Beiträge von Tanna

    Um mal wieder ein Lebenszeichen zu senden: Meine Neue Hebriden Sammlung ist gerade auf dem Weg nach Kapstadt, daher hier ein Beleg aus meiner kleinen bescheidenen Neukaledoniensammlung.

    Brief nach Frankreich mit dem 1917 gültigen Inlandstarif von 15c.

    Wen es interessiert: Ich habe meine Sammlung bei einer virtuellen Ausstellung in den USA - die virtuelle NAPOSTA ist leider an mir vorbeigegangen - eingestellt:

    The New Hebrides (1892-1952) Condominium in the South Pacific - SESCAL Philatelic Exhibits in Competition

    Die unterschiedlichen Blattfarben sind auf unterschiedliche Scanner zurückzuführen. In Wirklichkeit haben alle Blätter die gleiche Farbe. Ich hatte nur keine Zeit, sie für die Ausstellung nochmal alle zu scannen. Ich hoffe, die Jury ist da gnädig!

    Hier nun ein (seltenes aber durchaus hin und wieder anzutreffendes) Beispiel für eine Mischfrankatur aus britischen und französischen Marken: Ein korrekt frankiertes (20ct Porto in französische Gebiete für Briefe der zweiten Gewichtsstufe zzgl. 2 1/2 d (=25ct) Einschreibegebühr) Einschreiben nach Paris.

    Direkt auf die Frage habe ich keine Antwort gefunden. Ich denke aber, dass die Abrechnung an praktischen Gegebenheiten gescheitert ist (lange Kommunikationswege). Wahrscheinlich ist schon aus diesen Gründen eine Abrechnung des sehr überschaubaren Betrages unterblieben (wenn es nicht ohnehin nach UPU-Regeln so vorgesehen war).

    Für alle, die sich für eine Teilnahme an der FIP- Weltausstellung in Kapstadt (08.-12.11.2022) interessieren: Das Organisationskomitee hat den Anmeldeschluss bis 30.06. verlängert:

    CAPE TOWN 2022 extends deadline for entry forms – FEPA News

    Offenbar blieb die Zahl der Anmeldungen bislang hinter den Erwartungen zurück. Ich habe mich heute angemeldet, werde aber im November nicht selbst nach Südafrika fliegen können. Aber für alle, die zeitlich besser aufgestellt sind als ich wäre das vielleicht eine gute Gelegenheit, um dem deutschen November zu entfliehen 8) .

    Die Neuen Hebriden waren zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht Mitglied im Weltpostverein (erst ab 1911), wurden faktisch aber wie ein solches behandelt, nachdem beide Kolonialmächte dort Mitglied waren. Daher denke ich, dass die Nachgebühr in Deutschland blieb.

    Viele Grüße

    Tanna

    Neben den o.g. britischen Fidschi-Überdrucken wurden ab 1908 auch französische Briefmarken verausgabt. Dabei wurden fünf Werte der neukaledonischen Freimarkenserie von 1905 mit "Nouvelles Hébrides" überdruckt. Unten ein Brief nach Sachsen, der allerdings mit 20c unterfrankiert war (das korrekte Porto wären 25c gewesen). Dies blieb nicht unbemerkt.

    Hier nun zwei Belege mit der ersten provisorischen britischen Markenausgabe der Neuen Hebriden aus dem Jahr 1908. Für diese wurden sieben Werte der Freimarkenserie von Fidschi aus dem Jahr 1903 überdruckt und ab dem 29.10.1908 ausgegeben. Diese Serie war bis 1910 in Gebrauch.

    Der erste Beleg stellt den korrekten Tarif von 1d für Briefe in Gebiete, die mit dem britischen und französischen Kolonialreich in irgendeinem Bezug standen, dar. Erwähnenswert noch der Abschlag mit einem "Service maritime"-Stempel, nachdem der Brief nicht über das Postamt in der Hauptstadt Port Vila (bis 1940 einziges Postamt) lief, sondern zwischen Port-Vila und dem Ziel in Nouméa/Neukaledonien wohl bei einem Zwischenstopp aufgenommen und bearbeitet wurde.

    Der zweite Brief wurde mit dem korrekten Porto von 4 1/2p für Einschreibebriefe in britische (d.h. mit dem British Empire in Zusammenhang stehende) Gebiete freigemacht (2d Briefporto, 2 1/2d Einschreibegebühr). Einer der wenigen korrekt frankierten Einschreibebriefe der damaligen Zeit.

    Liebe Sammlerfreunde,

    hier jetzt zwei korrekt frankierte Belege (Brief und Postkarte), die durch die Postagentur von Neusüdwales (1892-1908) bearbeitet wurden. Diese existierte zwar deutlich länger als diejenige von Neukaledonien. Gleichwohl sind Belege deutlich seltener zu finden, nachdem die Zahl der französischen Siedler die der englischsprachigen deutlich übertraf. Generell ist die Zahl der Belege aus den Neuen Hebriden in diesem Zeitraum ziemlich überschaubar, da die wenigen Siedler, Missionare, Händler und Verwaltungsbeamten einfach nicht so viele davon produziert haben.

    Schönes (Rest-)Wochenende!

    Und noch ein Beleg aus der Agenturzeit: Brief an den Präsidenten des Berufungsgerichts in Nouméa/Neukaledonien, korrekt frankiert mit 15ct. Das Besondere an diesem Beleg ist die Frankatur mit Ausgaben der neukaledonischen "Cinquantenaire"-Serie von 1903 (Mi. 64-77). Die Agentur war von Seiten der neukaledonischen Postverwaltung mit Ausgaben der Allegorie-Freimarkenserie von 1892 und (ab 1905) der neuen Cagou-Freimarkenserie versorgt worden, andere Briefmarken (wie diese) dürften in den Taschen und Koffern von Reisenden auf die Neuen Hebriden gelangt sein.

    Die "Cinquantenaire"-Serie war 1903 übrigens aus Anlass der 50-jährigen französischen Präsenz auf Neukaledonien verausgabt worden, hatte allerdings natürlich auch den philatelistischen Markt im Blick. Die Verwaltung in Paris, mit der diese Aktion nicht abgesprochen war, reagierte verstimmt und beschränkte die Ausgabe auf den lokalen Gebrauch.

    Und hier gleich noch einer: Brief nach Bône in Algerien, dem heutigen Annaba; Einer meiner Lieblingsbelege, da es sich um einen der frühesten bekannten Briefe handelt, die durch die Agentur bearbeitet wurden. Bei dem Tarif von 15ct handelt es sich um das Briefporto der untersten Gewichtsstufe für Sendungen in französische Gebiete.