Beiträge von balf_de

    Hallo zusammen!

    Es wird Zeit, dass ich mit meinem eigentlichen Thema beginne: ich möchte euch gerne meine Sammlung „Zeppelinpost der Südamerikafahrt 1930“ zeigen. Viele meiner Belege dieser Fahrt habe ich zwar schon einmal gezeigt, aber da ich mich seit Ende letzten Jahres im Philaforum nicht mehr heimisch fühlte, habe ich die Scans – wie auch die meiner Baden-Belege – dort gelöscht. Ganz sicher bin ich mir, dass sie hier besser aufgehoben sein werden: möglicherweise gibt es ein paar weniger „Zaungäste“, aber dieses Manko wird mehr als aufgewogen durch die Gewissheit, hier nicht neidischen Besserwissern und „Forentrollen“ ausgesetzt zu sein.

    Etwas gezögert habe ich, weil ich noch kein klares Konzept habe: einerseits möchte ich sehr gerne meine Beiträge in Kommunikation mit anderen Sammlern – die selbst Zeppelinbelege zeigen können/wollen oder auch Fragen oder Anregungen zu dem Thema haben, die ich dann hoffentlich beantworten bzw. aufnehmen kann. Andererseits könnte sich damit ein endlos langer Thread ergeben (im Philaforum waren es mehr als 500 Beiträge), der unübersichtlich wird und die Suche nach bestimmten Belegen oder Teilgebieten erschwert.

    bayern klassisch hatte bei einem ähnlichen Problem eine gute Idee: da gibt es neben der Vorstellung seiner „Contraventionen“-Sammlung (die ich schon in Sindelfingen bewundern konnte!) einen weiteren Thread bei den Spezialthemen: „Fragen zu den Contraventionen“ (der allerdings noch nicht so richtig Fahrt aufgenommen hat).

    Jetzt kann ich zwar leider meine Zeppeline nicht mit der ausstellungsmäßig aufbereiteten Gold-prämierten Sammlung von bayern klassisch vergleichen – er ist mir um Lichtjahre voraus, meine Ansätze zur Aufbereitung sind bisher nur sehr rudimentär entwickelt. Aber eine ähnliche Aufteilung könnte ich mir hier auch vorstellen.

    Bis jetzt habe ich immerhin das Konzept eines Einleitungsblatts fertig, das ich zu Beginn hier zeigen möchte. (Allerdings suche ich noch einen schöneren Brief mit den verschiedenen Sondermarken, der den gezeigten ersetzten sollte). Außerdem habe ich einmal eine in den 1950er Jahren ausstellungsmäßig aufgemachte Sammlung kaufen können, die ggf. auch als Basis diesen könnte – nur muss ich da die kalligraphische Schrift noch fleißig üben (oder eine ähnliche nostalgische Word-Schriftart suchen ...)

    So viel als Einleitung – ich bin gespannt auf euer Feedback!
    Viele Grüße von balf_de

    Lieber Kontrollratjunkie!

    Eine schöne Karte zeigst Du uns da! Da soll noch einer sagen, es gäbe keine Bedarfspost. Zu ermöglichen, sich aus der Ferne Grüße zu schicken, ist (oder war ?) eine der wichtigsten Funktionen der Post.

    Bei Deiner Karte hat sich der Postbeamte in Friedrichshafen besonders Mühe gegeben, den Verzögerungsstempel (den ich übrigens aus meinen Belegen nicht mehr zeigen kann – also vielen Dank dafür) so zu platzieren, dass weder Adresse noch Kartentext beeinträchtigt wurden. Das war übrigens durchaus nicht immer so.

    Dabei konnte man sich doch für die Nachbearbeitung der gestrandeten Post mehr als zwei Monate Zeit lassen – von Ende Mai bis zum 1. August 1929.

    Liebe Grüße von balf_de


    PS: Von der am 1. August durchgeführten Fahrt habe ich noch einen attraktiven Brief aus der Schweiz gefunden. Der passt zwar eigentlich nicht hierher, darüber hinaus hat er noch einen „Fehler“: der Bestätigungsstempel ist so „zart“ abgeschlagen, dass er nur bei genauem Hinsehen zu erkennen ist. Aber da ich von Dir weiß, dass Du eine Schwäche für schöne Belege hast (das Stirnrunzeln von bayern klassisch sehe ich geradezu plastisch vor mir), möchte ich ihn nicht vorenthalten. ...

    Lieber bayern klassisch!

    Ob es so einen auch von HD geben mag? Ich würde dir so ein Stück gönnen.


    das weiß ich doch - und Dur würdest mir auch sofort Bescheid sagen, wenn so ein Brief irgendwo angeboten würde. Aber ich fürchte, die sind ziemlich selten. Vielleicht, weil die Heidelberger zu sparsam waren, ihren Postempfängern den Bestellkreuzer im Voraus zu bezahlen. Vermutlich machten das hauptsächlich Geschäftsleute für ihre guten Kunden - und davon gab es in der Universitätsstadt Heidelberg weniger als anderswo.

    Aber dafür gab es reichlich Buchhändler, die auch ihre Presseerzeugnisse vertrieben ...

    Hallo zusammen!

    Eine Verwendungsform der 1-Kreuzer-Marken habe ich noch nicht gezeigt: Das Drucksachenporto innerhalb ganz Badens betrug pro Loth 1 Kreuzer.

    Im Juni 1853 schickte die Julius Groos'sche Universitätsbuchhandlung in Heidelberg einen "Geschäftskalender für die Bürgermeister und Gemeinderäte ..." unter Streifband an die Gemeindeverwaltung in Weilersbach. Der Kalender wog mehr als 1 Loth, daher war die zweite Gewichtsstufe zu frankieren.

    Hierfür wurde ein senkrechtes Paar 1b verwendet. Insgesamt hatte der Empfänger 24 Kreuzer zu bezahlen: 20 Kr. betrug der Nachnahmebetrag, der um die 2 Kr. Porto und weitere 2 Kr. Nachnahmeprovision erhöht wurde. (Den Empfang des Kalenders quittiert hat wohl der gesamte Gemeinderat ...)

    Viele Grüße von balf_de

    Lieber bayern klassisch!

    Ich finde deinen Brief optisch hervorragend - jetzt fehlt nur noch ein Heidelberger Brief mit einer 1 Kr. Marke siegelseitig als Bestellgeld ... ist dir dergleichen bekannt?

    danke, das ist Balsam auf meine "Reparatur-Wunden" (Du erinnerst Dich sicher noch undeutlich an ein anderes Forum, wo es geradezu ein Sakrileg war, so etwas zu sammeln ... Da haben unsere altbekannten Freunde übrigens zur Zeit den "neuen" bayerischen Gärtner-Brief und Frau Brettls Attest im Visier)

    Ja, aus meiner "unbegrenzten" Baden-Zeit habe ich zumindest noch einen Scan - der Donaueschinger Brief stammt aus einer bekannten Korrespondenz; er hat mehrere Geschwister. Schön ist, dass man den Bestellkreuzer gut zeigen kann.

    Liebe Grüße von balf_de

    Lieber bayern klassisch!

    Bei dem 27 Kr. Brief hat man tatsächlich Geld in den Sand gesetzt, weil ja selbst die 3. französische Gewichtsstufe mit 15,5g schon erreicht war, während es immer noch die 1. Gewichtsstufe im Postverein war!

    Eigentlich bin ich nicht wirklich unglücklich darüber, dass der Absender hier zuviel bezahlt hat – ein Paar der 15a wäre zwar auch nicht schlecht, aber so gefällt mir der Brief noch besser!

    Es wäre spannend zu sehen, wie sich das Briefaufkommen Badens nach dem neuen Postvertrag Preußens mit GB entwickelt hat - wieder über Frankreich oder ab und zu über Preußen?

    Da wird aber nur der Blick über den Heidelberger Tellerrand etwas bringen

    Der etwas einengende Tellerrand macht manches etwas schwieriger – schon die philatelistische Vorstellung der 25 plus 3 badischen Freimarken auf Belegen macht unerwartete Probleme (Du weißt, wovon ich spreche). Erschwerend kommt gerade bei meiner Stadt hinzu, dass es einige sehr aktive und gut informierte Heidelberg-Sammler gibt – Schnäppchen sind eher selten zu machen ....

    Und natürlich muss ich ein Deinen Vorstellungen entsprechendes Projekt – so reizvoll es auch wäre – besser anderen Baden-Sammlern überlassen. Ich habe mich aus sicher nachvollziehbaren Gründen entschlossen, es mit Goethe zu halten: „In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister“[1]

    Aber auch mit meinen „begrenzten“ Mitteln kann ich zu dem Thema noch etwas beisteuern - wenn es auch mehr Fragen sind als Antworten ...

    Hallo zusammen!

    Heute möchte ich aus einer Korrespondenz nach Taunton in der Grafschaft Somerset zwei Briefe aus dem Jahr 1868 zeigen.

    Der erste Brief ging am 15. November nach Taunton, wo er zwei Tage später ankam (Die Siegelseite zeigt lediglich den Ankunftstempel vom 17.11.). Frankiert ist er mit einer Nummer 19aa und 20a, also mit 15 Kr. Die Leitwegsangabe „Via Belgium“ wurde wohl ignoriert – so die Ansicht einiger von mir befragter Experten -, der Brief aufgrund des für den Leitweg unzureichenden Portos über Frankreich spediert. Hierfür war das Porto richtig (falls das Gewicht von 7,5 g nicht überschritten war). Leider kann ich den Weiterfranko-Vermerk nicht deuten (ich lese „1“ ?), aber aufgrund des Fehlens jeglichen französischen Durchgangsstempels halte ich es eigentlich für wahrscheinlicher, dass er – obwohl unterfrankiert – im geschlossenen Transit durch Preußen spediert wurde. Vielleicht kann mir hier jemand helfen!

    Der zweite Brief an die gleiche Adresse ging wenig später, am 27. Dezember 1868 an die gleiche Adresse. Auch er war in zwei Tagen am Ziel (Siegelseite: siehe oben). Auch hier habe ich ein Problem mit dem Weiterfranko-Vermerk – ganz sicher ist es anders (2 ¾ ...?)

    Frankiert wurde mit einem Paar der Nummer 20a. 18 Kreuzer war das korrekte Porto für einen maximal 1 Loth schweren Brief auf dem gewünschten Leitweg.

    Viele Grüße von balf_de

    [1] J.W. von Goethe: Römische Elegien

    Lieber bayern klassisch!

    ich halte immer noch meine Augen weit auf nach einem Brief der Nr. 13 - aber so viele scheint es wirklich nicht zu geben.

    Schön, dass Du mein Problem noch kennst! Aber wir haben ja noch ein paar Nummern lang Zeit - wer weiß :rolleyes:

    Hallo zusammen!

    Deutlich weniger euphorisch als seine Lehrmeisterin beschreibt Franz Stegmüller meinen nächsten Brief mit der Nummer 1a.

    Zwar gibt es deutlich mehr 3-Kreuzer-Briefe aus den frühen 1850er-Jahren in Baden (für den Fernverkehr bis 10 Meilen) als Ortsbriefe im Bestellbezirk, aber die Portodarstellung durch einen Dreierstreifen der 1-Kreuzer-Marke war doch die Ausnahme. Und heute noch einen perfekt erhaltenen Dreierstreifen-Brief aus Heidelberg :!: mit vollrandiger Frankatur zu finden, ist vielleicht nicht ganz unmöglich, aber außerhalb meiner Reichweite. Für meinen Anspruch (und meine Möglichkeiten) genügt – gerade auch bezüglich der posthistorischen Aussage - der letztes Jahr in Bayern ( :D ) günstig erworbene Brief völlig. Zumal die Reparatur gut gemacht und für mich kaum erkennbar ist. Man sollte sie nur nicht verschweigen!

    Daher habe ich auch hier das Attest angefügt – es enthält auch die Laufweg-Informationen.

    Viele Grüße von balf_de

    Hallo zusammen!

    Heute möchte ich einen Brief vorstellen, der nach dem gleichen Tarif A IV von 1857 freigemacht wurde wie der zuletzt gezeigte 15-Kreuzer-Brief.

    Allerdings wog er mehr als 7,5 Gramm, befand sich also in der zweiten französischen Gewichtsstufe. Da er die badische Gewichtsgrenze für einfache Briefe von 1 Loth nicht überstieg, betrug die Postvereinstaxe 3 Kr., während das Weiterfranko 2 x 12 = 24 Kr. ausmachte. Etwas schwach, aber noch gut lesbar, ist dies auch entsprechend ausgewiesen.

    Dargestellt wurde das Porto von 27 Kr. durch einen waagerechten Dreierstreifen Nummer 15a. Stegmüller kommentiert dies folgendermaßen: „ Bei der Vorlage handelt es sich um eine sehr seltene Mehrfachfrankatur. Ex Sammlung Romanow

    Interessant ist noch etwas: Im England-Abschnitt in Rainer Bracks Auslandshandbuch habe ich einen Passus „Postgeschichtliche Bemerkungen“ mit diesem Text gefunden:
    „ ... Zwei Leitwege existierten. Bis 1863 war der normale Transitweg über Frankreich mit dem einfachen Briefgewicht von 7,5 g. Ab 1863 schlossen Preußen und Großbritannien einen günstigeren Postvertrag für den Leitweg über Preußen, Köln, Ostende (via Ostende) nach England. Das Porto ermäßigte sich deutlich, das einfache Briefgewicht rechnete man mit 1 Loth = 18 Kr. Für leichtere Sendungen bis 7,5 g. war allerdings der Leitweg über Frankreich immer noch günstiger = 15 Kr. ....“

    Es geht zwar aus dem Text nicht explizit hervor, ob die Neuregelung schon Anfang 1863 in Kraft war – der Absender hätte dann immerhin 9 Kreuzer Porto sparen können -; jedenfalls war man noch an den „normalen“ Transitweg über Frankreich gewohnt, der gewählt wurde, wenn der Absender nicht explizit etwas anderes vorgab.

    Viele Grüße von balf_de

    Hallo zusammen !

    Bei der Suche nach Belegen aus den Anfangsjahren der Zeppelin-Ära, die ich hier gerne zeigen möchte, bevor ich meine aktuelle Sammlung „Südamerikafahrt 1930“ vorstelle, habe ich einen interessanten Brief gefunden, der zwar nicht mehr aus der Pionierzeit vor dem ersten Weltkrieg, aber aus der frühen Sturm- und Drangzeit des LZ 127 stammt – der versuchten Amerikafahrt im Mai 1929. Eine Fahrt, über die in der zeitgenössischen Literatur, die den Zeppelin stets glorifizierte, relativ wenig in Erfahrung zu bringen ist; im Eckener-Buch „Im Zeppelin über Länder und Meere“ findet sich z.B. keine einzige Zeile ...

    Dabei war es eine außerordentlich bedeutsame Fahrt - die Zukunft der Verkehrsluftschifffahrt stand auf Messers Schneide:
    Geplant war die Fahrt als Auftakt der Weltrundfahrt – man hatte dem Sponsor Randolph Hearst ja zugesagt, dass diese Fahrt von New York aus gestartet werden sollte. Aber es kam anders: schon über dem Mittelmeer auf dem Weg nach Spanien fiel am 16. Mai der erste Motor durch Kurbelwellenbruch aus. Als am 17.5. in der Höhe von Alicante der zweite von fünf Motoren mit dem gleichen Defekt ausfiel, entschloss sich Dr. Eckener zur Umkehr. Auch nach dem Ausfall des dritten Motors versuchte man, gegen den starken Mistral im Rhonetal den Heimweg zu schaffen. Erst als in der Nähe von Valence der vierte Motor ausfiel, wurde die Situation aussichtslos. Nach einigen Stunden kam endlich die Erlaubnis der französischen Regierung zur Notlandung im Luftschiffstützpunkt Cuers in der Nähe von Toulon. Dies wurde durch ein artistisches Landemanöver mit Hilfe einer routinierten Bodenmannschaft geschafft – der große Zeppelin passte so gerade in die dortige Luftschiffhalle. Am 23.5. trafen die Ersatzmotoren aus Friedrichshafen ein. Mit fünf der ursprünglich 16 Passagiere und elf französischen Marineoffizieren an Bord trat man die Rückfahrt nach Friedrichshafen an. Am 1. August war es dann so weit: der Motoren-Fehler war gefunden und man brach wieder zur Startetappe der Weltrundfahrt nach Lakehurst auf.

    Zur Einschätzung der Bedeutung dieses glücklichen Ausgangs der Havarie möchte ich Peter Kleinheins aus seinem Buch „Die großen Zeppeline“ zitieren:
    Es gilt als ziemlich sicher, dass die kaum begonnene Zeppelin-Verkehrsluftschifffahrt ein jähes Ende gefunden hätte, wenn das Luftschiff beim Ausfall des letzten Motors gestrandet oder bei einer Notlandung zerstört worden wäre. So aber brachte der Vorfall eher eine Steigerung des Vertrauens in die Tüchtigkeit der Zeppeline.

    Die aufgelieferte Post zur abgebrochenen Amerikafahrt kam fast vollständig nach Friedrichshafen zurück. Sie erhielt dort einen roten Stempel „Beförderung verzögert wegen Abbruchs der 1. Amerikafahrt“ und kam in der Regel erst am 5. August in USA an.
    Eine Ausnahme machen einige wenige Belege, die bereits am 16. Mai über Basel und über
    Barcelona abgeworfen worden waren. Auf den ersten Blick erkennbar sind sie am Fehlen des Verzögerungsstempels.
    Mein Brief vom Barcelona-Abwurf – SiegerNr. 26. b) bzw. Michel 23 I) b. – zeigt eine Besonderheit: ein Bordpostbrief mit vollständigem Inhalt, der eine kleine Geschichte erzählt: der Absender, ein offenbar erfolgreicher New Yorker Juwelier, wählte zur Rückreise von einer Einkaufsreise nach Europa das Luftschiff und versuchte, diese schnelle Beförderungsmöglichkeit werblich für sich zu nutzen – er hatte schon entsprechende Karten für seine Kunden drucken lassen. Bestimmt hatte er keine Probleme, das sündhaft teuere Zeppelin-Ticket bei seiner nächsten Steuererklärung als Werbungskosten abzusetzen.

    Seine Grüße aus dem Luftschiff an die Mitarbeiter seiner Pariser Filiale lassen seine gute Laune bei der bequemen und schnellen Reise erkennen – es steht zu fürchten, dass ihm die bald darauf gründlich abhanden kam .... :cursing:
    Und seine Ankunft in New York verzögerte sich wohl auch um ein paar Tage ... :(

    Viele Grüße von balf_de

    Lieber bayern klassisch!

    Ich hoffe auch, dass ...... viele weitere Beiträge diesem folgen.

    Na klar, soweit das eben geht. Bei der Nummer 1 ist die Auswahl aus ganz bestimmten Gründen eher übersichtlich (aber wie Du vielleicht noch weißt: es kommt bei anderen Nummern noch schlimmer ;( )

    Hallo zusammen!

    Nicht sehr häufig sind Einzelfrankaturen der Nummer 1. Sie waren ausser auf Ortsbriefen auf Streifbändern und Drucksachen möglich. Mein kleiner Damenbrief vom Juli 1851 gefiel Frau Maria Brettl wohl besonders gut - das Attest mit der sicher nicht häufigen Qualitätsbezeichnung "entzückend" habe ich beigefügt.

    Viele Grüße von balf_de

    Lieber Nils!

    Hoffentlich kommt es mehr

    Ja, so kann man mich motivieren :) - danke für das Kompliment!

    Hallo zusammen!

    Es folgt meine "beste" lose Nummer 1a. Ihr kennt sie schon aus meinem Avatar. Ungewöhnlich ist die verbotene Entwertung mit dem Ortsstempel (laut Handbuch Stempel 6 - Distribution ohne A) statt des vorgeschriebenen Nummernstempels 57.

    Entsprechend schreibt Stegmüller im Attest: "Ortsstempelentwertungen sind auf dieser Marke selten".

    Liebe Grüße von balf_de

    Hallo zusammen!

    Gleich von Anfang an möchte ich klarstellen, dass ich kein altdeutscher „Farbenfetischist“ bin, der am liebsten noch ein paar neue Farbdefinitionen in die Kataloge aufnehmen lassen möchte. Wenn z.B. Herr Stegmüller zu einem Prüfstück schreibt: „Farbe leider etwas zu blass für ab“, dann sagt das schon viel – die Prüfer können einem leid tun ...

    Etwas anders ist das bei den ersten badischen Briefmarken, also auch der Nummer 1. Hier gibt es klar abzugrenzende Auflagen, die auf unterschiedlich eingefärbtem Papier gedruckt wurden. Die Farbbezeichnung der ersten Auflage der 1-Kreuzer-Marke – Michelnr. 1a – geht von „sämisch“ über "hellsämisch" bis „Hell- bis mittelgraugelb“; ursprünglich war laut Lindenberg[1] die amtliche Bezeichnung „rostgelb“.

    Dieses frühe philatelistische Handbuch des badischen Landgerichtsdirektors Lindenberg enthält ausführliche Informationen zum zeitlichen Ablauf, zum Design und der Herstellung der badischen Briefmarken; bei entsprechendem Bedarf kann ich hieraus noch vieles weitergeben.

    Die 1 Kreuzer-Marke wurde im Gegensatz zu den höheren Nennwerten (3, 6, 9 Kr) von Druckplatten mit 45 Satzstücken gedruckt, die Platten der anderen enthielten zunächst 90 Satzstücke.

    Insgesamt kamen von der ersten Auflage der 1-Kreuzer-Marke 291.780 Stück an die Schalter.

    Dass eine zweite Auflage erforderlich wurde, war schon bald nach der ersten Auslieferung im Mai 1851 klar. Hierfür musste neues eingefärbtes Papier beschafft werden, dessen Farben von denen der ersten Auflage abwichen. Aber dies war zufällig; amtlicherseits war keine Farbänderung angeordnet worden.

    Die „neue“ Papierfarbe der 1-Kreuzer-Marke (Michelnr. 1b) hieß offiziell jetzt „falb“. Michel nennt sie „hell- bis mittelgelbbraun“, bei Sem heißt sie „bräunlich“.

    Gedruckt wurde jetzt von etwas größeren Druckplatten; statt 45 konnten jetzt 50 Marken von einer Platte gedruckt werden. (Bei den anderen Nennwerten – Nr. 2b, 3b, 4b – waren es jetzt 100 statt 90).

    Die Auflage betrug 445.000 Stück.

    Zwei Zitate aus Lindenbergs Handbuch möchte ich euch nicht vorenthalten. Zur prognostizierten Haltbarkeit der von der Frankfurter Druckerei Naumann gefertigten Druckplatten schreibt er:

    „Man ging nach den vorliegenden Erfahrungen von der Ansicht aus, dass von jeder Druckplatte 200.000 gute Abzüge abgezogen werden könnten, sodass von den höheren Werten 18 Millionen, von den zu 1 Kreuzer 9 Millionen Stück mittels des vorhandenen Druckmaterials angefertigt werden könnten. Unter Zugrundelegung des im Voraus berechneten Bedarfs würde die Platte zu 3 Kr. für 6 Jahre, die zu 6 Kr. für 27 Jahre, die zu 9 Kr. für 54 und die zu 1 Kr. für 150 Jahre Marken liefern.“

    Aber ganz so lange wurden sie ja nicht gebraucht ...

    Etwas später schreibt er zu den entstandenen Herstellungskosten:

    „Die Kosten der Anfertigung der Marken einschließlich der Herstellungskosten für die Stempel und Platten beliefen sich auf 1.429 Gulden 57 Kr. Die Marken kamen hiernach, wie die Direktion der Posten und Eisenbahnen berichtet, etwas wohlfeiler als die Bayerischen, jedoch bedeutend wohlfeiler als die Preussischen“.

    Es wäre zu schön, wenn die Württemberger noch mehr bezahlen mussten ...

    Bezüglich der Kosten ist auch zu zitieren:

    „An Kosten habe Hasper[2] für den Druck und die Gummierung 712 Gulden 12 Kr. zu fordern, er habe aber 743 Gulden 41 Kr. Auslagen gehabt, sodass er noch 31 Gulden 29 Kr. Verlust gehabt habe. Die badische Regierung bewilligte die um letzteren Betrag erhöhte Summe.“

    Wahrscheinlich haben die Bayern und die Preußen ihre Preise nicht so scharf kalkuliert ...

    Zeigen möchte ich zuerst die Baden 1a und 1b in Gegenüberstellung, um den Farbunterschied zu verdeutlichen. Allerdings ist er nicht immer so klar.

    Bevor mir jemand viel Geld bietet: leider, leider ist das „Briefstück“ nicht echt – ich habe zwei Marken nebeneinander gelegt ...
    Viele Grüße von balf_de


    [1] C. Lindenberg: „Die Briefmarken von Baden unter Benutzung amtlicher Quellen“ Verlag Brendicke, Berlin 1894


    [2] Die Hofbuchdruckerei Hasper in Karlsruhe war mit dem Druck der Marken betraut worden.

    Lieber bayern klassisch !

    Wieder einmal muss ich passen:

    ist dir die Aufteilung zwischen F und GB hierzu bekannt?

    Nein, dazu habe ich nichts gefunden. Davon ausgehend, dass vor 1857 ein 7,5-Gramm-Brief nach Frankreich aus Heidelberg 15 Kreuzer (6 KR für Baden, 9 KR für Frankreich) gekostet hat, bleibt eigentlich nur noch ein Kreuzer übrig. Aber das kann ich mir nicht denken, zumal noch ein Dampfer-Transport erforderlich war. Leider muss ich die Frage weitergeben (bzw. an Dich zurückgeben ?( )

    Hallo zusammen!

    Optisch ganz ähnlich, aber doch ganz anders ist mein nächster Brief: nein, da ist keine 1-Kreuzer-Marke abgefallen, sondern das Briefchen ist ein paar Jahre jünger: am 10. Juli 1859 ging es von Heidelberg nach Liverpool, wo es schon am 13. Juli ankam. Der Leitweg führte wie bei meinem ersten Brief über Frankreich (Straßburg -> Paris -> Calais)

    Seit 1857 gab es einen neuen Tarif A IV: der badische Portoanteil reduzierte sich für alle badischen Absenderorte auf 3 Kreuzer, das Weiterfranko nach Großbritannien erhöhte sich für 9/20-Loth-Briefe auf 12 Kreuzer. Die 15-Kreuzer-Frankatur wird mit einer Nummer 4b und 7 dargestellt.

    Für Briefe nach Frankreich in der ersten Gewichtsprogression betrug der französische Portoanteil seit 1857 nur noch 6 Kreuzer; hieraus ergäbe sich ein Rest-Anteil für die britische Post von ebenfalls 6 Kreuzer - das scheint mir ganz sinnvoll. Aber kann man das so rechnen?

    Viele Grüße von balf_de

    Lieber bayern klassisch!

    Danke für Deine gewohnt präzise und vollständige Information. Vielleicht finde ich noch heraus, wo ich als Bedeutung für "PP" Teilfranko gelesen habe, aber wahrscheinlich war es einfach so, dass man in der Markenzeit den alten - französischen - Stempel für nicht alltägliche Vorgänge wie z.B. Teilfranko zweckentfremdet hat.

    Hallo zusammen!

    Schon komme ich in etwas sichereres Terrain. Der zeitlich nächste Brief, den ich hier vorstellen kann, stammt vom November 1855 und ging von Heidelberg nach Manchester.

    Nach dem badischen Tarif von 1855 waren 6 Kreuzer Postvereins-Porto zu frankieren - von Heidelberg zur französischen Grenze in Straßburg waren es mehr als 10, aber unter 20 Meilen - und 10 Kreuzer Weiterfranko für den Versand des maximal 1/2 Loth schweren Briefs über Frankreich.

    Die Frankatur von 16 Kreuzern war in Baden zwangsläufig bunt und attraktiv - in meinem Fall Nummer 4b, 5 und 7. Jetzt hoffe ich nur, ihr erwartet nicht mehr allzu viele Steigerungen bei den nächsten Belegen ... "Dramaturgisch" hätte der Brief eher an den Schluß gehört . :rolleyes: - aber chronologisch ist er an der Reihe.

    Viele Grüße von balf_de

    Aber im neuen Rauhut Katalog (noch nicht im Netz) habe ich 4 aufeinander folgende Lose gefunden die mich interessieren.
    Los Nr. 1104-1107. Ich hoffe nur der liebe balf_de sieht das letzte Los nicht.


    Hallo Peterhz!

    Deine Bedenken wären normalerweise durchaus nicht unbegründet ... Aber: first come, first serve ;) oder auch: early bird picks the worm ^^ Gibt es bei den Philatelisten eigentlich auch das "ius primae noctis" :D

    Aber ernsthaft: ich war offenbar zu lange mit 6 kg Gärtner beschäftigt. Du hast das Vorrecht. Aber falls Du es Dir überlegst, gib mir bitte Bescheid (vielleicht nicht ganz so öffentlich 8| )

    Bei Gärtner habe ich übrigens auch ein paar Belege mit Heidelberg-Bezug gefunden. Am reizvollsten für mich sind zwei alte Karten aus der Schweiz. Aber: die sind so unanständig teuer - besser gesagt: unverständlich teuer, zumindest für mich, der nicht allzu viel von frühen Schweizer Postkarten und noch deutlich weniger von Hotelpostmarken versteht.

    Vielleicht kann mir hier jemand einen Rat geben, ob die angebotenen Belege wirklich so wertvoll sind (oder ob man besser eine Dezimalstelle kürzen sollte).

    Die Losnummern, die ich gefunden habe:

    11522: http://www.auktionen-gaertner.de/www/PHILNET/ga….9vdxBPglvsR-RM

    11603: http://www.auktionen-gaertner.de/www/PHILNET/ga….9vdxBPglvsR-RM

    Liebe Grüße von balf_de

    Lieber Kontrollratjunkie!

    Dass ich Dich hier angetroffen habe, darüber habe ich mich besonders gefreut! Jetzt sind wir Nicht(nur)-Altdeutschen doch nicht mehr so allein.

    und dann sehen meine müden Augen auch noch einen Thread zur Zeppelinpost.

    Kein Wunder, da muss man nur auf die Uhrzeit Deines Beitrags schauen - ich wusste schon vorher, dass Du zu einer nachtaktiven Spezies gehörst.

    im Philaforum besteht bekanntenmaßen nur noch ein Torso des einst wunderschönen Threads zu diesem Thema.

    Das Löschen der Bilder war damals eine spontane Reaktion, weil mir einer der dortigen "Sammlerfreunde" das Recht dazu absprechen wollte. Aber das lässt sich ja hier "gefahrlos" reparieren ...

    Hallo zusammen!

    Eine zweite Karte von Georg Hacker kann ich leider nicht (mehr) zeigen. Aber einen Beleg von einer Fahrt, bei der er das Lustschiff LZ-10 - "Schwaben" - kommandierte, habe ich noch behalten.

    Am 10. Juni 1912 machte LZ-10 nur eine kurze Rundfahrt vom Landeplatz in Baden-Baden bis nach Baden-Oos. Es war eine der letzten Fahrten
    der "Schwaben"; wenige Tage später, am 18. Juni verbrannte das Luftschiff auf der Golzheimer Heide bei Düsseldorf. (Siehe auch -> http://www.pilotundluftschiff.de/typenLZ10.htm )
    Das Postkartenmotiv "Fahrt der Reichstagsmitglieder über den Bodensee" war sehr beliebt; man sieht es heute noch auf zahlreichen Pionierpost-Karten. Abgebildet ist das ans Heer ausgelieferte Luftschiff LZ-12, das die militärischen Bezeichnung Z III erhielt.


    Viele Grüße

    balf_de

    Hallo zusammen!

    Mein zur Zeit ältester Großbritannien-Beleg ging am 31. Mai 1830 von Heidelberg nach London. Wenn ich den siegelseitigen Ankunftstempel richtig lese, erreichte er sein Ziel am 7. Juni.

    Leider habe ich bei den postgeschichtlichen Aspekten der VMZ-Briefe nach wie vor erhebliche Defizite. Der vermutlich in Heidelberg abgeschlagene Stempel "PP" bedeutet wohl trotz "Frei"-Vermerk nur eine Teil-Freimachung; möglicherweise wurden 28 Kreuzer erhoben - 8 für den badischen Porto-Anteil und 20 für das Weiterfranko - eventuell bis Rotterdam :?:

    Ganz sicher weiß das jemand besser ....

    Im Voraus danke für die Aufklärung und liebe Grüße

    balf_de

    Lieber bayern klassisch!

    Ein guter Sammler wie du sollte sich nicht schelten lassen für die übertriebene Sparsamkeit vergangener Generationen.

    Vielen Dank für den Tipp, eine Ausschnitt-Kopie zu machen. Damit werden die Sparsamkeits-Sünden unserer Urväter ausgeglichen und niemand kann sich beschweren. (Zur Not hätte ich auch ins Graphitpulver investiert :S )

    Hallo Nils!

    Bei Wohlfeil gibt es ein anderen De Heidelberg Brief mit Blindabschlag.


    Da kann man sehen, dass auch Herr Wohlfeil es nicht so genau nimmt mit der badischen Geschichte - auch im Jahr 1785 war Heidelberg noch nicht badisch. Übrigens ist der (leider nicht abgebildete) Brief im Verhältnis zur Feuser-Bewertung recht günstig angeboten.

    Hallo zusammen!

    Manchmal war wohl noch ein Rest Farbe auf dem Stempel (welche Verschwendung! ). Einen Brief aus dem Jahr 1775 kann ich zeigen, der aus Heidelberg nach Wachenheim lief - damals ohne eine Landesgrenze zu überqueren -, bei dem der "De Heidelberg"-Stempel wesentlich besser zu erkennen ist.

    Viele Grüße

    balf_de

    Hallo Nils!

    Zuerst möchte ich mich herzlich dafür bedanken, dass Du auch meiner „zweiten Liebe“, der Zeppelinpost, hier eine Eintrittskarte geschenkt und diesen Ordner angelegt hast. Es ist zwar bestimmt nicht meine Absicht, gestandene Philatelisten und Posthistoriker mit meinem thematischen Sammelgebiet zu missionieren, aber ich habe mir vorgenommen zu versuchen, bestimmte Vorurteile abzubauen, mit denen ich gerade von „Klassikern“ hin und wieder konfrontiert werde, wenn ich von meinen „Zeppelinen“ erzähle.

    Besonders freuen würde ich mich darüber, wenn die Zeppelinpost hier keine Einbahnstraße bliebe – vielleicht findet sich ja der eine oder andere Mitstreiter (einen habe ich ganz besonders im Auge!). Aber ich beantworte auch gerne Fragen zu meinem Sammelgebiet – oder versuche meine Zeppelin-Mentoren anzuzapfen, wenn ich es selber nicht kann.

    Hallo zusammen !

    Beginnen möchte ich bei der Vorstellung meiner Belege mit einer sogenannten Pionierpost-Karte. Unter diesem Begriff fasst man die vor dem ersten Weltkrieg per Flugzeug oder Luftschiff beförderten Poststücke zusammen. Das ist ein sehr komplexes Sammelgebiet, von dem ich mich eigentlich schon vor ein paar Jahren (mangels Skill und anderer Ressourcen :whistling: ) verabschiedet habe. Trotzdem konnte ich nicht widerstehen, als ich die Karte auf einer Briefmarken-Messe (leider nicht im 5-Euro-Kasten) fand: aufgrund der Adresse ist es fast ein "missing link" zu meinem anderen für mich wichtigen Sammelgebiet - meiner Heidelberger Heimatsammlung (Die ist zwar derzeit noch auf die Zeit vor 1872 begrenzt, aber wer weiß ...)

    Interessant ist der Text:

    Der Kapitän des Luftschiffs "Sachsen" erklärt hier seinem in Heidelberg lebenden Bruder Franz, warum er keine Lust hat, ihn zu besuchen: 63.000 Kilometer Reisen sind genug ...

    Für mich eine erstaunliche Zahl. Mit dem Luftschiff LZ-17 - "Sachsen" – konnte er diese Strecke bestimmt nicht zurückgelegt haben. Meine entsprechenden Recherchen zum ersten vom Grafen Zeppelin eingestellten Kapitän Georg Hacker (siehe auch -> http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Hacker ) führten zum Ergebnis, dass er insgesamt 8 Zeppelin-Luftschiffe, nämlich LZ3, LZ-4, LZ-5, LZ-6, LZ-10, LZ-11, LZ-14 und LZ-17 befehligte. Im Juni 1913 war er bei ziemlich genau 500 Zeppelinfahrten an Bord. Dividiert man die von ihm genannte Kilometerzahl durch die Fahrten, kommt man auf eine durchschnittliche Strecke von 126 Kilometer, was durchaus realistisch ist – er hat wohl nicht übertrieben.

    Mehr über die Pionierzeit der Zeppelinfahrten erfährt man aus Georg Hackers Buch „Die Männer von Manzell“ – eine Pflichtlektüre für Pionierpost-Spezialisten. Einen Auszug kann man im Internet nachlesen: -> http://www.weilburg-lahn.info/pdf/z2_hack.pdf

    Viele Grüße
    balf_de

    Hallo zusammen!

    Bei meiner Sammlung „Heidelberg im Großherzogtum Baden“ habe ich mir vorgenommen, nicht allzu dogmatisch zu sein, was die zeitliche Begrenzung anbetrifft. Insbesondere möchte ich meine älteren Belege, die aus der kurpfälzischen Zeit vor 1810 stammen, nicht gerne aus der Sammlung verbannen – ich habe einen Abschnitt „Vorläufer“ eingerichtet und sie auf diese Weise „passend gemacht“.

    So möchte ich eigentlich auch hier verfahren, wenn ihr es mir erlaubt.

    Mein ältester Brief, der nicht von einem herrschaftlichen Boten sondern einer allgemein verfügbaren Post befördert wurde – was ich aus dem Vorhandensein eines Poststempels ableite -, stammt aus dem Jahr 1768.

    Beim Zeigen des Heidelberger Briefchens nach Speyer gibt es allerdings ein kleines Problem: der Stempel „de Heidelberg“ (Feuser 1406-2) ist farblos abgeschlagen – auf dem Brief ist er kaum zu erkennen, auf dem Scan etwas schwächer ...

    Was ist zu tun? Soll ich den Stempel mit Graphitpulver einpinseln ... :S

    Viele Grüße
    balf_de

    Lieber bayern klassisch!

    Natürlich erinnerst Du Dich richtig: der Heidelberger Stempel 8 - oder 057 17 - gehörte eigentlich der Fahrpost.

    Zu diesem Stichwort kann ich zwar den wesentlich häufigeren schwarzen aus meiner Sammlung zeigen - aber leider ist er wieder nicht auf der hier "zuständigen" Nummer 6 sondern auf einer Nummer 5 abgeschlagen.

    Um den Faden nicht ganz zu verlieren, zeige ich noch einen anderen bunten Stempel auf der Nummer 6 aus meiner "alten" Baden-Sammlung: ein Briefstück aus Möskirch mit dem relativ häufigen blauen Stempel 92.

    Liebe Grüße

    balf_de