Beiträge von liball

    Hallo,

    bei diesem Brief aus den hannoverschen Schulenburg vom 2.8.1867 nach Nürnberg gelaufenen Brief, hatte Preußen das Postwesen in Hannover inne.

    Der Brief wurde mit 1 Sgr. frankiert, war also unterfrankiert. Für mich stellt sich nun die Frage, wer schrieb die 3 an. Es könnte sowohl das Ergänzungsporto (2) sowie der Zuschlag (1) sein. Nur hätte dies im besetzten Hannover eigentlich in Kreuzer angeschrieben werden müssen.

    Es könnten jedoch auch 3 Kreuzer sein für die Nachsendung von Nürnberg nach Altenkundstadt. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    ich kann einen Brief aus Lübeck nach Österreich vom 25.5.1832 zeigen, der nach dem PV Taxis-Österreich von 1829 abgefertigt wurde.

    Im geschlossenen Paket über holsteinisches und hannoversches Gebiet wurde dieser Teilfrankobrief über Schleiz nach Eger, im stillen Transit über Hof, spediert. Während Taxis die Transite bis Schleiz übernahm, bezahlte Österreich den bayerischen Transit pauschal nach Bruttogewicht der jeweiligen Pakete.

    Wegen des Grenzfrankozwanges musste der Absender bis zur österreichischen Grenze ein Franko von 14 Schillingen bezahlen. Die Belastung für den Empfänger belief sich auf 20 Kr. C.M., wobei hiervon 6 Kr. C.M. für den bayerischen Transit angesetzt wurde (Dekret v. 21.5.1819, bei Briefeingang von Schleiz über Eger).

    Grüsse von liball

    Hallo Magdeburger,

    vielen Dank für deine Stellungnahme.

    Der normale Weg ging sicherlich über Halle. Der weitere Weg dürfte gemäß Stephan über Zeitz, Gera, Gefell nach Hof gewesen sein.

    Doch dieser Brief muss, vielleicht auch erst ab Halle, einen anderen Weg genommen haben. Lässt sich eventuell aus dem preußischen Porto von 2 1/2 Ggr. eine Strecke ermitteln, eventuell über Erfurt?

    Für wieviel Meilen reichte ein preußisches Porto 1816 von 2 1/2 Ggr.?

    Grüsse von liball

    Hallo,

    ich zeige hier einen Brief aus Magdeburg nach Döttingen vom 28.5.1816 mit dem rätselhaften Stempel V.C. Über diesen Stempel habe ich bereits im Rundbrief der ARGE Bayern einen kleinen Artikel geschrieben. Vermutlich ist es ein Leitwegstempel "Via" oder "Von Coburg".

    Vielleicht kann Magdeburger oder ein anderes Forummitglied etwas zum Laufweg dieses Briefes sagen. Zum Vergleich habe ich einen "normalen" Brief aus Magdeburg nach Bayern angehängt. Diese wurden in der Regel in Preußen mit 4 gGr. belastet, die dann in Hof mit 18 Kr. in Auslage genommen wurden.

    Der Brief nach Döttingen wurde aber in Preußen nur mit 2 1/2 gGr. belastet und vermutlich der taxisschen Post im Einzeltransit übergeben. Dort wurde die preußische Forderung in 10 Kr. reduziert. Einen taxisschen Transitansatz kann ich nicht finden. Im Nürnberger Auslagestempel wurden wieder 18 Kr. in Auslage genommen.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    schöner Brief!

    Ich würde das Porto in Österreich folgendermaßen deuten:

    Transitporto gem. Dekret vom 21.5.1819: 14 Kr. C.M., zzgl. Inlandsporto: 2 Kr. C.M. = 16 Kr. C.M., umgerechnet in rheinische Kreuzer, ergibt aufgerundet 20 Kr., zzgl. 2 Kr. Botenlohn nach Dornbirn = Gesamtporto: 22 Kr. rhein.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    eine knifflige Frage nach einem langen Skitag. Der Brief lag in der 2. Gew.-Stufe und kostete daher in Preußen 8 Sgr. Der Brief kam am Zutrittstag Württembergs zum Postverein an. Württemberg war also am Absendetag noch nicht Mitglied des DÖPV. Bayern hätte daher grundsätzlich einen Anspruch auf ein Transitporto gehabt. Dies wurde jedoch nicht angesetzt, vermutlich weil der Empfänger etwas mit Taxis zu tun hatte. Und Taxis hatte Portofreiheit in Bayern. 1/2 Sgr. Inlandsporto für Württemberg erscheint mir etwas wenig. Auch sehe ich hierfür kein Weiterfranko.

    Der anhängende Brief vom 29.10.1850 lief in der Gegenrichtung. Württembergisches Porto 4 Kr., reduziert in 1 Sgr. Auch hier hat Bayern auf das zustehende Transitporto von 8 Kr. verzichtet. Preußen rechnete jedoch genau und setzte für 4 Kr. 1 1/4 Sgr. an. Zzgl. 3 Sgr. Inlandsporto ergibt Gesamtporto von 4 1/4 Sgr.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    zum Laufweg dieses Briefes kann ich leider nichts beitragen. Sicher ist jedoch, dass der rückseitige Stempel ein englischer Stempel des Foreign Post Office war. Er war nicht falsch eingestellt, sondern beinhaltete nur das "F" für Foreign und die Jahreszahl 22. Die anderen Zahlen waren nicht das Datum sondern ein Code. Dieses Postamt bestätigte mit diesem Stempel, dass alle Gebühren bis zur europäischen Küste bezahlt waren.

    Das Porto in Österreich entspricht der Vertragslage. Für einfache Briefe aus England wurden gemäß dem Dekret von 1819 immer 24 Kr. C.M. Transitporto angesetzt, unabhängig davon, wieviel der Transit tatsächlich gekostet hat.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    dieser Brief aus Böblingen vom 1.6.1839 nach Mokoton konnte in Polen nicht zugestellt werden und lief daher wieder retour.

    Meine Portointerpretation: Württemberg 6 Kr., Bayern 8 Kr. (=14 Kr. = 4 Sgr.), Preußischer Transit 11 Sgr. Fremdes Porto in Polen 15 Sgr. zzgl. 1 Sgr. Grenzporto reduziert in 97 poln. Groschen + Polen Inland = 147 poln. Groschen. Kann es sein, nachdem die linke 14 nicht durchgestrichen ist, dass diese 14 Kr. beim Auftraggeber kassiert wurden, nachdem der Brief wieder bei ihm eintraf.

    Vielleicht kann jemand die blaue Schrift über dem Auslagestempel entziffern. Auf der Rückseite wurde ein Siegel REBUT-Briefe angebracht. Wo wurden diese Siegel verwendet?

    Grüsse von liball

    Hallo,

    nachdem Ebnath zu dieser Zeit noch keine Poststelle hatte, wurden die Briefe von einem Boten zum Postbüro Lichtensteig gebracht und von dort nach St. Gallen. Für diese innerkantonalen Beförderungen sind jeweils 2 Kr. angefallen.

    Mein Brief weist daher ebenfalls diese 4 Kreuzer auf. Im Postvertrag mit St. Gallen von 1829 wurde vereinbart, dass die einfache Taxe bis Lindau 4 Kr. betragen soll. In St. Gallen wurden daher 8 Kr. in Auslage genommen. Hierfür wurde der nicht gerade häufige große Doppelovalstempel abgeschlagen. ZZgl. 4 Kr. von Lindau bis Kempten ergeben das Gesamtporto von 12 Kr.

    Grüsse von liball

    Hallo kantonal,

    nachdem du nicht das genaue Datum deiner Briefe angegeben hast, kann ich nur nach den Taxierungen die Briefe erklären.

    Der 1. Brief aus 1814: Nach dem PV Bayern-St. Gallen von 1809 kostete das Porto von St. Gallen nach Bregenz 3 Kr. Hier hinzu der Botenlohn von 2 Kr. nach Dornbirn.

    Der 2. Brief aus 1815: Nach dem prov. Roschmanntarif der bis zum 28.2.1815 gültig war, kostete das Porto für einen Auslandsbrief 12 Kr. Hier hinzu wieder der Botenlohn von Bregenz nach Dornbirn von 2 Kr.

    Der 3. Brief aus 1816: Nach dem Tarif vom 1.3.1815 kostete das Porto für einen Auslandsbrief 16 Kr. C.M. Dies waren umgerechnet 20 Kr. rhein. Hier hinzu wieder Botenlohn Bregenz - Dornbirn 2 Kr.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    gegen deine Interpretation spricht nichts. Lt. dem Postvertrag Polen-Preußen von 1827 betrug der preußische Transit für Briefe nach Baden 11 Sgr. Der preußische Beamte wollte den preußischen Anspruch mit PA wohl besonders verdeutlichen.

    Hier habe ich nun einen Brief aus Bern nach Russocice vom 6.6.1840, wo ich mit den polnischen Taxen nicht ganz klar komme.

    Bern bekommt 6 Kr., Baden 12 Kr., Preußen reduziert in 5 1/4 Sgr., Preußischer Transit 11 Sgr. = insgesamt 16 1/4 Sgr. ZZgl. 1 Sgr. Grenzporto (lt. Vertrag jedoch bereits in den 11 Sgr. enthalten) = 17 1/4 Sgr. ergeben 105 polnische Groschen + 50 polnische Groschen Inlandsporto = 155 polnische Groschen. Mit der Ziffer neben dem Portoverrechnungsstempel auf der Rückseite kann ich jedoch nichts anfangen. Vielleicht kann ein Mitglied etwas zu diesem Brief sagen.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    diese Briefe im grenznahen Bereich sind nicht häufig. Dieser Brief beweist zudem, das sich die Portogebühren zwischen Bayern und Österreich im grenznahen Bereich nach der Bildung eines einheitlichen Postgebietes zum 1.10.1842 verteuert haben. Umgerechnet betrug die Gesamttaxe deines Briefes 4,45 Kr. C.M.

    Das Porto des einfachen Portobriefes aus Lindau nach Dornbirn kostete dagegen 6 Kr. C.M. Die Verteuerung im grenznahen Bereich lag somit bei 1,55 Kr. C.M., während der Postvertrag von 1842 im Fernverkehr eine Gebührensenkung zur Folge hatte.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    dieser Brief aus Lodz vom 4.2.1837 nach Schwezingen in Baden war bis zur preußischen Grenze bezahlt. Das einfache polnische Franko bis zur preußischen Grenze lag bei 7 1/2 Sgr. oder 45 polnische Groschen (links unten).

    Weis jemand die Bedeutung der auf der Rückseite angeschriebenen Ziffer? Ist es eventuell das Grenzporto von 1 Sgr.

    Der preußische Transit von 11 Sgr. lag in der 1. Gew.-Stufe. In Baden wurde dieser Transit in 39 Kr. reduziert. Nachdem das inländische Porto auf 15 Kr. festgelegt wurde, ist der Brief dort nach der 2. Gew.-Stufe behandelt worden (Über 3/4 Loth).

    Grüsse von liball

    Hallo,

    dieser Portobrief aus Wien vom 16.1.1849 lief im geschlossenen Paket von Wien über Würzburg und Forbach nach Frankreich. Nach der Zusatzvereinbarung zur Postkonvention vom 16.4.1831, abgeschlossen am 30.11.1843, in Kraft getreten zum 1.4.1844, erstattete Frankreich an Österreich bei Portobriefen 2 Franc 80 Centimes je 30 g Nettogewicht. Hiervon waren 1 Franc 60 Centimes für das Österreichische Inlandsporto und 1 Franc 20 Centimes für den Transit durch die deutschen Gebiete, den Österreich bezahlen musste.

    Bei diesem Brief in der 2. Gew.-Stufe wurden vom Empfänger 23 Decimes eingehoben. Wer weis, wie sich dieser Portobetrag zusammensetzt. Insbesondere wie hoch das "ausländische Porto" für den einfachen Brief war.

    Grüsse von liball

    Hallo Bayern Kreuzer,

    die Vorderseite ist klar:

    Bayerisches Porto: 12 Kr., reduziert in 3 1/2 Sgr., Preußisches Porto bis Muskau: 6 Sgr., Gesamtporto: 9 1/2 Sgr.

    Die Taxierung auf der Rückseite hat vermutlich mit Halle zu tun. Normalerweise wäre der Brief mit dem Kartenschluss Hof-Görlitz spediert worden. Doch dann wäre nicht HALLE gestempelt worden. Vermutlich kam der Brief irrtümlich in den falschen Kartenschluss Hof-Halle. In Halle wurde dies bemerkt und dort wurde das preußische Porto von 6 Sgr. in Rötel vorgetragen.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    hier kann ich einen Brief zeigen, der aus Brüssel nach Niederstozingen über Bayern lief.

    Der Absender bezahlte 25 Cent bis zur preußischen Grenze. Preußen setzte für seinen Transit 4 Sgr. an. Diese wurden in Augsburg mit 18 Kr. in Auslage genommen. Für die Strecke von der bayerischen Grenze bis Günzburg wurden 10 Kr. angesetzt. Da im württembergischen Niederstozingen erst 1858 ein Postamt eingerichtet wurde, sind Briefe nach dorthin von bayerischen Boten aus Günzburg übermittelt worden, der hierfür scheinbar 5 Kr. ansetzte, wodurch sich ein Gesamtporto von 33 Kr. errechnete.

    Grüsse von liball