Der Huberbauer hat gehört, dass der Greinerbauer seit Neuestem eine Wunderkuh im Stall stehen hat.
Die stammt aus besonderer Zucht, und die Gerüchte im Dorf besagen, der Greiner habe eine Riesensumme in bar für das Tier hingelegt.
Aber keiner weiß etwas genaueres.
Den Huber juckt das Thema jedoch gewaltig, also beschließt er, den Greiner beim nächsten Stammtisch auszufragen.
Bei der ersten Halben ist das Opfer seiner Neugier noch zugeknöpft, aber jede weitere Halbe lockert seine Zunge.
Er prahlt damit, wieviel mehr Milch das Tier doch bei gleicher Fütterung gebe, dass er mit der Kuh bald eine neue Zucht aufmache usw.
Als schließlich beide allein am Tisch sitzen, geht der Huber zum Generalangriff über.
„Du, Greiner, sag amal, is des Tier echt so guat wia’s d’ sagst, oder schneidst bloß auf?“
„Ja woasd“, seufzt der Greiner, „des is scho a speziells Viech. An b’sondern Stall hab i baun miassn, nur a guats Holz am Bodn und am Plafond, Wänd nur aus Backsteana, koan Zement, nirgends. Des Lagerstroh derf nur aus Südtirol sei, des Futter muass extra aus Holland gholt wern und as Wassa zum Tränken nur aus Frankreich.“
Der Huber kratzt sich am Kopf und sagt: „Des kost ja a Vermögen, wenn des Viech so g’schleckert is!“
„Des derfst moana“, meint der Greiner. „Aber des is no net ois. I hob an Preisstier vom Jackl kemma lass’n, und was macht mei Kua, wie i des Bummerl zu ihr bring? Stellt si arschlings an’d Wand hi, geht nimmer furt und fangt zum plärrn an!“
Der Huber lehnt sich jetzt entspannt zurück und sagt: „I woas jetzt, wo du de Kua herhast - vo Aibling!“
Darauf der Greiner: „Wia hast nacha du des g’spannt?“
„Ja“, sagt der Huber, „mei Oide is a vo Aibling!“