Beiträge von PeJa

    Ich bin auch sehr skeptisch bei dem Bayern-Bogen, leider, bei dem insgesamt tollen Material, wofür ich Frau Brettl unendlich dankbar bin (aber nur wenn ich meine Favouriten auch bekomme). Der 20. Mai ist für mich ein festes Datum.

    Hallo Bayernspezi,
    da liegen wir nicht weit auseinander. Aber wie kommst Du zu der Behauptung, dass der diagonal geschnittene 6 Kreuzer Wert Mi. 4II H berührt ist, wenn das nicht einmal das Attest von Hr. Stegmüller das bemerkt? Tatsächlich fehlt auch mir die Mi. 5 aaI, aber sie ist nicht so selten, wie ich das ausreichend ausgeführt habe (3 Exemplare bei Deider), deshalb war ich über den Zuschlagspreis erstaunt. Möglicherweise habe ich nicht alles in der letzten Zeit mitbekommen, aber vielleicht kannst Du mir Fundstellen von Auktionen liefern, wo 1.400 CHF als Zuschlagspreis für diese Einzelmarke erreicht wurde?
    Zum Glück werden heute viele Sammlungen komplett als Fotos abgebildet. Wie schrecklich war das vor wenigen Jahren, auf die Katze im Sack zu bieten? Für meine spezielle Großgold-Sammlung konnte ich ein schönes Los aufgrund der Fotos erwerben zu unter 20 % Michel. Das ist korrekt und auf jeden Fall nicht zu viel. Das kann ich Dir aus 40 Jahren Sammlertätigkeit bestätigen. Leider habe ich mein Limit bei Rapp zu niedrig angesetzt, weshalb ich bei zwei Ausnahmesammlungen nicht zum Zuge kam, die absolut unter Wert versteigert wurden. Beides waren Sammlungen, die als Nr. 2 in der Sammlerwelt gelten. Wieder etwas gelernt für die nächste Rapp-Auktion.

    Die Rapp Auktion ist zu Ende und es gab wieder einige Highlights, wobei ich mich auf die Altdeutschland-Lose beschränke. Gestartet wurde der Altdeutschland-Teil mit einer wunderschönen weit überrandigen Baden Mi. 2a auf Brief, entwertet mit einem roten Nummernstempel von Waldshut, die 550 CHF erzielte. Danach kam eine 30 Kreuzer Mi. 22a gestempelt zum Ausruf, die bei niedrigen 320 CHF zugeschlagen wurde. Interessant ist, dass das einwandfreie Attest der berüchtigten Briefmarkenprüfstelle Basel, an der auch Rapp beteiligt ist, in der Los-Beschreibung hinsichtlich der Zähnung angezweifelt wurde . Bei Bayern ging ein wunderschöner Brief mit einer diagonal halbierten 6 Kreuzer Mi. 4 II H bereits für 6.500 CHF weg, während ein gestempeltes Exemplar der 9 Kr. mattblaugrün Mi. 5 aa I den Michelwert mit einem Zuschlagspreis von 1.400 CHF pulverisierte. Übrigens wird in der Brettl Versteigerung bei Deider zwei Einzelstücke und ein Brief von dieser Marke angeboten. Ein besonderses Highlight waren dann die sechs Bremen Briefe, die einen neuen Besitzer suchten. Bei einer 10 Gr. schwarz, Mi. 13 fiel der Hammer erst bei 17.000 CHF, mit Aufgeld auf Höhe des Michel-Preises. Erwähnenswert ist auch eine 9 Schilling, Mi. 7 von Hamburg auf Brief aus der bekannten "Berkefeld-Korrespondenz", die 13.000 CHF und eine 1/3 Sgr Mi. 1 von Oldenburg auf einer einmaligen Drucksache nach Verona, die 16.000 CHF erzielte. Den höchsten Preis erbrachte, zu Recht, eine überrandige 2 Sch , Mi 2 a von Schleswig- Holstein auf Brief mit perfektem Stempel. Der Zuschlag erfolgte erst bei sagenhaften 32.000 CHF. Das Fazit: Für Top-Ware hat Rapp das notwendige zahlungskräfitige Publikum, die auch Höchstpreise bereit sind zu bezahlen. Mittlere und kleinere Marken als auch Sammlungen erreichen nur noch Durchschnittspreise, teilweise auch weniger als in vergleichbaren Auktionen in Deutschland. Das Saalpublikum gab immer noch den Ton an, aber auch hier wird die Gruppe der Internetbieter größer und stellte bei einigen Bieterschlachten bereits den Gewinner.

    Sowohl bei Heinemann 50 Pf. als auch bei Springreiter wurden damals Woche für Woche höhere Ankaufspreise in der DBZ in Anzeigen geschaltet, dass dann auch bei Sammlern zu entsprechenden Nachfrage führte. Interessanterweise waren das meist Chiffre-Anzeigen, aus denen nicht erkennbar war, ob es wirklich eine Nachfrage gab.

    Wie ist die Geschichte? Die NDP-Werte wurden am 3.1.1872 abgestempelt und die kleinen Brustschilder am 9.1.1872. Der rote Nebenstempel verrät uns, dass das Porto nicht ausreichend war, weshalb es zu der Nachfrankatur kam.

    Ich war damals auf einer Auktion von Hans Mohrmann in München, da wurden Heinemann 50 Pf. für über 100 DM in einem Bogenteil verkauft. Man hatte damals Parallelen zu Heuss 50 gezogen......

    @ralph

    die 50 Pf. Heinemann ging sogar bis auf 80 DM. Ich habe damals über "Briefmarken als Wertanlage und Spekulationsobjekt" meine Facharbeit im LK Wirtschaft/Recht geschrieben und die Spekulation mit Heinemann 50 Pf. und Springreiter dargestellt.

    Ich hoffe nur, dass die Dt. Post nun nicht jedes Jahr Briefmarken von verstorbenen Rockstars rausbringt...

    So heute einmal Live die Rapp-Auktion für ein paar Stunden verfolgt. Mir gefällt, dass Rapp zwischen "zum 2. und zum 3." keine so langen Kunstpausen, wie Meiners einlegt.
    Aber was bei vielen Auktionshäusern, auch bei Rapp, sehr störend ist, die auch Online-Bieter zulassen, dass sie sich nicht an die Termine halten. Da wird aus einer 20 Minutenpause schnell eine Pause von 50 Minuten. Ich habe nichts gegen Pausen, aber wieviele hundert Online-Bieter starren da 30 Minuten auf einen leeren Bildschirm, während im Auktionssaal Small-Talk bei Schnittchen und Kaffee betrieben wird? Hier fehlt es mir an Respekt gegenüber den Online-Bietern.