Beiträge von Michael

    Liebe Freunde,

    danke für eure freundlichen Kommentare.

    Zitat

    In Anbetracht dieser Taxierungsvorschriften wäre es natürlich spannend zu sehen, ob es auch Drucksachen von AD nach Russland vor 1866 gibt, oder ob man diese einfach siegelte, um potentiellen Schwierigkeiten zu entgehen.

    Viel gibt es auch da nicht. Aber ein schönes Streifband von Preußen habe ich ;) (jetzt leider nicht zur Hand).

    Gruß
    Michael

    Liebe Freunde,

    in dem russisch-preußischen PV von 1852 war ein erster Drucksachentarif vereinbart worden. Dieser war noch asymmetrisch, da es in Russland selbst diese Versendungsform noch nicht gab:
    1/2 Sgr. je Loth für Preußen bzw. den Postverein
    10 Kop. (3 Sgr.) bis 3 Loth für Russland.
    Da es innerrussisch noch keinen entsprechenden Tarif gab, war das Versenden von Drucksachen nicht gebräuchlich, wenngleich die Kunden die Post bedrängten, diese Versandform einzuführen. Die russische Post befürchtete aber anscheinend bei den inländischen Transportbedingungen eine Beschädigung der häufig dünnen Drucksachen und entsprechende Beschwerden. Bei Einführung dieser Versandform (1866) wurde daher zunächst ein stabiler Umschlag vorgeschrieben.
    Daher ist es nicht verwunderlich, dass russische Drucksachen in den 1850er Jahren nicht so häufig waren (um nicht zu sagen: sehr selten).
    Wenn nun ein russischer Postkunde seinen ausländischen Kunden eine Drucksache schicken wollte, war der Versand mit mind. 3 1/2 Sgr. noch immer relativ teuer. Es sei denn, man machte es so:

    1853 wurde diese (und vermutlich noch einige weitere) von Riga privat nach Dresden gebracht und dort als Drucksache nach Bayreuth aufgegeben.
    Zur Frankatur reichten hier 3 Pfennige, Ersparnis also ca. 3 1/4 Sgr.

    Gruß
    Michael

    Hallo liball,

    vielen Dank für diese sehr interessanten Informationen. So wird das Bild jetzt klarer.
    Muss sagen, das Thema der österreichisch-italienischen Post ist spannend. Die relevante Literatur ist vermutlich nur in italienisch verfügbar?

    Gruß
    Michael

    Hallo zusammen,

    vielen Dank für die interessante Diskussion und die Überlegungen dazu.
    Mich interessiert jetzt noch die schon von Filigrana aufgeworfene Frage, ob dieser Auslandszuschlag für die sardische Post komplett bei dieser verblieb oder ob davon etwas abgegeben wurde. So ganz erschliesst sich mir die Berechtigung dieses Zuschlags nicht, denn Sardinien erhielt die Briefe doch grenzfrankiert, so dass es eigentlich egal war, woher diese stammten.
    ?(

    Vielen Dank & Gruß
    Michael

    Hallo Simmerer,

    jetzt bin ich wieder online ...
    Dein Brief stammt meiner Meinung nach sicher aus der Vertragsperiode 1821-43. Dafür spricht vor allem die für diese Zeit typische rückseitige Notierung, die, wie von dir schon genannt, genau der Memel-Taxe entspricht. Zudem wäre diese Notierung von 51 1/2 (oder 57 1/2) Kop. für den PV von 1843 nicht vernünftig aufzuschlüsseln und zudem notierte die russische Post ihr Weiterfranko in Sgr.
    Die vorderseitige 6 könnte das Weiterfranko an Bayern in Kreuzern sein.

    Gruß
    Michael

    Hallo Adriana,

    ein kleines Problem vorneweg: Wieviel mass eine sardische Meile damals?
    Du beziehst dich auf eine Angabe von 2,47 km. In dem o.g. Artikel gibt J. Vogel 1,28 km an.
    Gerade gefunden:
    In dem alten Massgewichte-Handbuch von Michel wird bei Sardinien auf Piemont verwiesen und dort stehen ebenfalls 2,47 km.
    Da scheint sich in dem Vogel-Artikel ein Fehler eingeschlichen zu haben ...

    Wenn ich nun von dieser Entfernung ausgehe, kann ich deine Berechnung fast nachvollziehen. Fast, weil der Auslandszuschlag für innerösterreichische Briefe (einfaches Gewicht) bei 10 Soldi lag und nicht bei 9. Oder ?

    Gruß
    Michael

    In einem Artikel von J. Vogel "Frankreich-Sardinien" (DASV-Rundbrief 455) wird für den Stempel AED 2-Stempel Bastia angegeben.
    Allerdings scheint bisher kein Beleg mit diesem Stempel aufgetaucht zu sein.

    Gruß
    Michael

    Hallo liball,

    danke für die Angabe. Bei der Recherche im Rundbrief-Archiv hatte ich mich von der Angabe "Sardinien-Frankreich" täuschen lassen ... :whistling:

    Da der Brief in Österreich 14 Kr. kostete, lag das Gewicht bei <= 1/2Loth.
    Wie kommt man dann auf 21 Soldi Inlandsporto? Bei einer Entfernung von ca. 50 sard. Meilen (Voghera-Genua) fielen 7 Soldi für einen Brief bis 6g an, 21 Soldi für einen Brief von >20g.
    Es gab anscheinend auch Zuschläge für Briefe aus dem Ausland, diese betrugen 4 Soldi (Mailand) bzw. 6 Soldi (LV) - passt also auch nicht ... ?(

    Gruß
    Michael

    Liebe Freunde,

    hier ein weiterer Brief, der in Odessa geschrieben nach Brody forwarded wurde. Dort wurde er bei der Post aufgegeben - Stempel BRODY IN GALIZIEN - und mit 14 Kr. der österreichische Anteil bezahlt. Über die Lombardo-Veneto erreichte er via Mailand bei VOGHERA sardisches Gebiet und wurde mit 91(21?) Centesimi od. Soldi (?) bis Genua taxiert.
    Aufgabe in Brody am 13.9.1824
    Zustellung in Genua am 29.3.

    Weiß jemand, ob 1824 schon ein sardisch-österreichischer Postvertrag bestand?
    Stimmt die "krumme" Taxe?

    Gruß
    Michael

    Hallo Dieter,

    vermutlich waren im Postvertrag Preußen-Taxis noch gute Groschen als Verrechnungswährung festgeschrieben. Vergleichbares findet man bei früheren Briefen nach Bayern auch.
    Da ich leider die Verträge mit Taxis in der Zeit vor dem DÖPV nicht kenne, kann ich da nichts mit Gewissheit sagen.
    Aber in dem preußischen Tax-Handbuch von 1832 sind alle Taxangaben bezüglich T&T in guten Groschen aufgeführt:

    Wie man in dem Scan sieht, wurde bei Post nach Bremen - mit preußischem und T&T-Postamt - in Sgr. abgerechnet.

    Gruß
    Michael

    Hallo Dieter,

    nach einem preuß. Tax-Handbuch von 1835 kostete ein Brief Aachen-Frankfurt a.M. 3 gute Groschen 6 Pfennige. Der preußische Anteil betrug hierbei 2 1/2 gGr. und der von T&T 1 gGr.
    Dies entspricht den notierten 15 Kr.

    Gruß
    Michael

    Hallo Dieter,

    es sollte sich um den Stempel R.L. im Doppelrahmen für den Grenzrayon handeln (siehe bei Brack: Korrespondenzen aus den süddeutschen Staaten nach Italien).

    Gruß
    Michael