Beiträge von FCargnel

    Auf Feld A 45 zeigt sich die linke untere Ecke noch nicht deutlich abgeschrägt.

    Beste Grüße

    Markus

    Der Elster-Bogen zeigt hier einen deutlich farbübersättigten Druck - was man ja auch am unteren Rand der Marke auf Feld A45 (in Deinem Bild die linke Marke) unschwer erkennen kann, hier sind viele Farbkleckse zu sehen. Wegen dieses farbübersättigten Drucks erscheint wohl auch die linke untere Ecke nicht abgeschrägt, die Abschrägung ist ja auch wirklich nur sehr gering - nichtsdestotrotz handelt es sich selbstverständlich um ein und dasselbe Stöckel und ein identisches Markenbild. Die gestempelte Marke rechts muss ja auch gar nicht von Feldposition A45 stammen, das entsprechende Stöckel kann in einer früheren Auflage durchaus (oder eher sogar sehr wahrscheinlich) an einer anderen Position gewesen sein. Wesentlich ist, dass beide Marken von ein und dem selben Stöckel stammen.

    Dass die Marke im Elster-Bogen auf Feld A45 "noch nicht deutlich abgeschrägt" ist, ist einfach falsch und irreführend...

    Sie hat sich sicher nicht mehr verändert... Sie sah immer so aus, wie in Deinem Vergleichsbild die Marke rechts - durch den farbübersättigten Druck im Elsterbogen sieht man aber die geringe Abschrägung in der Ecke unten links nicht mehr so gut...

    Hallo,

    es ist ein guter Hinweis, dass runde/abgeschrägte Ecken aus verschiedenen Ursachen zustande gekommen sein können. Wir diskutieren hier viel und denken immer, die EINE richtige Ursache finden zu müssen. Tatsächlich ist es naheliegend, dass es mehrere gegeben haben kann.

    Alle Ursachen sind für uns zwar einerseits sehr interessant, aber andererseits hinsichtlich einer besonderen Bewertung oder gar Katalogisierung ohne Bedeutung, sofern hier nicht der Nachweis erbracht werden kann, dass es sich um Austausch-Stöckel früherer Stöckelserien (Platten) handelt. Ansonsten sind eine oder zwei oder drei oder 4 runde oder abgeschrägte Ecken ohne Belang.

    Für die neue Nr. 9II ist der Nachweis erbracht, deshalb werde ich sie auch in dem neuen Handbuch gesondert ausweisen und bewerten (sie ist selten).

    Für die Nr. 8II ist der Nachweis nicht eineindeutig zu erbringen, dass es sich wirklich um ein Austauschstöckel der Nr. 3I handelt. Ich habe in meinem Artikel und so wird es auch in dem neuen Handbuch stehen, versucht Für und Wider zu sammeln, wobei es durchaus gute Argumente und Indizien gibt, dass es ein Austauschstöckel von der Nr. 3I sein könnte.

    Darum wird das neue Handbuch die Nr. 8II auch weiterhin führen und bewerten. Ob dabei eine 4-stellige EUR-Summe gerechtfertigt ist, muss jeder für sich selber entscheiden. So wird aber derzeit noch für eine gute Nr. 8II bezahlt.

    Alle anderen Marken mit runden/angeschrägten Ecken sind entweder Austausch-Stöckel von der gleichen Stöckelserie (also Reservestöckel), die beim Austausch an den Ecken bearbeitet werden mussten (ich denke immer noch, dass man dies tat, um das unter Zeitdruck passend zu machen) oder haben auf die von euch beschriebenen Arten und Weisen abgestumpfte/abgeschrägte Ecken bekommen, selbst Udos Hinweis auf drucktechnische Gründe in der Mitte des Markenbogens ist verfolgenswert...

    Viele Grüße

    Francesco

    Hallo, das ist eine interessante Theorie, die in sich erst einmal schlüssig ist.

    Bezüglich der abgeschrägten/abgerundeten Ecken möchte ich als Gegenargument anführen, dass eine solche Theorie aber auch alle andere Effekte und Beobachtungen erklären können muss:

    1. Warum hat der Elster-Bogen der Nr. 9 (vermutlich Platte 8 ) fast keine runden oder abgeschrägten Ecken?

    2. Warum hat das bekannte 20er-Blockstück (siehe meinen Artikel, wahrscheinlich Platte 7, da nicht Platte 5, 6 und 8 zuzuordnen) recht viele Marken mit 2 bis zu 4 runden/abgeschrägten Ecken?

    3. Warum treten die abgeschrägten/runden Ecken vermehrt erst ab 1865 auf?

    4. Warum hat die Nr. 9II (die mit dem PF "Punkt über der DREI", die ja von einem Stöckel der Nr. 2, Platte 3 stammt, das spitze Ecken hat) vier abgeschrägte Ecken?

    Diese Beobachtungen müsste Deine Theorie hinsichtlich der Entstehung der runden/abgeschrägten Ecken auch erklären können...

    Viele Grüße

    Francesco


    Lieber Udo, das ist eine interessante Beobachtung, die ich nachdem ich mir die entsprechenden Marken angeschaut habe, absolut bestätigen kann, und die es wert ist, weiterverfolgt zu werden!

    Zudem mache ich mir schon seit geraumer Zeit Gedanken, ob es eine Bewandnis damit hat, dass die Nr. 8II (und entsprechende Kandidaten) auf sehr "exponierten" Positionen aufzutauchen scheinen, selbst, wenn sie von Auflage zu Auflage "wandern"...

    A1 oder B1, B25, A45

    Alles interessante Positionen, dreimal in der Bogenecke... Einmal in der Mitte am Rand...

    Viele Grüße

    Francesco

    Jetzt tut es mir ein bisschen leid, dass ich meinen Artikel wohl falsch herum geschrieben habe. Ich hätte mit der Nr. 9 II beginnen sollen und dann zur 8 II schreiben.

    Der Nachweis einer Nr. 9 II und eines Austauschstöckels von Nr. 2, Platte 3 ist durch den PF „Punkt über der DREI“ praktisch erbracht. Es sei denn man nimmt an, dass zufällig genau das gleiche Loch an der gleichen Stelle nachdem zwischenzeitlich 3 weitere Stöckelserien geprägt und 6-7 Jahre vergangen sind, in ein Stöckel der Nr. 9 ( bzw. Platte 7) geprägt wurde. Und zufällig hat genau dieses Stöckel dann noch vier abgeschrägte Ecken…

    Was ist wahrscheinlicher?

    Wenn man nun den Nachweis der Nr. 9 II akzeptiert, so ist damit dokumentiert, dass es diese Praxis, auf ältere Stöckel zurückzugreifen ab 1865 gegeben hat! Punkt.

    Über die möglichen Gründe habe ich ausführlich geschrieben.

    Somit besteht also durchaus eine nicht unerhebliche Wahrscheinlichkeit, dass man dies bei der ebenfalls sehr auflagenstarken Nr. 8 ebenfalls so machte. Beweisen kann man es nicht, weil hier leider ein PF fehlt.

    Ob nun A45 dazu gehört oder nicht, darüber kann man trefflich streiten. Ich habe in dem Artikel nur festgestellt, dass die Prüfer hier mal so mal so attestieren. Und ich habe dazu, das nehme ich mir heraus, eine Meinung geäußert und den Prüfern eine Empfehlung ausgesprochen, damit es ein und für alle Mal eindeutig wird…

    Grüsse

    Francesco

    Es kann immer zu minimalen Unterschieden in der Prägung gelangen, auch wenn der Prägestempel der gleiche ist. Des Weiteren nutzen sich auch die Klischees unterschiedlich ab oder werden, wie wir hier gelesen haben, auch Vorderseitig und nicht nur an den Seiten mit der Feile bearbeitet.

    Genau, beim Prägeprozess dürfen also minimale Unterschiede auftreten, beim Drucken der Marken, wo es viel mehr Variablen gibt (Papier, Farbe, Zeiträume zwischen den Drucken, Abnutzung der Klischees, …) nicht …?

    🤣🤣🤣

    Liebe Freunde, man sieht immer was man sehen will… 😃

    Ich möchte folgendes zu bedenken geben:

    - die Scans haben eine unterschiedliche Auflösung, der rechte ist viel deutlicher als der linke.

    - wir haben schon beim Feld 45 diskutiert, dass unterschiedliche Papierbeschaffenheit, unterschiedlicher Anpressdruck, leicht anderer Anpresswinkel, andere Farbkonsistenz und noch vieles mehr einen Einfluss auf das Markenbild haben. So können Unterschiede entstehen, insbesondere wenn viele Jahre dazwischen liegen (und andere Farbe, evtl. anderes Papier, etc…)

    - bitte nicht vergessen, dass hier nicht zwei Stöckel nebeneinander liegen sondern zwei Scans von vor 170-160 Jahren gedruckten Marken.

    - mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit stammen die Nr. 3I und die 3II vom gleichen Ur-Stempel. 1862 hat man dann von diesem Ur-Stempel einen neuen Präge-Stempel hergestellt. Mit diesem wurden dann die Stöckel der Nr. 3II geprägt, davon wurden dann die Nr. 8 gedruckt. Die von euch reklamierten Unterschiede müssten dann ja während des Prägeprozesses entstanden sein, denn das Ur-Klischee, also der Ur-Stempel war der gleiche und damit auch eure reklamierten kleinen 1en.

    - die Ausprägungen und der Verlauf der Randlinien, aber insbesondere der runden/abgeschrägten Ecken, die wie wir ja wissen, bei beiden VON HAND vorgenommen wurden, sind so ähnlich, dass ich das nach wie vor für sehr bemerkenswert halte. Die Ecken wurden ja von Menschenhand bearbeitet. Nicht in einem maschinellen Prozess…

    Hallo Francesco,

    dieses evolutionäre Markenbild gibt es bei mir nicht. Oder kann ich mich hier an irgendeine Aussage nicht erinnern?

    Wenn der Setzer am wahrscheinlichsten beim Zurichten der Presse aber vielleicht auch während des Auflagendrucks ein Stöckel in der Höhe korrigieren musste, war es je nach Notwendigkeit seine Entscheidung, ob er nur eine Ecke, zwei, drei oder alle vier behandelte. Wir finden bei der 3 Kreuzer rot alle Varianten von 1 bis 4 abgeschrägten Ecken.

    Beste Grüße

    Will

    Hallo Will, dann habe ich es vermutlich nicht richtig verstanden - kommst du zum ArGe-Jahrestreffen?

    Wollen wir uns mal zusammen setzen und es gemeinsam aufmalen und besprechen?

    ich verstehe nicht, warum man, um die Höhe zu korrigieren, dann 4 Ecken so behandeln musste...

    VIelen Dank, für die zitierte Auskunft.

    Hast Du schon einmal versucht, hier neuerdings als 8 II gezeigte und attestierte Marken, z.B. die von Frau Brettl geprüfte, mit dem Stempel R2 "MÜNCHEN 5 JUL 1865", mit seiner Registratur abzugleichen bzw. konntest Du solche in der Registratur entdecken?

    Wenn im Jahre 1969 insgesamt 39 Marken und im Jahre 2008 insgesamt 142 Marken registriert waren (die Forschungsarbeit von Helmut Mayr soll mit Hilfe der BPP-Prüfer entstanden sein, wie ich in einer Ankündigung aus dem Jahre 2008 gelesen habe), dann werden natürlich bis heute noch weitere Marken hinzugekommen sein, die später von Sammlern oder Händlern entdeckt und geprüft wurden.

    Das Kriterium ist, alle Ecken müssen abgerundet bzw. abgeschrägt sein, um als 8 II geprüft zu werden und dieses wird in den Augen, der seit nun schon recht langer Zeit amtierenden BPP-Prüfer, nur recht selten erfüllt.

    Wenn in fünf Auflagen insgesamt 17.600.000 Marken (die Summe teilt sich irgendwie nicht glatt durch 90) der MiNr. 8 gedruckt wurden, dann sind das ca. 195.556 Bogen, die gedruckt wurden. Nunja, selbst wenn wir unterstellen, dass in 80.000 Bogen mindestens auf einer Position im Bogen ein Austauschstöckel untergebracht war, welches das Kriterium erfüllt, dann gibt es noch viele Marken zu 8 II zu entdecken, selbst wenn wir die theoretische Anzahl der betreffenden Bogen um die Hälfte halbieren. :)

    naja, nicht vergessen, die kommen erst ab Mitte 1865 vor, also frühestens mitten in der 3. Auflage oder so - und die 5. Auflage war recht klein... ganz so viele sind es also nicht.

    Aber schon etliche Tausende, das bestimmt...

    Hallo Will,

    ja, habe es nochmal nachgelesen, Deine Erklärung ist aber - so finde ich - nicht überzeugend, denn dann hätte es, so habe ich ja auch geantwortet, Markendrucke von dem gleichen Stöckel mit einer, dann beim nächsten Mal mit zwei und nach dem dritten Mal mit drei und dem vierten Mal mit vier abgeschrägten Ecken geben müssen. Quasi eine Evolution der abgeschrägten Ecken bis hin zu den vier abgeschrägten Ecken. Die gibt es aber nicht. Das Markenbild mit dem PF "Punkt über der DREI" kommt z. B. nur mit vier abgeschrägten Ecken vor. Es wurden also alle vier Ecken auf einmal abgeschrägt. Wäre Deine Annahme richtig, dann hätten wir heute dieses Markenbild auch mit 1, 2, und 3 abgeschrägten Ecken...

    Viele Grüße

    Francesco