Beiträge von hasselbert

    Hallo zusammen,

    hallo bayern klassisch,

    natürlich lese ich hier immer mit. Aber ob das eine Steilvorlage ist? Der Brief vom 07. Oktober 1850 ist laut Köhlerkartei einer von bisher fünf bekannten, die alle von Passau nach Möderbrugg gehen. Alle sind mit eine 6 Kreuzer braun Type I frankiert und alle sind ohne Beanstandung zugestellt worden. Obwohl Möderbrugg in der Steiermark über 20 nämlich 25 Meilen entfernt ist, hat niemand die sechs Kreuzer beanstandet.

    Hier noch ein ebenfals unterfrankierter Brief mit einer 6 Kreuzer braun Type II Platte 3 nach Sem vom 11. Januar 1861. Der Brief der 1. Gewichtsstufe ging vom München nach dem 23 Meilen entfernten Feldkirch in Voralberg. Er hätte daher mit 9 Kreuzern frankiert werden müssen. Die Österreicher haben dies erkannt und gerechnet: 20 Neukreuzer für einen unfrankierten Brief abzüglich 10 Neukreuzer (als bayrische 6 Kreuzermarke) verklebt ist gleich 10 Neukreuzer. Dieser Betrag ist neben der Marke ausgewiesen. bayern klassisch ist auch dieser Brief nicht unbekannt

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    hallo bayernjäger, der 317 ist, wie auf Deiner 4 I und der blauen Drei von mikrokern deutlich zu sehen, immer klar und sauber abgeschlagen.

    Auf Wunsch zeige ich hier den oben in der DBZ 1938 beschriebenen Schweinfurtbrief aus der Sammlung Rudolf Bald. Die rechte blaue Drei war abgefallen und ist nur ganz zart mit einem Falz fixiert. Ich habe eine hohe Auflösung gewählt, damit ihr die Marken genau anschauen könnt.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    hallo maunzerle,

    gesten kam die "philatelie". Den wirklich fundierten (wie auch nicht anders gewohnt) Artikel von Dir habe ich mit Genuss gelesen. Dem Lob meiner Vorredner schließe ich mich uneingeschränkt an.

    Anbei der Originalbeitrag aus der DBZ Nr. 4 aus 1938 des damals 19jährigen Rudolf Bald. Aus seinem Nachlass habe ich 1984 diesen Artikel und den darin beschriebenen Brief erworben.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    und er gilt immer noch der weise Spruch: wer lesen kann, ist im Vorteil :!: :!:

    Auch ich würde es begrüßen, wenn jemand in der Lage wäre, einen "bayrischen" Fingerhut aufzumachen, und die Bayern dorthin zu verschieben, wohl unter Bayern, Stempel, Fingerhut usw

    Grüße aus Frankfurt
    von einem zerknirschten hasselbert

    Hallo zusammen,

    nun will ich auch mal einen Brief mit einem Fingerhutstempel zeigen. Nach Winkler und Sem ein Stempel Nr. 9 in Antiqua von Roth in Mittelfranken, der immerhin 0 (null) Euro wertet. Der Brief wiegt über 1 bis 4 Loth und geht nach München, also über 12 Meilen. Die beiden 6 Kreuzer Type I sind entgegen der Vorschrift nur mit einem Stempel in der Mitte entwertet worden.

    Wir erinnern uns an die Verfügung: Die Entwertung der Franko-Marken vom 23. Juli 1850. Hier der maßgebende Auszug:
    ".... 4. Sind auf einer Briefpostsendung mehrere Marken angebracht, so muss jede einzelne Marke für sich durch einen besonderen Stempelabdruck entwertet werden.
    ......6. Jede unterlassenen Entwertung einer Marke wird mit dem zehnfachen Betrage des durch die Marke ausgedrückten Wertes bestraft."

    Ganz schön heftig, man denke nur an eine nicht entwertete 18 Kreuzer Marke, das sind 180 Kreuzer gleich 3 Gulden, fast ein halbes Haus.


    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    hallo maunzerle,

    der Brief " Hammerau" ist einfach gnadenlos schön. Sei froh das ich damals schweren Herzens verzichtet habe, sonst wäre er wahrscheinlich noch teurer geworden. Aber ein anderer Brief hatte meinen Vorzug und damit war das Geld verplant.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    hallo HOS, hallo bayern klassisch,

    alle einmal herhören:

    Gestern Abend war ich anlässlich eines Empfanges auf Einladung von Dr. Helmut Gold (Diretor des Museums) im Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main (früher Postmuseum). Nach dem offiziellen Teil beim Sekt und Wein sprach mich Herr Rainer von Scharpen an. Herr von Scharpen betreut in der Verbandszeitschrift "philatelie" die Rubrik "Aus den Arbeitsgemeinschaften". Herr von Scharpen sagte mir, ohne das ich ihn darauf angesprochen hätte: Übrigens: Ihr Rundbrief 56 ist einsame Spitze. Sowohl von der Aufmachung als auch inhaltlich sei er nicht zu toppen. Besonders hat ihm der Sonderteil gefallen, in dem 49 Mitglieder ihren Lieblingsbeleg vorgestellt haben.

    Das wollte ich nur weitergesagt haben.

    Grüße aus der Stadt des Postmuseums, wo seit heute bis 29. Mai 2011 eine gelungene Sonderschau "75 Jahre Tag der Briefmarke in Deutschland" zu sehen ist. Reiner Wyszomirski und seine Mannen haben ein sehenswerte Ausstellung auf die Beine gestellt, mit Belegen, Dokumenten und zeitgenössichen Kommentaren von 1938 bis heute.

    Nochmal Grüße aus Frankfurt, wo immer etwas los ist
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    einen Brief aus 1850 mit der 6 Kreuzer braun habe ich noch. Es ist ein Brief mit Muster ohne Wert (inliegend) also ohne Moderation des Portos. Die Bestellmuster der Litzen sind mit Siegellack im Brief befestigt worden und sehen aus frisch wie am ersten Tag. Der Brief ist vom 16 November 1850 und geht von München nach Würzburg.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    hallo maunzerle,

    leider habe ich in meinen bescheidenen Beständen keine spektakulären Frühdaten entdecken können. Aaaaber:
    Im Rundbrief 117 des "Freundeskreises" vom Dezember 2003, der über die Sammelauflage 12 Kreuzer rot berichtet, ist auf der Seite A 11 oben ein Brief abgebildet vom pfälzischen Ingenheim nach Colmar mit einer 12 Kreuzer rot (was sonst) mit dem Datum 12. Juli 1858. Leider kann ich aus rechtlichen Gründen kein Bild zeigen.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    hier ein unterfrankierter Brief mit der 6 Kreuzer braun Type II Platte 3 nach Sem vom 11. Januar 1861. Der Brief der 1. Gewichtsstufe ging vom München nach dem 23 Meilen entfernten Feldkirch in Voralberg. Er hätte daher mit 9 Kreuzern frankiert werden müssen. Die Österreicher haben dies erkannt und gerechnet: 20 Neukreuzer für einen unfrankierten Brief abzüglich 10 Neukreuzer (als bayrische 6 Kreuzermarke) verklebt ist gleich 10 Neukreuzer. Dieser Betrag ist neben der Marke ausgewiesen. Diesen Brief hat ein lieber Sammlerfreund, dessen Namen ich hier nicht nenne, der aber bisher hier die meisten Beiträge (2700) geschrieben hat, mir bei fast gleichzeitigem Zugriff in eine Krabbelkiste großzügig überlassen. Das sind solche 5 Euro Glücksmomente.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    hallo Bayern-Kreuzer,

    so einen Brief, der die frühe Verwendung in 1850 zeigt, kann man immer nehmen, besonders aus der Krabbelkiste. Glückwunsch :)
    Mein Brief vom 28. September 1850 ist ebenfalls von München. Ebenso ein weiterer vom November 1850.

    Der Deiderbrief vom 30. August 1850 hat ein Attest von Peter Sem. Darin sagt er, das sei das bis dahin ihm frühest bekannte Datum. Herr Rauhut hat darauf hin diesen Brief auf seiner nächten Auktion für ein mehrfaches des Deiderpreises angeboten, aber nicht verkauft. Ich konnte Herrn Rauhut in Sindelfingen praktisch zwei Stände weiter bei Herrn Deider einen Brief mit zwei 6 Kreuzer braun jeweils eine rechts oben und eine links oben ebenfalls mit geschlossenem Mühlradstempel 217 uns dem Datum 28. August 1850 zeigen. Vielleicht sind inzwischen noch frühere bekannt.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    hallo Bayern-Kreuzer,

    da ich bei der Auswahl meiner Belege als "Ländersammler" einen anderen Blick habe, kann ich auf Deine Frage nicht antworten. Ich habe bei der 1 Kreuzer gelb lediglich zwei eingeschriebene Ortseinschreiben, jeweils in der 1. und in der 2. Gewichtstufe. Weiter habe ich auf dieser Zeit noch einen Postschein über einen eingeschriebenen Brief der 2. Gewichtstufe von München (links der Isar) nach Au. Daraus lassen sich wohl keine Schlüsse über die Häufigkeit ziehen. Da können bestimmt bayern klassisch und maunzerle mehr sagen.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    hallo bayern klassisch,

    Deinen untrüblichen Adleraugen entgeht aber auch nichts :thumbup: Danke, auch nach eifriger Durchsicht meine überschaubaren Sammlung habe ich keinen zweiten eingeschriebenen Brief ohne Nummer gefunden. Da kann ich mich wirklich selbst beglückwünschen.

    Hier zur Abwechslung einmal ein Beleg in die Gegenrichtung. Ein Brief der 2. Gewichtsstufe von Au (rechts der Isar) an das königliche Handelsgericht München (links der Isar). Entgegen der Vorschrift hat der Postler - nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal - seinen offenen Mühlradstempel Nr. 25 sauber einmal in die Mitte des Pärchens abgeschlagen.
    Wir erinnern uns an die Verfügung: Die Entwertung der Franko-Marken vom 23. Juli 1850. Hier der maßgebende Auszug:
    ".... 4. Sind auf einer Briefpostsendung mehrere Marken angebracht, so muss jede einzelne Marke für sich durch einen besonderen Stempelabdruck entwertet werden.
    ......6. Jede unterlassenen Entwertung einer Marke wird mit dem zehnfachen Betrage des durch die Marke ausgedrückten Wertes bestraft."

    Ganz schön heftig, man denke nur an eine nicht entwertete 18 Kreuzer Marke, das sind 180 Kreuzer gleich 3 Gulden, fast ein halbes Haus.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    hier zeige ich einen von den vielen bekannten Standartgerichtsbriefen innerhalb Münchens. Es ist ein eingeschriebener Brief der zweiten Gewichtsstufe von München (links der Isar) an das königliche Bezirksgericht München rechts der Isar (Au). Die Einschreibgebühr in Höhe von 6 Kreuzern war bei der Aufgabe bar zu zahlen.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Hallo zusammen,

    ich staune, was für sagenhafte Belege hier gezeigt werden. Aber ich staune noch mehr über eure Erklärungen. Kriegsbedingte Umleitungen der besonderen Art, der direkte persönliche Umgang eventuell oder tatsächlich "verfeindeter" Postbeamte. Ich bin ganz still und lerne.
    Danke dafür und weiter. Um mit unserer Kanzlerin zu sprechen: ich freue mich, dabei sein zu dürfen.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert