Beiträge von Altsax

    Dass der Genuß von Glühwein zur Weihnachtszeit überproportinal ansteigt, ist statistisch bewiesen. Dass eBay - Käufer aber mittlere einstellige Promillewerte nutzen, um auf "Kaufen" zu klicken, war mir bisher neu.

    Lieber bk,

    selbst wenn ich mir mit dieser Bemerkung wieder aggressive Reaktionen einhandele: Es soll auch Gehirne geben, deren Funktion durch Alkoholgenuß nicht mehr wesentlich beeinträchtigt werden kann.

    Liebe Grüße

    Altsax

    Lieber bk,

    als wir Wundertüten kauften, glaubten wir auch noch an den Weihnachtsmann. Man soll zwar in der Weihnachtszeit alles tun, um den Mitmenschen zu einem fröhlichen Gesicht zu verhelfen. Bei diesem Anbieter befürchte ich jedoch eher ein höhnisches Grinsen, wenn er sich über den Narren belustigt, der bei diesem Angebot einen Gegenwert erwartet.

    Viellecht schreibt aber auch jemand eine Doktorarbeit über Verkaufspsychologie. Als Versuchskaninchen bin ich jedoch zu alt und unbeweglich.

    Liebe Grüße

    Altsax

    ... Drucksachen der 7. Gewichtsstufe ...

    Das wäre von Bayern aus nicht bezahlbar, daher bleibt mir wenigstens der Anblick deines Stücks im Forum. Ein Traum!

    Lieber bk,

    zwar nicht nach, aber immerhin durch Sachsen, war das durchaus bezahlbar. Anscheinend war das Streifband den bayrischen Qualitätsfetischisten nicht schön genug.

    Liebe Grüße

    Altsax

    Rätselhaft sind mir allerdings die Vermerke in roter Tinte auf der Rückseite: die gestrichene "9 8/10 Tax" und "4 w". Kann die jemand erklären?

    Hallo Ö-Transit,

    den Brief könnte ich mir in meiner Sammlung auch sehr gut vorstellen!

    Sie siegelseitige Taxe beinhaltet mit 9 8/10 Sgr. die tarifliche Gesamttaxe. Die verklebte Frankatur ist mit 5 6/10 Sgr. angerechnet worden. Der verbleibende Rest von 4 2/10 Sgr. wurde vom Empfänger erhoben.

    Beste Grüße

    Altsax

    Das Bestreben, jedenfalls meines, ist alle Briefe komplett in allen Bereichen (er)klären zu können. Bei vielen gelingt das auch, bei einer eingeschriebenen Drucksache über 30g aus 1813 von Catania nach Island wird die beste Postgeschichte ihr Ende finden.

    Lieber bk,

    man muß doch gar nicht bis zur eierlegenden Wollmilchsau gehen. Bei Sachsen scheitert man schon an einigen Inlandsbriefen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, nicht zu reden von älteren. M.E. ist schon viel gewonnen, wenn man die Strukturen der Tarife und die Handhabung bei grenzüberschreitender Korrespondenz innerhalb der jeweiligen Vertragslaufzeiten kennt.

    Als hilfreich hat es sich erwiesen, Neulingen erst einmal die Postvereinszeit näher zu bringen und von da an rückwärts zu gehen. Da die Komplexität mit dem Alter der Belege i.d.R. zunimmt, hat man auf diese Weise schon Erfolgserlebnisse gehabt, bevor der Frust beginnt.

    Liebe Grüße

    Altsax

    Es ist ein Zufall, dass ich vom Chef des philatelistischen Arbeitskreises Pfalz (AKP) vor Wochen gebeten wurde, einen Vortrag für PO - Anfänger in St. Martin / Pfalz am 8.12.2012 zu halten, der sich mit den Taxen und Vermerken auf alten Briefen befassen wird. Man sieht also, dass Nils nicht alleine steht mit seiner Ansicht.

    Lieber bk,

    mich würde sehr interessieren, welche Resonanz bei den Zuhöreren ein solcher Vortrag gefunden hat. Nach meiner Erfahrung gibt es nur sehr wenige wirklich am Thema interessierte Sammler. Im letzten Rundbrief der Arge Taxis wird sogar davon berichtet, daß Teilnehmer am Treffen lautstark den Sinn von Vorträgen bezweifelt hätten und die Rundbriefe ohnehin nicht läsen.

    Selbst wenn man den Frust des Rundbriefredakteurs in Rechnung stellt als Ursache für eine möglicherweise überspitzte Darstellung, zeigt das doch, daß die Bereitschaft zu intensiver Beschäftigung mit postgeschichtlichen Fragen nicht sehr verbreitet ist. Das mag daran liegen, daß die eigentliche Basis, nämlich Interesse und Kenntnis von historischen Zusammenhängen, nicht mehr immer als gegeben vorausgesetzt werden kann.

    Vielleicht bin ich zu pessimistisch, und Du kannst von lebhaftem Interesse am thema berichten.

    Liebe Grüße

    Altsax

    Er wirft jedoch die Frage auf, ob bei in Briefkästen eingeworfenen Briefen die vorhandenen Franko - Vermerke gestrichen werden durften/sollten, oder nicht.

    Lieber bk,

    in Sachsen waren die franco-Vermerke definitiv zu streichen. Bei im Briefkasten vorgefundenen Marken war vorab zu prüfen, ob sie einem unfrankierten Brief zugeordnet werden konnten. Dabei dürften solche mit Francovermerk bevorzugt betrachtet worden sein, obwohl der gerade bei Markenfrankatur ausdrücklich nicht mehr anzubringen war.

    Liebe Grüße

    Altsax

    Hallo Volker,

    diese Paketsendung ist nicht nachgesandt worden, sondern es wurde lediglich die für den landort Eppendorf zuständige Postanstalt von Oederan auf Großhartmannsdorf korrigiert. Die Entfernung zu Leipzig betrug 12 Meilen. Für das nur 9 Loth schwere Paket galt als Mindesttaxe das doppelte Briefporto, mithin 2 Ngr. Hinzu kam das Landbestellgeld für den Begleitbrief von 8 Pfg. Das Paket selbst war vom Empfänger unter Vorlage des Begleitbriefes beim Postamt abzuholen.

    Beste Grüße

    Altsax

    Weniger spektakulär, aber dennoch interessant, ist der nachfolgend gezeigte Brief. Er trägt einen "fr(anco)"-Vermerk, ist aber unfrankiert in den Briefkasten einegelegt worden. Vorschriftsmäßig wurde der Stempel "a.d.Briefkasten" abgeschlagen und der Brief als Portobrief mit 12 Kr. belastet. Eigentlich hätte der Francovermerk noch gestrichen werden müssen.

    Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß sich in den sächsischen Postakten zahlreiche Briefe an die OPD Leipzig befinden, in denen in Briefkästen vorgefundene Francomarken von Postanstalten eingesandt worden sind. Deren Gegenwert wurde einer Unterstützungseinrichtung für Postbeamte und deren Angehörige gutgeschrieben.

    Altsax

    Kursstempel waren meiner Meinung nach ab Mitte der 1850ziger Jahre in Preußen nur noch bei Briefaufgabe am Kurswagen zu verwenden. Vielleicht war das in Sachsen ebenso.

    Hallo preussensammler,

    in Sachsen waren Coursstempel ab 1.4.1854 nur noch auf "blosgehenden" Sendungen abzuschlagen, also solchen, die direkt in Zug- oder Bahnhofsbriefkästen eingelegt worden waren. Dadurch sind die Speditionswege nicht mehr aus den Briefen selbst ersichtlich. Zur Ermittlung benötigt man jeweils aktuelle Instradierungstabellen, die leider selten verfügbar sind.

    Beste Grüße

    Altsax

    Wieso hätte denn 1 NGr. (bei einem "wohlwollenden" sächsischen Postbeamten) gereicht? Die Entfernung Leipzig-Berlin kostetes doch 2 Sgr./NGr.


    Weiß jemand, wie der Postkurs von Zeitz aus verlief?
    Ging es über Sachsen-Altenburg oder schlug man einen Bogen um das Herzogtum und berührte nur preußisches und sächsisches Territorium?

    Hallo Michael,

    die Antwort kommt "etwas" verspätet, aber ich habe Deinen Beitrag jetzt erst gesehen:

    a) Briefe mit Markenfrankatur des Bestimmungslandes waren lt. Postvereinsvertrag wie unfrankierte unter Anrechnung der Frankatur zu behandeln. Fällig waren also 3 statt 2 Ngr. (Sgr.). Es hätte also eine sächsische 1 Ngr. - Marke als Ergänzung zum preußischen 2 Sgr. Wertstempel ausgereicht. Preußen hätte jedoch für "seine" Marken 2 Ngr. an Sachsen erstatten müssen.

    b) je nach Zugverbindung konnte Spedition über Weißenfels oder Altenburg bis Leipzig erfolgen und von dort per Bahn bis Chemnitz.

    Beste Grüße

    Altsax

    .... manch einer erlaubt sich sogar als einzigen Hinweis zu geben "männlich". Da fühlt man sich schon veralbert.

    Die eingeschriebenen Mitglieder sollten aber über einen elektronischen Zugang oder auf einem Blatt Papier in der Lage sein, die Identität festzustellen.
    Schön, wenn ich eure Meinung dazu erfahren könnte.

    Hallo HOS,

    soeben habe ich festgestellt, daß ich unter die Rubrik "manch einer" gehöre. Veralbern wollte ich damit aber niemanden. Daß Beruf, Geburtsdaten und Wohnort von Interesse sein könnten, hatte ich mir nicht vorgestellt.

    Meine Meinung dazu:
    Mir persönlich ist es nicht wichtig, wer sich hinter einem Nicknamen verbirgt. Wes Geistes Kind jemand ist, und welche Form von Erziehung er/sie genossen hat, läßt sich nach einiger Zeit an den Beiträgen ablesen. Mehr muß man in einem Forum nicht unbedingt wissen. Im persönlichen Kontakt per PN läßt sich bei Bedarf auch mehr preisgeben.

    Beste Grüße

    Altsax

    Hallo kibitz,

    natürlich ist Deine Formulierung in diesem Sinne korrekt. Mir geht es auch nicht um Kümmelspalterei. Letztlich ist alles eine Frage der Formulierung im Zusammenhang:

    "Das Porto" als Substantiv ist in klassischer Zeit ein Begriff, der nichts darüber aussagt, ob Absender oder Empfänger zahlungspflichtig sind.

    Ein "Portobrief" ist immer ein Brief, dessen Taxe vom Empfänger zu zahlen ist im Gegensatz zu einem "Francobrief".

    "porto" und "franco" kennzeichnen die Zahlung der Taxe durch Empfänger resp. Absender.

    In diesem Sinne finden sich jedenfalls die Begriffe in den postamtlichen Verlautbarungen, die mir bekannt sind, gebraucht. Was das Publikum oder ein privat herausgegebener Ratgeber dann jeweils daraus gemacht hat, ist eine andere Frage. Man befindet sich jedenfalls auf der sicheren Seite, wenn man die amtlichen Begriffe benutzt.

    Beste Grüße

    Altsax

    der Begriff Porto wurde nie nur für die Bezeichnung der unbezahlten Gebühren gebraucht.

    Hallo kibitz,

    das ist nun aber nachweislich falsch, siehe Auszug aus der sächsischen Posttaxordnung von 1823 in post 29!

    Seitens der Post wurde sehr wohl zwischen Francobriefen und Portobriefen unterschieden. Nur dann, wenn Tarife genannt werden, findet sich seitens der Post das "Porto" als Synonym zu "Taxe". Insofern hat sich der Sprachgebrauch im Laufe der Zeit gewandelt, zumal die Vorauszahlung mit Einführung der Briefmarke zur Regel wurde und bei Nichtvorauszahlung nach und nach zusätzliche Nachgebühren in beträchtlicher Höhe erhoben worden sind.

    Wir Sammler erleichtern uns das Verständnis von Briefbeschreibungen wahrlich nicht, wenn wir an falscher Stelle, also bei Vorauszahlung der tariflichen Beträge, von "Porto" sprechen.

    Beste Grüße

    Altsax

    Außerdem gibt es da noch ein gefühltes Problem: Bei der Verwendung des Begriffs "Franko" (z.B. "und das entspricht einem Franko von") wird man auf mehr Unverständnis stoßen, als bei der Verwendung von "Porto". An der Stelle bevorzuge ich bei freigemachten Briefen immer anstelle von "Franko" "Gebühr" oder "Taxe".

    Hallo preußensammler,

    ehe jetzt alles durcheinandergeht:

    die Begriffe "franco" und "porto" sind dann immer richtig, wenn mit ihnen ein Brief zutreffend als vorausbezahlt resp. vom Empfänger zu bezahlen beschrieben wird. irritationen kann es nur dann geben, wenn Taxtabellen amtlich als "Portotabellen" bezeichnet werden. Das geschieht aber, wie Du schreibst, nur dann, wenn die Taxe in beiden Fällen gleich ist.

    Etwas völlig anderes sind die Gebühren, beispielsweise für Recommandation oder als Bestellgebühr. Das muß man begrifflich scharf trennen. So bezieht sich beispielsweise die einigen Institutionen gewährte Portofreiheit i.d.R. nicht auf solche Gebühren. Deshalb werden sie auch in amtlichen Verlautbarungen stets so bezeichnet.

    Beste Grüße

    Altsax