Beiträge von DKKW

    Hallo zusammen,

    hier einer meiner frühen Postscheine aus den Herzogtümern Schleswig-Holstein, ein Postschein vom Postcomtoir Heide vom 30.9.1787. Es handelt sich hierbei um ein Exemplar der ARGE Nr. 2, also nicht der früheste bekannte Postschein aus Heide. Der stammt laut Handbuch vom 14.7.1783!
    Dieser betrifft einen Brief samt Beutel mit 471 Reichsbankthalern und 21 1/2 Schilling nach Oldesloe und ist vom Postmeister Johan Nicolaus Fahrenholtz (1777-1812 Postmeister in Heide) quittiert.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    Oldesloe fertigte bis in die zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts handschriftliche Postscheine. Dies wird aber mehr als wettgemacht durch den Abschlag des Krone-Posthorn-Stempels auf den Formularen.

    Hier zeige ich den laut ARGE-Handbuch ältesten registrierten Schein aus Oldesloe vom 5.3.1819. Wieder mal eine (Steuer-)Geldsendung an die königlich Schleswig-Holsteinische Kasse zu Rendsburg über 119 RBthaler. Quittiert vom Postmeister Peter Schythe ( 1808-1838 )

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo Altsax,

    jetzt verlangst Du viel von mir: Haben sich unsere Altvorderen mit Ihren Teilfrancobriefen etwas gedacht und wenn ja, was?

    In den alten dänischen Taxverzeichnissen wird regelmässig die Alternative Franco bis Hamburg oder Taxpunkt bzw. Zielort angeboten. Ich vermute, die Absender empfanden ein Teilfranco bis Hamburg als fairen Kompromiss zwischen Franco- und Portobrief. Dies ist aber eine reine Mutmassung meinerseits!! Vielleicht können nordlicht, Baldersbrynd und DK6100 hier noch ihre Meinung zu der Fragestellung äußern.

    Gerade um diese Teilfrancobriefe ist in den letzten Jahren ein regelrechter Hype ausgebrochen, dabei sind sie aus Dänemark gar nicht mal soooo selten (aber natürlich auch keine Massenware).

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo Altsax,

    zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu diesem schönen Stück incoming mail nach Sachsen. Natürlich sind 22 Sk Briefe keine Massenware, aber Deutschland ist von Dänemark aus neben den skandinavischen Nachbarn und Großbritannien die häufigste Destination. Das 22 Sk Porto für Briefe aus dem 2. dänischen in den 3. deutschen Rayon galt immerhin vom 15.7.1854 bis 31.7.1865. Die Registratur der frankierten Auslandsbriefe kommt auf an die 100 Briefe dieser Portoperiode. Die genaue Zahl kann ich nicht sagen, da der Registrator Karsten Jensen die einzelnen Frankaturkombinationen gruppiert (also: 4-10 bekannt, 11-25 bekannt, etc.) Die bekanntesten 22 Sk. Frankaturen sind die Briefe der Heyn-Korrespondenz nach Danzig. Die spezielle Frankaturkombination Mi. 2+4+6 ist 4-10xbekannt. Diese Briefe verirren sich höchst selten nach Deutschland oder in die Schweiz. Seit der Reddersen Sammlung ist meines Wissens keine große Dänemark-Classic Sammlung mehr außerhalb Skandinavien versteigert worden.
    Das soll der Freude an diesem Stück Postgeschichte aber keinen Abbruch tun.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    nach meinem faux pas mit den Gebührenstempeln/Notstempeln nach 1945 wende ich mich wieder einem Thema zu von dem ich ein klein wenig mehr Ahnung zu haben glaube.
    Ich zeige heute einige Marken mit dem Nummerstempel 16 der dem Postamt Flensburg/Flensborg zugeteilt wurde.
    Zunächst auf zwei Marken der 4 RBS, einmal auf Afa 1IIIb gulbrun (gelbbraun) und dann auf Afa 1IIIe kastaniebrun (kastanienbraun). Die Kastanienbraune ist Platte III Pos. 40, erkennbar an der Einkerbung am rechten Markenrand über dem Æ. Dr. Debo erklärte mir die Farbe kastanienbraun vor vielen Jahren folgendermassen: "Wenn Sie eine 4RBS Mi. Nr. 1 in der Farbe der 4 Sk. Mi. Nr. 4 vor sich haben, dann ist die Marke höchstwahrscheinlich kastanienbraun. Aber geben Sie nur dann dafür Geld aus, wenn die Marke vollrandig ist"
    Na ja, die gezeigte 4 Sk Afa Nr. 4 (1. Auflage) ist schon deutlich heller als die Afa 1IIIe. Außerdem zeige ich den Stempel auf einer 4 Sk. Ausgabe 1857, 7. Auflage, Platte 4, Pos. 35 mit Einkerbung an der Krone (unten).

    Viele Grüße
    DKKW

    Hei Nils,

    es gibt noch, ein wenig aktueller: Arenz/Kahl/Richter: Orstnotstempel Deutsche Postanstalten 1945-1953 aus dem Jahr 2001 (philabooks € 40,00).
    Wir hatten vor zwei Jahren ein paar ganz interessante Vorträge zum Thema bei uns im Club.

    Ich selbst kann nur ein Beispiel aus meiner norddeutschen Heimat zeigen, einen mit "Gebühr bezahlt" Stempel versehenen Brief aus Elmshorn nach Itzehoe aus dem Jahr 1946.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo nordlicht,

    kein Problem mit Deinem Ansatz 2 Schilling Crt. von Glückstadt nach Hamburg. Meine dänischen Portotabellen rechnen natürlich in Rigsbankskilling, 6 dänische Skilling entsprechen 2 Schilling Courant.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    @ senziger
    wenn Du Dir einen gebrauchte Afa Spezial zulegen willst, dann halte nach der 1995er Ausgabe Ausschau. Hier sind neben den üblichen Danmark, Færøy und Grønland auch Slesvig-Holsten und Island bis 1944 enthalten. Slesvig-Holsten auch mit Stempelteil (inkl. Vorphila).
    Die Bewertungsunterschiede der einzelnen Auflagen der Nr. 4 und der Nr. 7 sind geringfügig, sie zu untersuchen schärft aber das philatelistische Auge. Nr. 9 kann man eigentlich nur dann nach den 2 Auflagen unterscheiden, wenn man anhand von Feldmerkmalen eine Zuordnung zu den Druckplatten treffen kann.

    So und nun zurück zu den dänischen Nummernstempeln aus Schleswig-Holstein auf den dänischen Quadratausgaben:
    Nr. 14 wurde dem Postamt Eckernförde zugeteilt. Einen Datumstempel mit der heutigen dänischen Schreibweise Egernførde gab es allerdings in Eckernförde nie. Im Jahr 1861 erhielt das Postamt einen K1-Stempel mit Posthorn "Eckernførde" er ist vom 12.8.1861 bis 17.2.1864 registriert, im Jahr 1862 für etwa fünf Wochen auch in blau. Auch den Nummernstempel gibt es auf Afa/Mi. 7 und 9 in blau, vermutlich aus dem gleichen Zeitraum.

    Ich zeige den Stempel auf der 4 RBS Afa 1Ia (Thiele, erster Druck) und 4 Sk, Ausgabe 1854, 5. Druck.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    natürlich ist es interessant, möglichst viele verschiedene Postscheine von möglichst verschiedenen Postämtern in der Sammlung zu haben. Man wird daduch in die Lage versetzt, die ganze Spannweite der Postmeisterscheine darzustellen. Optisch langweiliger aber vom Standpunkt der Entwicklungsgeschichte interessanter sind die manchmal winzig kleinen Unterschiede, die die Veränderungen der Postscheine eines Postamtes im Laufe der Jahre dokumentieren. Launen des Postmeisters oder des örtlichen Druckers, wer kann das heute noch nachvollziehen?
    Um zu verdeutlichen, was ich meine, zeige ich sechs Postscheine aus Segeberg aus den Jahren 1829 bis 1834 (ex ARGE 2 bis 5). Auf den ersten Blick sehen alle gleich aus, bei näherem Hingucken erkennt man die kleinen Unterschiede. Postmeister war zu der Zeit Jürgen Heinrich Asschenfeldt ( 1825 - 1838 ) er hat auch drei Postscheine selbst quittiert.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    nachdem VorphilaBayern so schöne Briefe aus Glückstadt nach Castell zeigt, muss ich doch auch einen Postschein aus der Zeit des seinerzeitigen Postmeisters Georg Diederich Früchtenicht ( 1808 bis 1838 ) präsentieren.
    Mit dem Postschein wird eine am 31.1.1820 eingelieferte Geldsendung über 250 Reichsthaler im Beutel an einen Herrn Graepel in Hamburg quittiert. Ob der kleine Vermerk NB2 ein extra Notabene beeinhaltet, vermag ich nicht zu sagen. Im Zeitalter der Einzelkartierung eigentlich auch nicht nötig, denn jede Sendung wurde "eingeschrieben"

    Der Postschein ist im ARGE-Handbuch nicht registriert, sozusagen ARGE Nr. 2a. Er ähnelt weder dem vorhergehenden ARGE Nr. 2 von 1811 noch der folgenden ARGE Nr. 4 von 1830. Der unter ARGE Nr. 3 verzeichnete Postschein ist handschriftlich ausgeführt.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo Michael,

    der Børge Lundh liegt vor mir. Das Buch ist für alle, die sich für frühe incoming mail nach Finnland interessieren, ganz informativ und nützlich.

    Die Postwege von Lübeck nach Finnland wechselten im Lauf der Zeit. Zunächst über Greifswald/Stralsund bis ca. 1834. Dann über Dänemark(Helsingør) - Schweden (Helsingborg-Grisslehamn) nach Finnland (Eckerö), aber manchmal doch wieder über Greifswald/Stralsund und seltener über St. Petersburg. Ab 1845 fast nur noch über Russland (St. Petersburg).
    Einen Brief über Schweden aus der Zeit um 1863 zeigt Lundh in seinem Buch nicht, aber einen Brief nach Tavastehus aus Hamburg aus dem Jahr 1860. Die 45 zeigt (wie von solid611 bereits beschrieben) den dänischen und schwedischen Portoanteil in schwedischen Öre. Die mittig notierten 27 Kop(eken) sollten in Eckerö auf den Brief gekommen sein. Die schwarze 9 rechts ist wohl die finnische Kartennummer.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo Senziger,

    die Katalogisierung ist im Afa Spezial erheblich ausführlicher als im Michel Europa (der ja, fairerweise sei es erwähnt, auch kein Spezialkatalog ist) Für die Marken-Klassik Dänemarks ist es obendrein hilfreich die Handbücher von J. Schmidt-Andersen im Regal zu haben.
    Bei einem so schönen Abschlag des Nummerstempels von Sønderborg wäre es mir aber reichlich egal auf welcher Auflage der Nr. 7 es sich befindet. ;)

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo VorphilaBayern,

    habe Deinen Beitrag erst jetzt gelesen, sorry. Ob ich das dänische Inlandsporto von 1834/35 nachvollziehen kann, weiss ich noch nicht, da werde ich mal in tiefer in meine Taxverzeichnisse einsteigen müssen. Auf den Briefen sind die Taxen nicht verzeichnet, war ja für die Dänen uninteressant, da im dänischen Bereich franco. Der dänische Postmeister von Glückstadt, Georg Diederich Früchtenicht, hatte das franco natürlich in seinem Postbuch verzeichnet, das reichte.
    Der Vermerk auf der Rückseite ist typisch für die dänische Post bis 1.4.1851. Kartennummer ---- Porto. Beim Francobrief also Kartennummer ----. Bei Deinen Briefen 1---- und 3----. Es handelt sich also um die Briefe 1 und 3 auf der Karte.

    Das Porto zwischen Glückstadt und Hamburg habe ich leider nicht für 1834/35, ich vermute aber, dass es 6 RBSk. waren. Nach der dänischen Meilentabelle von 1853 betrug die Entfernung Glückstadt-Hamburg 6 3/4 Meilen. Ich habe die Inlandstaxen vom Postamt Wilster von 1834. Das Porto Wilster-Pinneberg (ebenfalls 6 3/4 Meilen) betrug 6 RB Sk. In heinosens Portotarif von 1846 wird für Glückstadt-Hamburg ebenfalls 6 RB Sk. genannt.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    bevor ich mich anderen Orten zuwende, möchte ich auch noch einen Postschein aus der Zeit des letzten dänischen Postmeisters aus Husum vorstellen, nämlich einen Einlieferungsschein vom 21. Januar 1864, ausgestellt vom Postmeister Thiel. Johan Gerhard Thiel war vom 15.8.1850 bis 8.2.1864 Postmeister in Husum (Toke Nørby, Den Danske Postetat 1624-1927). Nachdem die dänische Truppen am 5.2.1864 Husum geräumt hatten, wurde Postmeister Thiel am 7.2. von einer Husumer Bürgerdelegation ultimativ aufgefordert, Husum innerhalb 24 Stunden zu verlassen ansonsten würde man ihn dem Pöbel ausliefern. Daraufhin verließ der Postmeister samt Familie am 8.2. zusammen mit anderen dänischen Bediensteten unter den Schmähungen und Steinwürfen der deutschnationalen Bevölkerung die Stadt (Max Meedom, Postbesørgelsen i Danmark under 1864-krigen)
    Der gezeigte Postschein ist der letzte registrierte Schein vom Typ ARGE 38 und damit der letzte regisitrierte "dänische" Postschein aus Husum.
    Mit ihm wird die Einlieferung eines Couverts von Herrn Riese mit 737 RBth und 72 Sk. an die Kgl. ... in Flensburg quittiert. Es wurde Porto in Höhe von 1 Rbth. 6 Sk und eine Gebühr in Höhe von 2 Sk. erhoben

    Viele Grüße
    DKKW

    Hej DK6100,

    ich lese auch Kaestner. Es handelt sich um ARGE Nr. 19 (1828 - 1829). Schade dass der Kontrollstempel nur teilweise erhalten ist, er stellt eine kleine Besonderheit Ratzeburgs dar und wurde auf den Postscheinen von 1828 bis 1848 abgeschlagen.
    @ Nils
    Es gab bei der dänischen Post in Schleswig-Holstein bis 1848 eigentlich keine Formvorschriften, manche Postmeister liessen Postscheine für eingeschriebene Briefe und solche für die Fahrpost drucken, andere verwendeten "neutrale" Scheine für beide Verwendungsformen. Die provisorische Regierung in Kiel führte einheitliche Fahrpostscheine (Administrationsscheine) ein. Nach 1851 gab es auch bei der dänischen Post Tendenzen zur Vereinheitlichung der Postscheine, Administrationsscheine gab es aber erst nach 1870. Der allergrößte Teil der erhaltenen Postscheine behandelt Geldsendungen. Sonderscheine im Innendienst wie Postvorschuß-Scheine, Postanweisungsscheine oder Estafettenpässe sind extrem rar. Auch Zeitungsscheine und Passagierbillets sieht man selten.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo Jørgen,

    wenn Du mehr brauchst, ich habe ein paar Dubletten :D .

    Wenn wir gerade bei Husum sind, hier kommt noch einer aus dem Jahr 1812. ARGE Nr. 5 für einen Geldbrief mit 1 Rbth. 37 Sk. Porto offenbar 9 Skilling, den Rötel 2er interpretiere ich als Gebühr fürs Ausstellen des Postscheins. Diesen Typus Postschein gibt es auch mit Siegel des Postamts, so einen such ich noch.

    Der Postschein wurde von Joachim Diederich Fahrenholtz (Postmeister in Husum 1802-1842) ausgestellt.

    Viele Grüße

    DKKW