Beiträge von Bayern-Kreuzer †

    Lieber bayern klassisch,

    vielen Dank für Deine Antwort.

    "Sensen" oder "Sachen" hatte ich auch schon gelesen, war mir aber nicht sicher. Ansonsten konnte ich - mit einiger Mühe allerdings - alles lesen.

    Mich würde mal interessieren, ob PA-Briefe vor dem 1.7.1861 relativ häufig vorkommen oder doch die Ausnahme sind.
    Hier im Thread wurde schon die PA Lindenberg erwähnt, von der ja schon Briefe vom April 1861 bekannt sind. Winkler erwähnt daneben noch Wartenberg mit Datum 11.6. und Lam mit dem 8.3.. Aber gesehen habe ich außer den Lindenberg-Briefen noch keine.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Hallo Bayernfreunde,

    einen Markenbrief mit Postablagestempel hatte ich bisher noch nicht. Das hat sich jetzt geändert.

    Der folgende Brief mit PA-Stempel "Absberg" ist ein Ortsbrief in den Zustellbereich zur übergeordneten Expedition nach Gunzenhausen; frankiert mit einer MiNr. 3 Ib.

    Während PA-Briefe mit Marken der Quadratausgabe von 1850 generell nicht häufig vorkommen (von der MiNr. 2 II5 einmal abgesehen), findet man die 3 I sehr selten auf PA-Briefen. In unserem Forum und auch in anderen Foren habe ich jedenfalls bisher noch keinen entsprechenden Brief gefunden. Und auch in Auktionskatalogen (z.B. von Deider und Sem) kommen sie nur ab und zu einmal vor.

    Die schön geschnittene Marke ist unten an der rechten und linken Seite auf einer Länge von 4 mm nicht geschnitten, sondern gerissen. Der Absender hat wohl waagerechte 5er-Streifen der 1-Kreuzer-Marken vorgeschnitten und nur noch einen kleinen Rest stehen gelassen. So konnte er bei Bedarf - ohne zur Schere zu greifen - schnell eine Marke vom Streifen abtrennen.

    Und noch etwas kommt bei dem Brief hinzu: Nach Sem (s. Seite 459) " war der offizielle Tag der Inbetriebnahme der Postablagen der 1.7.1861. Einige Postablagen nahmen jedoch schon vorher ihre Tätigkeit auf."
    Mein Brief datiert vom 10.6.1861. Absberg gehört somit zu den wenigen Postablagen, von denen Briefe vor dem 1.7.1861 bekannt sind.

    Ps. Wenn jemand im Brieftext das letzte Wort in der ersten Texzeile lesen kann, wäre ich für eine Info dankbar.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Hallo Freunde,

    ich muss gestehen, dass ich als Bayernsammler mal wieder in fremden Gehegen gewildert habe.

    Aber der folgende Brief aus dem Jahre 1863 von Magdeburg nach Paris hatte es mir vor allem wegen des Absendervermerks "Ci-inclus echantillons sans valeur" (= beinhaltet Probe ohne Wert) angetan. Und dann kam hinzu, dass es sich in jeder HInsicht um einen blitzsauberen Brief handelte.

    Was für eine Probe nun im Brief war, kann ich leider nicht sagen. Der Brief ist auf recht dünnem Papier zwar mit sehr schöner Schrift geschrieben; aber leider nun in französich.

    Sicherlich durch die eingelegte Probe wurde es dann ein Brief der 2. Gewichtsstufe (8/10 Loth)

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Hallo mikrokern,
    hallo kilke,

    vielen Dank euch beiden für die Erläuterungen und für das Anschauungsmaterial von Kilke zur Platte 6.

    Puh - einfach ist anders. Aber ich werde eure Beiträge zu den verschiedenen Platten der Nr. 2 mal weiterhin mit Interesse mitverfolgen. Mal sehen, was die Zeit bringt?

    Wesentlich einfacher wäre es, wenn zumindest mal einer unsere Prüfer Interesse an der Plattendiskussion zeigen würde. Habt ihr mit Herrn Sem oder Herrn Stegmüller schon mal dieserhalb Kontakt aufgenommen?

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Hallo mikrokern,
    Hallo kilke,

    ich komme nochmal auf die im Rundbrief beschriebene Platte 6 zurück.

    Das folgende Paar auf Brief mit Umtauschstempel von Schillingsfürst habe ich schon mal gezeigt. Aber wo?

    Bei der Plattenzuordnung komme ich jedoch stark ins Schwimmen.
    Die linke Marke ist wohl ganz klar eine (frühe) Platte 4. Aber die rechte Marke sieht mir doch stark nach der von Euch beschriebenen Platte 6 aus:
    - (nadel)spitz nach außen gezogene Ecken
    - Aufspaltungen an zwei blauen äußeren Einfassungslinien
    - ungleichmäßig breite blaue Einfassungslinie oben
    - detailliertes Druckbild (?)
    - kein Fleck links oben im zentralen Ziffernquadrat
    - auch mit Raute unter der linken unteren Drei (bei der rechten Marke durch den Stempel verdeckt, bei der linken Marke aber gut sichtbar)
    - Typ 1

    Wenn ich die Marke separat betrachte, hätte ich ohne Zögern auf Platte 6 getippt. Aber vom Nov. 1856 ??

    Und nun?

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Hallo Bayernfreunde,

    heute mittag kam der neue Rundbrief der Arge Bayern bei mir an. Überflogen habe ich ihn schon mal; das "richtige Lesen" kommt dann später. Der erste Eindruck war auch diesmal - einfach Spitze. Da bleibt alles andere, was der Postboten ansonsten noch bringt, erstmal liegen.

    Etwas vertieft habe ich mich dann schon in die sehr interessante Zusammenfassung der bisherigen Forschungsergebnisse zu den Platten der Mi.Nr. 2 von Dr. Wilfried Frieauff und Kilian Kleinhenz. Und wenn man dann liest,schon tauchen dann auch Fragen auf, die sich auf die eigene Sammlung beziehen.

    Der folgende Brief lief am 20.4.1862 von Ludwigstadt Of. nach Katzhütte ins Fürstentum Schwarzburg Rudolstadt - Entfernung 3,4 Meilen. Die 3 Kreuzer blau hatte ich bisher als Platte 2 II5b in die Sammlung eingeordnet.

    Mein Frage an unsere beiden Spezialisten: Liegt evtl. ein Platte 6 vor?
    Nach der Beschreibung der Merkmale der Platte 6 im Rundbrief passen einige, andere wiederum nicht.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Liebe Freunde,

    ganz ohne Zweifel ein besonders schöner und seltener Brief.

    Aber:
    Bis kurz vor Auktionsende stand der Brief auf 622 €.
    2 Bieter haben dann in den letzten Sekunden mit jeweils einem Gebot den Preis auf 1.790 € !! hochgetrieben. Wenn der unterlegene Bieter "e***e" nicht mitgeboten hätte, hätte der Käufer nur 632 € bezahlen müssen. - Für den Käufer dumm gelaufen.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Hallo Bayernfreunde,

    jetzt konnte ich nochmal einen Brief aus dem Zeitraum 1.7. - 31.10.1849 erwerben:

    Es handelt sich um einen Frankobrief, der am 17.10.1849 von Immenstadt nach dem nur 0,8 Meilen entfernten Stephansrettenberg lief.

    Rückseitig wurde die Taxziffer " 3" vermerkt.
    Eine Portoersparnis war bei diesem Brief mit dem neuen, ab dem 1.7.1849 gültigen Tarif nicht verbunden. Auch nach dem alten Tarif von 1810 / 1843 hätte der Brief nur 3 Kreuzer gekostet. (Er hätte dann aber nicht schwerer als 1/2 Loth sein dürfen.)

    Auch der Inhalt ist recht interessant.
    Das Kapuzinerkloster von Immenstadt schreibt - mit einem weitgehend gedruckten Text - an den Pfarrer von Stephansrettenberg und bittet um Unterstützung für die Durchführung einer "Getreide-Sammlung" für das Kloster.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Hallo hasselbert,

    Donnerwetter - ich wüsste nicht, das ich bisher schon mal so einen kleinen Brief gesehen habe.
    Und dann nicht mit einer Nr. 2 II oder einer Nr. 15, sondern mit einer schön gestempelten Portomarke. Ich glaube nicht, dass sich der Brief noch toppen lässt.

    Passt denn auch die Rückseite mit evtl. Siegel zu dem kleinen Format? Große Briefe kann man ja auch kleiner falten. Aber das müßte man ja rückseitig sehen können.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Hallo VorphilaBayern,

    ein sehr schöner Brief. Besonders gefällt mir auch der Absenderstempel. So oft sieht man so etwas nicht.

    Von Simbach aus sind wohl häufiger Briefe aus nahen österreichischen Orten abgeschickt worden. Man brauchte sie ja nur über den Inn zubringen.
    Vergleichbar sind ja auch Briefe aus Ulm. die man über die Donaubrücke brachte und dann in Neu-Ulm aufgegeben wurden. In beiden Fällen wird wohl häufig eine Portoersparnis damit verbunden gewesen sein.

    Ich kann einen Brief mit dem Fingerhutstempel von Simbach zeigen, der im ca. 5 km von Simbach entfernten Hagenau geschrieben wurde. Das liegt auch in Österreich etwas oberhalb von Braunau.

    Der Brief lief als Portobrief an den Sekretär der österreichischen Botschaft in Brüssel. Es handelt sich um einen langen und schön geschriebenen Privatbrief, der wie folgt endet: "......... und ihre KInder kommen soeben aus Reg(ensburg) zurück; sie trafen die innig geliebte Großmutter nicht mehr unter den Lebenden; sie entschlief den 21. abds. 10 Uhr. Friede ihrer Asche. "

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Lieber bayern klassisch,

    herzliche Glückwünsche von mir zu diesem sehr seltenen und dann auch noch sehr schönem Brief.
    Die Marke ist optimal geschnitten, die Stempel sowohl vorderseitig als auch rückseitig bestens abgeschlagen und selbst das rote Lacksiegel ist komplett vorhanden - besser ist so ein seltenes Stück einfach nicht möglich.

    Ich kann mir nur vorstellen, dass dem Auktionator vor Begeisterung über den erzielten Zuschlag der Hammer aus der Hand gefallen ist. :D

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Hallo Bayernfreunde,

    die Stempel oder handschriftlichen Vermerke "Nach Abgang der Post" o.ä. gibt es nicht nur auf Briefen, sondern auch auf Postscheinen.

    Hier zwei Postscheine aus Nürnberg aus den Jahren 1838 und 1840.
    Auf dem ersten wurde handschriftlich notiert: "nach Abgang der Post" und auf den zweiten Schein schrieb man: "N. Abg. d. P."

    (Beide Postscheine kommen aus der Sammlung von Günter Smura.)

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Hallo mikrokern,

    ein wirklich tolles Stück. Da wird man lange suchen müssen, um ein vergleichbares zu finden.

    Aber beim Blick in die Ergebnisliste bin ich dann doch leicht blass um die Nase geworden.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Lieber bayern klassisch,

    passend zu Deinen beiden interessanten Briefen kann ich auch einen Brief zeigen, der am 15.2.1836 von Cadolzburg aus an besagte "Frau Oberleutnantin Goes in Nürnberg" lief. Dieser Brief wurde "durch Güte" befördert.

    Es handelt sich um ein kleines Kuvert mit noch einliegendem Doppelbogen mit 4 eng beschriebenen Seiten. Eine Freundin von der Adressatin, Antonie Horadam schreibt sich im Brief alles von der Seele, was sich in der letzten Zeit bei ihr so angesammelt hat. Da ist von "einem morgentlichen Maskenball" die Rede, "wozu ich Dir im Geiste recht viel Vergnügen wünsche". Dann ist von einem tollwütigen Hund die Rede: "Der wüthende Hund kam zweimal an unserem Hause vorbei, biß sämmtliche Hunde in der Nachbarschaft, wurde von einem Haufen Männer verfolgt und entkam aber doch in den Wald. Den folgenden Tag wurde er eine Stunde von hier getödtet, nachdem er in allen benachbarten Ortschaften eine Menge Hunde gebissen hatte. Hier belief sich allein die Zahl auf 18, die sämmtlich todtgeschlagen wurden....". Und am Ende die eindringliche Mahnung an ihre Freundin: "Lasse ja Niemanden diesen Brief lesen." -

    Ist doch nett - oder?
    Verschlossen wurde der Brief übrigens mit einer kleinen Siegelmarke mit dem Buchstaben "H".

    Genau wie bei Deinen Briefen wurde auf diesem Brief (wohl durch den Ehemann von Frau Goes) der Absender vermerkt: "Antonie Horadam geb. v. Krehs. an Auguste"

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Hallo Bayernfreunde,

    einen " Frühverwender" mit der Mi.Nr. 4 II1 kann ich auch zeigen - vom 20.9.1850 (Inhalt vom 19.9.1850). - (Wobei ich nicht genau weiss, ob ich ihn nicht schon mal gezeigt habe.)

    Innen enthält der Brief einen sehr schön geschriebenen, detaillierten Kostenvoranschlag
    "über eine ganz neu construierte Thurmuhr, bei welcher durch ein Gewicht das ganze Uhrwerk in Gang gesetzt wird, für die löbliche Kirchenverwaltung Regen".

    Ganz so früh wie der Brief von mikrokern ist er nicht, und an den schönen Brief von hasselbert kommt er auch nicht ran. Aber für die 5 €, die ich vor 2 Jahren auf der Essener Messe bezahlt habe, konnte ich ihn doch nicht liegen lassen.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer