nachstehend ein weitere Beleg, der wieder einmal zeigt, dass auch die Pfennigzeit ihre eigenen Reize haben kann. Was ist hier passiert ? Sehr wahrscheinlich mehrere Irrtümer, welche der beiderseitigen Frankatur der Ansichtspostkarte aus Neustadt a.d.Haardt geschuldet sind.
Als Auslands-Poka korrekt mit zwei 5 Pf-Marken freigemacht und diese am 06.04.1912 von der Neustadter Post entwertet ging es zunächst ins belgische Antwerpen. Dort angekommen wurde von Belgien 15 ct Strafporto erhoben, offenbar in der Annahme, die Poka sei mit nur 5 Pf frankiert, ohne die auf der Ansichtsseite korrekt entwertete Marke zu bemerken.
Dass ausweislich der weiter unten angebrachten - in flämisch und wallonisch verfassten (!) - Retouremarke die Annahme verweigert wurde, ist durchaus verständlich. Insofern lief die Poka wieder zurück nach Neustadt, wo man den Portokontrollstempel und in Blaustift eine "10" anbrachte. Was hinter dieser steht vermag ich leider nicht zu entziffen (evtl. hinters ?)
Sollte es bedeuten, dass hier vom Absender letztendlich 10 Pf Nachporto verlangt worden sind, dann hätte sich auch die Neustadter Portokontrollstelle bzgl. der unzureichenden Frankatur geirrt. Oder sollte deren selbstbewußter Blaustiftabstrich der belgischen Portomarken die Annullierung der belgischen Forderung sein ? Gerne höre ich weitere Meinungen dazu.