Beiträge von Erdinger

    Lieber bayern klassisch,

    die Portogerechtigkeit ließe sich schon hineinrechnen, alles vorausbezahlt, 40 Pfg. hin, 40 Pfg. zurück, dazu PZU 50 Pfg. (alles nach dem Tarif ab 6.5.1920). Mir würde eher die Warnung vor gemachten bzw. komplett gefälschten Briefen im Sem-Pfennig-Handbuch zu denken geben.

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber Pälzer,

    ich habe die Marke ja auch nicht als Fehldruck bezeichnet.
    Die Frage schien mir legitim, weil der zweite Zahn von rechts breiter als die übrigen aussieht.
    Bei Rollenmarken kennt man übrigens das Phänomen des "breiten Ausgleichszahns".
    Fehldruck, da sind wir uns einig, ist etwas anderes.

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber Vorphila Bayern,

    hier wurden drei (ursprünglich fünf, dann gestrichen) Fässer mit "Effekten" für die "Abbrändler" von Zellingen versendet.
    Interessant auch, dass die Sendung "unentgeldlich gegen Kostenvormerkung" auf den Weg gebracht wurde.
    Sammlungen wie diese mussten zentral genehmigt werden und wurden bayernweit in den Intelligenzblättern ausgeschrieben.

    Mehr zum historischen Hintergrund gibt es übrigens hier zu lesen.

    Danke für das Zeigen dieses tollen Briefs, der in mehr als einer Hinsicht ein schönes Dokument seiner Zeit ist.

    Viele Grüße aus Erding!

    Liebe Freunde,

    mir ist Philipp Lahm als Katzenhalter nicht so geläufig, aber Lederhosen sieht keine Mieze gerne, weil man da schlecht kratzen kann ...

    Das gilt vielleicht für die Außenseite. Unsere Besuchskatzen finden alles, was dunkel ist und in das man hineinkriechen kann, höchst interessant. Eine Lederhose als originellen Schlafplatz würde ich daher nicht ganz ausschließen, nicht einmal dann, wenn sie durch jahrzehntelanges Tragen bereits "g’schmackig" sein sollte ...

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber Luitpold,

    dieses Stück ist mir auch gleich in die Augen gestochen (allerdings war mir die Auktionshistorie nicht bewusst).
    Wie ein Freund einmal in Bezug auf ein optisch bestens präsentierendes Los mit Abbildung auf dem Katalogumschlag gesagt hat: Der Brief kann eigentlich gar nichts, er ist nur schön. Aber das Auge sammelt eben mit. Hätte ich eine Spezialsammlung der Nr. 15 oder der geschnittenen Wappenmarken, wäre dieser Brief ein heißer Kandidat.

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber weite Welle,

    einen direkten Link zu diesem Buch gibt es bereits hier , außerdem zu einem weiteren kleinen Werk desselben Autors.

    Was leider (noch) mit keiner Suche im Internet zu finden ist, ist der "große" Gumppenberg. Er liegt allerdings digitalisiert auf CD vor (Dr. Becker hat sich die Mühe gemacht). Die Systematik ist gewöhnungsbedürftig, weil das Werk in vielen Einzellieferungen herauskam, und die Masse des Materials betrifft eher die Personalverhältnisse der Postmitarbeiter, zum Nachschlagen ist es aber gelegentlich trotzdem nützlich.

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber Schorsch,

    solchen Problemen kann man entgehen, wenn man im Moment des Fotografiertwesens nicht "Cheeeeese" sagt, sondern "Bullljoooong" mit besonderer Betonung der zweiten Worthälfte. Dann reicht das Kinn im Idealfall bis zum Unterleib und Diskussionen über dessen Ausmaße entstehen gar nicht erst!

    Viele Grüße aus Erding!

    Verehrte Freunde,

    zum großen Lob für HOS gehört auch noch unbedingt, dass er immer bestrebt ist, aus dem Layout noch etwas herauszuholen. Ist euch aufgefallen, dass wir eine neue Grundschrift haben (es ist die "Cambria", wenn ich es richtig sehe)? Durch weitgehend einheitlichen Satz wirkt das Layout sehr viel ruhiger.

    Noch ein praktischer Hinweis für alle Autoren: In einer Word-Datei kommt es nicht selten vor, dass eine Zeile löchrig wirkt oder eine falsche Worttrennung stört. Trotzdem sollte man solchen Übeln nicht mit einem gewöhnlichen Trennungsstrich zu Leibe rücken. Der Grund: Jede Word-Datei läuft auf jedem PC oder Mac anders - das ist zumindest meine Erfahrung. Das bedeutet, dass getrennte Wörter nicht mehr an einem Zeilenwechsel stehen, sondern mitten in der Zeile. Der Trennungsstrich bleibt stehen, obwohl er keine Funktion mehr hat und nur noch stört. Wenn man nun stattdessen einen "bedingten Trennstrich" verwendet, erzielt man den gleichen beabsichtigten Effekt, bei Verschiebungen verschwindet der kleine Strich jedoch, ohne lästige Spuren zu hinterlassen. Den bedingten Trennstrich findet man im Menü Einfügen -> Symbol -> Erweitertes Symbol, oder einfach den im Screenshot gezeigten Tastaturbefehl verwenden!

    [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/photos/thumbnails/small/photo-116-b6d942ec.jpg]

    Um nach diesem kurzen Exkurs zum Rundbrief zurückzukommen: Der erreichte inhaltliche und technische Standard macht rundherum Freude. Dem von Luitpold ins Spiel gebrachten Literaturwettbewerb bei Gärtner könnte man sich durchaus stellen.

    Jetzt noch ein steter Zufluss von Manuskripten über die Pfennigzeit, dann zeigen wir buchstäblich Zähne!

    Viele Grüße aus Erding!

    Verehrte Freunde,

    auch Erding kann Vollzug melden. Die Post schießt genauso schnell wie die Preußen. Die hat ihren Hauptsitz ja auch in Bonn ...

    Das Heft ist sehr schön geworden, so viel steht nach dem ersten Durchblättern schon fest. Auch die Jahresgabe ist sehr schön und nützlich und wird heute abend gleich einmal eingesetzt! Aber jetzt wird erst einmal gelesen.

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber Bayern-Kreuzer †,

    ein feines Stück - das hatte ich auch unter Beobachtung! Die gemeinsame Liebe zu markenlosen Belegen eben.
    Vorderseitige Insinuationsvermerke sind meiner Beobachtung nach in der Tat nicht sehr häufig. Sie erleichtern jedoch die Kaufentscheidung ungemein. Man muss beim Anbieter nicht um einen Scan der Rückseite betteln ...

    Viele Grüße aus Erding!

    Hallo kreuzer,

    Literatur zum Tarif von 1810 gibt es eigentlich auch nicht viel, wenn man einmal von einer älteren Arbeit von Hugo Schröder absieht, die Georg Winkler bearbeitet und 1967 im Selbstverlag herausgebracht hat.
    Den bis 1843 gültigen Generaltarif habe ich einmal angehängt.

    Viele Grüße aus Erding!

    Liebe Freunde,

    über die Negativstempel gibt es eigentlich keine Literatur, ich glaube im Archiv für Postgeschichte in Bayern, Heft 2/1926, ist in einem Artikel von Johann Brunner über die Hoheitszeichen der bayerischen Post etwas darüber erwähnt. (Hatte ich mir kopiert, finde die Kopie aber gerade leider nicht.)

    Ich glaube nicht, dass sich jemand im Vorgriff auf eine Verbesserung des Dienststatus oder eigenmächtig ein solches Dienstsiegel hätte schneiden lassen können; diese Negativstempel waren einheitlich gestaltet und "ärarisch".

    Die bayerische Post neigte seit jeher zu feinen Unterscheidungen. Um einmal ein ähnlich gelagertes Beispiel zu nennen, das man in den Hof- und Staatshandbüchern gut verfolgen kann: Eine Briefsammlung blieb eine Briefsammlung und wurde keine Expedition, auch wenn sie mit einer Fahrpostexpedition verbunden war. Eine vollgültige Expedition in jeder Hinsicht war sie erst, wenn auch ein Poststall dazukam. Erst 1844/45 wurden die Briefsammlungen, ob mit oder ohne Fahrpostexpedition, pauschal zu "Postexpeditionen ohne Relais" aufgewertet.

    Jede, wirklich jede Postanstalt in Bayern war darüber hinaus in einer Hinsicht immer Expedition: im Zeitungswesen. Alle Abonnements von Zeitungen und Zeitschriften wurden in Bayern lange Zeit zentral über die Post abgewickelt (außer vielleicht im lokalen Bereich). Sehr wahrscheinlich bezieht sich der Negativstempel auf dieses Faktum, auf etwas anderem als Zeitungsquittungen sieht man ihn auch von größeren Orten nur selten.

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber weite Welle,

    ich lese auch "Stpltax".

    Deinen Artikel finde ich ausgezeichnet, er bringt viele Lösungsansätze für einige ungeklärte Probleme (und lässt meine unbeholfenen Erklärungsversuche vom Anfang dieses Threads weit hinter sich). Er stellt vor allen Dingen klar, dass man sich nicht nur auf die philatelistisch interessanten Flächen eines Ganzstücks stürzen darf, sondern den Inhalt unbedingt dazu in Beziehung setzen muss. Und dass man die Pfennigzeit niemals isoliert von der Kreuzerzeit betrachten darf, so verlockend die Epochentrennung auch sein mag.

    Literatur dazu gibt es ja nicht viel. Der entsprechende Beitrag von Christian Hörter im Band Postbeziehungen Bayern – Österreich wird immer da schwammig, wo es eigentlich interessant wird. Aber das Thema ist eben etwas undurchsichtig. Dazu hat die bayerische Post stark beigetragen, die ihre Expeditoren in einer Flut von Regularien ertränkte und dabei immer entscheidende Punkte im Unklaren beließ. Das macht es auch so schwierig, die Quellen zu interpretieren, weil man nie weiß, ob und wie lange Verordnungen noch galten oder ob sie irgendwann aufgehoben oder durch andere ersetzt wurden. Auch das Werk von Gumppenberg ist da nicht immer eine Hilfe.

    Interessant wäre es noch, sich einmal mit den eigentlichen Formularen zu beschäftigen. Wann zum Beispiel wurde das Formular B6 eingeführt?

    Im Band II des Bayerischen Postarchivs von Gumppenberg wird unter der Nr. 435 auf den Postvertrag vom 7. Mai 1872 verwiesen, wonach das Rückscheinformular auf blauem Papier "angeordnet" worden sei. Zum ersten Mal taucht es m. W. aber bereits im Vertrag Bayerns mit dem Norddeutschen Bund, Baden, Württemberg und Österreich auf, der am 23. November 1867 geschlossen wurde. Die entsprechenden Paragraphen in der zum Vertrag gehörenden Instruktion sind praktisch gleichlautend. (Siehe Anhänge, zuerst aus dem Jahr 1867, dann Gumppenberg!) Auch die abgebildeten Muster sind völlig identisch.

    Dieses Formular belegt in seinen Varianten wohl auch die Auswirkungen der Eindeutschungsbemühungen Heinrich von Stephans (Verordnung vom 21. Juni 1875, 671 postalische Begriffe!) und der Vereinheitlichungsbestrebungen im Reichsgebiet ("Eingeschrieben" statt "Recommandirt", "Rückschein" statt "Retour-Recepisse"). Bayerische Behörden, die ihre eigenen Rückscheine in Auftrag gaben, blieben bezeichnenderweise oft beim althergebrachten Begriff "Retour-Recepisse".

    Wer sich in das Thema ganz tief einarbeiten möchte, sollte sich einmal die Arbeit des Sprachwissenschaftlers Cherubim (der heißt wirklich so) ansehen ...

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber bayern klassisch,

    Zitat

    Ehe du an Materialarmut zugrunde gehst ( :D ), sag mir bitte Bescheid - das ein oder andere Stück zu deser hochinteressanten Thematik könnte ich aus meinen Sammlungen für dich loseisen.

    Für unsittliche Angebote dieser Art bin ich immer offen ...

    Ich habe übrigens an meinem Beitrag noch herumkorrigiert. Übersichtlicher oder kürzer ist er leider nicht geworden. Ganz nach Friedrich Hebbel: "Es ist leichter zu schreiben als es zu lassen." weite Welle möge es mir vergeben.

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber bayern klassisch,

    Aber der blaue Schein hat ein "Upgrade" der 3. Art erfahren, wie wir es nicht gerne sehen wollen.

    der war gottlob nicht so teuer (für ein verfälschtes Stück natürlich schon), aber ich habe ihm in Gedanken bereits eine bestimmte Rolle zugedacht, wenn ich es einmal schaffen sollte, ein Exponat zum Thema Postinsinuation aufzubauen: Wie ein solches Stück eben nicht aussehen sollte.

    Viele Grüße aus Erding!