Beiträge von Pälzer

    ...dass sich die Promille des Postexpeditors innerhalb einer Stunde dann aber doch so schnell abgebaut haben ist schon eine reife Leistung ! ^^

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Verehrte Sammlerfreunde,

    preussische Husaren haben nicht nur edle Pferde geritten...sie stärkten sich nebebei auch mit Filets vom pfälzer Rind ! Diese "enorm wichtige" Erkenntnis ^^ konnte aus nachstehendem Beleg gewonnen werden. Verfasst wurde er vom Feld-Proviantamt der 2ten preussischen Garde Infanterie Division mit Quartier in Le Mesnil-Amelot - unmittelbar vor den Toren von Paris.

    Das heute östlich des Flughafens Charles De Gaulle liegende Örtchen war als Vorposten zur Belagerung der Stadt vollständig geräumt worden. Die gesamte Bevölkerung musste in Folge dessen nach Paris fliehen. Später richteten die Preussen dort ein Versorgungslager ein.

    Während der seit September 1870 laufenden Belagerungsphase fand man im Feld-Proviantamt die Muse mal beim Bürgermeisteramt in Landstuhl über den Verbleib von dort gelieferten "Versorgungsgegenständen" nachzufragen. Das am 20.12.1870 durch das Feldpostrelais No. 46 gelaufene Schreiben traf am 24.12.1870 in Landstuhl ein (siehe zarter HK Landstuhl rückseitig).

    Text wie folgt:

    Nach einer uns vorliegenden Quittung des dortigen Bürgermeisteramtes sind dahalben am 6. Auguste zwei Stück Rindviech durch ein Commando vom Garde Husaren Regiment übergeben, über den Verbleib wir um gefälligst umgehende Benachrichtigung ersuchen - Unterzeichner


    Das Landstuhler Bürgermeisteramt gab umgehend eine Correspondance in Auftrag...

    ...mit dem Bemerken, dass die 2 St. Rindviech bei G. Schreber angestellt & nach 3 Tagen von dem Feldmetzger der hier bivouarkierenden Truppen ( ??? ) in Begleitung genommen wurden.


    Was dann mit dem angestellten Rindviech passiert ist kann man sich denken. Das das Nutzgetier einst übernehmende (Leib-)Garde-Husaren-Regiment bildete mit weiteren Einheiten der Garde-Dragoner und Garde-Ulanen die Kavallerie der Garde des Königs von Preussen (Wilhelm I).

    Schade, dass das große Siegel rückseitig nicht mehr vorhanden ist. Aber wenn mir noch jemand bei dem in Klammer gesetzten Wörtchen helfen könnte, dann wäre der - uff...durchaus nicht einfach zu transcibierende - Briefinhalt immerhin schon mal komplett.

    + Gruß

    vom Pälzer

    verwendete Quellen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Garderegiment
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Le_Mesnil-Amelot
    https://books.google.de/books?id=-ysMA…%201871&f=false

    Hallo mikrokern,

    solche Belege finde ich deswegen erstklassig, weil man daran erkennt, dass Wirtschaft und Handel für die damaligen Verhältnisse offenbar recht geschickt versucht haben, die Wirren eines Krieges zu umschiffen.

    Zu Strigler & Hager / Mainz kann man leider nur selektiert im www etwas finden: Es gab dort einen Theodor Hager (1827-1909), der eingangs der Generalogie dieser Quelle:

    http://www.deutsche-biographie.de/sfz25351.html

    ...als Kaufmann und Fabrikant angeführt wird. Für was steht leider nicht dabei. Der Sache kommt man aber doch schon ein Stück weit näher, wenn man sich die nachstehenden Quellen zu Johann Strigler / Mainz anschaut, welcher dort in der Zeit als Spezereiwarenhändler und Geschäftsmann angeführt wird:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mainzer_Aktien-Bierbrauerei
    http://www.wirtschaftsgeschichte-rlp.de/a-z/m/mainzer-…erbrauerei.html

    Möglicherweise haben sich beide dann für den Betrieb eine Gewürzmühle zusammengeschlossen, aber das ist nur eine Vermutung.

    + Gruß !


    vom Pälzer

    Hallo zusammen,

    denke, dass der nachstehend abgebildete Beleg (erst mal) am besten in diesen thread gegeben ist und gehe davon aus, dass es sich um einen Paketbegleitbrief handelt. Das müsste lt. rückseitigem Vermerk bestanden haben aus: Nebst 1 leeres Kistchen, gezeichnet mit Adresse V.U#4. - ohne Werth - Speyer den 15. Septemb. 1857.

    Aber was sind das für Stempel von Köln, bzw. wie kommen die auf das Dokument ? Ist dies vollständig, oder nur ein Fragement ?

    Diente das offenbar von der Post angebrachte Chiffre oben rechts in schwarzer Tinte der Zuordnung zum Paket, handelt es sich bei der Notierung 4/X/X um eine Art Taxtabelle und was bedeutet daneben die in preussischem blau angebrachte Notiz ? Adressat war der für`s Kölnisch Wasser bekannt gewordene Hersteller Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichsplatz in Köln.

    + Gruß

    vom Pälzer

    Hallo zusammen,

    anbei einmal eine "richtig nette" Geschichte aus der Heimat: Man wünscht dem lieben Dorle ein fröhliches Osterfest, verwendet dazu ein gar goldig`s Postkärtlein mit Kinderchen als Engelchen, hofft, dass der so entsetzliche Krieg doch bald ein Ende haben möge und ...dass der liebe Gott England strafe. Und damit`s letztere hält, das gleich doppelt. Kontrastreicher wird es wohl kaum noch gehen. Näheres zu der Enstehung dieses kriegspropagandistischen Rufes findet man hier:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Lissauer

    + Gruß

    vom Pälzer

    Au Backe Volker et al.,

    jetzt hab`ich mir zugegebenermaßen aber doch arg viel Zeit für den Auftaktbeleg gelassen, die Spannung dürfte längst verpufft sein...sorry allerseits. Nun kann dann aber doch mal ein Beitrag geliefert werden und dieser mit einer doch durchaus lehrreichen Unterfrankatur.

    Der in englischer Sprache schreibende Absender berichtet der Adressatin in Paris über eine Tagesreise von Speyer nach Heidelberg. Wie konnte jener schon wissen, dass wenn man von Speyer (bayerische Pfalz) nach Heidelberg in die Kurpfalz (Baden) kommt, dort die beiden verklebten 5 Pfennig Staatswappen auf Sockel aus Bayern nicht frankaturgültig waren.

    Deswegen musste in Heidelberg der Taxstempel abgeschlagen und eine Strafporto beim Empfänger in Paris erhoben werden. Hierzu waren gemäß Artikel 5 Absatz 3 Satz 1 UPU-Vertrag vom 04.07.1891 unfrankierte Briefpostgegenstände aller Art mit einer Taxe zu belegen, die das Doppelte der fehlenden Frankatur beträgt, also vorliegend rein rechnerisch 2 x 10 Pfennig = 2 x 12 1/2 Centimen = 25 Centimen (so wie oben rechts angeschrieben).

    Paris hat mit der verklebten Portomarke von nur 20 Centimen dennoch alles richtig gemacht: Denn Artikel 5 Absatz 3 Satz 2 bestimmte, dass die Taxe nach Satz 1 nicht diejeninge übersteigen darf, welche im Bestimmungslande für unfrankierte Korrespondenzen gleicher Art und gleichen Gewichts bezogen wird. Und das waren für eine in Frankreich unfrei aufgegebene Auslandspostkarte nun einmal nur 20 Centimen.

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Hallo zusammen,

    tja, was ist jetzt an dem nachstehenden Beleg wohl das Besondere ? Der Auslands-Zensurbeleg zu 50 Pf in die Schweiz (20 Pf Auslands-Normalbrief + 30 Pf für das Einschreiben) oder der dort seinerzeit in Luzern ansässige Adressat Béla Szekula, bei welchem es sich um einen sehr bekannten, allerdings nicht sonderlich rühmlich agierenden Briefmarkenhändler gehandelt hat. Den weiter unten aufgelisteten Quellen zu Folge kann man folgendes darüber zusammenfassen:

    Béla Szekula wurde am 09.02.1881 in Szeged, Ungarn, geboren. Im Dezember 1901 tauchte er in Genf auf und gab dort bis ins Jahr 1904 die philatelistische Zeitschrift Szekula-Briefmarken-Verkehr heraus, welcher er schon in Budapest vordergründig aus eigenem Geschäftsinteressen heraus aufgebaut hatte. Alle Ausgaben, die jeweils mit einem attraktiv-farbigen Umschlag herausgegeben wurden, waren gefüllt mit Reklame seines eigenen Geschäftes.

    Nach einer Reihe betrügerischer Angebote (hpts. falsch gestempelter Marken der commemorative-Ausgaben der Dominikanischen Republik sowie Nachdrucken und Fälschungen von Marken Guatemalas) und wegen einer Reihe unbezahlter Rechnungen floh er vorübergehend wieder in seine Heimat nach Budapest und produzierte dort weiterhin Fälschungen, hpts. von Marken südamerikanischer Staaten.

    Seine Zeitschrift benannte er in Ungarischer Briefmarken-Sammler um. 1913 zog er wieder in die Schweiz und eröffnet in Luzern die Briefmarkenhandlung Villa Philatelia. Die Zeitschriftenreihe trug ab da dann den Titel Schweizerischer Briefmarken-Sammler. Im Jahre 1915 veräußerte er ungebrauchte Marken aus Belgien, welche dort im 1. Weltkrieg während der Besatzungszeit von den deutschen Truppen konfisziert worden waren.

    Am 09.10.1916 heiratete er Berta Huguenin und am 29. November gleichen Jahres wurde er in Kriens unter dem Namen Béla Sekula eingebürgert. Er machte sich dann als Auktionator und Briefmarkenexperte einen international bekannten Namen. So listet bspw. die Köhler-Kartei den weltbekannten Altbayernbeleg aus Sulzbach mit einem 6er-Streifen der 1 Kr schwarz als erstmals bei der Szekula-Auktion am 05.03.1928 in Luzern angeboten.

    1928/29 war er verantwortlich für die Verauktionierung größerer Teile der Finnland-Sammlung des russischen Philatelisten Ludvig Lindberg (1873-1939). Doch von fragwürdigen Geschäftspraktiken konnte er offenbar weiterhin nicht lassen. Nachdem er Anfang der 1930er Jahre in Kontakt mit dem Eigentümer der Druckplatten der äthiopischen Tier- und Regentenausgaben getreten war, fertigte er hiervon Nachdrucke und bot jene als "garantiert echt" an.

    Der Verband der Schweizer Philatelisten-Vereine verurteilte dies und zwang ihn im Jahre 1938 seine Werbung dafür zurückzunehmen. Ein Jahr zuvor hatte bereits auf sein Bürgerrecht verzichtet und zog 1938 mit seiner Familie nach New York. 1949 ging er in den Ruhestand, seine Bestände wurde durch ein New Yorker Briefmarkenhandelshaus J.&H Stolow veräußert. Er starb im Jahre 1966.

    Jetzt gib`mir mal bitte jemand einen Tip, was das Königlich Bayerische Gouvernement der Festung Germersheim mit o.g. Person im Jahre 1915 per Großbrief-Einschreiben zu korrespondieren hatte !? Nebenbei zur Hintergrundinformation: Die Festung Germersheim war Heimatgarnison des Königlich Bayerischen 17. Infanterie-Regiments "Orff", welches zwischen Oktober 1914 und August 1915 in Flandern / Belgien eingesetzt war… :rolleyes:

    + Gruß

    vom Pälzer....der sich nebenbei doch recht sicher ist, hier einen echten Zensurbrief zu zeigen... ^^

    Hallo Sylvain,

    not easy, really not easy. At first I have no idea why the city-council of Neuötting had something to do with the police-administration of Rauxel in Westfalen ca. 700 km away. According to the standing orders for the usage of the bavarian office-stamps the bavarian administration had not to be bedeviled with processes of private matter in any case.

    In so far it could have been a matter of a private person or group which was / where depended on any official act of the bavarian administration. But even in such cases the usage of the office-stamps was duty for the executing office. The only difference to an offical service-matter was, that not the bavarian administration but the private person / group had to pay the office-stamps.

    In so far I have no explantion, why in the present case the city-council has used regular stamps. May be a few days before the end of the bavarian post-highness there was a lack of service-stamps in Neuötting, but as we all know postal-history shows rather the opposite in general. At last I think the 40 Pf-stamp was damaged, the officials were not the ones to use stamps carfully.

    Best regards !

    Tim

    Windhuk - Haardt 10.07.1919

    Hallo Sammlerfreunde,

    Kenner der Geschichte Südafrikas werden es sofort feststellen: Vom eigentlichen Staatsgebiet der Südafrikanischen Union (Unie van Zuid-Afrika) aus wurde der nachstehend abgebildete Auslands-Zensurbeleg zu 2 1/2 d (eigentlich) gar nicht aufgegeben. Die Union entstand am 31.05.1910 durch Vereinigung der vier britischen Kolonien Transvaal, Natal, der Oranjefluss-Kolonie und Kapkolonie. Als selbst regiertes Dominion des Empire verblieb die Union durch einen Generalgouverneur repräsentiert weiterhin unter der britischen Krone.

    An der Spitze der Unions-Regierung mit Sitz in Pretoria stand ein Premierminister, der ehem. Burengeneral Louis Botha (1862-1919), welcher trotz seiner Teilnahme am Burenkrieg immer als Befürworter eines friedlichen Ausgleichs zwischen Buren und Briten galt. Nach Eintritt Großbritanniens in den ersten Weltkrieg im August 1914 bot Botha sofort militärische Unterstützung an und schickte Truppen in die nordwestlich an die Kapprovinz grenzende Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Diese Maßnahme war im eigenen Land unpopulär und führte zur pro-deutschen Burenrebellion 1914.

    Botha führte, nachdem er den Aufstand niedergeschlagen hatte, den Feldzug gegen Deutsch-Südwestafrika selbst an, der zur Kapitulation der deutschen Truppen Mitte des Jahres 1915 führte. Bereits am 19.09.1914 besetzten südafrikanische Truppen in Stärke von rund 1.800 Mann die Lüderitzbucht. Die Landeshauptstadt Windhuk wurde am 12.05.1915 durch die Stadtverwaltung kampflos übergeben. Dabei wurden in der Poststation die Stempel erbeutet und noch einige Zeit danach in aptierter Form weiter verwendet, wie beim nachstehend abgebildeten Beleg.

    Die deutschen Truppen, in Stärke und Ausrüstung den der Union hoffnungslos unterlegen zogen sich immer weiter nach Norden zurück (s. Foto). Am 19.06.1915 traten rund 35.000 Soldaten der Union zur finalen Offensive Richtung Norden an. Ihnen standen insgesamt lediglich noch 3.500 Deutsche und deutschfreundlich gesinnte Buren entgegen. Zum 09.07.1915 mussten Gouverneur Seitz und Oberstleutnant Franke die Übergabe des gesamten Schutzgebietes unterzeichnen, ab 16.08.1915 war die gesamte Kolonie Deutsch-Südwestafrika durch Unionstruppen besetzt.


    Mit dem Treaty of Peace and South-West-Africa Mandat Act, Act 49 - 1919 wurde der britische Generalgouverneur ermächtigt Südwestafrika per Proklamation zu regieren. Das Ende von Deutsch-Südwestafrika wurde mit dem Versailler Friedensvertrag vom 28.06.1919 besiegelt. Gemäß dessen Artikel 119 verzichtete Deutschland „...zugunsten der alliierten und assoziierten Hauptmächte auf alle seine Rechte und Ansprüche bezüglich seiner überseeischen Besitzungen“. Aus dem Schutzgebiet Deutsch-Südwest wurde das Mandatsgebiet Südwestafrika unter südafrikanischer Verwaltung.

    Art. 22 VV des South-West-Africa Mandat Acts 1919 erlaubte alle Angehörigen des ehem. Feindsaats auszuweisen. In der Zeit vom 10.04.1919 - 19.11.1919 kehrten insgesamt 6.347 deutsche Staatsangehörige zurück (hpts. Angehörige der Streitkräfte, Polizei und Verwaltung), dennoch blieben ca. 7.800 zurück. Einerseits um die mit den Verhältnissen des Landes vertrauten Deutschen als ökonomische Stütze beizubehalten, andererseits um einen Gegenpol zur schwarzen Bevölkerungmehrheit zu bilden, von welcher aus Befreiungsaktivitäten zu befürchten waren.

    Das Kriegsrecht bestand insofern noch bis ins Jahr 1921 fort, deswegen auch die Zensur. Südafrika hielt das Land noch bis zur Unabhängigkeit Namibias am 21.03.1990 besetzt, entgegen intensiver internationaler Bemühungen und eines zwei Jahrzehnte andauernden bewaffneten Kampfes gegen die 1960 gegründete Südwestafrikanische Volksorganisation (SWAPO). Die südafrikanischen Vorkriegspläne zur endgültigen Eingliederung der ehemaligen deutschen Kolonie in das Kernland der Union waren somit letztendlich nicht aufgegangen.

    + Gruß

    vom Pälzer


    https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_We…_S.C3.BCdafrika
    https://books.google.de/books?id=I90Q3…%201919&f=false

    Ooookay,

    dann zieht sich die Pfalz auch schon wieder auf ihr eigenes Terrain zurück und liefert nach den feinen Düften was vom Feinsten der Zensur. Der Pumpenhersteller KSB Frankenthal/Pfalz beantwortete mit der nachstehend abgebildeten Auslandspostkarte eine Offerte für den Rohstoff Zink.

    Man verwendete dabei eine 7 1/2 Pf Ludwig Mi-Nr. 113A aus der Portokontrollmaschine (mit Firmenlochung "AF") und, da anscheinend keine 2 1/2 Pf Marke zur Hand war noch eine 3 Pf Ludwig Mi-Nr. 94IIA. Die dabei verursachte Überfrankatur von einem halben Pfennig hat sich die Post dann redlich verdient.

    Adressiert wurde nach Belgien an eine Firma P.L. Klein Ingenieur / La Louviere in Belgien, wobei es zuvor durch die Zensur der hier zuständigen Überwachungsstelle Charleroi ging. Mit La Louviere lag man aber offenbar nicht ganz richtig, denn dort wurde noch am Ankunftstag den 30.05.1917 ins unmittelbar benachbart gelegene Haine Saint Pierre weiter geleitet.

    Ein Tag später dort angekommen wurde schließlich Brüssel als Zielort benannt. Dort musste auch erst einmal zensiert werden, bevor man dann am Distributionsabschlag "12" den hiesigen Zustellerfolg ablesen kann. Nicht ganz erklären kann ich mir allerdings den in schwarzer Tinte eingetragenen Vermerk Kriegsamt.

    Dieser wurde mit violettem Bleistift durchgestrichen und mit ?????? Kriegsamt ersetzt. Kann jemand das in violett geschriebene Wort vor Kriegssamt entziffern ? Ich dachte zunächst an nachsende, aber wozu wurde dann w.o. Kriegsamt ausgestrichen ? Das macht irgendwie keinen Sinn, es sei den es ist eine Korrektur bspw. dass nicht das Kriegsamt in Berlin gemeint war o.ä.

    Zur Hintergrundinformation: Das zum 01.11.1916 gegründete Kriegsamt war u.a. für die Beschaffung von Rohstoffen, Waffen und Munition zuständig und in Belgien bayerischerseits vertreten durch den Beauftragten des Königlich Bayerischen Kriegsministeriums beim General-Gouvernement in Brüssel.

    + Gruß

    vom Pälzer


    verwendete Quelle:
    https://books.google.de/books?id=r50vo…%BCssel&f=false