Beiträge von DKKW

    Hallo zusammen,

    von Meldorf kann ich wieder mal einen Postschein zeigen, hierbei handelt es sich um einen Schein vom 10. August 1864. Es handelt sich also um den Zeitraum zwischen der Eroberung der Herzogtümer durch die Bundestruppen und dem formellen Verzicht des dänischen Königs auf die Herzogtümer am 30. 10. 1864 im Friedensvertrag von Wien.
    Die Bezeichnung lautet: Herzogl. Postcomtoir in Meldorf.
    Mit dem Postschein wird die Einlieferung eines Wertbriefes mit 7 Thalern und 13 Schilling von der Landvogtei an die Kirchspielvogtei Brunsbüttel quittiert. Der Schein ist im Handbuch der ARGE unter der Nummer 22 katalogisiert.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    wir springen wieder von Ost nach West und landen in Meldorf in Dithmarschen. Zu Dithmarschen hatte ich ja in meinem Beitrag über den Nummernstempel 117 (Heide) einiges geschrieben. Meldorf war lange Zeit vor Heide der Hauptort Dithmarschens, zudem mit dem Meldorfer Dom der kirchliche Mittelpunkt Dithmarschens. 1265 erhielt Meldorf Stadtrecht. Nach der letzte Fehde 1559, bei der die Dithmarscher ihre (weitgehende) Unabhängikeit verloren, ging die Bedeutung Meldorfs zurück, es verlor 1598 sein Stadtrecht und wurde zum Marktflecken (erst 1870 erneut Stadtrecht). (Wikipedia)
    In der Postvorschrift von 1734 findet Meldorf (wie so viele andere Orte in Schleswig-Holstein) erstmals Erwähnung: Post nach Meldorf ist auf Itzehoe zu kartieren. Im Jahr 1762 erhält Meldorf eine eigene Postexpedition, die 1777 zum Postkontor erhoben wird. Nach dem Intermezzo der schleswig-holsteinischen Landespost (24.3.1848 bis 14.4.1852) kommt das Postkontor Meldorf am 15.4.1852 bis 6.1.1864 erneut unter dänische Postverwaltung.(JKE)
    Das Postkontor erhielt am 1.7.1853 den Nummernstempel 123 zugeteilt, die Verwendung ist vom 31.12.1853 bis 8.6.1864 nachgewiesen (VJ und ARGE). Von diesem Stempel gibt es auch Abschläge in blauer Farbe (lt. ARGE auf der Nr. 4).

    Ich kann leider nur einen Abschlag in schwarzer Farbe auf der 4 Sk. Marke Ausgabe 1854, 6. Auflage (Afa 4VI) zeigen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    in meinem heutigen Beitrag geht es um Lütjenburg, auch hier zunächst ein kurzer Ausflug in die Geschichte. Lütjenburg ist eine slawische Gründung aus dem frühen Mittelalter. Die Wagriersiedlung Liuchta konnte 1113 ein dänischen Angriff abwehren der wohl eine Vergeltungsaktion für wagrische Raubzüge in Dänemark war.
    1138/39 wurden die Wagrier von den Holsteinern unterworfen. Um die neue Kirche, die unweit der wagrischen Siedlung Liuchta errichtet wurde, entstand die Ansiedlung Lütjenburg, die bereits vor 1239 lübisches Stadtrecht erhielt. Im Jahr 1642 kam Lütjenburg unter dänische Herrschaft. Wirtschaftlich litt die Stadt unter seiner Lage im Binnenland und der Herrschaft des Adels.
    1734 wird Lütjenburg erstmals in einer Postvorschrift erwähnt: Post nach Lütjenburg ist auf Kiel zu kartieren. Dies änderte sich bereits 1742, jetzt waren Postsendungen auf Plön zu kartieren. Im Jahr 1777 wurde in Lütjenburg ein Postkontor eingerichtet. Vom 24.3.48 bis 14.4.1852 unterstand das Postkontor der schleswig-holsteinischen Landespost vom 15.4. 1852 bis 6.1.1864 unterstand Lütjenburg wieder der dänischen Postverwaltung.
    Am 1.7.1853 wurde dem Postkontor der Nummerstempel 122 zugeteilt. Nachgewiesen ist die Verwendung vom 17.09.1853 bis 28.02.1864 (ARGE). Sowohl auf dänischen als auch auf schleswig-holsteinischen Marken gibt es Stempelabschläge in blauer Farbe. Diese sind nicht so selten, man findet immer wieder mal Angebote bei Händlern und Auktionen.
    Ich kann leider nur eine 4 Sk. Marke der Ausgabe 1854 (Afa 4V) mit einem Stempelabschlag in schwarzer Farbe zeigen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo senziger,

    ich gehe mal davon aus, dass die Marke zum Brief gehört. Ab dem 1.August 1853 wurden beim K.D.O.P.A. Hamburg Briefmarken verkauft und die Frankatur mit Marken zugelassen. Es würde sich demnach bei Deiner Drucksache um eine frühe frankierte Postsendung aus Hamburg einen guten Monat nach offizieller Einführung dänischer Briefmarken handeln. Weder der Rötel-Vierer noch das rückseitig vermerkte Franco machen hier Sinn. (es muss Franco sein, denn Porto wäre teurer gewesen). Der Vermerk franco war übrigens in Dänemark auf mit Briefmarken frankierten Sendungen verboten, solche Sendungen waren als unfrankiert zu behandeln!!
    Ich kann es nur damit erklären, dass ein Postbediensteter noch nicht sattelfest mit den neuen Regeln vertraut war. Gleichwohl erscheint mir diese Erklärung fünf Wochen nach Einführung der dänischen Marken wenig befriedigend.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    im heutigen Beitrag geht es um die Landeshauptstadt des Bundeslandes Schleswig-Holstein, also um Kiel. Die Stadt liegt an der gleichnamigen Förde an der Ostsee, dieser Lage hat sie auch die Gründung und planmässige Anlage im 13. Jahrhundert durch den Schauenburger Grafen Adolf IV von Holstein zu verdanken, denn damals war dies der einzige Zugang Holsteins zur Ostsee. Nördlich von Kiel saßen die Dänen und das Gebiet ötlich der Stadt wurde zu der Zeit noch von slawischen Stämmen besiedelt. Kiel hatte zwar zu Gottorfer und Dänischer Zeit einige Bedeutung als Sitz der Christian Albrecht Universität (1665 gegründet), als Endpunkt des Eiderkanals (1784 fertiggestellt) und als Fährhafen ins Königreich (insbesondere nach Fertigstellung der König-Christian VIII Ostsee bahn im Jahr 1844), zur Großstadt entwicklete sich Kiel aber erst unter preußischer Herrschaft, denn die Preußen bauten Kiel zu ihrem Ostsee-Marinehafen aus (vorher Danzig).(Wikipedia)
    Postalisch tritt Kiel erstmals 1694 in Erscheinung, es besteht eine Postexpedition. Bereits vor 1699 wird diese zum Briefpostkontor erhoben und ab 1762 ist es Brief- und Paketpostkontor. Vom 24.3.1848 an untersteht das Postkontor der Schleswig-Holsteinischen Landespost, am 15.4.1852 kommt es wieder unter dänische Posthoheit. Nach dem Einmarsch der Bundestruppen wird das dänische Postkontor am 6.1.1864 zum Schleswig-Holsteinischen Postamt.(JKE)
    Wie alle holsteinischen Postämter erhält auch Kiel am 1.7.1853 einen Nummernstempel zugeteilt, hier die Nr. 121. Die Verwendung des Stempels ist vom 30.7.1853 bis zum 19.8.1857 nachgewiesen, am 24.8.1857 wird der Stempel eingezogen. Von diesem Nummernstempel (Type 1) sind nur Abschläge in schwarzer Farbe bekannt. (VJ)
    Am 22.8.1857 wurde ein neuer Nummerstempel (Type 2) ausgeliefert, seine Verwendung ist vom 24.8.1857 bis zum 14.8.1865 dokumentiert. Vom Stempel Type 2 sind auch Abschläge in blauer Farbe bekannt (VJ).
    Nummernstempel 121 auf der 4 Skilling Marke der Ausgabe 1854 haben wir hier schon in Beiträgen von DK6100 und senziger zu sehen bekommen (Seite1). Ich zeige den Stempel auf den 4 Skilling Marken aller vier Ausgaben und zwar auf Afa 1IIa, Afa 4V, Afa7V und Afa9. Leider habe ich keine Marke mit blauem Stempelabschlag.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    heute kommt mit Kellinghusen eins von zwei holsteinischen Postämtern an die Reihe, bei dem ich kein vorzeigbares Belegstück habe.

    Kellinghusen war in früherer Zeit ein kleiner Marktflecken mit 1874 ca. 2.200 Einwohnern am Flüsschen Stör östlich von Itzehoe. Es hatte zu dänischer Zeit einige Bedeutung durch bedeutende Tonvorkommen und die damit verbundene Töpferei. Für Sammler alten Geschirrs haben Kellinghusener Fayencen noch immer einen guten Klang.
    Da der Bau der Ostseebahn von Altona nach Kiel Kellinghusen im wahrsten Sinne des Wortes links liegen ließ verlor Kellinghusen mehr und mehr den Anschluss an die Wirtschaftsentwicklung (das Städtchen hat heute etwa 7.800 Einwohner).(Ritters Ortslexikon, Wikipedia)
    Postalisch findet Kellinghusen erstmals 1779 bei Fr. Olsen Erwähnung. Zu der Zeit hat Kellinghusen ein Postkontor. Nach der Zeit der aufständischen Schleswig-Holsteinischen Landesregierung vom 24.3.1848 bis 15.4.1852 war Kellinghusen wieder dänisches Postamt.(JKE)
    Am 1.7.1853 erhielt Kellinghusen den Nummernstempel 120 zugeteilt. Die Verwendung ist vom 13.8.1853 bis 29.11.1864 nachgewiesen (VJ und ARGE) Die Preisnotierungen im DAKA-Katalog und im ARGE-Handbuch belegen, dass der Stempel zu den weniger häufigen Entwertungen zählt.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo senziger,

    vielen Dank dafür, dass Dir meine SH-Marke mit Leck-Stempel gefällt.

    Zu den Esrom-Type Stempeln der Landpostroute Tønder/Tondern - Ribe muss ich etwas weiter ausholen. Diese Geschichten sind in Deutschland bislang weitgehend unbekannt und ich kenne sie auch nur ansatzweise, man möge mir also verzeihen, wenn ich das eine oder andere unvollständig wiedergebe.
    Es gab in Dänemark einen Postangestellten namens Olaf Bogh (geb. 1882), meines Wissens war er Abteilungsleiter im Postmuseum und hatte unter anderem Zugang zum dortigen Stempelarchiv, in dem u. a. alle eingezogenen (sowie nicht verteilte) Stempel aufbewahrt wurden. Er soll recht freigiebig gewesen sein, was Anfragen nach Stempelabschlägen von Seiten der Sammler anging. Aber es waren eben nicht nur Sammler, sondern auch Händler, die ihn um Stempelabschläge angingen.
    Lange Zeit waren ausschließlich lose Marken und die Briefvorderseiten an den Müller Høiberg in Visby Mølle mit Abschlägen der Esrom-Type Stempel der Landpostroute Tønder - Ribe bekannt. Grund genug auch diese Stempel in Frage zu stellen.
    Aufgrund meines Beitrages im philaforum kam es zu einem Meinungsaustausch mit nordlicht und zu weiteren Recherchen meinerseits. Inzwischen weiss ich von einem kompletten Brief mit der Afa/Mi. Nr. 9 von Skjærbæk (Scherrebek) nach Ribe (ex Tuori) sowie von einem unfrankierten Brief aus Skjærbæk/Scherrebek vom 4.10.1864 via Tondern nach Flensburg. Ich denke, spätestens mit diesen kompletten Briefen dürften die Zweifel bezüglich der tatsächlichen Verteilung der Stempel an die Briefsammelstellen entlang der Landpostroute Tønder/Ribe ausgeräumt sein.
    Jussi Tuori hatte wohl den umfangreichsten Bestand an diesen Landpoststempeln in seiner Sammlung. Die Sammlung kam am 7. Juni 2007 bei der 114. Høiland Auktion unter den Hammer.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo nordlicht, hallo senziger, hallo zusammen,

    bei den von Euch gezeigten Seltenheiten und bei der Qualität der Stempelabschläge werde ich ganz neidisch.

    Ich kann hier einen preussischen K2-Stempel auf der 4 Schilling Marke Herzogtum Schleswig (Mi. SH 17) beisteuern. Leck erhielt bereits Anfang April 1864 einen preussischen K2-Stempel, da beim alten dänischen K1-Posthornstempel der Ortsnamen in dänischer Schreibweise "Læk" ausgeführt war.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    in meinem heutigen Beitrag geht es um das Postamt Itzehoe. Itzehoe spielte bereits frühzeitig eine bedeutende Rolle in Holstein. Laut königlicher Verordnung vom 1.1.1625 hat Itzehoe bereits eine eigene Postexpedition, diese wird noch vor 1670 zum Briefpostkontor heraufgestuft. Im Jahr 1762 wird Itzehoe zum Brief- und Paketpostkontor erweitert. Vom 24.3.1848 bis 15.4.1852 unterliegt es der schleswig-holsteinischen Postverwaltung und wir dann wieder bis 6.1.1864 dänisches Postkontor.
    Am 1.7.1853 erhält Itzehoe den Nummernstempel 119 zugeteilt. Die Verwendungsnachweise reichen vom 28.8.1853 bis 31.12.1864 (VJ) bzw. 19.07.1853 bis 31.01.1865 (ARGE). Vom Postamt Itzehoe sind Stempelabschläge nur in schwarz bekannt (dies gilt auch für die verwendeten Datumstempel).

    Ich zeige den Stempelabschlag auf Afa 1IIa, 1IIIb (Platte 4, Pos. 1), 4III und 7III. Den passenden Brief hat senziger im Beitrag nr. 3 auf Seite 1 präsentiert.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    heute mal wieder ein Postschein. Diesmal vom Königlichen Postcomtoir zu Itzehoe. Ausgestellt für eine Geldsendung nach Preetz mit 27 Reichsbankthalern und 22 2/3 Skilling und am 4. März 1845 vom Postbediensteten Johannsen in Vertretung des Postmeisters v. Krogh quittiert.
    Georg Frederik von Krogh war vom 1.10.1834 bis 1848 Postmeister in Itzehoe. Ihm folgte Jacob Johannsen nach. Eventuell der Johannsen, der diesen und auch viele andere Postscheine des Postcomtoir Itzehoe aus dieser Zeit quittierte.
    Bei dem Postschein im 1/6 Folioformat handelt es sich um ein Formular, dessen Verwendung bislang vom 30.12.1844 bis 29.12.1848 nachgewiesen ist. Katalogisiert als ARGE Nr. 19.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    wir springen einmal von West- nach Ost und landen im kleinen Städten Heiligenhafen an der Ostseeküste mit etwas über 2.200 Einwohnern im Jahr 1874. (Ritters Geographisch-Statistisches Lexikon). Heiligenhafen wird wie so viele andere Orte 1734 erstmals in einer Postvorschrift erwähnt, Post nach Heiligenhafen war auf Lübeck zu kartieren. Im Jahr 1774 erhielt Heiligenhafen ein Briefpostkontor das bereits zwei Jahr später zum Brief- und Paketpostkontor erweitert wird. Nach dem ersten Deutsch-Dänischen Krieg kommt Heiligenhafen wie alle anderen holsteinischen Postkontore am 15.4.1852 wieder unter dänische Postverwaltung. (JKE)
    Am 1.7.1853 wird dem Postkontor der Nummernstempel 118 zugeteilt. Registriert ist die Verwendung vom 09.09.1853 bis 24.06.1864. Auch blaue Abschläge sind auf der Nr. 7 und auf den Marken Holsteins bekannt. (VJ und ARGE)
    Senziger hat den Stempel auf der Nr. 7 auf Briefstück in Beitrag Nr. 10 (Seite 1) gezeigt. Ich füge zwei schöne Abschläge in schwarz auf der Afa 1IIb (Platte II, Pos. 46) und Afa 7III
    hinzu.

    Viele Grüße
    DKKW

    Lieber bayern klassisch,

    meine Angaben sind Zitate aus dem aktuellen ARGE-Handbuch. Die Weiterverwendung der Stempel im jeweils folgenden Postamt ist ausdrücklich erwähnt. Deshalb macht machen mich das Enddatum des Th.&T. Postamts und das Frühdatum des preussischen Postamts etwas stutzig. Das Th.&T. Postamt wurde 1867 von den Preussen übernommen, den Stempel werden die Preussen also kaum 1861 vom Th.&T. Postamt erhalten haben.
    Die Antwort darauf kann sicherlich die ARGE geben, für die Hamburg Stempel ist Kurt Simonsen aus Hamburg zuständig.
    Das 1849 der DÖPV noch nicht bestanden hat ist selbstverständlich. Eine naheliegende Theorie wäre, dass die Th.&T. Postbediensteten den Stempel nach Gründung des DÖPV "umgewidmet" haben. Also nicht mehr Verwendung als decimes-Stempel für Post nach Frankreich, sondern als Sgr.-Stempel für Post nach Preussen. Wie gesagt, eine Theorie.
    Die Hamburg Stempelspezialisten haben sicher auch ein Belegarchiv, mit dessen Hilfe sich Stempelfarben und Verwendungen nachweisen lassen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo senziger,
    hallo zusammen,

    hier ein paar ergänzende Informationen aus dem Stempel-Handbuch der ARGE (@ senziger: das Handbuch solltest Du Dir als Hamburger Sammler unbedingt zulegen!)
    Taxstempel "3":
    Preuss. O.P.A.: Nr. 58, 6.1.1861 bis 26.3.1862 (blau) und xx.10.1861 bis 31.12.1867 (schwarz). Weiterverwendet vom
    NDP Oberpostamt: Nr. 21, 3.8.1869
    Taxstempel "6":
    Th.&T. O.P.A. : Nr. 34, 2.8.1849 bis 7.3.1867(?) (schwarz)
    Preuss. O.P.A.: Nr. 59, xx.10.1861 bis 31.12.1867 (schwarz)
    NDP Oberpostamt: Nr. 22, 8.12.1868 bis 20.12.1873 (schwarz)

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    mein heutiger Beitrag behandelt das Postkontor in Heide. Ich wage es kaum Heide in Holstein in schreiben, denn Heide liegt in Dithmarschen. Neben Meldorf war Heide lange Zeit einer von zwei Hauptorten dieses eigenwilligen und selbstbewussten Völkchens an der Nordsee.
    Die Dithmarscher behaupteten mit Mut und einer gehörigen Portion Schlitzohrigkeit für lange Zeit eine gewisse Unabhängigkeit. Der Sieg der Dithmarscher im Jahr 1500 über das vereinigte Heer der Dänen und Schleswig-Holsteiner ist jedem Dithmarscher noch heute absolut präsent "Wohr di, der Buur, der kömmt" (für die , die kein Platt können: Nimm Dich in acht, der Bauer, der kommt) das war der Schlachtruf des Dithmarscher Bauernheeres gegen die Landsknechte der Dänen und die Schleswig-Holsteinische Ritterschaft.
    In der letzten Fehde 1559 mussten sich die Dithmarscher den Dänen unterwerfen, nicht ohne günstige Bedingungen für sich herauszuschlagen (so gross war der Respekt vor den Bauernkriegern).
    Zurück zur Postgeschichte. In der ältesten bekannten Vorschrift (mit Bezug auf Heide) aus dem Jahr 1734 heisst es, das Post nach Heide auf itzehoe zu kartieren ist. Im Jahr 1762 erhielt Heide eine untergeordnete Postexpedition, die im Jahr 1772 zum selbständigen Postkontor erhoben wurde. (JKE)
    Wie alle holsteinischen (und dithmarscher) Postkontore erhielt Heide am 1.7.1853 einen Nummerstempel, hier ist es die Nummer 117.
    Sowohl Vagn Jensen als auch die ARGE nennen den 29.09.1853 als frühestes und den 18.12.1864 als spätestes registriertes Stempeldatum. Es gibt auch Stempelabschläge in blauer Farbe.
    Ich kann leider nur zwei Exemplare in wenig überzeugender Qualität präsentieren, eventuell haben andere Forumsmitglieder schönere Exemplare zur Hand. Ich zeige den Stempel in schwarz auf den 4 Skilling-Marken der Ausgabe 1854 und 1857 (Afa 4V und 7I).

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo senziger,

    vielen Dank.

    Zur Seltenheit des blauen Nr. Stpl. 116 kann ich nur sagen, dass er sowohl bei der ARGE als auch in meinem alten DAKA von 1995 recht hoch notiert ist. Mir ist nicht bekannt, dass jemand die "bunten" Stempelabschläge registriert, eventuell die Prüfer. Vielleicht denke ich an die Fragestellung wenn ich wieder mal Carl Aage Möller treffe.
    Leuchtend blaue Nr. Stpl. Abschläge auf dänischen Marken sind selten, meisten handelt es sich um ein sehr dunkles blau, zumindest nach den Abbildungen in den Auktionskatalogen. Ein richtig stahlendes Blau verwendete Odense, da gibt es ganz großartige Briefe (Mit der Krone-Szepter-Ausgabe 1864). Leider habe ich keinen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    aus der Zeit der dänischen Post habe ich in Beitrag 8 ja schon mal einen Postschein aus Glückstadt aus dem Jahr 1820 gezeigt. Heute zeige ich einen "moderneren" Schein aus der Zeit der Schleswig-Holsteinischen Post. Zu der Zeit (8.12.1866) unterlag Schleswig-Holstein aber bereits preussischer Verwaltung.
    Es handelt sich hier um einen Einlieferungsschein (Formular No. 39a) für eine Geldsendung im Beutel nach Rendsburg mit 5 3/4 Pfd. Gewicht und 360 Thaler Wert.
    Ausgestellt vom Postamt Glückstadt (L1-Kontorstempel) am 8.12.1866. (ARGE Nr. 32)

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    nach diesem Abstecher nach Aabenraa und dänische Massenware ^^ zurück zu den Postkontoren Holsteins.
    Glückstadt hatte laut Fr. Olsen bereits 1653 eine kleine Postexpedition, diese wurde noch vor 1686 zum Postkontor erhoben, was die damalige Bedeutung des kleinen Städtchens an der Elbe für das dänische Königreich beweist.
    Offenbar war das Postkontor aber immer noch Itzehoe unterlegt, denn in einer Postvorschrift aus dem Jahr 1734 heisst es, das Post nach Glückstadt auf Itzehoe zu kartieren sei. Im Jahr 1745 wird Glückstadt eigenständiges Briefpostkontor und im Jahr 1762 Brief- und Paketpostkontor. (JKE)
    Zum 1.7.1853 erhält Glückstadt (wie alle anderen holsteinischen Postkontore) einen Nummernstempel zugeteilt, es ist die Nummer 116. Der Stempel ist vom 10.08.1853 bis 01.09.1863 registriert und kommt auch in blau vor. Da es den Stempel auch auf den Marken Schleswig-Holsteins gibt, haben wir eine große Lücke in der Registratur. Offenbar lag bislang kein datierbarer Brief nach dem 1.9.63 vor! (VJ und ARGE)
    Senziger hat den Nummernstempel ja schon einmal in Beitrag in Beitrag 39 auf Seite 2 auf den 4 Sk. Marken der Ausgaben 1854 und 1857 gezeigt. Die 4 Sk. (Afa/Mi. Nr. 4) sogar sehr schön auf Briefstück mit dem Antiqua- K1-Stempel mit Jahreszahl (ARGE Nr. 8 ) der zur dänischen Markenzeit als Datumstempel gebräuchlich war.
    Ich zeige den Stempel auf der 4 RBS (Afa 1IIa) in blau! und auf der 4 Sk. Marke 1854 (Afa 4IV) in schwarz.

    Viele Grüße
    DKKW