Beiträge von Oldenburg-Sammler

    ...sehe ich jetzt erst, ein TRAUM ! :P:thumbup:

    Schönen Gruß

    Moin Tim,

    mir macht es auch Spass, hier die Postgeschichte der einzelnen Orte zusammenzustellen.

    Man entdeckt immer wieder Neues und Ungewöhnliches.


    Fernbrief ( = 3. Entfernungsstufe) mit einer Bogenecke einer Oldenburg Nr. 8, 3 Groschen gelb mit dem blauen Ra2 "VAREL 14/3" (1861) nach Berlin, Kgr. Preussen (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13. März 2021, Los- Nr. 848)

    Fernbrief mit einer Oldenburg Nr. 8, 3 Groschen gelb mit dem Ra2 "VAREL 26/5" nach Gotha (29. Schlegel-Auktion vom 1.-3. November 2021, Los-Nr. 251)

    Oldenburg Nr. 8, 3 Groschen im gelb mit dem PF "gebrochenes D von Drei" mit dem blauen Ra2 "VAREL 31/7" (aus meiner Slg.)

    Oldenburg Nr. 8, 3 Gr. gelb, seltene Mehrfachfrankatur von zwei Exemplaren auf Briefumschlag mit dem blauen Ra2 «VAREL 8/5» nach Livland/Russland, handschriftlich 'über Riga und Pernau' sowie rückseitig Transitstempel von Oldenburg und Bahnpoststempel «MINDEN/BERLIN». Das Porto teilte sich auf in 3 Groschen Vereinsporto und 3 Groschen Weiterfranko, welches als "3" auf dem Brief handschriftlich vermerkt wurde (aus der "Richard Strauss - Sammlung" - Sammlung Peter Zgonk - Auktion von Christoph Gärtner am 7.4.2018, Los-Nr. 223)

    Betrag wird fortgesetzt...

    Moin Ludger,

    danke für den Hinweis. "VAREL"- Abstempelungen auf der Oldenburg Nr. 6c indigo sind selten, bisher habe ich auch nur diese beide Stücke in Erinnerung.

    Die "Richard Strauss - Sammlung" - war die Sammlung Peter Zgonk - Auktion von Christoph Gärtner am 7.4.2018. Und Du hast natürlich Recht, der oben angebildete seltene Varel-Brief der Oldenburg 6c indigo wurde in dieser Auktion verkauft.


    Fortsetzung des Beitrages VAREL ...

    Brief Randstück Oldenburg Nr. 6a mit dem blauen Ra2 "VAREL 24/1" nach Oldenburg (Südphila P. Feuser 101. Auktion vom 16. März 2024, Los-Nr. 1065)

    Brief mit geteilter Frankaturabgeltung mit einer Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem blauen Ra2 "VAREL 12/12" nach Cuba. Der Brief ging "via Bremen" per Steamer "BREMEN" nach New York, traf dort am 21. Januar ein und wurde von dort per Schiff weiter nach Santiago de Cuba versandt. Das anteilige Porto bis Bremen betrug 1 Sgr. und ist mit der Marke frankiert worden. Das Weiterfranko nach Cuba betrug "6 + 3/4" Sgr., wurde bei Aufgabe des Briefes bar bezahlt und ist unten links handschriftlich vermerkt. (16. Kruschel-Auktion, Los-Nr. 1863)

    Der Brief ist an Ad. Reiners adressiert. (Ad. = Adolph) Der Absender des Briefes ist m.E. Assessor Reiners in Varel. Es geht hier in diesen Briefen sehr wahrscheinlich um die Importe von Tabakblättern aus Cuba, da zu dieser damaligen Zeit die Zunft der Zigarrendreher im Grossherzogtum Oldenburg stark zugenommen hat und die Tabakblätter sehr wahrscheinlich aus Cuba bezogen wurden.

    Brief der 2. Entfernungsstufe mit einem Unterrandstück der Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen rosa (wahrscheinlich 1. Aufl.) mit dem Ra2 "VAREL 27/2" nach Hamburg (330. Schwanke-Auktion vom 14. Mai 2011, Los- Nr. 402)

    Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen im kräftigen rosa der 1. Aufl. mit dem Plattenfehler II "Fleck am Zierstück" und mit dem Doppeldruck der "ZWEI" (=ebenfalls Teil dieses Plattenfehlers) (Südphila P. Feuser 101. Auktion vom 16. März 2024, Los-Nr. 1075)

    Fernbrief (= 3. Entfernungsstufe) mit einer Farbfrankatur der Oldenburg Nr. 6a, 1/ Groschen blau und einer Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen rosa (wahrscheinlich 1. Auflage, da das Rosa der 2. Aufl. blasser ist) mit dem blauen Ra2 "VAREL .../6" nach Saltzderhelden (59. Merkurphila-Auktion am 4.5.2024, Los-Nr. 1016)

    Brief der 4. Gewichtsstufe mit 2 x Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen rosa (2.Aufl.) mit dem blauen Ra2 "VAREL 21/6" nach Ovelgönne (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13. März 2021, Los- Nr. 846)

    Beitrag wird fortgesetzt...

    Oldenburg Nr. 5, 1/3 Groschen in olivgrün mit dem blauen Ra2 "VAREL 27/12" (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 829)

    Bei den Markenfarben der Oldenburg Nr. 6a gibt es viele Besonderheiten. Früher wurde zwischen der Oldenburg Nr. 6a in "hellblau" und der Nr. 6b in "blau" unterschieden. Diese Unterscheidung wurde aufgehoben und die Nr. 6b im Katalog gestrichen, weil viele Marken der Nr. 6 aufgehellt bzw. verblichen sind und eine Unterscheidung für den Prüfer mitunter schwierig bzw. kaum möglich ist.

    Die verschiedenen Farben gibt es natürlich immer noch. Die Katalogisierung ändert bzw. entscheidet das nicht.

    Die Steindruckerei Gerhard Stalling hat auch nicht nur diese beiden (dargestellten) Papiersorten an blauem Papier zum Druck der Oldenburg Nr. 6 verwendet, sondern noch diverse weitere. Papier war im Jahr 1859 recht teuer. Und man hat letztlich wahrscheinlich alles genommen, was sich noch im Lager befand bzw. was an Resten noch vorhanden war.

    Die Oldenburg Nr. 6a blau unterscheidet sich von der Oldenburg Nr. 6c indigo vor allem darin, dass die Farbe der Nr. 6a stumpf, mitunter sogar graugrünlich und spröde wirkt, während die Oldenburg Nr. 6c - indigo - eine gewisse Leuchtkraft hat.

    Ich habe diese untypische Oldenburg Nr. 6a mit dem dem Stempel "VAREL 24/9" gefunden, deren Papier ebenfalls - ähnlich der Nr. 6c - eine gewisse Leuchtkraft hat (und nicht stumpf wirkt). Die vormaligen Prüfer Bolaffi und Diena haben diese ungewöhnliche Marke wohl signiert, weil sie wahrscheinlich davon ausgingen, dass es sich um eine seltene "INDIGO" handelt. (aus meiner Slg.)

    Mit dem blauen Ra2 "VAREL 11/9" gibt es diesen Brief einer Oldenburg Nr. 6a mit der gleichen ungewöhnlich leuchtenden Farbe nach Ovelgönne (aus meiner Slg.) Ich habe diesen (leuchtenden) Farbton bisher nur auf diesen beiden Marken mit Varel-Abstempelungen gesehen. Der Farbton unterscheidet sich von der Oldenburg Nr. 6c indigo.

    Im Oktober ist wohl auch ein Bogen der "Indigo", Oldenburg Nr. 6c an den Postschalter nach Varel geliefert worden, hier eine Oldenburg Nr. 6c, 1 Groschen auf einem Brief mit dem blauen Ra2 "VAREL 6/10" nach Edewecht (Auktion wurde von mir leider nicht notiert) Florian Berger hat auf S. 28 seines Handbuches die Verwendungszeiten für Varel leider nicht registriert.

    Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen im (hellerem) blau im waagerechten Dreierstreifen mit weitem Markenabstand und dem Ra2 "VAREL" (1. Boker-Auktion vom 16.03.1985, Heinrich Köhler, Los-Nr. 184)

    Man unterscheidet bei der Oldenburg Nr. 6 nicht nur Farben, viele Plattenfehler sondern auch Markenabstände. Sehr weite Markenabstände gehören zu den Seltenheiten.

    Bfst. Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem Plattenfehler III "rechte Randlinie unten durch Fremdkörper unterbrochen" mit dem blauen Ra2 "VAREL" (aus meiner Slg.)

    Beitrag wird fortgesetzt...

    Brief mit einer Einzelmarke und einem Paar einer Oldenburg Nr. 1, 1/3 Sgr. in olivgrün mit dem blauen Ra2 "VAREL 28/6" nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 314) (Aus Varel gibt es eine Anzahl dieser Dreier-Frankaturen der Oldenburg Nr. 1. Demgegenüber sind Streifband-Einzelfrankaturen selten, da die Marke zumeist bei Öffnen des Streifbandes zerrissen wurde.)


    Oldenburg Nr. 3 III "Hermelin schattiert", 1/15 Thaler in der Farbe blass-fleischrot mit dem Ra2 "VAREL 9/9" (Papierlieferung C, vgl. Krötsch-Ohrt, S. 27) (aus meiner Slg.)

    Die im Jahr 1859 erschienene Marke OIdenburg Nr. 3 III gibt es in zwei Farben: Blass-fleischrot (C) und sehr lebhaft rosa (D). Die Marken unterscheiden sich auch durch die Papierdicke. Die Papierlieferung C hat dünnes (5 1/2 bis 6 - 100stel mm) und die Papierlieferung D dickes Papier (8 1/2 bis 9 -100stel mm) (vgl. Krötsch-Ohrt, S.27) .

    Brief der 2. Entfernungsstufe mit einer Oldenburg Nr. 3 III "Hermelin schattiert", 1/15 Thaler in m.E. blass-fleischrot mit dem Ra2 "VAREL 19/9" nach Schlüsselburg bei Stolzenau, Kgr. Hannover (Auktion von Christoph Gärtner am 7.4.2018, Slg. Peter Zgonk, Los-Nr. 163)

    Bfst. Oldenburg Nr. 3 III "Hermelin schattiert", 1/15 Thaler in sehr lebhaft rosa (D) in Mischfrankatur mit einer Oldenburg Nr. 6a blau (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 355)

    Oldenburg Nr. 5, 1/3 Sgr. in olivgrün auf einem Formular der "Aktiengesellschaft für Eisen-Industrie und Maschinenbau zu Varel" mit dem blauen Ra2 "VAREL 14/5". Die Adressschleife fehlt. Die Anschrift wurde nachträglich hinzugefügt und ist nicht Original. (Rapp-Auktion vom 14.-18.11.2023, Los-Nr. 370) Ein altbekanntes Stück aus der Slg. Dr. Marx.

    Beitrag wird fortgesetzt...

    Brief Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) mit dem blauen Ra2 "VAREL 4/3" nach Brake (29. Schlegel-Auktion vom 1.-3. 11. 2021, Los-Nr. 206)

    Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem Plattenfehler "Fehlstelle unter NB von OLDENBURG", bei der die untere Randlinie retuschiert bzw. ausgebessert wurde, mit dem blauen Ra2 "VAREL 12/11" ( Nr. 2 I PF II) (aus meiner Slg.)

    Brief Oldenburg Nr. 1, 1/3 Groschen in olivgrün, zwei senkrechte Dreierstreifen als 2-Sgr. Porto für einen Brief der 2. Entfernungsstufe mit dem blauen Ra2 "VAREL 30/11 (1858) nach Wölpe bei Nienburg. Sehr seltene Großfrankatur der Oldenburg Nr. 1, die ich bisher nur auf einem einzigen weiteren Brief aus der BURRUS-Slg. gesehen habe (8. Boker-Auktion vom 12.10.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 317)

    Brief mit einer getrennten (bzw. geteilten) Frankaturabgeltung mit einer Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in blass-fleischrot und dem blauen Ra2 "VAREL 16/11" (1855) an den Königl. hannoverschen Consul in Mandal, Norwegen. Mit der Oldenburg Nr. 3 I (= 2 Sgr.) wurde nur das Porto bis Hamburg frankiert, der ausländische Anteil (6 + 3/4 Sgr.) wurde unten handschriftl. vermerkt und wurde bar bezahlt. Dies war der Anteil für diese Strecke im Winter. (Im Sommer betrug der Portoanteil nur 6 + 1/2 Sgr., vgl. Berger, S. 140) (Auktion Till Neumann vom 1.3.2003, Los-Nr. 313) Dies ist der einzige bekannte frankierte Oldenburg-Brief nach Norwegen.

    Beitrag wird fortgesetzt...

    Zierbrief der 2. Entfernungsstufe mit einer Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler in blass-rosa (Papierlieferung B) und dem schwarzen Ra2 "VAREL 5/3" (1853) nach Quackenbrück/ Kgr. Hannover (Auktion Till Neumann vom 1.3.2003, Los-Nr. 236)

    Im Jahr 1853 wurde in Varel von schwarzer auf blaue Stempelfarbe ungestellt. Paul Ohrt hat auf Briefen bis zum 18. Juni 1853 schwarze und ab dem 30. September 1853 schwarze StemPelfarbe registriert (Ohrt, S. 243).

    Ab dem Jahr 1854 wurden andere Typen von Marken gedruckt. Die Typen Oldenburg Nr. 2 II (Druckplatte 1) und 2 IV (Druckplatte 2), die Oldenburg Nr. 3 II wurden 1853 im Druck eingestellt. Etwas später wurde auch die zitronengelbe Oldenburg Nr. 4b nicht mehr gedruckt. Auf einer neuen Druckplatte 3 wurden ab 1854 die Typen Oldenburg Nr. 2 I und 2 III, 1/30 Thaler im "Schachbrettmuster" erstellt, parallel dazu gab es die Druckplatte 4, auf der ausschließlich die Type Oldenburg Nr. 2 III gedruckt wurde. Bei der Oldenburg Nr. 3 gab es bereits spätestens ab April 1853 zunächst die Type I (siehe oben) und auch die zitronengelbe Oldenburg Nr. 4b, 1/10 Thaler wurde etwas später in den Farben blassgelb und gelb gedruckt (Oldenburg Nr. 4a). Am 1. Februar 1855 erschien dann die "Drucksachenmarke" Oldenburg Nr. 1, 1/3 Sgr. in olivgrün, da es eine zunehmende Menge an Kreuzbandsendungen gab, die vor 1855 "in bar" bezahlt werden mußten. Dies war in der Frankierung sehr umständlich und arbeitsaufwändig, so dass es notwendig war, diese neue Marke einzuführen.

    Paar der Oldenburg Nr. 2III und 2I, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) aus der Druckplatte 3 ("Schachbrettmuster" der Nrn. 2 I und 2 III) mit dem blauen Ra2 "VAREL 6/6" (383. Heinrich Köhler-Auktion vom 18.-23.3.2023. Los-Nr. 3912) (= Farbe durch Scanner verändert)

    Brief Dreierstreifen Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) aus der Druckplatte 4 mit dem blauen Ra2 "VAREL 20/12" nach Hannover (Auktion Christoph Gärtner vom 7.4.2018 - Peter Zgonk - , Los-Nr. 131)

    Brief mit einer 4 Sgr.-Überfrankatur auf einem Postvereinsbrief (3. Entfernungsstufe), frankiert mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) und einer Oldenburg Nr. 4b, 1/10 Thaler in zitronengelb mit dem blauen Ra2 "VAREL 9/6" (wahrscheinlich 1854) an das "Herzoglich Nassauische Kreis-Amt zu Hachenburg" im Thurn und Taxis-Gebiet. Aufgrund des großen Formates ging der Ansender vielleicht davon aus, dass es sich um einen doppeltschweren Brief handeln könnte, oder auch, dass er ein ewaiges Bestellgeld vorfrankieren könnte. (Auktion Till Neumann vom 1.3.2003, Los-Nr. 294)

    Briefstück Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in blau ( Papierlieferung C), Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in (blass-)rosa (Papierlieferung B) und Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in blassgelb (Papierlieferung B) mit dem Ra2 VAREL 10/8", einziges bekanntes Briefstück mit dieser Satzfrankatur (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13. März 2021, Los- Nr. 803)

    Zierbrief, hier ein sogen. "Billettbrief" (aufgrund des kleinen Formates) mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in dunkelblau (m.E. Papierlieferung D, Farbe im Scanner aufgehellt) mit dem blauen Ra2 "VAREL 9/6" nach Oldenburg (2. Boker-Auktion vom 7. 12. 1985, Heinrich Köhler, Los-Nr. 136)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem blauen Ra2 "VAREL 8/3" (1858) nach Zwischenahn (aus meiner Slg.)

    2 x Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in gelb (6 Sgr. Briefgebühr) mit Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in blass-fleischrot, (2 Sgr. Einschreibgebühr) auf rekommandiertem Postvereinsbrief der zweiten Gewichtsstufe mit dem blauen Ra2 "VAREL 30/10) nach Gandersheim/ Hzgt. Braunschweig (3. Entfernungsstufe) (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 820)

    Brief-VS mit gleicher Frankatur = 2 x Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in gelb (6 Sgr. Briefgebühr) mit Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in blass-fleischrot, (2 Sgr. Einschreibgebühr) auf rekommandiertem Postvereinsbrief der zweiten Gewichtsstufe mit dem blauen Ra2 "VAREL 24/3) nach Berlin, Kgr. Preussen (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Beitrag wird fortgesetzt...

    Der Ra2 (aKJ) "VAREL" wurde wohl nur bis zum Ende des Jahres 1850 verwendet. Ohrt hat eine letztmalige Verwendung dieses Stempels auf einem Brief vom 07. Dezember 1850 registriert (Ohrt, S. 38).

    In der Folgezeit, wahrscheinlich bereits Anfang 1851 bezog die oldenburgische Postverwaltung einen zweizeiligen Rahmenstempel (Ra2) "VAREL" ohne Jahreszahl wohl vom Medailleur Rud. Kölbel in Oldenburg. Den genauen Zeitpunkt, wann dieser neue Stempel nach Varel geliefert und in Gebrauch genommen wurde, konnte auch Ohrt nicht herausfinden. Ohrt hat diesen Stempel (Ohrt: Type K) erstmals auf einem Brief vom 14. September 1851 gesehen (Ohrt, S. 38 und 201, Nr. 61k; FEUSER nicht gelistet)

    Unfrankierter Brief mit dem schwarzen Ra2 "VAREL 21/2" (1852) mit dem roten Taxvermerk "2 1/2" (Grote) nach Oldenburg. (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 60) Auch nach Einführung der Freimarken im Januar 1852 durften Inlandsbriefe weiterhin unfrankiert und ohne Zuschlag aufgegeben werden. Die Postkunden konnten zwischen einer Frankierung mit Freimarken oder barer Frankierung wählen. Dagegen war für die Postbeamten die Verwendung von Freimarken obligatorisch. Sie mußten immer mit Marken frankieren.

    In den Jahren 1852 und 1853 kamen am oldenburgischen Postschaltern die Marken Oldenburg Nr. 2 II und 2 IV, 1/30 Thaler in den Farben der Papierlieferungen A und B, die Marke Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler, ebenfalls in den Farben der Papierlieferungen A und B sowie die zitronengelbe Oldenburg Nr. 4b, 1/10 Thaler zum Verkauf. Und man kann in sehr seltenen Fällen auch eine Oldenburg Nr. 2 I finden, die wohl als einzelner "Fehldruck" auf dem Druckbogen der Oldenburg Nr. 2 IV mit vorkam.

    Mit der Abstempelung von "VAREL" finden sich alle diese verschiedenen Marken in den unterschiedlichen Farben auch heute noch.

    Brief der 4. Gewichtsstufe mit 2 x Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler in lebhaft rosa (Papierlieferung A) mit dem schwarzen Ra2 "VAREL 14/4" (1852) nach Ruhwarden (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 358)

    Brief Oldenburg Nr. 2 IV, 1/30 Thaler im dunkelblau der Papierlieferung B mit dem schwarzen Ra2 "VAREL 11/3" (1853) nach Jever (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 174)

    Brief der 2. Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler in dem blasseren rosa der Papierlieferung B mit dem schwarzen Ra2 "VAREL 6/4" (1853) nach Jever (29. Schlegel-Auktion vom 1.-3. 11. 2021, Los-Nr. 220)

    Obere Reihe: Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung B), Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler im blass rosa (Papierlieferung B), Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler im helleren blau (Papierlieferung A), Untere Reihe: Oldenburg Nr. 4b, 1/10 Thaler in zitronengelb, Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler im helleren blau der Papierlieferung A, Oldenburg Nr. 2 IV, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung B) jeweils mit dem schwarzen Ra2 "VAREL" (aus meiner Slg.)

    Vergrößerung der oben abgebildeten "frühen Oldenburg Nr. 2 I". Grundsätzlich erschien die Oldenburg Nr. 2 I erstmals im Jahr 1854 in 3. Druckbogen (Schachbrettmuster mit der Oldenburg Nr. 2 III). Diese Marke kommt daher nie mit schwarzem Stempel vor. Die seltenen frühen Exemplare dieser Marke resultieren aus einem "Fehldruck", der sehr wahrscheinlich einmal im 2. Druckbogen der Oldenburg Nr. 2 (= Type Nr. 2 IV) vorhanden war.

    Bfst Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler im blassen rosa (Papierlieferung B) mit dem schwarzen Ra2 "VAREL 2/8" (1853) (aus meiner Slg.)

    Anders als die Oldenburg Nr. 2 I (= Fehldruck/ frühe Ausgabe) ist die Marke Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler regulär spätestens schon ab dem April 1853 gedruckt worden. Ich habe die früheste mir bekannte Verwendung dieser Marke mit einem Ra2 von Oldenburg mit dem Datum 20. Apr. (1853) in meiner Sammlung. Gleichwohl sind die schwarzen Abstempelungen auf der Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler selten. Ohrt hat in seiner Untersuchung der Gebrauchszeit dieser Marke bei 348 Marken der Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler nur 3 Marken mit schwarzem Stempel gefunden (Krötsch-Ohrt, S. 25). Ich selbst habe schwarze Stempel mit dieser Marke bisher nur aus "VAREL" und "OLDENBURG" gesehen.

    Brief Oldenburg Nr. 2 IV linkes Randstück, 1/30 Thaler im helleren blau (Papierlieferung A) (durch Scanner aufgehellt) mit dem schwarzen Ra2 "VAREL" nach Esens (1. Boker-Auktion vom 16.03.1985, Heinrich Köhler, Los-Nr. 178)

    Beitrag wird fortgesetzt...

    Ab dem Jahr 1833 wurde in Varel ein neuer zweizeiliger Rahmenstempel mit Jahreszahl verwendet. Ohrt hat diesen Stempel, der anfangs eine noch gestrichelte Außenlinie hatte, erstmals auf einem Brief vom 28. September 1833 registriert (Ohrt: Type aKJ, S. 200, Nr. 61i.; FEUSER 3666-7). Feuser gibt demgegenüber an, dass dieser Stempel bereits ab dem Jahr 1830 verwendet wurde.

    Brief mit dem handschriftl. Ortsaufgabevermerk "Schweiburg" und dem roten Ra2 (aKJ) "VAREL 23. JAN:35." nach Oldenburg (147. Felzmann-Auktion vom 5.11.2013, Sammellos Nr. 11127) (Ohrt: Type aKJ, S. 200, Nr. 61i.; FEUSER 3666-7)

    Brief mit dem handschriftl. Ortsaufgabevermerk "Schweyburg" und dem roten Ra2 (aKJ) "VAREL 10. FEB:37." nach Oldenburg (147. Felzmann-Auktion vom 5.11.2013, Sammellos Nr. 11127)

    Brief mit dem roten Ra2 (aKJ) "VAREL 24. JUL:39." nach Oldenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 123) Die vormals vorhandene "Strichelung" der Außenlinie dieses Stempels ist kaum noch sichtbar.

    Dieser aKJ-Stempel, ein Stahlstempel, war in den 1840-Jahren schon sehr abgenutzt und wurde lt. Ohrt im Jahr 1845 nachgraviert und ausgebessert (Ohrt, S. 200, Fn. 80).

    Mindestens bis zum 2. Mai 1849 war die Stempelfarbe in Varel rot. Ab dem 24. August 1849 hat Ohrt auf Briefen eine grauschwarze Stempelfarbe festgestellt (Ohrt, S. 243).

    Brief mit dem grauschwarzen Ra2 (aKJ) "VAREL 4. DEC:49." nach Cloppenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 174)

    Brief mit dem schwarzen Ra2 (aKJ) "VAREL 18 SEP: 50" via Hamburg mit vorderseitigem Hamburger Fußpoststempel sowie Bergedorf mit Oktogon "B.L.P.A" sowie rückseitig L3 "BERGEDORF 21 9 Morgens", vorderseitig diverse Röteltaxen nach Geesthacht bei Bergedorf (383. Heinrich Köhler-Auktion vom 18.-23.3.2023. Los-Nr. 3800)

    Beitrag wird fortgesetzt...

    Im Jahr 1823 wurde in Varel ein Rahmenstempel mit einem wellenförmigen Rahmen in Gebrauch genommen. Ohrt hat diesen Stempel (Typ: aKW) erstmals auf einem Brief am 16. Mai 1823 gesehen (Ohrt, S. 199, Nr. 61d. ; FEUSER 3666-6) Feuser gibt demgegenüber als frühestes Verwendungsdatum das Jahr 1825 an. Verwendungen dieses Stempels aus den Jahren 1823 und 1824 habe ich bisher noch nicht gesehen.

    Dienstbrief mit dem zweizeiligen roten wellenförmigen Kastenstempel (Typ: aKW) "VAREL 26. DEC 29" nach Oldenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 123) (Ohrt, S. 199, Nr. 61d. ; FEUSER 3666-6)


    Brief mit dem zweizeiligen roten wellenförmigen Kastenstempel (Typ: aKW) "VAREL 17 JAN 29" und dem "FRANCO"-Stempel in Type I mit einer ovalförmigen Umrandung (Ohrt, S. 200, Nr. 61f.) nach Jever (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Dieser umrandete Franco-Stempel der Type I ist wohl recht selten verwendet worden. Ohrt hat diesen Stempel nur ein einziges Mal auf einem Brief vom 16. Mai 1823 registriert (Ohrt, S. 200, Nr. 61f.)


    Paketbegleitbrief mit dem lilaroten wellenförmigen Kastenstempel (Typ: aKW) "VAREL 16. APR 28" und dem "FRANCO"-Stempel der Type II ohne Umrandung (Ohrt, S. 200, Nr. 61g.) nach Lütelsburg bei Norden (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 111)

    Der erste FRANCO-Stempel von Varel ist etwas kürzer als der zweite und hat eine ovalförmige Umrandung (vgl. Ohrt, S. 200, Fn. 79).

    Brief mit dem roten wellenförmigen Kastenstempel (Typ: aKW) "VAREL 24 AUG" (ohne Jahreszahl) und dem "FRANCO"-Stempel in Type II nach Oldenburg (147. Felzmann-Auktion vom 5.11.2013, Sammellos Nr. 11127)

    In den Jahren 1831 und 1832 ist die Jahreszahl fast immer ausgeblieben, weil der stark vortretende Monatsname zu weit vorstand (vgl. hierzu Ohrt, S. 199, Fn. 78). Dies war jedenfalls die Erklärung, die der Graveur H.G. Schilling für solche mangelhaften Abdrücke später im Jahr 1861 angegeben hat. Da ab Ende 1831 die Jahreszahl eigentlich niemals mehr zu sehen war, kann es auch sein, dass der damalige Postverwalter in Varel, J. B. de la Croix (Ohrt, S. 314), die Jahreszahl gar nicht mehr in den Stempel eingesetzt hat.

    Brief mit dem handschriftl. Ortsaufgabevermerk "Jade" und dem roten wellenförmigen Kastenstempel (Typ: aKW) "VAREL 11. OCT" nach Oldenburg (147. Felzmann-Auktion vom 5.11.2013, Sammellos Nr. 11127) Mit weiterer Abnutzung (bzw. Verschmutzung) dieses Stempels im Jahr 1832 und Anfang 1833 war auch die wellenförmige Umrandung dieses Stempels mitunter kaum noch erkennbar. Einen letzten Gebrauch dieses Stempels hat Paul Ohrt auf einem Brief vom 15. März 1833 registriert (Ohrt, S. 199, Nr. 61e.) .

    Beitrag wird fortgesetzt...

    Spannend! Hat sich der Matrose mit dem Nachmalen des Stempels einen Vorteil erschleichen wollen? Oder war das Post "ab Schiff" und man wollte dort offiziell stempeln, hatte aber keinen solchen Stempel zur Hand?

    @ Papiertiger,

    dies war vermutlich ein früher portofreier "Marine"-Dienstbrief, denn dieser Matrose war offenbar "im Dienst" auf einem kaiserlichen ( =preussischen) Boot. Und wer diesen Stempel "gemalt" hat, ist nicht bekannt. Ich gehe aber nicht davon aus, dass sich irgendjemand einen "Vorteil" erschleichen wollte, sondern dass es sich tatsächlich um eine Dienstsache handelte.

    Fortsetzung...

    Nach dem Abzug der französischen Besatzer wurde der Stempel "P. 129 P. VAREL" aptiert und man entfernte die Departmentnummer "129". In der Abbildung ein roter zweizeiliger Stempel (L2) "P.P. VAREL", der wahrscheinlich nur sehr kurze Zeit Ende 1813/ Anfang 1814 in Gebrauch war. (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 292) (Ohrt, S. 199, Nr. 61d. (fz. L frc. = Abb. 308), FEUSER unbekannt)

    Portofreier Dienstbrief vom 5. Oktober 1816 mit dem roten fz. (aptierten) L1 "VAREL" an den 1814 errichteten Obergemeinderat (zur Regulierung der Gemeindeschulden) in Oldenburg mit rückseitigem Siegelstempel des Gräflich Bentinckschen Amtes in Varel. (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 37) (Ohrt, S. 199, Nr. 61c., FEUSER 3666-4)

    Ohrt hat diesen aptierten Stempel erstmals auf einem Brief vom 11. April 1814 gesehen und eine Verwendung dieses Stempels auf Briefen bis zum 18. Juli 1825 registriert (Ohrt, S. 199, Nr. 61c.). Einige Jahrzehnte später wurde dieser Stempel zur Entwertung von Marken des Norddeutschen Postbezirks und des Deutschen Reichs erneut eingesetzt.

    Brief von 1823 mit dem roten apt. fz. L1 "VAREL", franko Bremen mit einem vorderseitigen Transitstempel "TT" (Thurn und Taxis") und dem Grenzübergangsstempel "ALLEMAGNE PAR GIVET" nach Bordeaux ( 234. Auktion Karl Pfankuch & Co. vom 9. April 2024, Los-Nr. 425)

    Brief vom 24.6.1825 mit dem roten apt. fz. L1 "VAREL" und einem Datumsstempel, in dem das Datum handschriftl. eingetragen wurde, nach Osternburg. (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 89) (Ohrt, S. 200, Nr. 61h. für den Datumsstempel)

    Dieser Datumsstempel war ein Versuchsstempel, der nur kurze Zeit in Gebrauch war. Er bestand aus einem Kreis mit einem durchgehenden Datumsstrich. Als Vorlage für diesen Stempel dienten ähnliche hannoversche Stempel (vgl. Ohrt, S. 314). Dieser Stempel war nur kurze Zeit im Jahr 1825 (vidi) in Gebrauch, da er das handschriftliche Eintragen der Datumszahlen erforderte und daher keine Arbeitserleichterung, sondern doppelte Arbeit verursachte.

    Beitrag wird fortgesetzt...

    Korrektur. Dies ist kein Stempel, sondern wohl tatsächlich ein gemalter Stempel "129 VAREL". Dies ist zutreffend. Hierauf wurde ich vom Eigentümer des Briefes nunmehr hingewiesen. Ich habe das oben korrigiert. Es gibt auch wahrscheinlich nur diesen Brief in dieser Art.

    Der Beleg 3 ist eine handschriftlich gemalte "129 Varel" und bei Reinhardt „Department Conquis 1792 bis 1815“ auf Seite 281 aufgeführt! Diesen Brief schrieb der Matrose Henrich Fienhage aus Ihorst bei Holdorf am 11. Januar 1813 auf der Kaiserlichen Kanonistaboth No. 23 bey den Kapitain Edeling.

    121. Die Postgeschichte von Varel

    Varel ist eine Mittelstadt und selbständige Gemeinde im Landkreis Friesland in Niedersachsen und liegt südlich von Wilhelmshaven. Aktuell hat Varel ca. 24.400 Einwohner.

    Im Jahr 1855 hatte der Postbestellbezirk Varel insgesamt 10.749 Einwohner und war mit einem Anteil von 8,87% des Postaufkommens nach Oldenburg der zweitgrößte Ort im Grossherzogtum Oldenburg (Ohrt, S. 210)

    Der erste Poststempel von Varel wurde erstmals im Jahr 1811 registriert. Die war ein kleiner einzeiliger Langstempel (L1) "VAREL" in schwarzer Stempelfarbe. (FEUSER 3665-1) Dieser Stempel ist vermutlich noch vor der französischen Besatzung durch die oldenburgische Postverwaltung eingeführt worden.

    Brief mit dem kl. schwarzen L1 "VAREL" nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 293) (FEUSER 3666-1)


    Mit der französischen Besetzung durch die Truppen Napoleon Bonapartes im Jahr 1811 wurden in VAREL Departementstempel eingeführt. Hier der schwarze zweizeilige Langstempel "129 VAREL" auf Brief mit einem Franchise-Stpl. der Polizeibehörde nach Ruhwarden (Ohrt, S. 199, Nr. 61a., FEUSER 3666-2 schwarz)

    Ein Brief des Matrosen Heinrich Fienhage aus Ihorst bei Holdorf vom 11.1.1813 aus VAREL mit einem gemalten schwarzen L2 "129 VAREL" (aus der Slg. Oldenburgpost )

    Die schwarze Stempelfarbe wurde lt. Ohrt nur bis maximal zum 10. Oktober 1812 verwendet, Ab dem 11. Oktober 1812 gab es bereits rote Stempelfarbe.

    Dienstbrief der Polizei (Franchise Stpl.) mit dem roten L2 "129 VAREL" nach Oldenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 26) (Ohrt, S. 199, Nr. 61a., FEUSER 3666-2 rot)

    Portopflichtiger Brief vom 22.02.1812 mit dem schwarzen L2 "P. 129 P. VAREL nach Oldenburg (aus der Slg. Oldenburgpost) OHrt, S. 199, Nr. 61b.; FEUSER 3666-3 schwarz)

    Brief mit dem handschriftl. Ortsaufgabevermerk "Abbehausen" und dem roten fz. Departement-L2

    "P. 129 P. VAREL" nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 294) (Ohrt, S. 1999, Nr. 61b., FEUSER 3666-3 rot)

    Streifband mit dem französischen Departement-L2 "53 Anvers" an den Bürgermeister in Blexen, hier offenbar fehlgeleitet und rückseitig mit dem roten Déboursé-L2 "DEB 129 VAREL" (aus der Slg. Oldenburgpost) (Ohrt unbekannt, FEUSER 3666-5 rot)

    Beitrag wird fortgesetzt...

    Brief Oldenburg Nr. 17A, 1 Groschen rosa mit dem blauen Ra2 "STOLLHAMM 8/5" nach Waddewarden

    Brief der 2. Gewichtsklasse mit einer Oldenburg Nr. 18A, 2 Groschen ultramarinblau mit dem blauen Ra2 "STOLLHAMM 11/11" nach Tossens (330. Schwanke-Auktion vom 14. Mai 2011, Los-Nr. 789)

    Nach dem Ende der Oldenburgzeit wurde der oldenburgische Rahmenstempel (Ra2) "STOLLHAMM" noch mindestens bis zum Jahr 1877 weiter- bzw. nachverwendet. Eine letzte (späteste) Verwendung ist bisher mit Datum vom 6.2.1877 bekannt.

    Brief NDP Nr. 4, 1 Groschen mit dem blauen Ra2 "STOLLHAMM 30/4" (1868) nach Lesum (aus meiner Slg.)

    Zwischen dem 17. November 1868 und 12. November 1869 hat man von blauer auf schwarze Stempelfarbe gewechselt (Ohrt, S. 243). Ein genauerer Zeitpunkt ist auch mir nicht bekannt.

    Bfst. NDP Nr. 16, 1 Groschen mit dem schwarzen Ra2 "STOLLHAMM 4/8" (aus meiner Slg.)

    Deutsches Reich Nr. 1, Paar 1/4 Groschen mit dem schwarzen Ra2 "STOLLHAMM 3/4" (1872) (aus meiner Slg.)

    Ganzsache 10 Pfennige mit dem schwarzen Ra2 "STOLLHAMM 6/2" (1877) nach Magdeburg (aus der Slg. Oldenburgpost) Dies ist die zeitlich letzte bekannte Verwendung des alten Rahmenstempels "STOLLHAMM".

    Brief Oldenburg Nr. 12a, 1 Groschen dunkelgraublau mit dem PF "spitze 1" und "verdickte Ecke links unten" mit dem blauen Ra2 "STOLLHAMM 30/1" (die "1" kopfstehend eingesetzt) nach OVelgönne (6. Boker-Auktion vom 14.11.1987, Heinrich Köhler, Los-Nr. 289)

    Bfst. Oldenburg Nr. 12a in kobaltblau mit dem blauen Ra2 "STOLLHAMM 12/8" (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 865)

    Brief der 3. Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 14, 3 Groschen in zitronengelb mit dem Ra2 "STOLLHAMM 22/2" nach Westerstede (330. Schwanke-Auktion vom 14. Mai 2011, Los-Nr. 537)

    Bfst. einer Mischfrankatur Oldenburg Nr. 13, 2 Groschen zinnoberrot (2. Aufl.) mit einer Oldenburg Nr. 17A in rot mit dem blauen Ra2 "STOLLHAMM 28/10" (330. Schwanke-Auktion vom 14. Mai 2011, Los-Nr. 524)

    Beitrag wird fortgesetzt...

    Ab dem 24. März 1856 wurde in Stollhamm ein zweizeiliger Rahmenstempel (Ra2) "STOLLHAMM" verwendet. Ohrt hat diesen Stempel erstmals am 19. Mai 1856 gesehen (Ohrt, S. 198, Nr. 57b.) Auch diesen Stempel hatte die oldenburgische Postverwaltung in Berlin beim Graveur H.G. Schilling fertigen lassen (Ohrt, S. 127)

    In Stollhamm wurde zunächst dieser neue Rahmenstempel (Ra2) "STOLLHAMM" oft nur als Ortsaufgabestempel genutzt, während man den alten L1 "STOLLHAM" als Entwertungsstempel häufig weiterverwendete.

    Brief Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D), entwertet mit dem blauen L1 "STOLLHAM" und dem Ortsaufgabestempel "STOLLHAMM 9/7" nach Varel (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 125)

    Brief Oldenburg Nr. 3 III, 1/15 Thaler in blass-fleischrot mit dem blauen L1 "STOLLHAM" und dem Ortsaufgabestempel Ra2 "STOLLHAMM 5/9" (1859) (234. Auktion Karl Pfankuc & Co. vom 09.04.2024, Los-Nr. 6565)

    Brief Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau, entwertet mit dem grünlichblauen L1 "STOLLHAM" und dem Ortsaufgabestempel "STOLLHAMM 5/11" nach Ellwürden (29. Schlegel-Auktion vom 1.-3.11.2021, Los-Nr. 333)

    Brief Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau, entwertet mit dem blauen L1 "STOLLHAM" und dem Ortsaufgabestempel "STOLLHAMM 2/11" nach Ellwürden (101. Südphila-Auktion P. Feuser vom 16.3.2024, Los-Nr. 1173)


    Brief Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem grünlichblauen Ra2 "STOLLHAMM 14/8" (die "8" wurde kopfstehend eingesetzt) nach Schortens (101. Südphila-Auktion P. Feuser vom 16.3.2024, Los-Nr. 1172)

    Brief Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau, entwertet mit dem grünlichblauen L1 "STOLLHAM" mit dem Ra2 "STOLLHAMM 15/8" als Ortsaufgabestempel (die "8" wurde kopfstehend eingesetzt) nach Ellwürden (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 833)

    Brief Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau, entwertet mit dem grünlichblauen L1 "STOLLHAM" und dem Ortsaufgabestempel "STOLLHAMM 26/10" (1860) (aus meiner Slg.)

    Es handelt sich hier um den Brief aus der Slg. Paul Ohrt, den dieser auf S. 198 unter Nr. 57a. als letzte Verwendung des L1 "STOLLHAM" gesehen hat.

    Beitrag wird fortgesetzt...

    120. Die Postgeschichte von Stollhamm

    Das Dorf Stollhamm ist ein Teil der Gemeinde Butjadingen (auf der Halbinsel Butjadingen) im Landkreis Wesermarsch in Niedersachsen. Aktuell hat Stollhamm ca. 1.580 Einwohner.

    Im Jahr 1855 hatte der Postbestellbezirk Stollhamm 1.456 Einwohner. Damit hatte Stollhamm einen statistischen Anteil von 0,56% am Postverkehr im Grossherzogtum Oldenburg (Ohrt, S. 221)

    Frühe handschriftliche Ortsaufgabevermerke von "Stollhamm" sind schon aus der französischen Besatzungszeit in den Jahren 1811/ 1812 bekannt.

    Brief (aus 1811/ 1812) mit dem handschriftl. Ortsaufgabevermerk "Stollhamm" und dem französischen Departmentstempel "P. 129 P. OVELGÖNNE" nach Oldenburg (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Vorphilabrief vom 9.7.1828 mit dem handschriftl. Ortsaufgabevermerk "Stollhamm" nach Burhave (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Wohl im Jahr 1829 wurde erstmals ein Langstempel "STOLLHAM" verwendet. Ohrt hat einen solchen Stempel erstmals auf einem Brief vom 11. August 1832 registriert (Ohrt, S. 198, Nr. 56a.; Feuser 3459-1) Es gibt diesen Stempel aber mindestens schon seit dem 22.12.1829. Dies ist die früheste bekannte Abstempelung von Stollhamm.

    Der (bisher) früheste Brief vom 22.2.1829 mit dem schwarzen L1 "STOLLHAM" nach Oldenburg (aus der Slg. Oldenburgpost) (Ohrt, S. 198, Nr. 56a.; Feuser 3459-1)

    Vorphilabrief mit dem schwarzen L1 "STOLLHAM" nach Oldenburg (147. Felzmann-Auktion vom 5.11.2013, Sammellos Nr. 11127). Kurioserweise wurde hier die Schreibweise mit einem "M" in "STOLLHAM" gewählt.

    Nach Einführung der ersten oldenburgischen Freimarken im Jahr 1852 wurde dieser Langstempel "STOLLHAM" in der Anfangszeit zumeist nur als Ortsaufgabestempel genutzt.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 IV, 1/30 Thaler im helleren blau der Papierlieferung A mit Federkreuzentwertung mit dem schwarzen L1 "STOLLHAM" als Ortsaufgabestempel nach Oldenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 124)

    Brief OldenburgNr. 2 IV, 1/30 Thaler im helleren blau der Papierlieferung A (?) mit Federkreuzentwertung mit dem schwarzen L1 "STOLLHAM" als Ortsaufgabestempel nach Schortens bei Jever (330. Schwanke-Auktion vom 14. Mai 2011, Los-Nr. 788)

    Schwarze Stempelfarbe wurde in Stollhamm nachweislich bis mindestens zum 27. Juni 1853 verwendet (Ohrt, S. 243). Sehr wahrscheinlich wurde auch in Stollhamm auf Anweisung der oldenburgischen Postbehörde im August 1853 auf blaue Stempelfarbe umgestellt.

    Brief vom 28.12.1853 mit einer Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler in (m.E.) dem helleren blau der Papierlieferung A, entwertet mit dem blauen L1 "STOLLHAM" nach Ovelgönne (aus meiner Slg.)

    Briefstück Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in blassgelb mit dem grünlichblauen L1 "STOLLHAM" (aus meiner Slg.)

    Beitrag wird fortgesetzt...

    Papiertiger,

    das ist hier das "Beispielfoto" auf ebay vom Goldhahn Briefmarkenversand für den Verkauf irgendeiner Oldenburg Nr. 8: Eine seltene Oldenburg Nr. 8 I.

    Dieses "Beispiel" kriegt man natürlich nicht geliefert. :P

    Ich vermute mal, dass sowohl deine Marke mit der "8" und meine Marke mit dem "verstümmelten c" sich als Plattenfehler erweisen werden. Was ich aber nicht verstehe, und was vielleicht auch gegen meine Vorhersage spricht, ist das stark unterschiedliche Vorkommen der Plattenfehler bei der MiNr. 8. Schon PF I scheint so selten, dass ich ihn nur einmal auf einer Druckplatte vermuten würde. Aber in diesem Fall müssten die anderen Plattenfehler erst nachträglich auf der Platte entstanden sein - oder es wurde doch eine zweite Druckplatte erstellt, aber mit kürzerer Verwendung.

    Ob man von der Seltenheit der vorkommenden Plattenfehler auf verschiedene Druckplatten bzw. geänderte Druckplatten schließen kann, weiß ich nicht. Ich würde das bezweifeln soweit es die Nrn. 7 und 8 angeht. Denn ich habe bisher keine TAUSENDE verschiedene 2- bzw. 3-Groschen-Marken gesehen. Gesehen habe ich bisher allenfalls ein paar Hundert Stück. Und geht man davon aus, dass diese Marken im Hunderterbogen gedruckt wurden, ist das nur ein winziger Anteil, was wir bisher gesehen haben bzw. es gibt wahrscheinlich gar nicht mehr so viel, was heute überhaupt noch vorhanden ist. Und Originalbögen sind ja bekanntlich nicht erhalten geblieben.

    Und ob die beiden Druckzufälligkeiten ("8" und "c") tatsächlich echte Plattenfehler sind, hängt davon ab, ob wir tatsächlich mindestens ein zweites Exemplar mit exakt der gleichen Druckzufälligkeit finden. Denn Druckzufälligkeiten gibt es bei Steindruckmarken zuhauf.

    Bei der1-Groschen-Marke Nr. 6 ist das anders, da die Marke häufig zu finden ist. Hier habe ich bereits eine ganze Fülle von Plattenfehlern erfassen können. Weil es - im Gegensatz zur Nrn. 7 und 8 - sehr viel Material zum Vergleichen gibt. Aber auch hier gibt große Unterschiede: Es gibt alles, von sehr seltenen bis zu sehr häufigen Plattenfehlern. Und hier kann man auch feststellen, dass es unterschiedliche Druckbögen gab.

    Papiertiger,

    eine Oldenburg Nr. 8 I habe ich vor kurzem "in der Bucht" (ebay) geangelt. Man findet so etwas noch! Zwar nicht breitrandig und auch mit zwei dünnen Stellen, aber echt. (Und natürlich wurde der Plattenfehler übersehen.)

    Von dieser Marke mit diesem Plattenfehler gibt es wahrscheinlich nur knapp über 10 Exemplare.

    Oldenburg Nr. 8 I mit dem Ra2 "DELMENHORST 31/8"

    Grüße Bernd

    Moin,

    ich wünsche FROHE OSTERN.

    Die Druckbesonderheit mit dem " verstümmelten c" in Groschen kenne ich noch nicht bzw. habe ich noch nicht gesehen. Es kann nur eine Druckzufälligkeit im Steindruckverfahren sein oder auch ein Plattenfehler, wenn man mindestens ein 2. Exemplar mit exakt gleicher Druckbesonderheit findet.

    Ich habe ja ein ähnliches Stück der Nr. 8 in der Slg., bei der die linke 3 in der Wertziffer als "8" erscheint. Es gibt so etwas als PF bei der Oldenburg Nr. 14 II "8 statt 3", bei der Oldenburg Nr. 8 habe ich dies aber gleichwohl bisher kein zweites Mal gesehen.


    Es gibt von der Nr. 8 bisher nur 2 nachgewiesene Plattenfehler. (Vielleicht kommen ja weitere dazu ...)

    Ich habe vom Plattenfehler Oldenburg Nr. 8 I bisher insgesamt 6 Exemplare gesehen. Und ein einziges Stück auf Brief. Häufig findet man diesen PF auf keinen Fall.


    Oldenburg Nr. 8 I mit dem Ra2 "DAMME" (273. Köhler-Auktion, Los-Nr. 442)

    Fernbrief Oldenburg Nr. 8 I, 3 Groschen gelb (PF I) mit dem Ra2 "VECHTA 14/8" (1860) nach Neuss (4. Boker-Auktion vom 15.11.1986, Heinrich Köhler, Los-Nr.203) Aus der Caspary-Sammlung. Der einzig bekannte Brief einer Nr. 8 mit mit diesem Plattenfehler.

    Oldenburg 8 I PF "O in OLDENBURG beschädigt und Querstrich beim B"

    Und der Plattenfehler Oldenburg Nr. 8 II ist m.E. noch seltener. Bisher habe ich nur 3 Exemplare gesehen.

    Oldenburg Nr. 8 II mit dem Ra2 "WILDESHAUSEN" (aus meiner Slg.) Dies ist das Exemplar, welches bei Berger, S. 30 abgebildet ist.

    Oldenburg Nr. 8 II PF "Druckfehlstelle am rechten Rand"