Beiträge von Erdinger

    Lieber Vorphila Bayern,

    erstaunlich, wie die Nachfrage nach einem andernorts liegen gebliebenen Nachthemd den Versand als Königliche Dienstsache rechtfertigen konnte!

    Danke fürs Zeigen dieses schönen markenlosen Stücks und
    viele Grüße aus Erding!

    Guten Abend!

    Belege wie den von Michael hier gezeigten hätte ich auch gerne. In meinem Heimatgebiet ist die Inflation wohl ausgefallen, jedenfalls gibt es kaum Belege dafür ...

    Immerhin konnte ich das folgende Stück einmal aus der Bucht ziehen, das drei Arten von Ziffernmarken auf Vorder- und Rückseite verteilt!

    Viele Grüße aus Erding!

    Verehrte Freunde,

    einen Chargé-Brief wie den von Grafenau habe ich von einer Briefsammlung auch noch nicht gesehen. Ein schönes Stück!

    Die Seltenheit solcher Belege ist eigentlich umso erstaunlicher, als sich gar nicht so wenige Briefsammlungen in Orten befanden, in denen mit einem Landgericht eine größere Behörde angesiedelt war, die aber das Unglück hatten, nicht unbedingt an einer Poststraße zu liegen. Au b. München spielt eine Sonderrolle, aber Beilngries, Dachau, Deggendorf, Erding, Friedberg, Kissingen, Königshofen, Kötzting, Lichtenfels, Lohr, Mühldorf und Neustadt an der Saale mussten sich auch als Verwaltungszentrum teilweise lange gedulden, bis sie in den Genuss einer Briefsammlung und dann einer Expedition kamen.
    In diese Reihe gehört auch Gräfenberg in Oberfranken, das von 1810 bis 1839 eine Briefsammlung hatte, die ab 1823 (der abgebildete Brief stammt aus diesem Jahr) einen Einzeiler in großer Antiqua führte.

    Verehrte Runde,

    wenn ich diesen Thread noch um einen Off-topic-Beitrag verlängern darf?
    Vor einigen Jahren gab es eine Initiative, ein eigenes Bundesland Franken zu schaffen. Die Initiatoren haben es aber falsch angestellt. Sie hätten die Unterschriften nicht zuhause sammeln sollen, sondern in Altbayern und der Oberpfalz sowie in Schwaben. Da wäre die Unterstützung überwältigend ausgefallen ... :D

    Viele Grüße vom Erdinger
    (der Schäufele und Frankenwein durchaus zu schätzen weiß!)

    Hallo, bayernjäger!

    Erst einmal herzlichen Dank fürs Zeigen der vielen schönen Stücke, hier und in anderen Themen.

    Besonderen Dank auch für die Informationen über die Typen des Münchner Einkreisers.
    Dass es hier mindestens drei verschiedene Typen gibt, war mir absolut nicht bewusst - wieder was gelernt.

    Noch ein paar typografische Hinweise zur Unterscheidung der Stempel:
    "Große" Type 1 (19.11.1865): breites, eckiges "Ü" und "C", kleine Buchstaben

    "Große" Type 2 (6.10.1866): schmales, rundes "Ü" und "C", große Buchstaben, Ortsname läuft fast über die gesamte obere Hälfte des Stempels
    "Kleine" Type 3 (16.7.1865): breites C, kleine Buchstaben, sehr große Buchstabenabstände, Ortsname läuft fast über die gesamte obere Hälfte des Stempels
    Die anderen Unterschiede sind ja bereits deutlich beschrieben ...

    Viele Grüße aus Erding!

    Hallo bayernjäger,

    Mettenbach bei Wörth/Isar halte ich auch für wahrscheinlich.
    Sowohl nach dem offiziellen Geographischen Post-Lexikon für das Königreich Bayern von 1848 als auch nach dem von Eugen Hartmann herausgegebenen Geographisch-statistischen Orts- und Post-Lexicon für Niederbayern von 1865 lag das Pfarrdorf im Postbestellbezirk von Au bei Landshut (Postau).

    Viele Grüße aus Erding!

    Liebe Freunde,

    angesichts der Luxusstücke, die zuletzt hier gezeigt wurden, traue ich mich mit meinem hässlichen Entlein hier fast nicht in diesen erlauchten Kreis.

    Wer auch immer am 25.6.1868 die Nr. 15 auf diesen Brief aufgeklebt hat, besaß
    a) eine zu feuchte Zunge,
    b) einen zu feuchten Schwamm
    (Zutreffendes nach Belieben ankreuzen)
    und auf jeden Fall einen feuchten, klebrigen Finger, der daktyloskopisch interessante Spuren hinterließ.

    Allerdings fand ich die Kombination Einkreiser und oMR 325 dann doch so interessant, dass ich etwas weniger als 5 Euro in die Hand nahm, um dieses Stück zu kaufen ...

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber bayern klassisch,

    das kann ich nur unterschreiben - auch wenn ich noch nicht so viele einschlägige Belege gesehen habe wie du.
    Der gezeigte Beleg ist der erste in meiner kleinen Sammlung, bei dem das Datum der Insinuation von der des Poststempels abweicht nach vorn abweicht.
    Ein Vermerk nach Abstempeldatum wäre nach allem, was ich bisher zum Ablauf einer solchen Maßnahme lesen konnte, höchstens auf einen Irrtum des Stempelnden oder Insinuierenden zurückzuführen.

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber bayern klassisch,


    auf die Schnelle finde ich in meinen mittlerweile zahlreichen Unterlagen zur Insinuation nur die beiden angehängten Seiten.
    Sie sagen nichts darüber aus, wann und wo der Vermerk auf dem Brief anzubringen war.
    Ich bin bisher davon ausgegangen, dass damit die vollzogene Insinuation (Übergabe an die Post) gemeint war, aber dein Hinweis hat natürlich einiges für sich, schon wenn man die vereinfachte Abwicklung in der Expedition bedenkt!

    Viele Grüße aus Erding!

    Hallo Ulf,

    danke für deine Antwort. Klingt plausibel, auch wenn die zitierte Vorschrift offenbar erst ab 1860 gültig war.
    Für die Fahrpostverhältnisse galten 1858ff. ja auch in Bayern die Vorschriften des DÖPV, deswegen traue ich mich mit dieser Frage hier aus der Deckung ...
    Und der "Hörter" (oder, um ihn bibliographisch korrekt zu zitieren: Christian Hörter, Fahrpost in Deutschland 1808-1923, unter besonderer Beachtung von Bayern und Preußen, Nürnberg 1992) ist für mich ein ebenso interessantes wie komplexes Buch, dessen (antiquarische) Anschaffung, sich lohnt - wenn man viel Zeit und Material hat, um sich damit zu beschäftigen ...


    Hier übrigens noch eine nützliche Quelle, allerdings erst für die Zeit ab 1868:
    http://books.google.de/books?id=e8ZAA…epage&q&f=false


    Viele Grüße aus Erding!

    Verehrte Freunde,

    ich möchte einen innerbayerischen Nachnahmebrief zum DÖPV-Tarif ab 1858 vorstellen, der die m. E. für Bayern ungewöhnliche Kombination aus Nachnahme und Insinuation durch die Post darstellt.
    Er wurde am 16.5.1859 vom Boten des Bezirksgerichts Aichach der dortigen Postexpedition insinuiert, allerdings nach Abgang. Das schließe ich daraus, dass der Ortsaufgabestempel (etwas schlecht lesbar) erst am 17.5. abgeschlagen wurde.
    Der Nachnahmebetrag lautete auf 1 fl 5 x, die als Taxe für eine Amtshandlung bei Gericht angefallen waren.
    Wann der Brief in München - am 18.5. nämlich - angekommen ist, erfahren wir nur aus dem Präsentationsvermerk im Briefinhalt, ein Ankunftsstempel wurde in München nicht abgeschlagen.
    In München quittierte der Postbote Leimböck auf dem Brief, dass er 1 fl 18 x erhalten habe.
    Und an dieser Stelle benötige ich Hilfe.
    Wenn ich meinen Hörter richtig verstanden habe, dann fielen für die 2. Entfernungsprogression (Aichach lag nach einem zeitgenössischen Fahrpost-Meilenzeiger 5 Meilen von München entfernt) 7 x Minimaltaxe und 3 x Procuragebühr, ebenfalls Minimum, an.
    Es fehlen zum von der Post erhobenen Betrag also 3 x.
    Eine Insinuationsgebühr möchte ich nach meiner Kenntnis des in der Prozessordnung und zahlreichen Verordnungen (nicht postalisch!) geregelten Insinuationsverfahrens ausschließen. Außerdem läge diese dem Gerichtsboten zustehende Insinuationsgebühr üblicherweise bei 4 x und müsste im Nachnahmebetrag schon enthalten sein.
    Was also dann? Zustellgebühr? Franko für einen Postvorschussrückschein?
    Auf welcher Leitung stehe ich?

    Viele Grüße aus Erding!

    Verehrte Freunde,

    dieser Brief passt m. E. weder in die Auslandsbriefe- noch in die Transitrubrik, deshalb eröffne ich hier einmal ein Thema.

    Er wurde am 3. März 1806 in Basel geschrieben, dann wohl von einem Reisenden oder unter Verpackung nach München befördert und erst dort zur Post gegeben, die ihn ins oberösterreichische Spital am Pyhrn beförderte, wo er am 20. März eintraf.

    Als Forwarder fungierte in diesem Fall die Firma Seb. Pichlers Erben in München, die auf der rechten Seitenklappe genannt ist.

    Kann jemand den Rötelkrüppel auf der Vorderseite deuten? Und, wichtiger, liege ich mit meiner Vermutung richtig?

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber Nils,

    du bist wirklich ein Glückspilz, ein toller Brief - so etwas hätte ich für mein Gäu auch gern.

    Nicht nur in Innsbruck waren die geografischen Kenntnisse unsicher, wie diese beiden Fundstücke von der gerade zuende gegangenen Messe in München belegen könnten.
    Die beiden Briefe von Passau nach Michldorf in Oberösterreich taxierte man für die erste Gewichtsstufe bzw. Entfernungszone und expedierte sie dann im Paketschluss über Schärding nach Österreich.
    Wohl erst im Nachbarland korrigierte man beim ersten Brief (aus dem ersten Monat der Vertragszeit, Oktober 1842) dann die Taxierung von 6 auf 12 Kreuzer CM, in Bruchform allerdings.
    Beim zweiten Brief vom November 1844 machte man es so simpel, wie es der Geist des Vertrags wohl vorsah: 6 Kreuzer CM mit Rötel streichen, auf 12 Kreuzer korrigieren.
    Beiden Briefen ist gemeinsam, dass der BOC-Stempel nicht abgeschlagen wurde.

    Liege ich angesichts meiner mehr als bescheidenen PO-Kenntnissen so richtig?

    Viele Grüße aus Erding!

    Liebe Sammlerfreunde,

    als ich am Samstag den dicken Briefumschlag vom Postboten überreicht bekam, war schon zu ahnen, dass da etwas besonderes drinsteckt: ein richtig schönes Jubiläumsheft nämlich. Die Lieblingsbelege wurden zuerst genossen, ab heute abend kommen die längeren Beiträge an die Reihe.
    Mit dem Layout hatte ich übrigens nichts zu tun, wie mikrokern schreibt, nur bei der kleinen runden Beilage habe ich mitgemischt (und das wäre ohne zwei Sammlerfreunde, die die Vorlagen großzügig zur Verfügung stellten, nicht möglich gewesen). Das Layout des Rundbriefs selbst wird in der Pfalz gemacht und ist dort bestens aufgehoben.

    Viele Grüße aus Erding!