Beiträge von DKKW

    Hallo zhusammen,

    zwei schöne Briefe aus Ratzeburg, vielen Dank fürs zeigen. Ihr kommt mir damit auch nicht zuvor, denn den 1 1/2 Kreiser von Ratzeburg habe ich bislang nicht. :D

    Mein heutiger Brief zeigt den 1 1/2 Kreis-Stempel aus Garding auf der Insel Eiderstedt. Der Brief ist gemäß Inhalt am 4.7. 1849 in Garding geschrieben und der Post übergeben worden. Garding gehört zu den Postämtern der Erstbestellung vom 22.2.1845. Die Zuteilung erfolgte am 1.3. 1845. Die Verwendung des Stempels ist vom 10.01.1849 bis zum 28.02.1860 registriert (diese Daten nannte schon Tholl im Jahre 1970). Das registrierte Letztdatum liegt bereits 10 Tage nach Lieferung des Nachfolgestempels, ein Antiqua-Kreisstempel mit Posthorn.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    in meinem Urlaub zu Hause in Schleswig-Holstein hatten nordlicht und ich Gelegenheit zu einem persönlichen Kennenlernen. Dabei bekam ich auch ein neues Letztdatum für den Nummernstempel 114 zu sehen. Es ist ein mit der 1 1/4 Sch. Marke (SH Nr. 7) frankierter Brief nach Schleswig vom 25.2.1865. Damit sind wir der theoretisch bis zum 5. März 1865 möglichen Verwendung der dänischen Nummernstempel in Holstein schon recht nahe gekommen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hej DK6100,

    ich kann nur Bruchstücke entziffern, vieles von den Satzfetzen ist auch unsicher, aber ich möchte mal den Anfang wagen, vielleicht kann jemand anderes ergänzen.

    Liebe Mama,

    so geht es mir gut, ebenso ...... Ich habe ihn ..... gesehen, aber ..... Offizier .......
    Wir rücken morgen ..... in Jütland ein. Wir haben die ....... Avantgarde
    ... es jetzt viel zu reiten. Glücklicherweise ist endlich der .... Schnee fort. ....... Wetter. Die ...
    kein Wort .... mehr mögen, aber das .......
    Ich glaube einfach, dass wir hier ....... aventirer machen

    Viel ist es nicht, ich hoffe es hilft trotzdem etwas weiter,

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    zunächst vielen Dank an VorphilaBayern fürs zeigen. In Ahrensböck wurde am 1.7.1846 eine Postexpedition eingerichtet, diese erhielt als Datumstempel einen 1 1/2-Kreisstempel. Der Stempel aus Ahrensböck gehört demzufolge nicht zur Erstbestellung! Die früheste registrierte Verwendung stammt allerdings erst vom 7.2.1849, die späteste vom 21.2.1856. Der Nachfolgestempel, ein Antiqua-Kreisstempel mit Jahreszahl, wurde am 18.3.1856 beordert.

    Weiteres zu Ahrensböck siehe Beitrag zum Nummernstempel 135 im Nummernstempelthread.

    Viele Grüße
    DKKW

    Moin zusammen,

    als so selten empfinde ich die mit 16 Sk. taxierten Briefe aus Hamburg nach Dänemark gar nicht, insbesondere aus der Lassen-Korrespondenz in Skelskjør ist einiges erhalten geblieben, es müsste eigentlich auch aus der Falkenberg-Korrespondenz Briefe aus der Zeit geben.
    Interessant ist auch der Zeitabschnitt vom 1. Juli 1853 bis zur Einführung der dänischen Briefmarken in den Hansestädten am 1. August 1855. Wie nordlicht richtig bemerkt hat, galt vom 1.4.1851 bis 30.6.1853 für Briefsendungen aus Hamburg ein Porto von 16 Skilling (bzw. 5 Schilling Courant). Der Portosatz wurde mit Cours-Circulaire no. 6 vom 26. März 1851 veröffentlicht. Ab dem 1. Juli 1853 galt das dänische Inlandsporto, da aber die Benutzung von dänischen Briefmarken untersagt war, waren 6 Skilling für jeden Brief zu entrichten. Bekendtgørelse (Bekanntmachung) 22.6.1853. In den Hansestädten wurde weiterhin eine Zustellgebühr erhoben.

    Hier ein Brief aus der Lassen-Korrespondenz, lt. Briefinhalt am 30. Januar 1852 geschrieben.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    ich zeige einen Adressbrief für ein versiegeltes Paket in Wachspapier mit drei??? Mark S5(?) nach Elsinore (Helsingör) vom 5. Januar 1847. Wir sehen vorderseitig verschiedene Röteltaxierungen, einmal eine 27 mit einem M(?) davor und darüber eine 28 ..(?) Wfr (Weiterfranco?). Rückseitig ist unter dem vermutlich nichtpostalischen Gekrakel die dänische Kartennummer 2 und nach dem obligatorischen Querstrich das Porto 96 (Skilling) zu erkennen. Außerdem der Transitstempel "Hamburg K.Dän.O.P.A. 13.1." sowie der handschriftliche Vermerk "modt. 18. Januar 47" also modtaget=empfangen am 18.1.47.
    Ich habe von früher Fahrpost so gut wie gar keine Ahnung. Also habe ich jede Menge Fragen:
    - Wo verlief die Postroute von Frankfurt nach Hamburg im Jahr 1847
    - Th. &. T. Fahrpost bis Hamburg? Wahrscheinlich nicht, von Hamburg aus übernahm die Hannoversche Post die Fahrpost Richtung Süden. Eine Übergabe (aber wo?) würde den Weiterfranco-Vermerk erklären
    - Was bedeutet der kleine Rötel 2er im rechten oberen Eck?

    Vielen Dank im Voraus
    DKKW

    Hallo nordlicht,

    vielen Dank fürs Zeigen. Ein schönes Stück. Der Fuss der 2 ist allerdings nicht geschwungen, da habe ich mich wohl von der mir vorliegenden Abbildung in die Irre führen lassen. Leider ist der Stempel im Arnholz nicht abgebildet. Es gab jedenfalls nur einen Stempel 126 in Nortorf.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo Michael,

    das dänische Bahnpostamt in Lübeck wurde am 15.10.1851 eröffnet, Stempel wurden aber erst später zugeteilt. Eine dänische Bahnpostspedition wurde wohl erst im Frühjahr 1853 eingerichtet, zu der Zeit erhielt beispielsweise die Bahnhofspostexpedition in Lübeck einen Antiqua K2-Stempel, dieser wurde 1863 gegen einen Lapidar K1-Stempel ausgetauscht. Der von nordlicht genannte Lapidar-K1 Strecken-Stempel LÜB-BÜCHEN-EB Stempel kommt mit den Zugnummern I bis VI vor und wurde im Juli 1863 geliefert. VJ nennt den 18.9.63 als Frühdatum.

    Ich habe keine Bahnpostbelege der Lübeck-Büchener Eisenbahn.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo HH und alle anderen SH-Begeisterten,

    sehe ich genau so, wie von Dir beschrieben. Am 16.3. nachmittags in Varde abgefertigt, am 17.3. in Hadersleben umgeladen, neu kartiert und abgestempelt. Am 18.3. in Flensburg dem Frühzug übergeben, erneut kartiert und gestempelt und schließlich in Neumünster in den Zug nach Kiel umgeladen, wieder kartiert und gestempelt. Was mich verblüfft ist der Umstand, dass auch hier der Stempel Zug 1 abgeschlagen ist. Fuhr der 1. Postzug so spät nach Kiel, dass er in Neumünster die Sendungen des Flensburger Frühzuges übernehmen konnte?

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    ich zeige heute wieder einen Brief, den ich auch schon mal an anderer Stelle vorgestellt habe. Es handelt sich um eine Briefhülle aus Friedrichstadt vom 21. März 1852, die nach Altona gerichtet war.
    Dieser Antiqua IIb Stempel war ursprünglich mit einer vierstelligen Jahreszahl versehen: 18xx. Dieser Stempel wurde am 22.2.1845 bestellt und am 1.3.1845 geliefert (VJ). Der Stempel ist vom 3.11.1845 bis 13.4.1850 registriert. (VJ und ARGE) Vermutlich Anfang 1851 wurde der Stempel umgearbeitet. Er hatte anschließend nur noch eine zweistellige Jahreszahl, ähnlich den Antiqua IIa Stempeln. Diese Form ist vom 2.5.1851 bis 18.3.1856 registriert. (VJ und ARGE) Am 30.4.1856 wurde der Stempel eingezogen (VJ).

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo Nils, hallo HH und alle anderen SH-Begeisterten,

    ich denke, dasss beide Stempel richtig zugeordnet sind. Leider handelt es sich insbesondere beim Stpl. 126 nicht um glasklare Abschläge, aber nach den mir zur Verfügung stehenden Abbildungen hat der Nr. Stpl. 105 (Norborg) sehr schmale Ziffern und der Nr. Stpl. 126 (Nortorf) knopfartige Verdickungen bei der 2 und der 6, der Fuss der 2 ist geschwungen. Scheint alles zuzutreffen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    ich kann nordlicht nur bestätigen. In Harald Hackers "Die Entwicklung der Paketpost-Beförderung in Hamburg 1849 bis 1874" ist auszugsweise das Posthandbuch für Hamburg aus dem Jahr 1865 abgedruckt. Für u.a. Lübeck: Briefpostsendungen nach dem Hamburger Stadtpostamte, Fahrpostsendungen nach dem Hamburger Stadtpostamte: Abtheilung für Schleswig-Holstein und Lauenburg (frühere dänische Post). Zitat Ende.
    Brief- und Fahrpostsendungen nach Mecklenburg-Schwerin hingegen waren nach dem Großherzoglichen Mecklenburg-Schweriner Ober-Postamt einzuliefern.

    Das Handbuch kam im Mai 1865 heraus, allerdings habe ich in Hackers Buch keinen Hinweis gefunden, dass sich auch die Fahrposttaxen im Oktober 1865 geändert hätten. Einen Zusammenhang mit dem Deutsch-Dänischen Krieg kann ich auch nicht sehen, der endete mit dem Wiener Frieden vom 30.10.1864, also ein Jahr vor der Taxänderung.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    es wird Zeit, mal wieder einen Brief zu zeigen. Ich habe nur einen kleinen Bestand an Briefen mit 1 1/2 Kreis-Stempeln, werde also nicht versuchen analog der dänischen Nummernstempel ein komplettes Stempelverzeichnis anzulegen. Ich werde meine Briefe in alphabetischer Reihenfolge zeigen und mich über jeden weiteren Brief mit Anderthalbkreis-Stempel anderer Sammler freuen und gegebenenfalls ein paar zusätzliche Erklärungen beisteuern.

    Wie in meinem letzen Beitrag geschrieben, wurden die 1 1/2 Kreis-Stempel für die dänische Post beim Altonaer Stempelgraveur H. W. Köbner bestellt. Vorangegangen war eine Umfrage bei allen dänischen Postanstalten, welche Postanstalten bereits im Besitz eines Poststempels seien. Der bereits gezeigte Vorläufer-Stempel von Tönning war ebenfalls in Altona bestellt worden und stellt gewissermassen den Prototypen für die in Dänemark als Antiqua IIb bezeichneten Stempel dar.

    Für die Postämter in den Herzogtümern wurden am 22. Februar 1845 einundvierzig Stempel bestellt, am 15. April 1845 folgten vier weitere Bestellungen. Am 26.4.1845 und am 1.9.1845 folgten zwei weitere Einzelbestellungen, denen sich in den Folgejahren acht weitere Einzelbestellungen anschlossen. Hinzu kommen noch die sieben Stempel der Type Antiqua IIa aus dem Jahr 1849 mit geringfügig anderem Aussehen.

    Man findet die Stempel nicht nur auf Auslandsbriefen. Die Schleswig-Holsteinische Landespost (1848-1851) ordnete die generelle Abstempelung aller Postsendungen (In- und Ausland) an, dieser Gewohnheit blieben die Postämter bis zur Einführung des dänischen Postgesetzes am 1.7.1853 treu. Ab diesem Zeitpunkt waren gemäß dänischem Postgesetz vom 1.4.1851 ebenfalls alle Postsendungen zu stempeln. Der bereits gezeigte Brief aus dem Jahr 1844 von Tönning nach Delve trägt einen Poststempel, vielleicht sah der Postmeister in Tönning/Schleswig den Zielort in Holstein bereits als Ausland an. Vielleicht war er aber einfach nur stolz auf seinen neuen Stempel.

    Ich zeige einen 1 1/2 Kreis-Stempel aus Barmstedt auf einer Dienstbriefhülle vom 4.6.1853 nach Breitenburg bei Itzehoe. Absender ist die Rantzauer Amtstube. Der Stempel gehört zur 1. Bestellung vom 22. Februar 1845, laut VJ wurde er am 1.3.1845 geliefert. Registriert ist die Verwendung vom 13.1.1849 bis 16.2.1858.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo Nils und alle anderen Freunde der SH-Philatelie,

    ich möchte noch auf einen Artikel von Aage Tholl hinweisen, der im Jahr 1970 in zwei Folgen der Nordisk Filatelistisk Tidskrift Heft 4 und 5 erschien: Tildelinger af 1 1/2 ring stempler i 1845-typen (Antikva IIb)

    In diesem sehr ausführlichen Artikel werden alle damals bekannten Stempel beschrieben. Tholl schreibt, dass zwar die Zahl der beim Altonaer Stempelgraveur H.W. Köbner bestellten Stempel für das Königreich sowie die Herzogtümer bekannt sei, leider alle weiteren Unterlagen aus den Jahren 1845 und 1846 verloren gegangen seien. Damals war ein Stempel aus dem Königreich unbekannt (Tholl vermutete völlig richtig, dass es sich um Fredericia handeln müsste) Zudem fehlten drei Postämter in den Herzogtümern. Tholl vermutete, dass es sich um Aarøsund, Sonderburg und Ulzburg handeln müsse. Die 1 1/2 Kreis-Stempel von Sonderburg und Ulzburg sind inzwischen entdeckt. Ein 1 1/2 Kreis-Stempel von Aarøsund ist bislang weder bei der ARGE noch in Vagn Jensens Stempelfortegnelse registriert.

    Ich werde mich immer wieder mal auf diesen Artikel von Aage Tholl beziehen. Die NFT ist über die Philabibliotheken Hamburg und München ausleibar. Mitglieder des Kjøbenhavn Philatelist Klub haben Zugriff auf das Online Archiv auf der homepage, so sie nicht, so wie ich die gebundenen Jahrgänge im Bücherregal stehen haben.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo Nils und alle anderen SH-Liebhaber,

    natürlich waren die 1845 im Königreich Dänemark und den Herzogtümern eingeführten Poststempel nicht die ersten Stempel, die im Bereich der dänischen Post eingesetzt worden waren.
    Aber:
    Mit dem bereits erwähnten Circulaire vom 25.2.1845 wurde erstmals eine flächendeckende Verwendung von Poststempeln auf allen Auslandspostsendungen von der dänischen Generalpostdirektion angeordnet. In Folge dieses Circulaire bekamen die meisten dänischen Postämter im Königreich und in den Herzogtümern erstmals Poststempel (in den allermeisten Fällen die 1 1/2 Kreis-Stempel) zugeteilt.

    Über diese frühen vorphilatelistischen Stempel gibt es einige Abhandlungen von E. Rathje (Dankse poststempler før frimærketiden, 1955), er ist der Altmeister der dänischen Vorphilatelie, oder auch von Aage Tholl und Børghe Lundh, zwei weitere ganz große dänische Philatelisten und Erforscher der dänischen Vorphilatelie. Ich würde es folgendermassen zusammenfassen, je mehr Auslandspost und je näher an Hamburg, desto früher ein eigener Poststempel.

    Das Herzogtum Lauenburg bildet einen Sonderfall, aber darauf hatte nordlicht ja auch schon hingewiesen. Lauenburg kam erst 1815 unter dänische Herrschaft. Zudem gehörte es zur napoleonischen Zeit einige Jahre zu Frankreich. Hier waren demzufolge schon lange vor der dänischen Herrschaft Stempel eingeführt worden.

    Die frühesten dänischen Stempel stammen natürlich aus Kopenhagen, Helsingör, Aalburg, Aarhus, Odense und Randers. In der Herzogtümern sticht Altona hervor, dessen früheste Stempel ins 18. Jahrhundert zurückreichen (de Altona 1784 und Von Altona ab 1784). Oldesloe im Jahr 1814 und Uetersen im Jahr 1818 machten den Anfang, Kiel, Flensburg, Eutin, Itzehoe, Glückstadt, Rendsburg, Schleswig, Plön, Elmshorn und Sonderburg zogen in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts nach.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    bevor ich weitermache, werde ich mal versuchen, die aufgekommenen Fragen nacheinander zu beantworten.

    Die Taxierung ist, darauf hat ja nordlicht schon hingewiesen, bislang nicht geklärt. Ich vermute, dass es sich u.a. um den Botenlohn für die Landzustellung nach Delve handelt. Zu den frühen Landzustellungen sind bei mir einfach noch viel zu viele Fragen offen auf die ich bislang keine Antwort gefunden habe.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    nachdem ich meine Registratur der dänischen Nummernstempel in Schleswig-Holstein zu einem vorläufigen Abschluss gebracht habe, möchte ich mich einem neuen Stempelthema zuwenden.

    Poststempel waren bis 1845 im Bereich der dänischen Post nur wenig verwendet. Das dänische System der Einzelkartierung (quasi jeder Brief war "eingeschrieben") machte eine Abstempelung überflüssig. Problematisch waren Porto-Auslandsbriefe. Kam ein Auslandsbrief wegen verweigerter Annahme (Auslösung) zurück, so war es für die mit der dänischen Post in Hamburg zusammenarbeitenden Postverwaltungen schwierig, die Rückläufer einem bestimmten dänischen Absendepostamt zuzuordnen. Vermutlich war das dänische Postamt auch nur sehr begrenzt kooperativ. Im Jahr 1845 kam es schließlich zu einer Übereinkunft zwischen der Thurn & Taxischen Post und der dänischen Post (den Vertragstext hätte ich gern). In einem Circulair vom 25.2.1845 weist das dänische Generalpostdirektorat unter anderem darauf hin, dass jeder (Auslands-)Brief aus Dänemark und den Herzogtümern mit einem Stempelabschlag des Abgangsortes zu versehen sei.

    Aus dieser Vereinbarung folgte eine großangelegte Anschaffung von Datumsstempeln sowohl im Königreich als auch in den Herzogtümern. Im Jahr davor, also im Jahr 1844 hatten sowohl Tönning (Bestellung am 30.3.1844, 1 1/2 Kreis-Stempel) als auch Elmshorn (früheste bekannte Verwendung 9.11.1844/Einkreisstempel) neue Poststempel angeschafft. Vorbild für die neuen, zentral angeschafften Poststempel wurde der 1 1/2 Kreis-Stempel von Tönning.

    Insgesamt wurden rund 60 Stempel der Typen Antiqua IIa und Antiqua IIb (dänische Stempelbezeichnung) für die Postämter in den Herzogtümern angeschafft. Überraschungen sind nach wie vor möglich wie der reichsdänische Stempel von Fredericia beweist. Dieser konnte erst vor einigen Jahren überhaupt nachgewiesen werden, bislang sind meines Wissens nur zwei Abschläge bekannt.

    Als Auftakt zeige ich den Vorläuferstempel aus Tönning auf einer Dienstbriefhülle nach Delve (Norderdithmarschen) vom 29.8.1844. Typisch für diesen Vorläufertyp ist der Punkt unter dem zweiten N von Tönning. Bei der Haupttype des Jahres 1845 kommt dieser Punkt nicht mehr vor.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hej Grenz-NL,

    ich antworte Dir auf deutsch, damit können, denke ich, alle problemlos mitlesen. Ansonsten PN an mich, ich spreche leidlich dänisch.

    Die internationalen Postrouten von und nach Hamburg waren zwischen den einzelnen Postämtern aufgeteilt. Für Briefsendungen von und nach den Niederlanden war das Hamburger Stadtpostamt zuständig. Für Briefsendungen nach Russland bzw. über Russland war das preussische Postamt in Hamburg zuständig. Deshalb sind auf dem Brief die Stempel dieser beiden Postämter zu finden.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    mit dem heutigen 200. Beitrag in diesem thread bringe ich die Übersicht über die dänischen Nummernstempel in Schleswig-Holstein zum Abschluss.

    Der Ort, um den es heute geht, heisst Høruphav bzw. Höruphaff auf deutsch. Høruphav liegt auf der Insel Als bzw. Alsen und gehört mit seinen heute gut 2.660 Einwohnern zur Sønderborg kommune in der Region Syddanmark. Høruphav trat erst 1864 in Erscheinung. Nachdem sich die Dänen im Deutsch-Dänischen Krieg auf die Düppeler Schanzen zurückgezogen hatten, begannen die Preussen mit dem Artelleriebombardement nicht nur der Schanzen sondern auch der Stadt Sønderborg, die dabei fast völlig zerstört wurde. Damit konnten die dänischen Nachschubtansporte auch nicht mehr den Hafen Sønderborgs anlaufen. Statt dessen wurde Høruphav Nachschubhafen. Nach der Landung der Preussen auf Alsen am 29. Juni 1864 zogen sich die Dänen nach Kægnæs zurück. Dort verliessen am 1. Juli 1864 die letzten dänischen Truppen die Insel.

    Am 6. Juni 1864 wurde in Høruphav eine untergeordnete Postexpedition eingerichtet, diese bekam am 16.6.1864 den Nummernstempel 230 ausgeliefert. Nach der Landung der Preussen auf Alsen zogen sich die Dänen Richtung Kægnæs zurück, vermutlich wurde die Postexpedition am 29. oder am 30. Juni 1864 geschlossen. Vagn Jensen nennt keine Verwendungsdaten, auch die ARGE schreibt nur Juni 1864 (Juni, wer hätte das gedacht? :D )
    Ich kann mich an zwei Briefe mit Nr. Stpl. 230 erinnern, leider nicht an die Stempeldaten. Der eine wurde vor Jahren auf einer dänischen Auktion angeboten, die Marke war so knapprandig geschnitten, dass man nicht sagen konnte ob es sich um die DK 7 oder eine DK 9 mit Scherentrennung handelte. Der zweite mir bekannte Brief war Teil der auf der Nordia2012 in Roskilde gezeigten Sammlung "Dänische Entwertungen der 4 Skilling Marke 1851 bis 1863"
    Vagn Jensen zeigt "nur" eine DK9 mit einem Luxusabschlag des Stempels.
    Altmeister Svend Arnholtz schreibt in seinem 1953 herausgegebenen Buch "Danske Poststempler" noch: "Tildeling ubekendt, muligt Høruphav" also: "Zuteilung unbekannt, eventuell Høruphav"

    Muss ich erwähnen, dass der Stempel in meiner Sammlung fehlt? :(

    Viele Grüße
    DKKW