Beiträge von liball

    Hallo Emmanuel,

    vielen Dank für deine Berichtigung. Vielleicht könntest du auch einen Blick auf diesen Brief werfen.

    Hier habe ich noch einen Brief aus Steyr nach Paris vom 29.3.1810. Mit 24 Kr. (Tarif v. 1.11.1806) wurde dieser einfache Teilfrankobrief bis zur bayerischen Grenze bezahlt. Bei der Auswechslung in Augsburg wurde der Herkunftsstempel d`autriche abgeschlagen.

    Einfache Briefe aus Österreich nach Paris wurden immer mit 12 Decimes belastet, obwohl Frankreich bis Straßburg ansonsten immer 7 Decimes zzgl. das jeweilige Inlandsporto berechnete. Dies wären bei Paris 6 Decimes gewesen (einf. Brief bis 400 km, Tarif 24.4.1806). Da Frankreich im Paket abrechnete, ist kein bayerischer Portoansatz vorhanden. Bayern erhielt für Briefe aus Österreich 46 Kr. pro 30 Gramm (Art. 47).

    Grüsse von liball

    Hallo,

    hier ein Brief aus Narbonne vom 10.12.1810 der in den nächsten österreichische Tarif fällt.

    Bis zur Grenze in Straßburg bezahlte der Absender 11 Decimes (einf. Brief bis 1200 km, Tarif v. 9.4.1810). Ab dem 1.7.1810 kostete ein einfacher Auslandsbrief in Österreich 48 Kr. Bancozettel. Nachdem das Transitporto aufgrund der starken österreichischen Inflation mit 36 Kr. Bancozettel angesetzt wurde, ergab sich für den Empfänger ein Gesamtporto von 1 fl. 24 Kr. Bancozettel. Zum Vergleich, das Porto beim Brief von Nils lag ein gutes Jahr vorher noch bei 48 Kr. Bancozettel.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    ich kann nur einen Brief aus Liechtenstein nach Bayern zeigen.

    Es handelt sich um einen rekommandierten Frankobrief vom 30.12.1845 aus Vaduz nach Weiler, entsprechend dem Postvertrag Bayern-Österrreich mit O.B.C. gestempelt. Der Absender bezahlte 6 Kr. C.M. Porto sowie 6 Kr. C.M. Rekommandationsgebühr, die im Gegensatz zu Bayern in Österreich immer angeschrieben wurde. Die Spedition erfolgte über Bregenz und Lindau nach Röthenbach. Für den Botenlohn nach Weiler wurde 1 Kr. rhein. fällig.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    auf diesem Chargebrief aus Augsburg vom 24.11.1843 nach Amsterdam befinden sich auf der Rückseite keinerlei Taxierungen. So kann wohl davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Porto Chargebrief handelt.

    Bayern belastete bis Coblenz 18 Kr., Preußen seinerseits 10 Sgr., so dass der Empfänger eine Gesamtportobelastung von 100 Cent übernehmen musste.

    Grüsse von liball

    Hallo Michael,

    von Lindau nach Friedrichshafen gab es keine Schiffspostverbindung. Ab Lindau gab es nur Verbindungen in die Schweiz (Rorschach, Romanshorn) und nach Constanz.

    Grüsse von liball

    Hallo Hans7,

    ich versuche einmal die Taxen deiner schönen Briefe zu erläutern:

    Für den Frankobrief aus Ludwigsburg bezahlte der Absender 45 Kr. 4 Kr. für Württemberg, 8 Kr. für Bayern, 21 Kr. (=6 Sgr.) für Preußen und 12 Kr. für Russland (10 Kopeken). Die blaue Zahl auf der Vorderseite kann ich schlecht lesen. Normalerweise müssten es 9 1/4 Sgr. Weiterfranko sein, die von Bayern angeschrieben wurden für die 33 Kr. für Preußen und Russland. Preußen schrieb 3 1/4 Weiterfranko in rot für Russland.

    Portobrief aus Ludwigsburg: 6 Kr. für Württemberg, 8 Kr. für Bayern. Diese fremden Anteile rechnete Preußen in 4 Sgr. um. Von Russland beanspruchte Preußen für seinen Transit und die verauslagten Portoanteile 63 1/2 Pr. Gr. von Russland. Vom Empfänger wurden 447 Kupferkopeken eingehoben, die sich wie folgt zusammen setzen: 63 1/2 Pr. Gr. x 6 = 381 Kupferkopeken + 66 Kupferkopeken ab Polangen bis St. Petersburg.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    leider kann ich die preußischen Taxen von 6 3/4 und 5 1/2 Sgr. auch nicht interpretieren. Ich kann nur einen ähnlichen Brief vom 16.2.1852 zeigen. Hier war Würrtemberg bereits Mitglied im DÖPV. So reichten bis zur preußischen Ausgangsgrenze 9 Kr., die entsprechend den Ausführungsbestimmungen in 3 Sgr. reduziert wurden.

    Nachdem der neue Vertrag zwischen Preußen und Russland erst am 13.4.1852 in Kraft trat, hat Preußen weiterhin das Circular vom 24.5.1845 angewandt, wonach Russland für einfache Portobriefe aus Württemberg bis 1 Loth 11 Sgr. vergüten musste. Dies war für Preußen ein lukratives Geschäft.

    Hieraus errechnete sich für den Empfänger einschließlich des russischen Inlandportos von 10 Kopeken ein Gesamtporto von 46 Kopeken.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    aus Bayern nach Lauenburg kann ich keinen Brief zeigen, aber aus der Schweiz.

    Dieser Brief des Bezirk Gerichtes Winterthur wurde in der Schweiz portofrei befördert und er ist an Bayern ausgeliefert worden, obwohl der Kanton Zürich Briefe nach Hamburg und Dänemark normalerweise an Baden übergab. Bayern setzte für seinen Transit entsprechend dem Vertrag mit Preußen in der 2. Gew.-St. 24 Kr. an. Dies entsprach 7 Sgr. Zusammen mit dem preußischen Inlandsporto von 14 Sgr. lasteten bis Hamburg 21 Sgr. auf diesem Brief. Dies waren 28 HShC. Für die Weiterspedition nach Lauenburg kamen 3 HShC hin zu, so dass sich einschließlich der Zustellgebühr von 1/2 HShC eine Gesamtportobelastung von 31 1/2 HShC errechnete.

    So jedenfalls meine Interpretation. Vielleicht kann mich ein Forumsmitglied bestätigen oder berichtigen.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    hier ein ganz normaler Brief vom 23.11.1855 an den selben Empfänger wie der Brief von bayern klassisch. Belgien erhielt von Preußen für einfache Portobriefe aus dem 2. Rayon 2 Sgr. (20 Centimen), dargestellt mit Taxstempel. Zum umgerechneten belgischen Portoanteil von 7 Kr. kam noch das Postvereinsporto von 9 Kr. hinzu, ergibt Gesamtportobelastung von 16 Kr.

    Grüsse von liball

    Hallo VorphilaBayern,

    2 Kr. kostete das Porto bis Bregenz. Der österreichische Transit war nach § 13 des PV Graubünden mit Österreich von 1820 bis Feldkirch gratis. 2 Kr. entsprach 3 Bluzger. Feldkirch bis Chur kostete inkl. Bürogebühr 8 Bluzger. Gesamtporto somit 11 Bluzger.

    Ich habe einen Brief aus Lindau nach Bevers vom 25.4.1830 angehängt. Dieser Brief kostete bis Bregenz ebenfalls 2 Kr. Nach dem PV Graubünden - Österreich von 1826 berechnete Österreich für den Transit nun 2 Kr. Diese 4 Kr. entsprachen 6 Bluzger bis Balzers. Von dort bis Chur wurden 5 Bluzger fällig, zzgl. 1 Bluzger Bürogebühr ergibt 12 Bluzger.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    meiner Meinung wurde das vom Absender bezahlte Gesamtfranko von 465 Kopeken Assignaten auf der Vorderseite angeschrieben. Dies beinhaltet die 61 1/2 Silberkopeken die Russland an Preußen vergüten musste, sowie 96 Kopeken Assignaten für die russische Inlandsstrecke. Der Brief war damit auf jeden Fall bis zur bayerischen Ausgangsgrenze bezahlt.

    Ich glaube nicht, dass die angeschriebene 16 mit Bayern etwas zu tun hat. Ich habe etliche Briefe aus Russland, bei denen Bayern ein Weiterfranko von 4 gGr. bzw. Sgr. erhielt, dies jedoch nicht umgerechnet wurde. Vermutlich handelt es sich bereits um eine Schweizer Taxe.

    Wie lief der Brief in die Schweiz? Wohl nicht über Baden. Eher über Lindau. Hier käme dann der Vertrag Bayern-Zürich von 1829 ins Spiel. Mehr fällt mir im Moment leider nicht ein.

    Grüsse von liball

    Hallo VorphilaBayern,

    ein toller Brief den du uns zeigst.

    Auch wenn frc. Feldkirch angeschrieben wurde, kann der Brief nicht über Feldkirch gelaufen sein. Auch wenn in Chur ein Postamt eingerichtet wurde, besorgte Christian Dalp mit einem Gehilfen den Botenkurs auf der deutschen Straße nach Feldkirch und dies noch im Mai 1814. Derartige Briefe wurden von Dalp meist mit dem Stempel "D" gekennzeichnet. Unten habe ich einen derartigen seltenen Brief angehängt.

    Der von VorphilaBayern gezeigte Brief lief auf der St. Galler Route via Rheintal - Rheineck nach Lindau. Der Schweitzer Auslagestempel von Lindau wurde in Rheineck benutzt. Der Brief war mit 6 Blutzger bezahlt bis zur St. Galler Kantonsgrenze. Die Kantonalpost von St. Gallen beanspruchte 4 Kr., die im Auslagestempel angeschrieben wurden.

    Hier noch ein Beispiel eines Briefes vom 28.7.1813 aus Bevers nach Augsburg mit dem D-Stempel.

    Grüsse von liball