Hallo Bayernfreunde,
zu einem "richtigen" frankierten Bischofsbrief (also einem vorgedruckten Brief mit Marke) hat es bisher bei mir noch nicht gereicht. Das lag weniger an der Tatsache, dass solche Briefe ja, wenn sie mit einer gut geschnittenen Marke und sauberen Stempeln versehen sind. meist nicht ganz billig sind, sondern meistens an den Briefen selbst.
Ich habe mir schön des öfteren Briefe angesehen, die von vorne keine Wünsche offen ließen. Wenn man sich dann aber die Siegelseite und das Innenleben ansah, stellte ich in den weitaus meisten Fällen fest, daß
1. die meisten Briefe ohne Inhalt sind (wenn man Glück hat, ist noch ein Restinhalt vorhanden),
2. die Briefe meist so stark beschnitten sind (oft an allen Seiten), dass man eigentlich nur noch von einer besseren Vorderseite als von einem Brief sprechen kann und
3. fast allen Briefen das Siegel fehlt (ausgeschnitten).
Das hat mich bisher doch davon abgehalten, einen solchen Brief zu kaufen.
Jetzt habe ich aber einen handschriftlichen Bischofbrief gefunden, der zwar auch keinen Inhalt hat, aber bei dem die Punkte 2 und 3 in völlig Ordnung sind. Datierbar ist er durch den rückseitigen Zweizeiler von München.
Er lief am 16.10.1851 von Moosburg aus ins nur gut 6 Meilen entfernte München und ist mit einer 2 II2 (2 II Pl. 2a) frankiert. Mit der Anschrift an den Erzbischof hat sich der Absender keine so große Mühe gemacht; aber man kann halt nicht alles haben.
Kilke hat übrigens im Thread 25 einen tollen vorgedruckten Bischofsbrief aus Moosburg eingestellt, bei dem die Marke und auch der Aufgabestempel so wie bei meinem Brief plaziert sind. Selbst die Marke steht bei beiden Briefen auf dem Kopf.
Viele Grüße
bayern-kreuzer