Hallo Sammlerfreunde,
während der am 15.12.1870 in Bischwiller / Nordelsass (nahe Haguenau) erfolgten Aufgabe des nachstehenden Minibriefleins (gepr. SPALIK BPP mit der Mi-Nr. 5IIda) bereitete rd. 180 km weiter südlich die franz. Ostarmee unter dem Kommando von General Charles-Denis-Sauter Bourbaki die Entsetzung der seit Anfang November 1870 von den Deutschen belagerten Festung von Belfort vor.
Auf deutscher Seite hatte General von Tresckow mit seiner 1. Landwehrdivision bei Straßburg gekämpft, das nach seiner Belagerung am 28.09.1870 kapitultiert hatte. Ab Anfang November begann die Absicherung der Aktionen des XIV. Korps mit der Hauptziel der Belagerung von Belfort. Dort waren rund 17.000 Mann unter dem Kommando von Oberst Denfert-Rochereau zurück geblieben. Nach schweren Kämpfen im Januar 1871 wurde zum 16.02.1871 die Übergabekonvention geschlossen.
Ca. 45 km nordwestlich von Bischwiller belagerte bereits seit 08.08.1870 die bayerische Armee mit einer Stärke von 7.000 Mann die Zitadelle von Bitche. Kommandant Louis-Casimir Teyssier, welcher rd. 3.000 Mann befehligte, kapitulierte erst am 27.03.1871 nach dem Vorfrieden von Versailles, da er bis dahin keinen offiziellen Evakuierungsbefehl erhalten hatte. Die Adressatin Mademoiselle Louise Issler an der höheren Töchterschule zu Neustadt a.d.Haardt ahnte von alledem wohl wenig.
Das Brieflein lief mit dem - von 1870/71 in post 9 und 15 erwähnten - vom 10.09.1870 bis zum 13.01.1871 gültigen Tarif von 10 C aus den deutsch-okkupierten OPD-Bezirk Elsass in den benachbarten Vertragstaat Bayern und dies unter vergleichsweise normalen Bedigungen. Die in Blaustift angebrachte "10" mag postalischer Herkunft, m.E. aber von eher geringerer Bedeutung sein. Oder sieht dies jemand anders ?
+ Gruß
vom Pälzer