Hallo bk,
das ist natürlich schon eine spannende Sache hier ! Die Pfalz gratuliert !
Nachstehend zwei Theorien: Der Adressat Carl Freiherr von Ponickau war ja sicherlich von gehobener Stellung und an der Erstadresse in Osterberg mit Sicherheit bekannt: 1816 verkaufte Anselm Freiherr von Osterberg das Schlossgut mit bayerischem Patrimonialgericht an Christoph Friedrich Freiherr von Ponickau. Möglicherweise war der Adressat der Sohn, das müsste man noch ergoogeln, aber die Ponickaus waren in Osterberg jedenfalls bekannt.
Möglichweise kam dann der Brief auf`s Schloss, der Verwalter korrigierte die Adresse und ließ diesen im Glauben, dass das eine gebührenbereite Weiterleitung sei in den Briefkasten werfen. Da man den Adressat auf der Postexpedition kannte und sich nicht mit ihm wegen einer Nachportoforderung anlegen wollte, gab man den Brief nochmal zurück auf`s Schloss mit den 3 Kr Nachportoforderung.
Dort gab man dem Laufburschen 3 Kr in die Hand und ließ ihn damit auf die Postexpedition laufen. Bei der zweiten Version könnte dann mit diesen 3 Kr in der Postexpedtion vortaxiert worden und am nächsten Tag aufgegeben worden sein. Warum die Nachforderung nicht abgestrichen worden ist...tja ?
Bezüglich der Weinpreisanfrage darf der soignierte Weinkenner für eine Liter des Deidesheimer Rieslings Jahrgang 1893 vom Weingut Dr. Basserman-Jordan seiner modernen und bequemlich zu bedienenden Créditcarta eine Größenordnung von 6.600 EUR entlocken, ( vgl. http://www.jahrhundertweine.de/shpSR.php ), so dass wir bei 122 Liter des selbigen bei einer Größenordnung von ein bischen über 800.000 wären. Ein nicht ganz unbescheidener Zuschlag wird sich für einen Jahrgang 1867 altersbedingt hinzugesellen müssen....