Verehrte Freunde,
einen Chargé-Brief wie den von Grafenau habe ich von einer Briefsammlung auch noch nicht gesehen. Ein schönes Stück!
Die Seltenheit solcher Belege ist eigentlich umso erstaunlicher, als sich gar nicht so wenige Briefsammlungen in Orten befanden, in denen mit einem Landgericht eine größere Behörde angesiedelt war, die aber das Unglück hatten, nicht unbedingt an einer Poststraße zu liegen. Au b. München spielt eine Sonderrolle, aber Beilngries, Dachau, Deggendorf, Erding, Friedberg, Kissingen, Königshofen, Kötzting, Lichtenfels, Lohr, Mühldorf und Neustadt an der Saale mussten sich auch als Verwaltungszentrum teilweise lange gedulden, bis sie in den Genuss einer Briefsammlung und dann einer Expedition kamen.
In diese Reihe gehört auch Gräfenberg in Oberfranken, das von 1810 bis 1839 eine Briefsammlung hatte, die ab 1823 (der abgebildete Brief stammt aus diesem Jahr) einen Einzeiler in großer Antiqua führte.