Beiträge von Erdinger

    Verehrte Freunde,

    auch von mir noch schnell ein Scan als Beispiel für den ältesten und längere Zeit einzigen Vordruck (ausnahmsweise nicht aus dem Erdinger Land).

    Was den geplanten Artikel angeht: Sobald sich das berufliche Hamsterrad etwas langsamer dreht, helfe ich gerne mit.
    Bei dem ins Auge gefassten Werk würde ich aber nicht 1875 die Grenze ziehen. weite Welle hat in einem anderen Forum sehr ansprechende Stücke aus der Pfennigzeit gezeigt. Solches Material darf man nicht unter den Tisch fallen lassen.

    Außerdem sollte man mal den Blick auf die praktisch nicht erforschten anderen Bistümer richten.

    Hat eigentlich jemand ein Exemplar des Menzinger-Supplements zu seiner Broschüre von 1998, bei dem die mittleren Seiten nicht fehlen?
    Außer den beiden unvollständigen Exemplaren der Bibliothek in München habe ich noch kein anderes Exemplar in der Hand gehabt.

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber bayern klassisch,

    eine ganze Reihe von Briefsammlungen führte einen Halbkreisstempel.

    Es ist nicht leicht, sich einen Überblick zu verschaffen (ich arbeite daran), aber der Halbkreisstempel ist meist bei jenen Briefsammlungen eingeführt worden, die ab 1835 neu errichtet wurden, z.B. Bischofsheim, Deidesheim, die BS in Rhön und Baunachgrund, Nannhofen und Wolfstein.
    Höchstädt, Königshofen, Mainbernheim, Sommerhausen und Waldsassen führten einen HKS als Ablöser, wie es aussieht.

    Ob alle diese Orte Schwierigkeiten mit Thurn und Taxis hatten und "getarnt" werden mussten?

    Die offizielle Nomenklatur schwankt allerdings nur in wenigen Fällen - in den bereits angeführten parlamentarischen Berichten werden manche Orte als Expedition geführt, die das Hof- und Staatshandbuch in der Folge hartnäckig als BS titulierte.

    Ein spannendes Gebiet, fürwahr.

    Viele Grüße aus Erding!

    Servus Schorsch,

    solltest du tiefer in das Thema Organisation der bayerischen Fliegertruppe einsteigen wollen, empfehle ich das Buch von Harald Potempa, Die Königlich-Bayerische Fliegertruppe 1914-1918 (Europäische Hochschulschriften III/727), Frankfurt a. M. 1997. (Der Autor ist ein langjähriger Freund von mir.) Im ganzen Buch verstreut findet sich eine Fülle von Informationen, mit denen man Feldpostbriefen oder -zuleitungen zu Leibe rücken kann.

    Die Baukompanie war genau das, was ihr Name besagt: Eine mit Schaufeln, Spaten und Pickeln (dem Werkzeug, nicht der Hautveränderung) ausgestattete, 300 Mann starke Truppe, die im Dezember 1916 als erste dieser Art in Farrnbach stationiert wurde. Ab Februar 1917 wurde sie vollzählig beim Bau des Flughafens Fürth eingesetzt.

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber VorphilaBayern,

    die Errichtung der Briefsammlung Neu-Ulm lässt sich sogar genauer datieren, als es die Handbücher tun: Vierte Finanzperiode 1837! (Im Hof- und Staatshandbuch erscheint sie allerdings erstmals 1840.)

    http://books.google.de/books?id=55dBA…Neu-Ulm&f=false

    In den Berichten des zuständigen parlamentarischen Berichterstatters verstecken sich einige interessante Hinweise zur Eröffnung von Postanstalten (siehe auch http://hier ).

    Zu diesem Beleg einer noch jungen Briefsammlung kann man wirklich nur gratulieren. Gefällt mir außerordentlich!

    Übrigens eine gute Gelegenheit, noch auf den Beitrag von Joachim Helbig: "Die Provokation: Neu-Ulm" in der Publikation "150 Jahre Bayerische Briefmarken" des Münchner Briefmarken-Clubs von 1999, S. 63-66, hinzuweisen ...

    Viele Grüße aus Erding!

    Edit vom 23.2.2017: Die vierte Finanzperiode des Königreichs Bayern begann mit dem 1. Oktober 1837 und endete mit dem 30. September 1843. Die Briefsammlung Neu-Ulm wurde also irgendwann im vierten Quartal 1837 errichtet.

    Hallo Baldersbrynd,

    danke fürs Zeigen dieser Stücke - Ortseinschreiben sieht man nicht sooo häufig.

    Zwei Postkarten habe ich auch noch zu bieten:

    Die eine vom 26.11.1945 an einen Kriegsgefangenen in einem amerikanischen Lager (Army Post Office 562 war ab 7.7.1945 in Brüssel und stellte im März 1946 den Betrieb ein). Sie ging retour - der Soldat war inzwischen entlassen oder verlegt worden.

    Die zweite stammt vom 9.3.1946 und wurde noch nach dem bis 28.2. gültigen Tarif frankiert, 6 statt 12 Pfennige. Die "liebe Großmama" hatte zweifellos ihre Freude an den 9 Pfennigen Porto (die 6 fehlenden Pfennige plus 3 Pfennige Gebühr)!

    Viele Grüße aus Erding!

    Verehrte Freunde,

    spät, aber doch möchte ich auch noch einen Jubiläumsbeleg zeigen, über den ich mich im vergangenen Jahr freuen durfte: eine Bischofsbriefhülle mit Bahnpoststempel der Strecke Simbach-München, geschrieben in Walpertskirchen im Bezirksamt Erding.

    maunzerle: Lösung a): Kauf dir einen Mac. Windows-Rechner brauchen einfach zu lange, jedes Buch bootet schneller. Lösung b): Rechner starten, in den Keller gehen, Flasche kellerkühles, dunkles Bier holen, in Steinzeug abfüllen. Schon die ersten drei Schlucke lassen gnädig über jedes Leid hinwegsehen, das ein Computer verursachen kann. (Im Grunde die billigere und sympathischere Lösung.)

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber Schorsch,

    beim Wühlen in Angebotskisten habe ich Finger, so flink wie die von Wladimir Horowitz, und Augen, so scharf wie die eines Adlers, aber leider auch nur dann.
    Und hin und wieder das Glück des Tüchtigen ...

    Aushilfs-E-Zettel und Aushilfsmaßnahmen von Hand sind natürlich das Tüpfelchen auf dem i, genauso wie Marken vom Bogenrand - danke für's Zeigen!

    Viele Grüße aus Erding!

    ... und dann aus dem Jahr 1946 einen Beleg vor Tarifumstellung (1.3.1946), einen zwei Tage danach, einen mit philatelistischem Gesicht aus Essen nach Walpertskirchen (der Absender wohnt heute bei mir um die Ecke und ich kenne ihn seit vielen Jahren, aber den Brief habe ich in einem Ladengeschäft erworben!) und meinen spätesten vom 17.5.1946, zum Tarif für "Geschäftspapiere" mit PSt-II-Stempel.

    Viele Grüße aus Erding!

    Servus, Schorsch,

    tolles Stück! Teilbarfrankierungen fehlen mir noch in der Sammlung, ebenso wie Belege aus der Zeit, als der Postverkehr wiederaufgenommen wurde.

    Ich weiß nicht, ob man das verallgemeinern kann, aber in meiner Gegend sind Belege mit AM-Post-Marken aus dem Jahr 1945 eher Mangelware - im September, rund 2 Monate nach Wiederaufnahme des Postverkehrs, beginnt in manchen Orten schon die Zeit der Barfrankierung, die sich über den Winter hinzieht. Von Januar bis März 1946 erleben die Marken noch eine kurze Renaissance, um dann ab März/April schon von der ersten Kontrollratsausgabe abgelöst zu werden.

    Hier noch ein paar Stücke aus dem Jahr 1945 ...

    Verehrte Freunde,

    ein Grund, warum ich Belege aus den ersten Jahren der Nachkriegszeit so gerne mitnehme, ist ihre Farbenpracht.
    Der beständige Markenmangel hatte auch sein Gutes: Weil gängige Werte häufig "aus" waren, verklebte man Mehrfachfrankaturen oder stellte die schönsten Kombinationen zusammen, denn der treffende Wert lag einfach nicht vor.

    Gestern flatterte mir der folgende Beleg vom 15.3.1946 auf den Tisch, portogerecht frankiert mit 84 Pfennigen für einen eingeschriebenen Brief der ersten Gewichtsstufe.
    Drei Wochen vorher hätte er noch die Hälfte gekostet, denn zum 1.3.1946 wurden die Posttarife drastisch erhöht.


    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber bayern klassisch,

    auch Kuratbenefiziaten waren ortsfest, denn sie arbeiteten in der Seelsorge (wie Pfarrer), nur eben im Auftrag einer Messstiftung.
    (Das Gegenteil wäre der Inkuratbenefizat gewesen, also einer im beneidenswerten Stand sine cura ...)

    Möglicherweise haben wir diese schönen Briefe einem Amtswechsel oder einem defekten Siegel zu verdanken, wer weiß es schon ...

    Viele Grüße aus Erding!

    Liebe Freunde,

    danke für die Einstufung als "allwissend", die ich mit einigen Kilo Salzkörnern nehmen werde ... warum, wird gleich klar werden.

    Listen der Zeitungsexpeditionen waren im Grunde überflüssig, denn innerhalb Bayerns konnte jedes beliebige Blatt über jede Postexpedition abonniert werden, wenn es auf der Postzeitungsliste geführt wurde. Bei den Oberpostämtern bestanden Hauptzeitungsexpeditionen, die z.B. bei Fragen zu Abonnementspreisen weiterhalfen, vor allem aber die Gesetz- und Regierungsblätter expedierten.

    Ich empfehle die Lektüre folgender Quelle (ab Bild 170): http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.p…2-bsb10378587-3

    Die Verkehrsbehörde publizierte ein jährliches Verzeichnis der Tarife, zu denen Zeitungen und Zeitschriften durch die Post abonniert werden konnten:
    http://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/…4652_00004.html

    Viele Grüße aus Erding!

    Servus Volker,

    Zitat

    Gibt es eigentlich Heimatsammler für sowas?


    gibt es, gibt es ... du hast beide beim Arge-Treffen kennengelernt. Der eine (Schreiber dieser Zeilen) ist eher brieffixiert, aber der andere (übrigens dein Vornamensvetter) könnte interessiert sein.


    Viele Grüße aus Erding!