Beiträge von Erdinger

    Lieber Ralph,

    dachte ich mir doch, dass der bei dir landet. Am Kürzel vor dem Summenstrich habe ich lange herumgebissen, bin aber nicht schlauer geworden. Ich vermutete einen Portochargébrief, bin mir aber dessen aufgrund der Destination (Leipzig) nicht so sicher.

    Viele Grüße aus Erding!

    Verehrte Freunde,

    hat jemand von euch bayerische Briefe aus dem Zeitraum zwischen 1810 und 1842, deren postalische Behandlung erkennen lässt, dass sie in einen Briefkasten (boîte) eingeworfen wurden? Hat jemand Briefe aus dieser Zeit, die vorder- und rückseitig von der Post aufgabegestempelt wurden?

    Viele Grüße aus Erding!

    Hallo Filigrana,

    es freut mich, wenn du dich freust - ich hoffe, dass deine hoch gespannten Erwartungen auch erfüllt werden.

    Zitat

    Falls in ein Paket Schriften/Akten wahren welche unten ein Pfund wiegten, könnte tatsächlich die Versendung durch Briefpost folgen.


    Das kann man für 1807/08 noch nicht sagen. Die Grenze von einem Pfund wurde erst mit dem Generaltarif für die Briefpost vom 1. Dezember 1810 eingeführt.
    Laut Fahrpostordnung vom 22. Juli 1808 lag sie für Papier- und Aktensendungen sogar bei nur einem halben Pfund.

    [Ergänzung vom 28.3.:] Am 11. Mai 1808 wurde verordnet, dass bei der reitenden Post "ausnahmsweise" Aktenpakete bis zu einem Pfund Gewicht angenommen werden durften.
    Man kann es sich also aussuchen ...

    Vorher gibt es meines Wissens zu keinem der beiden Postdienste eine tarifliche Festlegung durch Bayern, da galten noch die (leider unbekannten) Taxis-Tarife.

    Viele Grüße aus Erding!

    Auch dir, lieber abrixas, die besten Grüße!

    Liebe Freunde,

    so wie Lulu wollten wir auch nach Brüssel – heute um 11.30 sollten wir im Flieger sitzen. Verwandte hätten uns in Zaventem abgeholt, und wir hätten das Osterwochenende im Kreis der Familie in Antwerpen verbracht.

    Eine Bande von unverbesserlichen Fanatikern und kriminellen Elementen, die der Täuschung erlagen, dass sie etwas für ihren Glauben taten, hat all das zunichte gemacht.

    Gemessen an dem Leid der Opfer und Hinterbliebenen der Anschläge bedeutet unsere persönliche Enttäuschung allerdings gar nichts.
    Die Vorstellung, dass viele Menschen morgens aufgebrochen und nicht nach Hause gekommen sind, ja nie mehr nach Hause kommen werden, erzeugt zunächst ein Gefühl von Unverständnis und unbändiger Wut.

    Dass es keinen Platz für Wut und Hass geben darf, beweisen im Moment viele Tausende Menschen aller Nationen und Konfessionen, die sich immer wieder am Börsenplatz in Brüssel versammeln und Zeichen von Liebe und Mitgefühl geben. Eine Frau hielt gestern ein Plakat hoch, auf dem stand: »Ich muss mich nicht in die Luft sprengen, um zu wissen, dass ich Moslem bin.« Im Hintergrund läuft gerade mein Leib- und Magensender Studio Brussel, der die dreitägige Staatstrauer mit einer Dauersendung »Beats of Love« begleitet, bei der sich Hörer zu Wort melden und sich Lieder wünschen können, die zu diesem Motto passen. Im Moment läuft »You’ll Never Walk Alone« von Gerry and the Pacemakers. (Die Fußballfans unter euch kennen das Lied.)

    Ostern ist für Christen ein Neuanfang. Immer wieder.

    Ein, ja - jetzt erst recht - frohes Osterfest euch allen.

    Hallo liball,

    ich bin zwar nicht Ralph, versuche aber trotzdem eine Antwort:

    Es gibt die VO vom 17. Juli 1807, die die Ausstellung von Recommandationsscheinen regelt. (Eine der wenigen VOs aus der Zeit der Lehenspost, die tarifliche Festlegungen treffen.) Sie sagt jedoch nicht aus, dass es ausschließlich um Briefpost geht. Allerdings spricht sie ganz allgemein von Scheingebühr. Wer also einen Schein verlangte, bekam ihn, ob für Brief- oder Fahrpost.

    Wir können zwar nicht völlig ausschließen, dass ein Briefpostschein bei der Fahrpost verwendet wurde (das kam auch später noch vor, schließlich war der Anteil der Fahrpost am gesamten Postaufkommen höher als der der Briefpost, da konnten Scheine schon einmal ausgehen, oder der Expeditor vertat sich), das scheint mir aber eher unwahrscheinlich. Ich tippe auf Einheitsschein, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

    Im nächsten Rundbrief erscheint ein größerer Beitrag von mir zu Posteinlieferungsscheinen, der sich jedoch kaum mit der Übergangszeit zwischen Reichspost und Landespost befasst. Ich arbeite seit Jahren an diesem Thema, bin aber just für diesen Zeitraum nicht klüger geworden als zuvor.

    Viele Grüße aus Erding!

    Liebe Bayern-Kreuzer,

    den Brief hatten wohl einige im Visier, und sicherlich nicht wegen der blumigen Beschreibung von Herrn L.

    Aus dem Universum des Freiherrn von Wür(t)zburg stammt auch der folgende Portochargébrief mit Postlieferschein, zur Abwechslung einmal abgeschickt aus Mittwitz (über die Postexpedition Kronach).

    Die Aufrechnung der Auslagen ist etwas unorthodox: 12 Kreuzer für den Postlieferschein über dem Bruchstrich, 13 Kreuzer darunter (also wohl 9 Kreuzer für einen Brief der 5. Gewichtsstufe über 2 Loth und der ersten Entfernungsstufe bis 6 Meilen zzgl. 4 Kreuzer für die Einschreibung).

    Wie das Herrschaftsgericht Mittwitz dieses Vorgehen wohl gegenüber dem Expeditor der Aufgabepost rechtfertigte? Und wie der es gegenüber der Abgabepost vertrat? Behörde im Sinne der behördlichen Portofreiheit war Mittwitz schließlich nicht. Möglicherweise gab es Absprachen, von denen wir nichts wissen, aber das ist reine Spekulation.

    Interessant auch die Anschreibung von 4 Kreuzern für den "Postbothen" auf Siegelseite, also ähnlich wie bei Briefen aus der gleichen Korrespondenz, über die schon hier und hier gerätselt wurde.

    Viele Grüße aus Erding!

    Liebe Freunde,

    die Katze, die ihr in meinem Avatar sehen könnt, ist nicht mehr.
    Baby gehörte meinen Nachbarn, aber sie verbrachte etwa die Hälfte ihres zehnjährigen Lebens bei uns, häufig eingekuschelt in eine Decke auf dem Sofa, auf dem Fensterbrett im Wohnzimmer liegend, oder sie stand im Wohnungsflur, um Streicheleinheiten einzufordern.
    Wir sahen Baby zuletzt am Sonntag, als sie ihr Refugium auf dem Sofa verließ, um nach Hause zu gehen. Von einem eher ungewöhnlichen nächtlichen Ausgang kehrte sie dann nicht mehr zurück, wie unsere Nachbarin sagte.
    Eine andere Nachbarin fand Baby dann gestern leblos in einem angrenzenden Garten. Die Katze sah aus, als wäre sie im Laufen einfach umgefallen, Verletzungen hatte sie keine. Es ist ein schwacher Trost, dass sie nicht spurlos verschwand.
    Baby war eine ungarische Bauernkatze; weil ihre Mutter überfahren wurde und unsere Nachbarn wenigstens ein Katzenkind aus dem Wurf retten wollten, kam sie nach Bayern. Ich weiß noch, als sie zum ersten Mal unsere Terrasse besuchte, ein kleines graues Knäuel mit übergroßen Ohren, das meine Frau auf den ersten Blick für eine Ratte hielt - dann glaubte sie, dass uns eine Katze zugelaufen wäre. In gewisser Weise war es ja dann tatsächlich so. Baby ließ sich gleich ohne Scheu hochheben und legte ein unbeschwertes Nickerchen auf meinem Schoß ein. Sie blieb auch danach immer Baby, selbst als erwachsene Katze. Sie hatte ein schönes Leben, aber sie wird uns fehlen.

    Traurige Grüße aus Erding!

    Ist so etwas schon mal jemandem aufgefallen ?

    Kreisrund ist anders – sieht irgendwie nach einer Do-it-yourself-Lösung aus!
    Spekulativer Ansatz: Der Außenring des Stempels war stark abgenutzt, daher wurde ein abgesägtes Rohrstück wie eine Hülse über den Stempelkopf geschoben und festgelötet.

    Der Stempel ist auch im Helbig-Handbuch abgebildet, aber nicht so gut erkennbar, weil nachgezeichnet.

    Viele Grüße aus Erding!

    Verehrte Freunde,

    für einen zukünftigen Rundbrief (68?) würde ich gerne einmal den Komplex Bischofsbriefe in Angriff nehmen.
    Ich schiebe das Thema schon lange genug auf meiner Festplatte herum.

    Ich stelle mir das so vor, dass es einen allgemeinen Teil gibt (bebildert) und einen speziellen, in dem wir einzelne Briefe aus verschiedenen Episkopaten und vor allem Diözesen (nicht nur München-Freising, sondern auch die anderen) zeigen.

    Es ist schön, dass jetzt auch einmal ein Briefkopf bzw. Inhalt vorliegt.

    Ich melde mich dann noch einmal, wenn es Genaueres gibt.

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber bayern klassisch,

    viel wird man nicht finden, fürchte ich. Die Rückmeldungen auf meinen Beitrag im Rundbrief 61 zum Thema Briefablagen (von denen es zwischen 1851 und 1860 deutlich mehr gab als die wenigen, die im Verordnungs- und Anzeigenblatt bekanntgemacht wurden) fielen denkbar überschaubar aus.
    Stempel verwendete man keine, am ehesten geben Bestellkreuzer-Vermerke Hinweise.

    Viele Grüße aus Erding!

    Hallo Adriana,

    die bevorstehende Einrichtung einer Briefsammlung in Burgau wurde am 21. Januar 1811 verfügt und im Regierungsblatt vom 30. Januar 1811 bekanntgegeben. Schon am 24. November 1810 war die Burgauer Briefsammlung in einer Liste im Regierungsblatt erschienen, umgesetzt wurde der Plan aber offenbar erst im neuen Jahr.
    Vorher war es also durchaus sinnvoll, seine Briefe über Günzburg auf die Post zu geben.

    Einen Brief aus dem Gründungsjahr der Briefsammlung Burgau kann ich zeigen, er ist fast auf den Tag genau ein Jahr jünger - und hat einen Ortsstempel. Auch die Korrespondenzpartner sind dieselben.

    Viele Grüße aus Erding!

    Liebe Freunde,

    danke für die ermutigenden Worte - sobald das Heft vor einem liegt, sieht man natürlich, was man noch gerne anders machen möchte. Es fällt einem ein dummer Redaktionsfehler auf (Entschuldigung, Werner - im Stress habe ich einen Satz zwei Mal eingebaut), die Seitenzahlen sind mir noch zu groß, der Abstand von der Überschrift zum Text könnte etwas größer sein, die Bilder noch etwas kontrastreicher ... Aber andererseits wohnt allem Anfang ein Zauber inne, und ich werde mich immer an diesen ersten Rundbrief erinnern.

    Mein Wunsch ist, dass die Zahl der Autoren noch größer wird. Auch ich habe einmal mit Kurzbeiträgen angefangen. Man muss sich nur trauen - niemandem wird der Kopf abgerissen und niemand muss sich für seine Sammelgebiete schämen. Ich stimme mich auch gerne mit potenziellen Autoren ab.

    In diesem Sinne: auf einen guten RB 67!

    Verehrte Freunde,

    die Initiative von weite Welle kann man nur begrüßen.

    Ich fürchte, manche Angaben bei Bader (und damit bei Sem) sind leider unhaltbar bzw. basieren auf Vermutungen (da war Stenger vorsichtiger - was er nicht belegen konnte, schrieb er auch nicht).

    Nehmen wir die Postablage Rohrenfels in Schwaben. Deren Eröffnung ist im Verordnungsblatt nicht erwähnt und wird bei Bader (und danach Sem) mit 1862 angegeben.
    Nun schaue man sich folgende Quelle an: Eröffnung 1. April 1863.

    Einen Vorwurf kann man den bisherigen Forschern kaum machen. Wenn es die Oberbehörde selbst nicht für nötig befand, eine Eröffnung in ihrem eigenen Amtsblatt (und darauf stützte sich Bader wohl) zu verkünden und diese Aufgabe statt dessen den Bezirksämtern überließ, konnte man ohne beträchtlichen Aufwand kaum etwas ermitteln. Mit den heutigen Möglichkeiten ist das schon anders.

    Das heißt aber für uns, dass wir solche Daten aus einer Vielzahl regionaler und sogar lokaler Quellen zusammentragen müssten (Amts- und Wochenblätter).
    Ich werde versuchen, mein Scherflein dazu beizutragen, weil mir von der Vorgängereinrichtung der Postablagen, den Briefablagen, diese Problematik schon sattsam vertraut ist. Viel Hoffnung, dass mir das gelingt, habe ich allerdings nicht ...

    Viele Grüße aus Erding!