Beiträge von DKKW

    Hallo senziger,

    nein, Briefe aus dem Königreich Dänemark und dem Herzogtum Schleswig nach Mecklenburg-Schwerin mit dem Sonderporto 12 Skilling für den einfachen Brief(2 Silbergroschen für DK und 3/4 Sgr. für Mecklenburg-Schwerin, gültig vom 15.7.1854 bis 31.7.1865, für Schleswig gültig bis 31.3.1864) sind weder sehr selten noch ausgesprochen teuer. Ich denke, dass etwa 50 Briefe existieren. Die Masse davon entstammt der Korrespondenz aus Aabenraa an den Pastor Burmester. Dieser Pastor scheint des öfteren versetzt worden zu sein. Die frühesten Briefe (mit 3 x 4RBS) sind nach Rostock gerichtet, spätere dann nach Brüel und die letzten nach Laage. Briefe aus dem eigentlichen Königreich nach Mecklenburg-Schwerin sind also die selteneren. (Quelle: Karsten Jensen "Danske frimærkefrankerede forsendelser til og fra udlandet 1851 - 1905" sowie "Officielle Meddelelser 1854/4" vom 23.3.1854)

    Für Holstein sah die Porto-Regelung etwas anders aus, das würde hier aber zu weit führen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    mit dem heutigen Beitrag kommt eine weitere Besonderheit der Postgeschichte Schleswig-Holsteins zur Sprache, das Fürstentum Lübeck. Das Fürstentum Lübeck entstand 1803 im Zuge der Säkularisation aus dem Hochstift Lübeck, dessen Fürstbischöfe vom Haus Oldenburg gestellt wurden. Es gehörte nach 1803 zum Herzogtum Oldenburg. Von 1810 bis 1814 war das Fürstentum ein Teil Frankreichs. (Wikipedia)
    Die Post wurde von der dänischen Post besorgt. Ähnliches kennt man von deranderen oldenburgischen Exklave Birkenfeld, dessen Post zunächst von Thurn und Taxis, später von den Preußen besorgt wurde.
    Eutin war die Residenzstadt des Fsm. Lübeck. In den dänischen Postvorschriften taucht es zum Jahresende 1734 erstmals auf, Post nach Eutin ist auf Lübeck zu kartieren. 1775 wurde die Post auf Kiel kartiert und 1777 erhielt Eutin ein Briefpostkontor, das bereits 1779 Brief- und Paketpostkontor wurde. (JKE)
    Am 1.7.1853 wurde Eutin, wie den holsteinischen Postanstalten, ein Nummernstempel zugeteilt, hier der Stempel Nr. 115. Stempelabschläge sind zwischen dem 30.10.1853 und dem 2.11.1864 registriert (VJ und ARGE)
    Ich zeige den Stempel auf den 4 Skilling Marken der Ausgaben 1854 und 1857 (Afa 4II und 7III).

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    in meinem Beitrag zum Nummernstempel 114 hatte ich geschrieben, dass die Post im Herzogtum Holstein am 15.4.1852 wieder königlich dänischen Postwesen unterstellt wurde. Es war den Postämtern gestattet, die bisherigen Formulare der schleswig-holsteinischen Landespost weiterzuverweden, wenn sämtliche Hoheitszeichen der schleswig-holsteinischen Landespost entfernt wurden.
    Der hier gezeigte Postschein (ARGE Nr. 3) vom 22.9.1852 vom kgl. Post cont. zu Elmshorn zeigt dies deutlich. Er gleicht dem Form. No. 13 des Departement für Finanzen, Abtheilung Postwesen (ARGE Typ III) allerdings fehlen sämtliche Druckvermerke. Der abgekürzte Hinweis "Königliches" (Postcontoir zu Elmshorn) ist handschriftlich hinzugefügt.

    Einzig bekannter Schein der ARGE Nr. 3 von Elmshorn

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    weiter geht es mit den Postanstalten mit eigenem Nummernstempel aus dem Herzogtum Holstein. Ich setze die Aufstellung mit meiner Heimatstadt Elmshorn fort.

    Elmshorn wird erstmals am 31.12.1734 in einer Postvorschrift erwähnt. Post nach Elmshorn ist auf Itzehoe zu kartieren. Der Ort war erst acht Jahre vorher zusammen mit der Grafschaft Rantzau an Dänemark gefallen. 1736 erhielt der Flecken das Zunft-, 1741 das Marktrecht und 1742 wird in Elmshorn ein Briefpostamt eingerichtet. 1768 wird es zum Brief- und Paketpostamt erweitert. (JKE)
    Nach dem 1. Deutsch-Dänischen Krieg (Treårskrigen) 1848-1850 kommt Holstein am 15.4.1852 wieder unter dänische Posthoheit. Am 1.7.1853 wird dem Postkontor Elmshorn der Nummernstempel 114 zugeteilt. Nachgewiesen ist der Stempel vom 20.10.1853 bis 25.2.1865. (VJ, ARGE und Sammlung nordlicht) Der Brief mit dem aktuellen Letztdatum (frankiert mit SH7) befindet sich in der Sammlung nordlicht.

    Ich zeige den Stempel auf den 4 Sk. Marken aller Quadratausgaben, also Afa 1IIa(Pl.II Pos. 83), 1IIId (olivbraun, Pl. III, Pos.84), 4V, 7I und 9. Außerdem den Stempel auf zwei Briefen. Der erste Brief mit 4 Sk. 5.Auflage vom 28.10.1857 nach Ahrensburg mit dem Aushilfs L1-Stempel (24.09. bis 28.10.1857) als Notmassnahme nachdem der K1-Stempel mit Uhrzeit (ARGE Nr. 5) unbrauchbar geworden war und der neue K1-Stempel mit Jahreszahl (ARGE Nr. 8 ) noch nicht eingetroffen war.
    Außerdem einen doppelgewichtigen Brief aus Elmshorn nach Uetersen, frankiertmit einem Paar der Afa 7IIIb vom 30.10.1860.
    Zudem kann ich jetzt den Nummernstempel 114 auf dem wahrscheinlich schönsten existierenden Brief aus Elmshorn mit der 4 RBS (Afa 1IIa) zeigen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo sensiger,

    näheres zu den dänischen Briefsammlungsstempeln des "Esrom" Types
    siehe http://www.philaforum.com/forum/thread.p…htuser=0&page=2

    SKJBK steht für Skjærbæk oder deutsch: Scherrebek

    Die Esrom-Type Stempel der Landpostroute Ribe - Tondern sind auf SH selten (auf DK übrigens auch). Auf Beleg kommen sie fast ausschließlich auf Briefvorderseiten an den Müller von Visby vor. Ich kenne eine Abbildung eines unfrankierten Briefes nach Flensburg mit dem zusätzlich abgeschlagenen preuß. K2-Stempel "Tondern 4.10.64"
    Nordlicht weiss da sicher mehr über diese Stempel zu sagen, das ist eines seiner Spezialthemen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    heute beginne ich also mit der dänischen Post im Herzogtum Holstein. Am 1. Juli 1853 wurden den Postanstalten im Herzogtum die Nummernstempel 113 bis 134 für Postkontore und 135 bis 147 für Postexpeditionen zugeteilt. Die Landpostrouten und Bahnpostexpeditionen hatten ihren eigenen Nummerkreis, der eigens behandelt werden wird.

    Zunächst also Altona, die holsteinische Stadt die nach altem Schnack "All to nah" an Hamburg lag und sich trotz aller Bemühungen der dänischen Könige nie aus dem Schatten der großen Nachbarin befreien konnte. Im Dritten Reich sorgten die braunen Machthaber dann dafür, dass Altona endgültig als selbständige Stadt von der Landkarte verschwand.

    Altona war bereits vor 1703 Hauptpostkontor für die Briefpost und ab 1762 Brief- und Paketpostamt. In der napoleonischen Zeit (1811 bis 1814)war das KDOPA in Hamburg geschlossen, fungierte Altona als Grenzpostamt. (JKE)
    Am 1.7.1853 erhielt Altona den ersten von insgesamt sechs Stempeln mit der Nummer 113 zugeteilt. Arnholtz bildet in seinem Stempelhandbuch vier verschiedene Stempel ab.
    113-1: zugeteilt am 1.7.1853, Verwendung nachgewiesen vom 31.7.1853 bis 1.3.1855
    113-2: geliefert am 20.7.1853, Verwendung nachgewiesen vom 30.8.1853 bis 7.6.1855
    113-3: Lieferdatum ?, Verwendung nachgewiesen vom24.6.1855 bis 14.3.1856
    113-4: Lieferdatum ?, Verwendung nachgewiesen vom 29.6.1855 bis 1.7.1855
    113-5: Lieferdatum ?, Verwendung nachgewiesen vom 24.7.1856 bis 27.5.1857
    113-6: Lieferdatum ?, Verwendung nachgewiesen vom 17.8.1857 bis 22.2.1865 (VJ)
    Es wurden also teilweise zwei Stempel gleichzeitig verwendet.

    Ich zeige den Nummernstempel 113 auf der graubraunen 4 RBS (die frühen Abschläge sind meist stark vergrützt, vielleicht ein Grund für den Stempeltausch). Dann auf der 2, 4 und 16 SKilling Marke der Ausgabe 1854 sowie auf der 4 Sk. Marke der Ausgabe 1857.
    Außerdem auf einem Trauerbrief der 2. Gewichtsklasse per Expressen nach Kiel. Frankiert mit zwei Exemplaren der 4 Sk. Marke 1854, Druck IV. Keine eigene Expressgebühr, die wurde erst am 1.8.1865 bei der dänischen Post eingeführt. Der Vermerk "Per Expressen" ist eine Bitte an den Postmeister des Empfangspostamtes um beschleunigte Zustellung. Hatte der Postmeister einen Boten zur Verfügung und war er sich sicher, dass der Empfänger den Boten für seinen Dienst entlohnte, dann wurde der Brief umgehend zugestellt, ansonsten wurde er mit der normalen Briefpost zugestellt (normale Zustellung mehrfach täglich).

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    nachdem ich heute im Nummernstempelteil mit Altona den Teil mit den holsteinischen Postanstalten eröffne, zeige ich hier den meines Wissens ältesten bislang registrierten Postschein Altonas aus dem Jahr 1806 (ARGE Nr. 1)
    Der Schein ist im 1/6 Folioformat auf weissem Büttenpapier gedruckt und am 12.04.1806 vom Königl. fahrenden Postamt Altona für einen Geldbrief mit 1.174 Reichsthalern und 14 Schilling an die Königlich Schleswig Holsteinische Kasse in Rendsburg vom damaligen Postmeister Ludvig Samuel Mutzenbecker (1801 bis 1836 Postmeister in Altona) ausgestellt worden.

    Viele Grüße
    DKKW

    Moin nordlicht,

    hübscher Brief, leider mit einer "Sauklaue" geschrieben und wirklich nicht leicht zu knacken. Der oder die Ärmste ist aber entschuldigt, denn unter anderem heisst es " Ich benutze die ruhige See und das schöne Wetter zu wenigen Zeilen ..." .. "Meine Reise von Kopenhagen ist ... in Bezug auf die Seekrankheit ..."
    Aus eigener Erfahrung aus 15 Monaten bei der "Grauen Reederei" (Landratten sagen auch Y-Reisen dazu) weiss ich, wie unangenehm Seekrankheit sein kann.
    Den letzten Passus deute ich folgendermassen "Brief in den Schiffsbriefkasten geworfen, daher nicht frei"

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    Nordborg ist die letzte Postanstalt im Herzogtum Schleswig, die bei der Erstverteilung einen eigenen Nummernstempel erhielt. Nordborg ist ein Flecken auf der Insel Alsen. In den Postvorschriften wird Nordborg erstmals im Jahr 1734 erwähnt, Post ist auf Flensburg zu kartieren. Vermutlich wurde um diese Zeit die (berittene) Postverbindung zwischen Flensburg und Sønderborg um eine Fusspost zwischen Sønderborg und Nordborg erweitert. Um 1771 erhielt Nordborg eine Postexpedition und ab 1772 war die Post nach Nordborg auf Sønderborg zu kartieren. (JKE)
    Ende April 1851 wurde der Postexpedition ein stummer Vierringstempel mit Punkt zugestellt und am 1.5.1851 wie allen anderen schleswigschen Postanstalten offiziell zugeteilt. Von Nordborg ist nur ein einziger Brief mit dem stummen Vierringstempel registriert und zwar vom 19.12.1852 (VJ und ARGE). Ein Datum får den Einzug des stummen Vierringstempels ist nicht registriert.
    Ende Februar 1853 erhielt die Postexpedition den Nummerstempel 105 zugeteilt. Seine Verwendung ist vom 12.06. 1853 bis zum 17.05.1864 nachgewiesen (VJ und ARGE)
    Auch dieser Stempel ist leider nicht in meiner Sammlung.

    Nach einem Kurzaufenthalt in Dänemark beginne ich dann einen neuen Abschnitt mit den Postanstalten im Herzogtum Holstein.

    Bis dahin viele Grüße
    DKKW

    Moin nordlicht,

    so etwas schwebt mir auch vor. Wenn ich durch bin (es folgen noch viele Lücken) dann werde ich die vorderen Nummern noch mal nachbearbeiten und eventuelle Neuzugänge an der richtigen Stelle einfügen. Bis dahin werden aber noch viele Wochen vergehen :D

    Heute werde ich jedenfalls, mit einer weiteren Lücke in meiner Sammlung :( das Herzogtum Schleswig (zumindest was die Erstausstattung mit Nummernstempeln angeht) abschliessen. Ab morgen bin ich dann wieder mal ein paar Tage im ganz hohen Norden.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    unsere heutige Station auf der Rundreise durch die Schleswig-Holsteinischen Postanstalten mit dänischem Nummernstempel heisst Graasten (gesprochen Gro-s'teen) oder deutsch Gravenstein. Graasten ist ein Schloß (heute Sommerresidenz der Dänischen Königsfamilie) samt Flecken an der Flensburger Förde zwischen Flensburg und Sønderborg).
    Graasten wird erstmals 1772 in einer Postvorschrift erwähnt. Post nach Graasten ist auf das Postamt Flensburg zu kartieren. Vor 1841 wird beim Gastwirt Stilling eine Postannahme eingerichtet die vom Postkurs Flensburg - Sønderborg angefahren wird. Diese Postannahme wird 1846 zur nicht rechnungsführenden Postexpedition aufgewertet. (JKE)
    Graasten erhält, wie alle anderen schleswigschen Postanstalten zum 1.5.1851 einen stummen Vierringstempel mit Punkt. Dieser wird erst am 8.6.1853 eingezogen. Nachgewiesen ist die Verwendung vom 6.1.1852 bis zum 17.1.1853 (VJ und ARGE).
    Ende Februar 1853 erhält die Postexpedition den Nummernstempel 101 zugeteilt. Hier ist die Verwendung vom 21.4.1853 bis 20.07.1864 nachgewiesen (VJ und ARGE)
    Ich kann den Stempel nur auf einer 4 Skilling Marke der Ausgabe 1854 4. Auflage zeigen (Afa 4IV).

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    die dänischen Ra2-Stempel "Utilstrækkelig frankeret" wurden sehr lange verwendet. Ich habe mir bislang wenig Gedanken um diese Stempel gemacht, werde mich aber gelegentlich in das Thema einlesen.

    Hier eine nette Zwei-Länder-Frankatur, die aber keine Gnade vor den Postbeamten fand. Zur Entstehung habe ich folgende Theorie: Die Absenderin (Frau Christine Schacherer, wenn ich die Unterschrift auf der Bildseite richtig entziffert habe) schreibt in Hamburg eine Karte an eine Frau Schulze in Berlin. Portorichtig für eine Inlandspostkarte aus dem Jahr 1896 mit einer 5 Pfg. Krone-Adler-Marke frankiert. Auf der Weiterreise nach Dänemark vergisst die Absenderin die Karte in Deutschland in den Briefkasten zu werfen. Dies wird in Korsör (Endpunkt der Fährverbindung Kiel-Korsör) nachgeholt, nicht ohne die Karte mit einer zusätzlichen 10 Øre Marke der Våbentype - Ausgabe (Postkartenauslandsporto) zu frankieren.
    Die Karte trägt aber nicht den den Aufdruck Weltpostverein bzw. union postale universelle, also nicht für den internationalen Postverkehr zugelassen, als Brief zu frankieren und folgerichtig mit Nachporto belegt. T-Stempel plus Ra2-Stempel "Utilstrækkelig frankeret" 10 Øre = 12 1/2 centimes. 20 Pfg. Nachporto in Deutschland erhoben.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    @ bayern klassisch
    Zum Porto für Landpostbriefe hat nordlicht schon alles gesagt. Ein Landpost-Brief aus der schleswig-holsteinischen Markenzeit, der auf der Landpostbotentour vom Boten angenommen und zugestellt wurde, ohne das Hauptpostamt zu berühren ist mir meines Wissens noch nicht untergekommen. Weder in der Boker- noch in der Engel-Sammlung war, wenn ich mich recht erinnere, so ein Brief enthalten. Aus Dänemark kenne ich das eine oder andere Stück aus der klassischen Zeit, in meiner eigenen Dänemark-Sammlung habe ich zwei Briefe aus der Zeit um die Jahrhundertwende (auch da noch Seltenheiten).

    @ nordlicht
    Leider nein, habe den zweiten Brief gar nicht beboten. Wollte eigentlich eine von den Köhler-Leuten zwar richtig beschriebene, aber viel zu billig ausgerufene Postsendung mit schnöder 1 1/4 Schillingfrankatur erwerben, nämlich Los 5626. Eine frankierte Retour-recepisse ist ein philatelistisches Kleinod. Mein Höchstgebot für den Elmshorn Brief war in Anbetracht des Zuschlags viel zu hoch und mein Höchstgebot für die Retour-recepisse leider etwas zu niedrig. C'est la vie.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    ausnahmsweise zäume ich das Pferd von hinten auf und beginne mit der Mi. Nr. 19.

    Die 1/2 Schilling Marken dienten verschiedenen Zwecken: Als Ortsporto, als Porto in den Landbestellbezirk und als Drucksachenporto. Die Mi. Nr. 8 (Inschrift: Schleswig-Holstein) zudem als Viererstreifen als Surrogat für die noch nicht verausgabten 2 Schilling Marken auf Briefen nach Dänemark. Die Mi. Nr. 19 (Inschrift: Herzogtum Holstein) diente außerdem als Nachbarstadtsporto zwischen Hamburg und Altona.

    Ich zeige hier die Michel Nr.19 auf Brief aus Elmshorn nach Neuendorf. Also als Porto für einen Brief in den Landbestellbezirk. Noch dazu aus meiner Heimatstadt, welch glückliche Fügung!!!

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo bayern klassisch,

    da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Die von Vagn Jensen und der ARGE (Vagn hat beim ARGE Handbuch mitgewirkt) genannten registrierten Verwendungsdaten beziehen sich auf eindeutig datierbare Verwendungen auf Beleg bzw. Briefstück mit datierbarem Datumstempel (Antiqua Einkreisstempel mit Jahreszahl) bzw. Datierung im Brieftext.
    Die stummen Vierringstempel sind ohnehin nur auf Brief einem bestimmten Postamt zuordenbar, auf loser Marke ist eine Zuordnung natürlich unmöglich. Bei den Nummerstempeln kann ich die Marke zwar dem Postamt zuordnen, kann aber keine Aussage zum Verwendungsdatum machen.
    Am Beispiel Augustenborg sind spätere Verwendungen des stummen Vierringstempels zu erwarten, denn bis Ende Februar 1853 war der stumme Vierring der einzige Annullierungsstempel, auch danach ist eine gelegentliche Verwendung als Reservestempel denkbar, denn eingezogen wurde der Stempel erst am 12.10.1853. Nur eindeutig nachgewiesen ist die Verwendung nicht. Ich vermute es sind gerade mal zwei Briefe registriert, der eine vom 4.2. und der andere vom 6.2.1853.
    Es gibt also noch Fundmöglichkeiten!!!
    Sollte ein Forumsmitglied eindeutig datierte Briefe aus Schleswig-Holstein in seiner Sammlung haben, die außerhalb der von mir genannten Datierung liegen, dann bitte hier einstellen. Nur so können wir unser Wissen um die Verwendungszeiten Stück für Stück ausbauen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    heute beginne ich mit dem letzten Teil der Postanstalten Schleswigs mit eigenen Nummernstempeln. Der Nummernkreis 95 bis 112 war für nicht rechnungsführende Postexpeditionen im Königreich Dänemark und dem Herzogtum Schleswig bestimmt. Meine Stempelsammlung weist hier sowohl bei den dänischen als auch den schleswigschen Postexpeditionen große Lücken auf.
    So fehlt mir auch ein Belegstück für die Postexpedition in Augustenburg. Diese wurde am 1.1.1853 zeitgleich mit der Einrichtung eines täglichen Postkurses von Nordburg über Augustenburg nach Sonderburg eröffnet. Die Postexpedition erhielt noch einen stummen Vierringstempel mit Punkt, dieser ist aber nur vom 4.2.1853 bis 6.2.1853 (VJ und ARGE) nachgewiesen. Am 12.10.1853 wurde der Stempel eingezogen.
    Ende Februar 1853 wurde der Postexpedition in Augustenburg der Nummerstempel 97 zugeteilt. Hier ist die Verwendung vom 2.4.1853 bis 15.3.1864 registriert (VJ und ARGE). Das Postamt wurde, nachdem die Preußen am 29. Juni 1864 die Insel Alsen angriffen, am 1.7.1864 von den Preußen besetzt. Offenbar wurde der Stempel nicht weiterverwendet, denn die ARGE katalogisiert den Stempel 97 nicht auf SH Marken.

    Ich kann den Nummernstempel auf der 4 Skilling Marke der Ausgabe 1858 (Afa/Mi. Nr. 7) aus der Sammlung von Forumsmitglied senziger zeigen. Vielen Dank dafür.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    in diesem und einem folgenden Beitrag werde ich am Beispiel Segebergs die Umbrüche bei der Postverwaltung infolge des Deutsch-Dänischen Krieges (Treårskrigen) 1848-1851 aufzeigen.
    Im März 1848 übernahm die provisorische schleswig-holsteinische Regierung die Verwaltung. Die Post wurde unter Minister Ahlmann reformiert und modernisiert, viele Entwicklungen, die in Dänemark erst mit dem Postgesetz 1851 eingeführt wurden, nahm man in Schleswig-Holstein vorweg.
    Die Umbruchsituation kann man anhand vieler Postscheine aus dieser Zeit dokumentieren. Ich zeige hier einen Postschein, der am 29. September 1848 vom Postamt Segeberg für eine Geldsendung über 1.000 Reichsbankthaler an die Schleswig-Holsteinische Kasse in Rendsburg ausgestellt wurde.
    Das Wort "Königl" ist durchgestrichen. Gleichwohl wurden die alten Formulare schon aus Sparsamkeit zunächst weiterbenutzt. Fortsetzung folgt ;)

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo Nils,

    der Stempel Marstal ist zwar nicht so häufig, aber keine Rarität. Ich habe die Nummerstempel nie sehr intensiv gesammelt und in den letzten ca. 10 Jahren kaum noch Geld in Marken und Brief der dänischen Markenklassik investiert. Wenn ich einen Stempel mal nicht auf Marke habe, dann heisst das nicht, der Stempel ist selten (siehe Nr. 66 Schleswig). Vom Niveau her ist Marstal mit Barmstedt oder Wandsbeck vergleichbar. Wirklich selten sind beispielsweise die Stempel von Aarøsund (81), Pellworm (214), Nordstrand (213) und insbesondere Høruphav (230). Letztgenanntes Postamt bestand wohl nur ca. eine Woche bis zum Rückzug der Dänen von der Insel Alsen.

    Viele Grüße
    DKKW