen Brief angemessen zu beschreiben, könnte man überlegen, ihn mit den (Teil-)Scans von den inneren Seiten auf einem DIN A3-Blatt aufzuziehen.

    Viele Grüße
    Michael

    Hallo Erwin,

    Du hast natürlich recht, der Brief wurde in Stargard aufgegeben und lief nach Stettin. Ich habe den Text oben ergänzt.

    @alle
    Bei dem Wertbrief nach Hannover teile ich die Meinung von Magdeburger.
    Fahrpostkurse wurden in der Regel deutlich seltener als Briefpostkurse bedient, so dass es hier durchaus so gewesen sein kann, dass die letzte Fahrpost schon abgegangen war, als dieser Brief eingeliefert wurde.

    Viele Grüße
    Michael

    Hallo Simmerer,

    ja, 10 Pfennige entsprachen einem Sgr.
    Deine folgende Überlegung mit 7 Kop. russischem Portoanteil kommt hin, dann wären die 28 Kop. plausibel aufgeteilt.
    Mich irritiert hier nur, dass meiner Erinnerung nach der schwedisch-russische PV hier eigentlich nicht anzuwenden war, da er den Transit durch Preußen nicht behandelte. (muss den PV noch mal raussuchen, aber vielleicht hast Du ihn ja vorliegen). Dessen ungeachtet kann die russische Post natürlich für die Berechnung des eigenen Portoanteils hierauf zurückgegriffen haben.
    Aber letztendlich teile ich deine Meinung zur Portoaufteilung und würde den Brief so beschreiben.

    Aus diesen Jahren habe ich keinen Brief nach Schweden zum Vergleich vorliegen, Briefe nach Deutschland oder z.B. Belgien, England weisen einen russischen Portoanteil von 5 Kopeken auf.

    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,

    hier ein weiterer Brief mit dem blauen Ovalstempel.

    Eine portofreie Justizsache mit dem Beamtenstempel Hartung vom 11.4.1866 aus Sprottau an den Arbeitsmann August Kunert zu Berlin.
    2 Zustellversuche am 12.4. mit handschriftlicher Auskunft "Der Kellner Gustav Kunert welcher Prenzlauer Str. 40 b. Krämer dient will nicht Empfänger sein"
    Vorderseitig dann handschriftlich 13/4 ret(our) und am Folgetag in Sprottau zugestellt.

    Gruß
    Michael

    Hallo Simmerer,

    der Brief liegt etwas ausserhalb "meines" Zeitfensters, daher bleiben einzelne Punkte offen.

    Der schwedisch-russische PV greift hier wohl nicht, da er die direkten Verbindungen über Finnland & Ostsee behandelt.
    Der genannte russich-deutsche PV von 1872 beschreibt in dem zitierten Abschnitt die Behandlung geschlossener russischer Briefpakete nach Schweden/Norwegen. Ob diese Bestimmungen auch für die offen spedierten Einschreibebriefe galten, weiß ich nicht.

    Ein frankierter Brief über Preußen nach Norwegen kostete 16 Kop. + 7 Kop. Recogebühr + 5 Kop. Scheingebühr = 28 Kop.
    Russland behielt davon 17 Kop.: 5 Kop. russ. Porto + 7 Kop. Reco + 5 Kop. Scheingebühr
    Deutschland erhielt 25 Pfennige an Weiterfranko (rot notiert), davon blieben 15 Pfennige in der eigenen Kasse und 10 Pfennige wurden als neues Weiterfranko an Schweden vergütet (blau in Deutschland notiert).
    Mit der Einführung der Mark 1875 wurde auch das Weiterfranko in Pfennigen notiert.

    Es scheint in diesen Jahren eine Post-Instruktion bezüglich der Behandlung solcher russischen Einschreiben gegeben zu haben, die die Verwendung der deutschen R-Zettel vorsah. In meinem kleinen Archiv dokumentierte russische R-Briefe aus den Anfangsjahren der 1870er weisen alle diesen Zettel auf.

    Ein interessanter und seltener Beleg!

    Viele Grüße
    Michael

    Hallo Erwin,

    tolle Briefe!

    Wie belegte man als Absender eines in den Briefkasten eingeworfenen Einschreibebriefes - bei dem auch keine Absenderangabe auf dem Couvert steht - seine Ansprüche?

    Viele Grüße
    Michael

    Lieber Ralph,

    der Mann war sicherlich der Ökonom, aber eine weibliche Form des Titels war (meines Wissens) ungewöhnlich.

    Werde mich jedenfalls in den nächsten Tagen mal an den Briefinhalt machen. Für einen Patienten des Militärhospitals fände ich Portofreiheit plausibel, da wäre aber wohl kaum die Ehefrau unter gleicher Adresse zu erreichen (und es fehlt auch der Dienstgrad des Mannes). Alternativ könnte es sich um einen Angestellten des Militärhospitals handeln; aber hatten die Portofreiheit?

    Viele Grüße
    Michael