Lieber bk,
Deiner Anregung folgend, möchte ich einen ungewöhnlichen Brief zeigen, dessen Zuschlag sich dennoch im Budgetrahmen der meisten Sammler gehalten hat:
Von Sachsen in die USA gerichtete Briefe wurden weit überwiegend mit der "prussian closed mail", also in geschlossenen Paketen, befördert. Der Tarif betrug ab 12.10.1861 für den einfachen Brief 12 Ngr.
Für den Aufgeber etwas günstiger war die Beförderung mit der "british open mail", also im Einzelversand mit britischen Paketschiffen. Der Tarif für den einfachen Brief betrug 11,8 Ngr. bis zum Landungshafen. Innerhalb der USA galten diese Briefe als Portobriefe. Die Gesamttaxe war also höher als bei einem mit der "prussian closed mail" beförderten Brief. Die Beförderungsdauer unterschied sich nicht signifikant und hing ohnehin eher mit den Abfahrtsterminen der Schiffe zusammen.
Der gezeigte Brief war ausreichend frankiert für beide Beförderungsarten, wobei die "british open mail" - Beförderung vom Absender verlangt worden war. Er erhielt in Aachen fälschlicherweise den "P.D." - Stempel, wurde aber gleichwohl wie vom Absender verlangt befördert, erkennbar am Londoner "PAID"- und am schwarzen New Yorker 5 Cent Portostempel.
Regulär beförderte Briefe beider Speditionsarten hänge ich an.
Liebe Grüße
Altsax