Hallo,
nach meiner bescheidenen Meinung hat es Übergangsphasen gegeben, zu denen weniger Nummernstempelgeräte zur Verfügung standen und es noch gedauert hat, bis ein weiterer Nummernstempel bzw. ggf. der Ersatz für ein nicht mehr verwendungsfähiges Gerät vorhanden war. Genaue diese Zeiten, also Früh- und Spätdaten eines konkreten Stempelgerätes, gilt es mit viel Belegmaterial (inkl. beurteilbarem Bildmaterial) zu recherchieren.
Es gibt zumindestens einen Beleg aus Frankfurt a.M., da findet sich nur eine Federzugentwertung auf den Wertstempeln. Leider ist der nachstehende Beleg für mich im Moment nicht konkret datierbar.
Bildquelle: 1. Christoph Gärtner Auktion.
Beste Grüße
Markus
Alles anzeigen
Hallo Markus,
danke fürs zeigen.
Das ist nun die Frage. Wenn es solche Korridore gegeben hat, müssten m.E. aber mehr Belege existieren. Ich habe in den letzten Jahren auch alle bebilderten Sammlungen und Lots nachgeschaut, da es hier ja eher um die einfachen Belege geht. Leider Fehlanzeige. Ich muss auch nochmal mit unserem Frankfurt-Sammler aus der ArGe tiefgründiger sprechen. Sobald ich da eine Rückmeldung habe, schreibe ich.
An meinem Beleg haben wir ja ein konkretes Datum. Aus meinem Material ergibt sich, dass am 5.3. der Nummernstempel verwendet wurde und am 20.3. wieder der selbe Nummernstempel. Bis Dezember 1865 zudem parallel der Nummernstempel Nr.4 (nach Haferkamp) parallel benutzt. Dieser findet sich ab Januar 1866 nicht mehr (ich bis jetzt zumindest keinen Beleg finden können; Haferkamp nennt die Verwendung auch bis 1865). Dies führte aber nicht dazu, dass im Januar oder Februar 1866 dann vermehrt Ortsstempelentwertungen entstanden sind. Man müsste nun weitere Belege vom 8.März 1866 finden aus der Aufgabe um zu sehen, ob der Nummernstempel Verwendung fand oder nicht. Die Stempel wurden ja auch mal gereinigt. Das müsste man dann sehen, wenn wir Belege davor und danach betrachten.
Gleichzeitig zeigt dein Beleg aber auch, dass gewisse Sachen doch zufällig und einfach aus dem Arbeitsbetrieb heraus geschehen sind. Der Postbeamte hatte erst ausversehen den Aufgabestempel in rot gesetzt. In Frankfurt wurden bar bezahlte Briefe und Protobriefe mit rotem Aufgabestempel versehen. Ansonsten in schwarz. Hier merkte er den Fehler und stempelte nochmal schwarz drüber. Anbei ein Beispiel von mir, wo man den Stempel einfach in rot stehen lies (ob beabsichtigt oder weil es ihm nicht aufgefallen ist, lässt sich ja nicht mehr klären). Es dürfte auch schwer fallen weitere Markenbriefe mit dem roten Aufgabestempel zu finden.
Viele Grüße
Sebastian