Beiträge von Kontrollratjunkie

    Dann noch die Steigerung zum zuletzt gezeigten Beleg, eine sehr seltene Mehrfachfrankatur der Nr. 57 in a - Farbe "dunkelgrün Töne" auf portorichtiger Ortskarte in Chemnitz gelaufen.

    Es handelt sich um eine Ortspostkarte der zweiten Portoperiode. Solche Belege muss man wirklich suchen !

    Die Abstempelung erfolgte im Postamt Chemnitz 4 am 05.06.1946 mit Maschinenstempel mit dem Werbetext "Vergiss nicht Strasse / und Hausnummer / anzugeben".

    Heute eine seltene Einzelfrankatur der Nr. 57 in a - Farbe "dunkelgrün Töne" auf portorichtiger Ortskarte in Seiffen gelaufen. Die Abstempelung erfolgte im Postamt Seiffen / Erzgebirge am 22.01.1946 mit dem hübschen Werbestempel mit dem Werbetext "Spielzeugdorf".

    Der Empfänger war der bekannte Philatelist Hans Scherwenke, der auch mit der Postmeistertrennung Seiffen im engen Zusammenhang steht.

    Dann möchte ich auch hier noch einen hübschen Belege vorstellen.

    Seltene Portostufe von 26 Rpf in Form einer Mischfrankatur der Nr. 48 a mit einer Nr. 69 X b der OPD Halle für die Provinz Sachsen. Zur Gebühr von 6 Rpf für die Fernpostkarte kamen noch weitere 20 Rpf für die Sonderleistung Nachnahme in der ersten Portoperiode bis 28.02.1946. Die Aufgabe der Karte erfolgte am 05.01.1946 im Postamt Grünhain (Sachs).

    Da der Empfänger in Schwarzenberg im Erzgebirge unbekannt war, konnte die unglaubliche Summe von 1,59 RM nicht erhoben werden und die Karte wurde mit einem Rückleitevermerk versehen und nach Grünhain zurück gesandt.

    Der Beleg Nr. 58 mit Barfrankatur "Gebühr bezahlt" ist ein Ortsbrief, der in Meissen gelaufen ist. Die Abstempelung erfolgte im Postamt Meissen 1 am 27.08.1945.

    Die Katalogbezeichnung dieser Variante lautet Nr. C 1 e, Tagesstempel als Zweikreisstegstempel mit integriertem Freivermerk.

    Das eigentlich spannende an diesem Beleg ist aber die wiederholte Verwendung des Umschlages aus Gründen des damaligen großen Papiermangels. Um den Umschlag problemlos ein zweites Mal auf die Reise schicken zu können, wurde die Vorderseite komplett abgeklebt. Verwendung fand dafür der "Umschlagsparer Pfiffig", dessen lustige Werbung auf der Rückseite des Briefes noch zu lesen ist.

    Hier noch etwas größer:

    Diesen Notstempel habe ich hier schon gezeigt. Aber diesen außergewöhnlichen Beleg möchte ich noch ergänzen.

    Es handelt sich um eine Postanweisung vom 11.12.1945 aus Plauen, die nach Kirschau in Sachsen gesandt wurde. Der Betrag von 11,36 RM wurde am 16.12.1945 ausgezahlt und durch den Notstempel Kirschau (Sachsen) Typ a bestätigt.

    Nach dem Katalog der "Ortsnotstempel Deutscher Postanstalten 1945-1953" von Arenz/Kahl/Richter wird dieser Stempel in der Gruppe 1 geführt.

    Die Postanweisung wurde bar freigemacht mit einem Gebühr bezahlt - Stempel der Type C 2 d.

    Einzelfrankatur auf sehr seltener Bedarfspostkarte in Form einer Eilgutbenachrichtigung der Expressgutabfertigung des Bahnhofs Güstrow vom 09.11.1945

    Die Karte ist eigentlich um 3 Rpf überfrankiert, aber es steht zu vermuten, dass hier eine gezwungene Überfrankierung vorlag, weil im Bahnhof Güstrow vermutlich keine Marken zu 6 Rpf vorrätig waren. Die Wertstufe 5 Rpf gab es in Mecklenburg-Vorpommern zu dem Zeitpunkt auch noch nicht. Diese Wertstufe kam erst am 17.01.1946 im Rahmen der sogenannten Abschiedsausgabe an die Postschalter.


    Als 27. Beleg zeige ich einen einen Abschlag des schönen Werbestempels aus Grünhainichen vom 27.11.45. Der Werbetext lautet "Ständ. Erzgebirgsschau / Spielwaren - Kunstgewerbe / Sommerfrische - Wintersport".

    Der Ort bot also (fast) allen Interessengruppen etwas.

    Es handelt sich um einen Fensterumschlag in Form der Sendungsart "Geschäftspapiere". Der Brief wurde mit einer Barfrankatur freigemacht. Die Katalogbezeichnung dieser Variante lautet Nr. 4 a, Rahmenstempel mit Umrandung, zweizeilig.

    Postanweisung über 16,35 RM aus Oederan an die Deutsche Krankenversicherungs AG, Filialdirektin Dresden mit der Aufbrauchsverwendung eines Wertes der Dauerserie Hitler, Nr. 794. Die Abstempelung erfolgte am 11.07.1945 im Postamt Oederan und damit innerhalb der Verwendungszeit dieser Provisorien in der RPD Chemnitz vom 12.05.1945 - 08.08.1945, Nr. AP 794 I.

    Die Postanweisung von Gerhard Reißig wurde für eine Anweisung der zweiten Stufe bis 25 RM mit 30 Rpf korrekt freigemacht.

    Noch ein Vorschlag meinerseits: eventuell sollte man dieses Thema in die verschiedenen OPD`s unterteilen.

    In den nächsten Tagen werde ich noch mehr zeigen.

    Gruß Matthias.

    Hallo Matthias,

    eine Aufteilung in die unterschiedlichen OPD`en macht dann Sinn, wenn wir ausreichend Teilnehmer haben, die diese Themen auch am Leben erhalten können. Aber wie Bernd schon ganz richtig ausgeführt hat, ist unsere kleine Gruppe der SBZ - Freunde überschaubar.

    Ich versuche bei der OPD Dresden schon eine ganze Zeit lang, das Interesse zu wecken, bzw. zu erhalten. Das kostet schon ein wenig Durchhaltevermögen, vor allem dann, wenn man überwiegend Alleinunterhalter ist. Aber bislang hat sich noch keiner der altdeutschen Freunde über das moderne Zeug beklagt, also werden wir hier wohl akzeptiert und auch gelesen. Das freut mich natürlich sehr.

    Wie wäre es denn, wenn Du das eine oder andere Thema zu Thüringen eröffnen würdest ? Die OPD Erfurt ist unglaublich vielfältig hinsichtlich Abstempelungen, Frankaturen, Ausgaben usw.. Das gäbe bestimmt hochinteressante Themen. Und den einen oder anderen Beleg könnte ich sicher auch beitragen.

    Dieses allgemeine Thema schöpft seinen Reiz gerade aus der Vielfältigkeit der Belege aus der gesamten SBZ und mir gefällt die Mischung eigentlich ganz gut :).

    Auf jeden Fall freue ich mich auf weitere Belege aus Deiner Sammlung.

    Beste Grüße

    Rüdiger

    Die weiteren Ausgaben der SBZ außer den Kontrollratsausgaben , den Bezirksstempelmarken, den Überdrucken " Sowjetische Bezatzungszone" und natürlich den Köpfe-Marken werden sehr selten gezeigt. Messemarken sowieso, es besteht die Ansicht, die kleben nur auf Sammlerbelegen.

    Hallo Bernd,

    irgendwie hast Du recht, die Sondermarken der Allgemeinen Ausgaben sind zu Unrecht nicht so wirklich präsent. Aber es gibt schon Bedarfsfrankaturen und nicht nur Sammlerbelege der einschlägig bekannten Hersteller.

    Als Beispiel zeige ich einmal einen Beleg mit der Mi.Nr. 228 als Einzelfrankatur auf einer Bedarfspostkarte ab Dresden N 54 vom 18.12.49.

    Beste Grüße

    Rüdiger