Hallo Nils und alle anderen SH-Liebhaber,
natürlich waren die 1845 im Königreich Dänemark und den Herzogtümern eingeführten Poststempel nicht die ersten Stempel, die im Bereich der dänischen Post eingesetzt worden waren.
Aber:
Mit dem bereits erwähnten Circulaire vom 25.2.1845 wurde erstmals eine flächendeckende Verwendung von Poststempeln auf allen Auslandspostsendungen von der dänischen Generalpostdirektion angeordnet. In Folge dieses Circulaire bekamen die meisten dänischen Postämter im Königreich und in den Herzogtümern erstmals Poststempel (in den allermeisten Fällen die 1 1/2 Kreis-Stempel) zugeteilt.
Über diese frühen vorphilatelistischen Stempel gibt es einige Abhandlungen von E. Rathje (Dankse poststempler før frimærketiden, 1955), er ist der Altmeister der dänischen Vorphilatelie, oder auch von Aage Tholl und Børghe Lundh, zwei weitere ganz große dänische Philatelisten und Erforscher der dänischen Vorphilatelie. Ich würde es folgendermassen zusammenfassen, je mehr Auslandspost und je näher an Hamburg, desto früher ein eigener Poststempel.
Das Herzogtum Lauenburg bildet einen Sonderfall, aber darauf hatte nordlicht ja auch schon hingewiesen. Lauenburg kam erst 1815 unter dänische Herrschaft. Zudem gehörte es zur napoleonischen Zeit einige Jahre zu Frankreich. Hier waren demzufolge schon lange vor der dänischen Herrschaft Stempel eingeführt worden.
Die frühesten dänischen Stempel stammen natürlich aus Kopenhagen, Helsingör, Aalburg, Aarhus, Odense und Randers. In der Herzogtümern sticht Altona hervor, dessen früheste Stempel ins 18. Jahrhundert zurückreichen (de Altona 1784 und Von Altona ab 1784). Oldesloe im Jahr 1814 und Uetersen im Jahr 1818 machten den Anfang, Kiel, Flensburg, Eutin, Itzehoe, Glückstadt, Rendsburg, Schleswig, Plön, Elmshorn und Sonderburg zogen in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts nach.
Viele Grüße
DKKW