Beiträge von Kontrollratjunkie

    Zu diesem spannenden Thema kann ich auch einen Beleg beisteuern.
    Der Brief lief am 04.11.1947 von Heidelberg nach Wien und bekam ebenfalls den Stempel "Österreichische Zensurstelle" mit der Nummer 562.

    Ein Sammlerfreund hat mir einmal ein paar Informationen dazu gegeben. Falls es etwas zu ergänzen gibt, wäre ich für einen Hinweis dankbar.

    Für die sowjetische Besatzungszone gilt, dass dort zunächst keine Zensur stattfand. Erst am 20.März 1946 wurde die Einführung einer Zensur verfügt und die Zone in fünf Zensurbezirke eingeteilt: Wien, Amstetten, Eggenburg, St. Pölten und Wiener Neustadt.
    Für Auslandspost war die Zensurstelle 6 beim Postamt Wien 76 zuständig. Die Stempel tragen die Inschrift „Österreichische Zensurstelle“ oder
    „Alliierte Zensurstelle“ mit dem Zusatz „Z.1“ oder „S.Z“. Die für Inlandspost zuständigen Zensurstellen stempelten mit dem Zusatz des Ortsnamens.


    Falls Interesse an einem ausführlicheren Eindringen in diese Materie besteht, bin ich gerne bereit, weitere Ausklärungsarbeit zu leisten.

    Hallo maunzerle,

    da habe ich mit meiner Einschätzung des Stempelortes wohl mächtig daneben gelegen, tut mir leid. ;( ;(
    Aber deshalb würde ich auch gerne an Deiner Aufklärungsarbeit teilhaben und mich bemühen, in Zukunft VORHER besser zu recherchieren.

    Betrübt
    KJ


    Hallo Nils,

    in der Portoperiode 01.09.1948 - 30.06.1954 kostete ein einfacher Fernbrief 20 Pf und der Aufpreis für die Sonderleistung Einschreiben nochmal 40 Pf. Mit der reinen Mehrfachfrankatur der 20 Pf Posthorn ist Dein Brief also portorichtig frankiert.
    Die 2 Pf - Marke Berliner Notopfer wurde in die Frankaturberechnung nicht einbezogen, sie musste extra geklebt werden, übrigens noch bis zum 31.03.1956.
    Vilbisburg war offenbar das Leitpostamt von Bodenkirchen, welches keine eigenen Poststempel besaß. Deshalb wurde die Post dort gesammelt und erst in Vilbisburg abgestempelt.
    Ein schöner Beleg für Deine Heimatsammlung ^^

    Gruß
    KJ

    Heute noch ein Beleg mit einer Einzelfrankatur der 6 Rpf II. Einheitsausgabe, Mi.Nr 944 a.

    Der nicht verschlossene Brief lief am 18.03.1948 von Hamburg nach
    Oberursel im Taunus und trägt die handschriftliche Aufschrift
    "Bücherzettel". Absender war die Buchhandlung Kurt Saucke, der Empfänger
    der Kompaß – Verlag. Insofern liegt die Vermutung nahe, dass es sich
    wirklich um einen Bücherzettel handelt und nicht um die häufige einfache
    Drucksache.
    Nach der Postordnung von 1929, die auch im Jahre 1948 noch in Kraft war,
    war es bei Drucksachen gestattet, u.a. handschriftlich bei Bücher- oder
    Sammelbestellzetteln für buchhändlerische Werke, Bücher, Zeitungen,
    Zeitschriften, Bilder und Noten die bestellten und angebotenen Werke zu
    bezeichnen. Die allgemein für Drucksachen geltende Einschränkung, dass
    Änderungen und Nachtragungen nicht mehr als fünf Worte umfassen durften,
    galt dann nicht. Diese als Bücherzettel bezeichneten Drucksachen
    liessen also mehr Text zu, erforderten aber dennoch nur das normale
    Porto für Drucksachen, in diesem Fall 6 Rpf für die einfache Drucksache
    in der Portoperiode II des Alliierten Kontrollrates ab 01.03.1946.

    Gruß
    KJ

    Hallo Erdinger,

    gerade sehe ich Deine beiden Auslandsfrankaturen nach Luxemburg, so etwas ist nicht häufig. Und Zensuren aus Luxemburg habe ich noch nicht gesehen. Sicher sehe ich nicht 10 % von den Mengen, die ein Berufsphilatelist wie Postgeschichte Kemser zu Gesicht bekommt, aber ich bin sicher, es sind kleine Seltenheiten, meinen Glückwunsch dazu.

    Gruß
    KJ

    Hier also ein Beleg, den ich nicht ganz verstehe. Vielleicht übersehe ich auch das Naheliegendste. Wo ist mein Denkfehler ?
    Es ist ein Ortsbrief, gelaufen in Hamburg am 20.03.1946, frankiert mit einem waagerechten Paar der 8 Rpf aus dem Amerikanischen Druck. Der mit 16 Rpf freigemachte Brief ist damit portrichtig für die zweite Portoperiode. Nun findet sich aber noch ein Nachgebührvermerk per Stempel und mit Blauschrift für 12 Rpf.
    Bei einer Strafgebühr von 50 % über dem angeblichen Fehlporto kommt man auf einen Fehlbetrag von 8 Rpf.
    Somit ist der Brief nicht als Ortsbrief akzeptiert worden ? Warum nicht ? Der Fernbrief war mit 24 Rpf freizumachen.
    Auch eine höhere Gewichtsstufe passt nicht.

    Ich bin gespannt auf Eure Einschätzungen.

    Gruß
    KJ

    Hallo wi.kr,

    eine Kriegsgefangenenkarte kann ich auch zeigen. Sie lief am 21.04.1946 ab Lübeck nach England ?
    Frankiert ist sie mit einem Paar der Mi.Nr. 22 A und einer Mi.Nr. 15 aA.

    Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, lag bereits keine Freimachungspflicht mehr vor (Ende 11.03.1946). Dennoch wurden hier insgesamt 32 Rpf verklebt, also auch 2 Rpf zuviel. Trotzdem eine schöne Karte mit entsprechendem Text rückseitig.

    Gruß
    KJ

    Hallo wi.kr,

    mit Deinen Aussagen zu meiner Karte hast Du natürlich völlig Recht, ich habe da etwas durcheinander gebracht.
    Herzlichen Dank für Deine Hinweise. Nun kann ich die Karte sauber beschreiben.

    Gruß
    KJ

    Heute abend möchte ich auch einen kleinen bescheidenen Beitrag leisten und einen Beleg zeigen, der mir sehr gut gefällt.
    Es handelt sich um eine portorichtige Fernpostkarte vom 11.01.1946 aus der Portoperiode I für die AM - Post bis 28.02.1946.
    Der alte Reichsposttarif sah hierfür ein Porto von 6 Pf vor, welches durch eine reine MeF von 6 x 16 B z dargestellt wurde.

    Schön ist auch der Rückleitevermerk der Post in der Empfängerstadt Reichenbach. Offenbar war ein Austausch von geschäftlicher Post im interzonalen Verkehr noch nicht gewünscht.

    Gruß
    KJ

    Hallo wi.kr,

    Deine Belege sind wirklich große Klasse, vielen Dank für die tolle Vorstellung :thumbup: .
    Das Sahnehäubchen ist natürlich der Beleg mit vier Exemplaren der Mi.-Nr. 17 bD. Und bei dem Gestehungspreis hat man doch gleich doppelt Freude daran.....
    Ich freue mich schon auf weitere Vorstellungen.

    Gruß
    KJ, der auch noch einmal nach Belegen suchen muss.......

    Hallo Jørgen.

    Dein schöner Gerichtsbrief lief von der Gerichtskasse in Moers nach Rheinberg.
    Interessant ist bei der Verwendung des alten Vordruck - Umschlags der Versuch der Unkenntlichmachung
    der Hoheitszeichen des untergegangenen Reichs. Schöner Beleg.

    Gruß
    KJ

    Danke @Postgeschichte-Kemser,

    meinen Gefallen haben die Briefe auch sofort gefunden.

    Und bei dem Brief mit dem Unterrandstreifen gibt es sogar etwas über die postgeschichtliche Bedeutung hinaus für den Plattenfehlersammler zu finden. Die Briefe passen also in verschiedene Sammlungen....

    Gruß KJ, der gerne weitere Belege der interessanten Zeit 1945 - 1949 sehen würde