Portorichtiger Ortsbrief aus Dresden vom 10.06.1945 mit der Aufbrauchsverwendung von zwei Werten der Dauerserie Hitler, Nr. 781 und eines Wertes Nr. 785 b in Mischfrankatur. Die Abstempelung erfolgte im Zeitraum der Gültigkeit der Schwärzungen in der OPD Dresden am 10.06.1945 vom Postamt Dresden A 46 ohne Kb., Nr. AP 781 II MiF.
Beiträge von Kontrollratjunkie
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Heute noch eine Postkarte mit Barfrankatur "Gebühr bezahlt" auf einer Fernpostkarte von Nossen (Bezirk Dresden) nach Dresden. Die Abstempelung erfolgte im Postamt Nossen mit dem Kb. "b" am 03.10.1945.
Die Katalogbezeichnung dieser Variante lautet Nr. 4 a I, Rahmenstempel mit Umrandung, zweizeilig und mit Abschlußpunkt.
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Heute eine Postkarte mit Barfrankatur "Gebühr bezahlt" auf einer Fernpostkarte von Sayda im Erzgebirge nach Radebeul. Die Abstempelung erfolgte im Postamt Sayda über Freiberg (Sachs) 2 mit dem Kb. "b" am 26.07.1945. Die Vorderseite der Ansichtskarte zeigt eine hübsche Ansicht von Sayda.
Die Katalogbezeichnung dieser Variante lautet Nr. 4 a I, Rahmenstempel mit Umrandung, zweizeilig und mit Abschlußpunkt.
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Hallo Kontrollratjunkie
Erschreckende Information oben rechts, aber so ist es bei Kriege
Viele Grüsse, Nils
Hallo Nils,
wenn man Belege aus der unmittelbaren Nachkriegszeit sammelt und dazu noch solche aus Dresden in Ostsachsen, dann wird man oft mit erschreckenden Informationen konfrontiert, die man aus heutiger Sicht kaum nachvollziehen kann. Fast alle Postkarten und auch wenige Briefinhalte, die ich in den Umschlägen vorgefunden habe, handeln von dem Versuch, Kontakt zu den lieben aber verlorenen Familienmitgliedern aufzunehmen. Das Mitteilungsbedürfnis war extrem hoch und die Not riesengroß. Eigentlich beginnt oder endet jede Briefschaft mit den Worten "wie geht es Oma Else oder hast Du von Erich gehört, er soll im Lazarett xy liegen..." usw.
Gerade die Belege aus Dresden zeugen von den unvorstellbaren Ereignssen des Februar 1945, als die Stadt den verheerenden Großangriff erdulden musste. Historisch interessant sind diese Zeitzeugnisse aber allemal.
Da ich mich hier nicht wiederholen möchte, verweise ich auf meine Ortspostkarte eines Fuhrunternehmers aus Dresden vom 04.07.1945, die ich schon im Thema zu den Sächsischen Schwärzungen gezeigt habe: Sächsische Schwärzungen (Bundesland Sachsen SBZ)
Dieser Beleg ist ein gutes Beispiel dafür, was zu der Zeit alles zu regeln und zu bedenken war.Beste Grüße
Rüdiger -
Als dritten Beleg zeige ich einen Fernbrief nach Mannheim (westl. Besatzungszone), der in der Poststelle I "Lückendorf über Zittau 2" aufgegeben wurde. Die Entwertung der Frankatur erfolgte am 18.12.1945.
Die Karte wurde portorichtig mit einer Mehrfachfrankatur der Nr. 58 a freigemacht.
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Verehrte Freunde,
in den „Zensurbestimmungen für die Zivilbevölkerung in Deutschland unter der Herrschaft der Militärregierung“ zum Gesetz Nr. 76 der Militärregierung findet sich unter Punkt 12 der Passus „Sprache: Die Sprache der Mitteilung muß in Druckschrift oder Maschine geschrieben unter dem Absender in Englisch angegeben werden.“
(Abgedruckt bei Karl-Heinz Riemer, Die Postzensur der Alliierten im besetzten Deutschland nach dem II. Weltkrieg, Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde, 1977, Anhang Blatt A.)
Viele Grüße aus Erding!
Genau so ist es. Es war anfangs nur die deutsche Sprache zugelassen und der Absender hatte zu vermerken, dass dieser Befehl eingehalten wird.
Im Anhang kann ich ergänzend noch das Gesetz Nr. 76 zeigen.Beste Grüße
Rüdiger -
Ortsbrief an die Sparkasse der Stadt Dresden vom 18.07.1945 mit der Aufbrauchsverwendung eines Wertes der Dauerserie Hitler, Nr. 827.
Die Abstempelung erfolgte am 18.07.1945 vom Postamt Dresden N 25 mit dem Kb. "g", Nr. AP 827 II und damit außerhalb der Verwendungszeit dieser Provisorien in der OPD Dresden, die für die Zeit 23.05.1945 - 20.06.1945 festgelegt wurde. Daher wurde die nunmehr ungültige Marke nicht direkt entwertet, sondern der Stempel wurde neben die Marke gesetzt. Immerhin hat man davon abgesehen, die eigentlich fällige Nachgebühr von 8 Rpf, bzw. mit Strafporto von 12 Rpf nachzuerheben.
Ergänzend ist noch festzustellen, dass der Brief auch bei Postgültigkeit des Provisoriums um 4 Rpf überfrankiert gewesen wäre. -
Hallo Ralph,
stimmt genau, es ergibt überhaupt keinen Sinn.
Ich habe mir die Karte noch einmal genau angesehen und nichts entdeckt, was diese "Beklebung" rechtfertigen würde. Anderseits möchte ich das Randstück auch nicht abnehmen, um die Karte nicht zu beschädigen. Vielleicht hat entweder der Absender oder der Empfänger damit ein paar Karten gebündelt ? Vielleicht zur Ablage im Firmenarchiv ? Es wird sich wohl nicht mehr klären lassen.Beste Grüße
Rüdiger -
Als zweiten Beleg zeige ich eine Fernpostkarte nach Leipzig, die in der Poststelle I "Olbersdorf über Zittau 2" aufgegeben wurde. Die Entwertung der Frankatur erfolgte am 28.01.1946.
Die Karte wurde portorichtig mit einer Einzelfrankatur der Nr. 58 a freigemacht.
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Als ersten Beleg zeige ich eine Drucksache nach Reichenbach / Vogtland, die in der Poststelle I "Lungkwitz über Dresden A 28" aufgegeben wurde. Die Entwertung der Frankatur erfolgte am 18.07.1946.
Der Beleg wurde portorichtig mit einer Mehrfachfrankatur der Nr. 56 a freigemacht.
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In diesem neuen Sonderthema möchte ich gerne Abstempelungen der Poststellen I zeigen.
Die Poststellen I waren jeweils einem Abrechnungspostamt unterstellt. Die Poststellen I hatten grundsätzlich die gleichen Annahmebefugnisse wie Postämter, sie erhielten ebenfalls Bestände an Postwertzeichen, Invalidenversicherungsmarken und Formblätter je nach Bedarf und führten einen entsprechenden Bestand. Mit dem zuständigen Abrechnungspostamt erfolgte eine monatliche Abrechnung.Die Poststellen I führten einen normalen Tagesstempel mit ihrer amtlichen Bezeichnung zum Nachweis der Aufgabe der Sendungen und ihrer anderen Tätigkeiten, die jedoch einen Zusatz auf das zuständige Abrechnungspostamt enthielten, z. B. „Lungkwitz über Dresden A 28".
Für die anfallenden Dienstgeschäfte und die Kassenführung galt die „Dienstanweisung für Zweigpostämter und Poststellen I“. Die Inhaber führten die Amtsbezeichnung "Posthalter" und waren dienstrechtlich „Beamte im Nebenamt auf Widerruf“.
Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand en paar Belege zeigen könnte.
Gruß
Rüdiger -
Der vierte Beleg zeigt einen Fernbrief, der in der Poststelle II "Thonberg Fabrik über Kamenz (Sachsen)" aufgegeben wurde. Die Entwertung der Frankatur erfolgte im zuständigen Leitpostamt Kamenz 1 am 28.09.1945.
Der Brief wurde portorichtig mit einer Einzelfrankatur der Nr. 46 a freigemacht.
Beste Grüße
Rüdiger -
Als dritten Beleg zeige ich einen Fernbrief nach Pirna, der in der Poststelle II "Reichstädt über Dippoldiswalde" aufgegeben wurde. Die Entwertung der Frankatur erfolgte im zuständigen Leitpostamt Dippoldiswalde am 30.01.1946.
Der Brief wurde portorichtig mit einer Einzelfrankatur der Nr. 60 a freigemacht.
Beste Grüße
Rüdiger -
Hello
I don't understand this one?
Best regards
Sylvain
Hi Sylvain,der Beitrag ist "ein wenig" älter, aber vielleicht interessiert Dich meine Meinung trotzdem noch.
Ich vermute, Du meinst die beiden Poststempel mit den unterschiedlichen Daten, oder ?M.E. wurde die Ganzsache am 14.05.1946 vom Postamt Ulzburg abgegeben und trägt den Tagesstempel des Verkaufstages. Am 11.06.1946 wurde die Karte dann im Postamt Henstedt verwendet und entsprechend mit dem Datum entwertet.
Eine schöne Bedarfskarte.Übrigens bilden beide Ortschaften heute den zusammengelegten Ort "Henstedt-Ulzburg".
Beste Grüße
Rüdiger -
Als zweiten Beleg zeige ich heute einen Fernbrief nach Meissen, der in der Poststelle II "Raußlitz über Lommatzsch (Bz. Dresden)" aufgegeben wurde. Die Entwertung der Frankatur erfolgte im zuständigen Leitpostamt Lommatzsch am 22.08.1945.
Der Brief wurde portorichtig mit einer Einzelfrankatur der Nr. 46 a freigemacht.
Beste Grüße
Rüdiger -
Der nächste Beleg mit Barfrankatur "Gebühr bezahlt" von Dresden als Fensterbriefumschlag. Die Abstempelung erfolgte im Postamt Dresden N 12 mit dem Kb. "g" am 10.07.1945.
Die Katalogbezeichnung dieser Variante lautet Nr. 4 a I, Rahmenstempel mit Umrandung, zweizeilig und mit Abschlußpunkt.
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Zitat
Hallo stampmix,
danke für deine Erklärung(en) - ich dachte immer, das die Frankaturkraft
einer Marke mit ihrer Entwertung (ob dafür eine Beförderungsleistung
erbracht wurde, oder nicht) erloschen war. Aber auch ich lerne hier bei
modernen Zeiten ständig dazu.
Hallo Ralph,es gäbe noch eine weitere Möglichkeit der korrekten Anwendung der Postvorschriften. Wenn der Gelegenheitsstempel der Bayreuther Festspiele wie viele andere Stempel dieser Art auch eventuell mehrere Tage mit feststehendem Datum eingesetzt wurde, dann erklärt sich die Tagesdifferenz mit der bedarfsmäßigen Verwendung der Karte am 07.08.1951 und damit drei Tage nach dem erstmaligen Einsatz des Stempels.
Vielleicht hat jemand den Bochmann zur Hand und könnte das einmal nachschlagen.Beste Grüße
Rüdiger -
Hallo Filigrana,
danke für Deinen Zuspruch. Es freut mich, wenn diese Thematik auch andere Forenmitglieder interessiert .
Beste Grüße
Rüdiger -
War es nicht so dass es die Poststelle II über ganzen Deutschland gab? Unterscheidet sich die Poststellen II in Ostsachsen viel von anderen Gebiete in Deutschland? (Ausser andere Marken wo es diese gab, natürlich)
Viele Grüsse
NilsHallo Nils,
die Belege der Poststellen II gab es in ganz Deutschland, völlig richtig. Die Vorschriften dafür waren sicher auch ähnlich, wenn nicht gleich. Es galten im Zweifel die alten Reichspostvorschriften in Ostsachsen, wie in der gesamten sowjetischen Zone. Auch in den Westzonen gab es diese Belege. Ich habe auch einen Beleg aus dem Badischen mit AM-Post-Frankatur und Landpostauflieferung....
Beste Grüße
Rüdiger -
Nur trockenen Text möchte ich Euch natürlich nicht zumuten, daher zeige ich als ersten Beleg einen Fernbrief nach Berlin, der in der Poststelle II "Lohsdorf über Bad Schandau 2" aufgegeben wurde. Die Entwertung der Frankatur erfolgte im zuständigen Leitpostamt Bad Schandau am 26.11.1945.
Der Brief wurde portorichtig mit einer Einzelfrankatur der Nr. 60 a freigemacht.