Hallo,
zur Abwechslung möchte ich eine Kaufempfehlung aussprechen.
Es handelt sich um Los-Nr. 3883, der aktuellen 383. Auktion.
Ja, es handelt sich um einen seltenen Viererblock der MiNr. 7 a in ungebrauchter Erhaltung.
Zu bemerken ist aber, dass es sich um die Bogefelder 38, 39, 48 und 49 handelt. Auf Feld 48 sehen wir im rechten unteren Zwickel die zungenförmige Einkerbung, auch Zwickelplattenfehler genannt. Je nach Stellung der Zwickelplatte kommt dieser auf Feld 48 oder auf Feld 3 (dann ist es dementsprechend der linke obere Zwickel) vor.
Weniger bekannt ist der verbogene rechte obere Zwickel auf Feld 49 der Zwickeldruckplatte. Dieser kommt bei kopfstehender Zwickelplatte dementsprechend auf Feld 2 vor.
Die Zwickelplattenstellung I wird auch als "richtig stehende Zwickelplatte" bezeichnet.
Die Zwickelplattenstellung II wird auch als "kopfstehende Zwickelplatte" bezeichnet.
Über alle Auflagen hinweg war es immer die pyhsisch gleiche Zwickelplatte, die verwendet wurde. Das beweisen die Berliner Neudruckbogen, die im Jahre 1875 hergestellt wurden (sogen. BND I). Bei diesen sehen wir die Zwickelplattenstellung II, also kopfstehende Zwickelplatte. Daher Damit besser mit der angebotenen Einheit abgeglichen werden kann, habe ich die nachstehende Teilabbildung aus einem Bogen BND I auf den Kopf gestellt und die fehlerhaften Stellen mit blauen Pfeilen markiert. Je nach konkreter Zurichtung und vor allem der konkreten Einfärbung der Zwickeldruckplatte sowie Konsistenz der Druckfarbe, erscheint der Zwickelplattenfehler entweder als kleiner Spalt oder ist quasi so groß wie ein Scheunentor. Letzteres ist bei dem angebotenen Viererblock der Fall. Für Feld 49, den verbogenen Zwickel, gelangt hier noch obendrein der etwas nach unten versetzte Druck zum Vorteil, damit dies so schön und klar zu erkennen ist.
Innerhalb einer Auflage bleibt die Stellung der Zwickelplatte immer die selbige. Was anhand der kleinen Auflagen, in denen die Marken gedruckt worden sind, auch logisch erscheint.
I. Auflage, MiNr. 7 a, Zwickelplattenstellung I, Papier ohne Struktur, 500 Bogen
II. Auflage, MiNr. 7 b, Zwickelplattenstellung II, Papier ohne Struktur, 100 Bogen
III. Auflage, MiNr. 7 c, Zwickelplattenstellung I, gegittertes Papier, 300 Bogen
IV. Auflage, MiNr. 7 d, Zwickelplattenstellung I, gegittertes Papier, 300 Bogen
Nur in der II. Auflage der Originale stand die Zwickelplatte auf dem Kopf. Ferner beim BND I aus 1875
Zum Vergleich, vom BND I 1875 der 1 Schilling-Marke wurden 1.000 Bogen gedruckt und bis heute hat sich kein BND I gefunden, bei dem die Zwickelplattenstellung nicht die kopfstehende wäre. Diese Erkenntnisse laufen parallel zu den von mir herausgefundenen zur MiNr. 6 und im Jahre 2017 postulierten.
Ferner habe ich eine MiNr. 7 b, 7 c (Feld 48, Zwickelplattenfehler) und 7 d zum Vergleich angefügt.
Die Vergleichsbilder sind aus meiner eigenen Bildquelle.
Beste Grüße
Markus