Beiträge von Guaiba

    Heute wieder eine Anfrage des brasilianischen Freunds:


    Der Brief wurde am 22.10.1847 in Salvador da Bahia geschrieben. Empfänger war (wie vorher) die Fa. Abraham Dürninger in Herrnhut/Sa. Mit Schiff Laura nach Liverpool transportiert. Abfahrt Bahia am 29.11., Ankunft Liverpool am 4.02.1848. (Ganz schön gebummelt an der bras. Küste: stops in Pernambuco und Maranhão, dann Flaute durch den Atlantik) Weiterfahrt am 8.2. Wenn ich den roten Kreisstempel richtig verstanden habe, wurde er in London verpasst (wären „BV“ in der oberen Zeile die Initialen des dortigen Postlers?). Also musste der Brief mit der Bahn von der West- zur Ostküste Englands. Transit vermutlich über Calais oder Ostende- Frankfurt/M.-Lützen-Leipzig (Stimmt das?).



     Fragen über Posttarif:

    - ist oben rechts die eingerahmte 11 eine sog. Manualnummer?

    - die 225 (groß in rot) wird die Taxe sein, also 225 sächs. Neupfennige. Inklusive 1 Shilling/6 Pence Ankunftstaxe aus Liverpool, die rechts neben „225“ zu lesen sind, nehme ich an. Aber mit gleicher Tinte wie 225 ist etwa „HSn“ unten rechts großgeschrieben. Hat das mit „Sachsen“ zu tun?

    - Dann sind oben rechts merkwürdige Zahlen zu lesen: „84 (+) 126(0) = 1344“ und „599“. Sind das etwa Fremdwährungs-Zwischensummen? Oder Entfernungs-Zahlen?


    Danke schon jetzt für jede Rückmeldung, und schöne Grüße aus Karlsruhe.

    Auf Bitte eines Kollegen: hier nochmals ein Brief von Rio Claro (Staat São Paulo, Brasilien) nach Vallo della Lucania bei Neapel, 1873:

    Abgegeben 29. April 1873 in Rio Claro (Provinz S. Paulo, Brasilien). Transitstempel in blaugrün São Paulo (vermutlich 1.Mai - damals kein Feiertag :P ), Rio de Janeiro (7. Mai), Turin (6. Juni), Neapel (7.Juni) und Ankunftstempel Vallo della Lucania (8. Juni). Da war die italienische Post damals schön flott, mamma mia! Leider weiß man weder das transatlantische Schiff noch den Ankunftshafen in Europa. Letzter dürfte aber am Mittelmeer gewesen sein, Marseille oder Genua.

    Was sonst? Empfänger war der Canonico (Pfarrer) Giovanni Speranza (Hans Hoffnung, passt zum Beruf). Mit 500 Réis Porto (3. oder 4. Portostufe, muss ich nachschauen) war der Brief etwas schwer, aber mit Stempel P.D. (Payé jusqu'à destination) brauchte Pfarrer Hoffnung nix zu blechen. Deo gratias!

    Mehr Info über Rio Claro und sein kaiserliches Postamt: https://carimbologia.car.blog/2020/04/13/rio…paulo-rsp-1110/

    Auf Bitte eines Kollegen: hier nochmals ein Brief von Rio Claro (Staat São Paulo, Brasilien) nach Ellwangen/Württ.

    Die Rückseite habe ich leider nicht. Sonst kann man folgendes sagen:

    Abgegeben Dezember 1890-1894 in Rio Claro, dann mit der Bahn (Stempel C.A. = Correio Ambulante, also Postwagen) bis S. Paulo. Von dort vermutlich per Bahn nach Rio, dann mit franz. Schiff Orenoque ("Orenoge" oben links) bis vermutlich Bordeaux. Von dort per Bahn (Paris-Baden-Württ.) bis Ellwangen. Wenn ich alt-dt. Schrift richtig gelesen habe, ist der Empfänger der "Werkführer"(?) Anton Juchem. 200 Réis war damals 1. Briefporto nach Europa.

    Weitere Info (engl/dt) über Rio Claro und sein kaiserliches Postamt: https://carimbologia.car.blog/2020/04/13/rio…paulo-rsp-1110/

    Vielen Dank für alle Rückmeldungen und Tipps! Leider habe ich keinen Brief von Rio Claro/SP nach Ungarn vorzuzeigen, um mich für den schönen Beleg zu revanchieren. Aus der gleichen Zeit hätte ein Freund einen Brief Rio Claro nach Ellwangen/Württ.:

    Und aus früheren Zeiten: Rio Claro nach Vallo della Lucania b. Neapel, 1873:

    Schöne Grüße!

    Guten Abend nochmals.

    Hier kommt meine erste Anfrage (genauer: eines brasilianischen Freunds):

      

    Der Brief wurde am 18.8.1844 in Rio geschrieben. Empfänger war die berühmte Fa. Abraham Dürninger in Herrnhut/Sa. Mit Schiff Cimbria (Randers/DK) nach Hamburg transportiert. (Abfahrt Rio am 29.08., Ankunft HH 10.11. Weiterfahrt wohl 20.11.) Transit vermutlich über Berlin-Leipzig.

    Seine Fragen haben mit den Posttarifen zu tun:

    - ist vorne oben rechts die 4 eine sog. Manualnummer?

    - die 146 (vorne in rot) stimmt mit der Summe (75 + 71) auf der Rückseite überein. Wenn das das Nachporto war, besteht dieses aus zwei Teilen, also HH-Sachsen und Transitgebühren. Stimmt das? Waren das insgesamt 146 sächs. Neupfennige?

    - Was hat die 42 (oder 4.2) auf der Rückseite zu bedeuten? Vorne am rechten Rand unten kann ich v. 24. Nov lesen, darunter c.f. 25 ( ?). Wäre es damals realistisch, von HH nach Herrnhut in 4 Tagen?

    - Zuletzt: Haben die runenähnlichen Zeichen vorne in der Mitte was zu bedeuten?

    Danke schon jetzt für jede Rückmeldung, und schöne Grüße aus Karlsruhe.

    fabio

    ...sprach schon ein Fußball-Moderator im vergangenen Jahrtausend. Hier ist Fabio, ich bin gebürtiger Brasilianer, seit über 40 Jahren in D und nun aktiv in der ArGe-Brasilien. Auch wenn hier nicht my cup of tea zu sein scheint, werde ich mich gelegentlich mit larmoyanten Bitten um Hilfe melden, in der Hoffnung, mehr vom Postverkehr Brasilien-Deutsche Länder im 19. Jahrhundert zu verstehen. Gleich geht's los, schöne Grüße aus Karlsruhe.