Beiträge von liball

    Hallo Nils,

    Taxis hat im Vertrag mit Bayern 1815 vereinbart, dass das Transitporto der geschlossenen Pakete nach dem Bruttogewicht zur Hälfte oder 2/3 des bestehenden Portotarifs bestimmt werden soll.

    Das normale Porto von Lindau bis Ravensburg wäre 3 Kr. gewesen. So gehe ich davon aus, dass Bayern bei diesem relativ kurzen Transit pro Loth 2/3 des normalen Portos, somit 2 Kr. erhielt.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    sicher ist, dass dein Brief im stillen Transit durch Bayern lief und daher keine bayerische Taxe auf dem Brief zu finden ist. Bayern wurde dafür von Taxis entschädigt. Entweder lief der Brief über Linz nach Ulm, oder über Bregenz nach Ravensburg. Der Taxierung zu Folge, muss er über Bregenz und Ravensburg nach Württemberg gelaufen sein. Von Ravensburg nach Heilbronn kostete ein Brief in der 2. Gew.-Stufe über 1/2 Loth 12 Kr. In Schwaigern wurde erst am 1.8.1838 ein Postamt eingerichtet. Zu den 12 Kr. Porto kam noch 1 Kr. Bestellgeld hinzu, so dass der Empfänger 13 Kr. bezahlen musste.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    ein Ship-Letter aus London vom 7.8.1841, eingeliefert beim Ship Letter Office, der mit der "Batavia" einem Schiff der Netherlands Steamship Company, nach Rotterdam befördert wurde. Derartige Briefe kosteten in London nur das halbe Porto, nämlich 8d.

    Preußen belastete den Teilfrankobrief mit 8 3/4 Sgr. Hierin war der niederländische Transit von 20 Cents einthalten. In Würzburg wurde sofort das Gesamtporto von 35 Kr. angeschrieben (fremder Anteil: 31 Kr., Inlandsporto: 4 Kr.)

    Grüsse von liball

    Hallo VorphilaBayern,

    wenn auch das genaue Datum nicht ermittelt werden kann, muss der Tarif vom 1.2.1814 angesetzt worden sein. Dieser Tarif kam ab 1.3.1815 in Vorarlberg zum Einsatz. Danach kostete ein Brief bis zu 1 Loth und bis zu 4 Poststationen 8 Kr.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    1 Shilling 3 Pence sind meines Erachtens für Leeds zu wenig.

    Für den geschlossenen Transit durch die schweizer Kantone fielen keine Transitkosten an, da dieser Kurs von Österreich auf eigene Kosten installiert wurde und von den Kantonen kostenlos mitbenutzt werden konnte. Der Empfänger bezahlte hier lediglich das österreichische Porto von 20 Kr. C.M.. Dies setzt sich zusammen aus 6 Kr. C.M. "Transitporto" für die Kosten der Spedition durch die Schweiz, sowie 14 Kr. C.M., Stufe II, Taxregulativ vom 1.6.1817.

    Grüsse von liball

    Hallo Magdeburger,

    nach dem Vertrag von 1844 betrug der Transitzuschlag für Briefe aus Böhmen, Mähren, Österr. Schlesien und Galizien nach Westphalen 6 Kr. C.M. Aus allen übrigen österreichischen Staaten jedoch 10 Kr. C.M.

    Briefe mit einem Transitzuschlag von 6 Kr. C.M. sieht man nicht oft. Glückwunsch!

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    die 2/4 Taxierung hat mit Sicherheit Einfluß auf die Auslage. Ich beschreibe sie ich wie folgt:

    In Ebnath gab es zu dieser Zeit noch keine Poststelle. Die Briefe wurden per Boten zum Postbüro Lichtensteig gebracht (hierfür 2 Kr.). Lichtensteig-St. Gallen abermals 2 Kr., daher innerkantonal 4 Kr.

    Im Vertrag St.Gallen - Bayern kostete St. Gallen - bis zur bayerischen Grenze 3 Kr. = 7 Kr. (auch Lokalbriefe bis Lindau kosteten nur 3 Kr.) Dies wurde von St. Gallen, vermutlich nachdem Vorarlberg wieder zu Bayern kam, auf 4 Kr. erhöht. Daher 8 Kr. im Auslagestempel.

    Bei der bayerischen Taxe muss man auf das Jahr schauen. Solange Vorarlberg zu Bayern gehörte, hat Bayern bis Kempten 6 Kr. berechnet.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    die 10 Kr. müssen mit dem Gewicht zusammen hängen. Neben dem innerkantonalen Porto von 4 Kr. wurden im Auslagestempel zusätzlich 6 Kr. bis Lindau angesetzt. Das normale Porto für einen einfachen Brief bis Lindau wären 4 Kr. gewesen. Schäfer schreibt in seinem Buch, dass ein Brief, den Umschlag eingerechnet, mehr als 4 Seiten umfasst, ein doppelter Brief ist (ab 1/2 Loth). Wenn das bei deinem Brief zutreffen würde, dann würden die 10 Kr. passen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass in der Schweiz ein halbes Loth nur 7,6 g war, während in Bayern ein halbes Loth 8,75 g war.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    beim Laufweg über Bayern muss man berücksichtigen, dass ab dem 1.7.1844 nur noch Heidelberg als badisches Austauschpostamt fungierte. Solange Karlsruhe und Mannheim die badischen Austauschämter waren, ging die Post mit Sicherheit über Oggersheim, Worms und Alzey. Ab dem 1.7.1844 bin ich mir nicht mehr sicher.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    meiner Meinung nach betrug das Schweizer Porto 4 Kr. + 12 Kr. für Baden = 16 Kr. = 4 3/4 Sgr. Das preußische Porto bis Cöln lag bei 4 Sgr., ergibt Gesamtporto von 8 3/4 Sgr.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    es gibt in der Schweiz in unmittelbarer Nähe zur vorarlberger Grenze ein Heerbrugg. Dies dürfte der Postler mit Hersbruck verwechselt haben. Daher hat er in Feldkirch den Brief mit 5 Kr. belastet. Dies war das Gemeinschaftsporto mit der Schweiz, für Orte welche nicht mehr als 5 Meilen in gerader Linie von einander entfernt lagen. Diese 5 neuen Kreuzer entsprachen 10 Rappen.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    den rechten Rötelhaken lese ich als 2. In Bayern war doch in der Regel der günstigste Portosatz 3 Kr. (Ausnahme Briefe in die Schweiz, aufgrund der Verträge mit der Schweiz). Aus dem Postvertrag mit Baden sind mir keine derartige Regelungen bekannt.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    diese Hamburger Deern sieht gut aus.

    Der Vertrag von 1834 trat erst am 1.4.1835 in Kraft, somit galt für deinen Brief noch der alte Vertrag. Im Vertrag von 1816 hat Bayern zugesagt 4 ggr. an Preußen zu vergüten (Art. 8). Die bayerische Taxierung von 24 Kr. dürfte daher klar sein. 4 ggr = 18 Kr. + 6 Kr. von Hof bis Nürnberg = 24 Kr.

    Es stellt sich nun die Frage, hat Hamburg zu dieser Zeit noch in ggr. taxiert, wo doch in Preußen nur noch in Sgr. gerechnet wurde. Ich habe einen Portobrief vom 23.3.1832 angehängt, der genauso taxiert wurde, nur dass von Hof bis Würzburg 8 Kr. angefallen sind. Die Rückseite sieht jedoch etwas anders aus. Zu der 4 wurde daneben in schwarz vermutlich 13 geschrieben. Was dies bedeutet kann ich mir auch nicht erklären (4 Sgr. würden 14 Kr. entsprechen).

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch und Nils,

    vielen Dank für eure Anmerkungen. Kann es nicht sein, dass die hannoveranischen und taxisschen Beamten das pfälzische Neustadt mit dem unterfränkischen Neustadt an der Saale verwechselten und der Brief daher über Nürnberg lief.

    Hier ein weiterer Brief aus Hannover vom 12.1.1825 nach Schweinfurt, der meines Erachtens nicht ganz korrekt taxiert wurde. Für den Frankobrief bezahlte der Absender 5 1/2 ggr. Hannover behielt 2 1/2 ggr. und vergütete an Taxis ein Weiterfranko von 3 ggr. Hiervon gab Taxis gem. der Rückseite 6 Kr. an Bayern weiter. Dies war jedoch zu hoch, denn für Schweinfurt hätten 3 Kr. genügt. Vielleicht hängt dies auch mit dem Zusatz "im Würzburgischen" zusammen. Für Würzburg wären 3 Kr. zu wenig gewesen. So blieben Taxis für den Transit nur noch rd. 7 Kr.

    Grüsse von liball