Beiträge von vozimmer

    Hallo miteinander,

    ich beschreibe gerade einen weiteren Brie für diese Thema hier und habe ein Problem mit dem Postvertrag zwischen Frankreich und Thurn & Taxis von 18o1. in der Übersetzung, die mir vorliegt heißt es in Artikel 2

    Was ist die entfernteste Grenze, wo Frankreich und Deutschland aneinanderstoßen?

    Kennt jemand eine Quelle für den französischen Originaltext des Vertrages? Möglicherweise liegt es ja an der Übersetzung.

    06.06.1880 L2 aus Alzey

    Da hast du dich doch wohl vertippt?

    Gruß

    Dieter

    PS: Auf Ebay habe ich heute Nachmittag keinen der diskutierten Stempel gefunden.

    Hallo Dieter,

    ich habe korrigiert :)

    Und dass Du auf Ebay keinen der Stempel gefunden hast glaube ich gerne. Das Postaufkommen in Alzey war wohl recht klein. Alzey wurde noch in der französischen Zeit zu einer Post-Distribution herabgesaust und die Stempel nicht mehr verwendet.

    Zur Verwendung der beiden Stempel L1 ´ALZEY´ und L2 ´100 / ALZEY´ liegen mir folgende Informationen vor:

    07.11.1798 L1 aus Winnweiler

    27.12.1799 L2 aus Winnweiler

    06.06.1800 L2 aus Alzey

    ??.??.1801 L1 aus Winnweiler

    09.04.1801 L2 aus Winnweiler

    Der Ausreißer kommt aus der Sammlung Wilfried Berger, die in der 93. Feuser-Auktion versteigert wurde.

    Hallo Volker,

    für mich sieht es so aus, dass der Absender den Brief unfrankiert aufgab und die Post vorne 1- als Porto notierte. Dann lief der Brief nach Mainz/Mayence. Dort wurde er ausgeliefert. Dann wurde das Porto vorne abgestrichen und der Brief um Mannheim und franco ergänzt. Daher erfolgte nun hinten die Notation 1- von Mainz/Mayence bis Mannheim.

    Das Wort franco und Mannheim weisen den gleichen Duktus auf. Über dem "c" von "franco" ist ein Accent angebracht, der bei anderen "c" in der Adresse nicht vorkommt.

    Wäre der Brief in Alzei - trotz Frankovermerks - versehentlich als Portobrief taxiert worden, hätte man diese, vorne falsch angebrachte Taxe mit Rötel wieder gestrichen.

    Just my 2 cents on this lovely letter!

    :thumbup: :thumbup: :thumbup: ;)

    Hallo miteinander,

    der nächste Brief passt nicht hundertprozentig und Thema, ich sammle Mont-Tonnerre auch aus der Zeit vor den Franzosen. Da ich kein Thema gefunden habe, in dem diese Briefe besser passen würde ich sie auch hier zeigen.

    Anbei ein Brief aus Alzey nach Mannheim

    16.11.1773, Frankobrief von Alzey nach Mannheim

    Der Brief zeigt einen Abschlag des nicht eingefärbten ersten Stempel von Alzey ´DE ALZEY´

    bezahlt wurde der Brief mit 1 1/2 Batzen, also 6 Kreuzern.

    Mir ist nicht klar, ob der Brief erst nach Mainz ging und von dort nach Mannheim weiter ging, oder ob die Adresse schon vor dem Versenden geändert wurde. Eventuell gibt die Rückseite darüber Auskunft.

    Rückseite mit weiterer Taxnotiz

    Auch dort sind 1 1/2 Batzen notiert. Ist es möglich, dass der Brief bezahlt nach Mainz gesendet (Taxe Vorderseite), in Mainz die Korrektur der Adresse erfolgte, Rückseitig ein Porto von 1 1/2 Batzen notiert wurde und der Brief nach Mannheim gesendet wurde?

    Hallo miteinander,

    der folgende Brief nach Lauenburg gehört optisch nicht zu den schönsten aber er ist der früheste in meiner Sammlung von der Beiderstädtischen Post in das Herzogtum Lauenburg.

    14.o2.185o, Brief von Bergedorf nach Lauenburg

    Ein Problem von Briefen aus der frühen Zeit des Beiderstädtischen Post ist meist, die Taxierung mit Informationen aus Verfügungen/Verträgen zu hinterlegen. Die Beiderstädtische Post wurde am o1.o4.1847 eröffnet, die erste bekannte Bekanntmachung zu den Taxen stammt jedoch erst vom 15.o8.1848., aber auch dort findet sich nur der Hinweis "2) Nach den übrigen Orten und Ländern bleibt es bei den bekannten Portosätzen." (Im Abschnitt davor geht es um die Taxen nach Hamburg.)

    Die Verordnung mit den Taxen nach Lauenburg, die ab dem o1.1o.1851 galten hat nordlicht schon vorgestellt. Nachdem ein Vorschlag des Lübecker Senats zur Festlegung neuer Taxen 1847 für den Postverkehr mit Dänemark von der Königlich Dänischen General-Post-Direktion in Kopenhagen abgelehnt wurde blieben die alten Taxen, die für das Preussische Postamt galten, in Kraft. Kann hier im Forum jemand bei den Taxen von Preussen nach Lauenburg weiterhelfen?

    Oben Links steht noch ein Vermerk, den ich als 1 1/2 Loth lese, der Brief war also einer der zweiten Gewichtsstufe. Bei der Rötelnotiz 1/2 wird es sich um die Zustellgebühr handeln.

    Hallo miteinander,

    Der Brief von Alzey nach Mainz datiert durch den Inhalt auf den o7.11.1798

    Für das Porto wurden 4 Sous notiert.

    Über dem Einzeiler ´ALZEY´ wurde der Stempel ´P.P.´ gesetzt und dann wieder gestrichen, der Brief wurde mit 4 Sous taxiert, die vom Empfänger zu zahlen waren.

    Soweit, so klar. Und nun beginnen die Fragen:

    1. In der Losbeschreibung stand, dass der Brief aus Winnweiler stammt, in Detlev Albrechts Buch findet sich auf Seite 38 der gleiche (nicht derselbe) Briefkopf, dort wird ebenfalls Winnweiler angegeben. Winnweiler war ein Kanton im Arrondisment Kaiserslautern. Ich verstehe nicht, warum ein Brief aus Winnweiler im 30 Kilometer entfernten Alzey aufgegeben wurde und das kein Einzelfall ist.

    2. Stempel zur Portofreiheit wurden von Behörden schräg links angebracht. Hier sehen wir keinen Stempel, sondern eine Handschriftliche Absenderangabe. Hat diese Art, den Absender schräg links zu notieren, einen bestimmten Grund?

    Hallo nordlicht,

    einen sehr schönen Beleg zeigst Du da. In der Tat ist es einfacher einen mit Freimarken frankierten späteren Postvorschuß zu finden, beliebt sind die, weil sie den bergedorfer Strichstempel tragen und meist sauber gestempelt sind.

    Gut zu sehen ist in der Taxierung die Procuragebühr und das Porto. Bei den frankierten Stücken verschwinden die natürlich von der Vorderseite in den Inhalt, die Bezahlung erfolgte über die Erhöhung der entnommenen Summe. Darum zeige ich den Inhalt meines oben schon vorgestellten Stückes.

    Hallo miteinander,

    Der Brief von Alzey nach Mainz datiert durch einen Präsentationsvermerk auf den o6.o6.18oo

    Für das Porto wurden 4 Decimes notiert, dachte ich und lag damit falsch. Stutzig wurde ich wegen der 4, das hätte bedeutet, dass der Brief für die Entfernung von unter 100 Kilometern Entfernung über 15 bis 99 Gramm hätte wiegen müssen. Aber Achtung! Das erste dezimale Porto, dessen Entfernung in Kilometern und Decimes angegeben wurde galt ab dem 23.o3.18oo nur für Briefe aus Paris und seinen Vororten, bzw. für bezahlte Briefe nach Paris oder in die Vororte von Paris. Erst ab dem 23.o9.18oo galt dieser Tarif für ganz Frankreich.

    Für den Brief waren die Tarife ab dem 25.12.1796 gültig.

    4 Sous entsprechen im dezimalen System dann auch 2 Decimes.

    Hallo Enrico,

    schau mal im Innenteil, wann der Brief geschrieben wurde. Wenn er auf den 4.11. datiert, dann war der Stempel noch auf den Vortag eingestellt. Das Datum wurde durchgestrichen und der Brief mit einem Gerät gestempelt, dessen Datum korrekt eingestellt war.

    Hallo miteinander,

    es folgt ein Postvorschuss von Bergedorf nach Steinhorst im Herzogtum Lauenburg.

    18.o6.1864, Postvorschuss von Bergedorf nach Steinhorst

    Bild_2

    Das Herzogtum Lauenburg wurde während des Deutsch-Dänischen Krieges 1863 von preussischen Truppen besetzt. Ins kann davon ausgegangen werden, dass die Post zwischen Bergedorf und Lauenburg trotz der Besetzung durch Preussen noch nach den Regeln des Bergedorf-Dänischen Postvertrag aus dem Jahr 1857 abgewickelt wurde. Das folgt aus einer Vereinbarung zwischen Lübeck und der Königlich Dänischen General-Post-Direktion aus dem März 1864, die dem Bergedorfer Postamt am o6.o4. als Abschrift zur Kenntnis gegeben wurde.

    Dort heißt es: "... Sendungen zwischen Bergedorf ... und Holstein - Lauenburg ... sind ganz in bisheriger Weise zu taxieren und zu behandeln, jedoch dürfen zum Frankieren der Briefe nur Holsteinische Postmarken ... verwandt werden."


    Das Franko wurde mit der 1 1/4 Schillingmarke bezahlt.

    Als Postvorschuss wurden in Bergedorf 4 Mark und 14 Schillinge Courant notiert. 1 Mark entsprechen 16 Schillinge Courant (ßCt.) und der in Bergedorf notierte Betrag entspricht somit 78 ßCt.. Es sind 5 ß CT. 6 Schillinge Lauenburger Landesmünze (LM) und die 78 ßCt. werden in 93 3/4 LM reduziert und mit blauem Stift mit vorangestelltem Vermerk ´Auslage´ oben notiert. 48 LM entsprechen einem Thaler und mit Rötel werden dann 1 Thaler und 45 3/4 LM notiert.

    Dann wurde erkannt, dass die Reduktion falsch war! die beiden Brüche 3/4 werden in 1/2 korrigiert. Die Korrektur ist auf den ersten Blick nicht gut erkennbar, schaut man sich die 3 und die 4 im Bruch etwas genauer an, sieht man wie über der 3 eine senkrechter Strich für die 1 notiert und aus der 4 eine zwei gemacht wurde.