Beiträge von liball

    Hallo bayern klassisch,

    nachdem auf dem Brief kein Stempel des FOP und auch kein Stempel des Schiffsbriefs-Amtes abgeschlagen wurde, gehe ich davon aus, dass der Brief mit einem privaten Schiff nach Ostende kam und dort wahrscheinlich einem Paket mit regulären Briefen beigefügt wurde.
    Lt. einem Sammler aus England gab es zu dieser Zeit keine Portofreiheit in das Ausland.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    dieser Brief aus London vom 5.12.1831 gibt einige Rätsel auf.
    Ein englisches Franko kann ich nicht erkennen. Fällig gewesen wären wohl 1 sh. 8 d und Portobriefe waren zu dieser Zeit noch nicht möglich.
    Der niederländische Transit mit 20 Cent ist angeschrieben. Preußen schrieb seine Forderung von 7 gGr. merkwürdigerweise auf die Rückseite. 7 gGr. ist zwar nach dem Vertrag mit Preußen von 1816 zutreffend, nur hat Preußen eigentlich zu dieser Zeit bereits in Silbergroschen taxiert (8 3/4).
    In Bayern wurden 32 Kr. in Auslage genommen, obwohl 7 gGr. nur 29 Kr. ergeben. Mit dem bayerischen Inlandsporto von 10 Krr. errechnete sich ein Gesamtporto von 42 Kr.
    Zudem ist der Stempel ENGELAND OBER OSTENDE nicht häufig zu finden. Auf einem Brief nach Bayern ist mir kein weiterer bekannt.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    einen nicht alltäglichen Brief aus Graz vom 30.3.1813 nach Bevers im schweizer Kanton Graubünden kann ich hier zeigen.
    Der Absender bezahlte 14 Kr. W.W. bis zur österreichischen Ausgangsgrenze (Tarif v. 20.2.1811). Mit dem direkten Paketschluss aus Linz gelangte er nach Regensburg. Dort wurde AUTRICHE gestempelt. Die weitere Beförderung erfolgte über Augsburg und Lindau nach Feldkirch. Dort zunächst als einfacher Brief mit 20 Kr. austaxiert, dann jedoch auf 30 Kr. berichtigt. Dies entsprach der 2. Gew.-Stufe (24 Kr. über 42 Meilen, Tarif 1810 und 6 Kr. Feldkirch - Chur). In Feldkirch erfolgte die Umrechnung in 45 Bluzger.
    In Chur kennzeichnete der bayerische Postexpeditor Christian Dalp den Brief mit dem großen "D", bevor er ihn für 45 Bluzger an den Engadiner Boten "verkaufte". Dieser hat seinen Botenlohn jedoch nicht ausgewiesen.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    leider macht Schäfer auch keinerlei Aussage zum Beförderungweg.
    Dieser Brief ähnelt dem von Schäfer. Er wurde am 19.11.1813 geschrieben. Auf der Rückseite trägt er den Auslagestempel von Schffhausen. Darin wurde das Weiterfranko vermerkt, das der fremden Postverwaltung von Schaffhausen zu vergüten war.
    Nachdem zu dieser Zeit der Postvertrag zwischen Schaffhausen und Baden bereits abgeschlossen war, nehme ich an, dass dieser Brief über Baden nach Bayern lief. Obwohl der Brief fr. Innspruck gestellt war, dürfte er Innsbruck nie gesehen haben. Die Taxierung in Österreich entspricht exakt dem vorigen Brief, jedoch ohne die Umrechnung in Bankozettel, da die Umtasuchzeit nur bis zum 31.1.1812 ging.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    der anhängende Brief aus Olten vom 6.11.1811 nach Steyr ist mir nicht ganz klar.
    Der Absender bezahlte 18 Kr., wovon 14 Kr. Weiterfranko an Schaffhausen gingen. Jetzt stellt sich die Frage, wie lief der Brief weiter. Nachdem Baden die Post zum 1.8.1811 in eigener Regie übernahm, ist es fraglich ob der Brief über Baden nach Bayern lief. Mit Baden schloss Schaffhausen erst 1813 einen Postvertrag.
    Die zweite Möglichkeit wäre über Zürich gewesen. Schaffhausen vergütete auf jeden Fall ein Weiterfranko von 10 Kr.
    Nach dem Postvertrag Österreich von Bayern 1808 erhielt Bayern von Österreich eine Transitvergütung von 14 Kr. In Österreich wurde das Gesamtporto auf 26 Kr. Einlösescheine (W.W.) festgesetzt. Dies waren 2 fl. 10 Bankozettel.
    Vielleicht kann ein Forumsmitglied weiterhelfen.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    eine größere Abhandlung über die d'autriche Stempel steht in den DASV-Rundbriefen 422 und 424. Die anhängende Karte habe ich daraus entnommen. Danach kann dein Brief durchaus über Nürnberg gelaufen sein.
    Bei meinem Brief glaube ich dass er über Frankfurt gelaufen ist, da im Postvertrag Österreich-Frankreich 1817 steht, dass Briefe aus Böhmen nach Frankreich und Spanien über Frankfurt, im stillen Transit über Sachsen, spediert werden.

    Grüsse von liball

    Hallo bayernjäger,

    entsprechend dem Vermerk K.D.S. (Königliche Dienstsache) wurde der Brief in Bayern portofrei befördert. In Augsburg kam er in den direkten Paketschluss mit Zürich (Art. 2, PV Bayern-Zürich, 1808). In Zürich wurde die Taxierung mit 8/12 vorgenommen. Von den 8 Kr. für Zürich wurden 4 Kr. (rechte 4) an Bayern rückvergütet, obwohl der Brief in Bayern als Dienstbrief behandelt wurde. Gemäß dem Postvertrag Zürich-Bern von 1818 kostete das Porto von Zürich nach Bern 4 Kr., so dass der Empfänger eine Gesamtportobelastung von 12 Kr. übernehmen musste.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    leider kann ich zu deinem Brief nicht viel beitragen, da es nicht meine Zeit ist. Ich kann jedoch einen ähnlichen Brief zeigen, der jedoch erst am 16.8.1818 geschrieben wurde.

    Der Brief stammt aus Odessa und wurde ebenfalls durch Hausner & Violland in Brody zur Post gegeben. Bezahlt wurden 14 Kr. C.M. (Tarif 1.6.1817) bis zur österreichischen Ausgangsgrenze. Mit dem direkten Paketschluss Prag - Frankfurt wurde er befördert. In Frankfurt wurde d'autriche gestempelt und nach Frankreich weiterspediert. Nachdem sowohl Frankreich mit Taxis, 46 Kr. pro 30 Gramm (Art. 47, PV Frankreich-Taxis, 1801), als auch Frankreich mit Spanien im Paket abrechnete, ist nur der spanische Portoansatz von 9 Reales auf dem Brief vorhanden.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    der Brief in Post 6 wurde im Dezember 1834 geschrieben. Hier kam daher der 1. Postvertrag von 1816 zur Anwendung, während bei deinem Brief der 2. Postvertrag maßgebend war. Die 16 Kr. für Bayern entsprechen genau der Anlage E (Portotaxe) zu diesem Vertrag. Die Anlage D weist für Trier jedoch lediglich 4 Sgr. aus.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    vielen Dank für deine Anmerkungen.

    Du hast recht, oben links steht die 11. Nachdem einfache Briefe mit dem d'autiche-Stempel in Straßburg mit 7 Decimes belastet wurden, errechnet sich bei 11 g 14 Decimes.

    Österreich hätte in diesem Fall auch 48 Kr. bezahlen müssen. Ob Österreich für diesen ex-offo-Brief jedoch überhaupt etwas bezahlte, wird sich nie klären lassen.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    zu diesem Brief vom Dezember 1808 hätte ich einige Fragen.

    1. Kann jemand den Absendeort erkennen? Der Vorbesitzer meinte er wäre von Prag.

    2. Zunächst wurde in Österreich der ex offo Brief mit dem stilisierten P gekennzeichnet. Dies bedeutete der Brief wurde gebührenfrei befördert. Dann wurde er jedoch trotzdem mit 24 Kr. bis zur bayerischen Grenze frankiert (Tarif v. 1.11.1806). Was bedeuten oben rechts die angeschriebenen 57?

    Über Nürnberg (Stempel d'autriche) dürfte der Brief nach Straßburg gelangt sein. Aufgrund des Portos von 14 Decimes muss der Brief zwischen 8 und 10 g schwer gewesen sein.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    ein kleiner Portobrief aus Lindau vom 13.9.1932 nach Arenenberg im schweizer Kanton Thurgau. Arenenberg ist der Name eines Schlosses, in dem der spätere Kaiser Napoleon III. teilweise aufgewachsen ist. Arenenberg liegt in der Gemeinde Salenstein gegenüber der Insel Reichenau.

    Postalisch dürfte der Brief über Württemberg nach Constanz gelaufen sein. Bayern belastete 4 Kr. einschl. des württembergischen Transites. Baden ebenfalls 4 Kr, somit Gesamtporto 8 Kr. In Constanz ist der Brief wahrscheinlich von einem Boten des Schlosses abgeholt.

    Grüsse von liball

    Hallo Planke,

    dein Brief ist nur sehr schwer zu erklären. Dem Aufgabestempel zu Folge wurde der Brief auf dem preußischen Postamt in Hamburg aufgegeben. Nach dem Postvertrag Österreich - Preußen vom 3.1.1844 betrug bei Briefen nach Tirol das Gemeinschaftsporto 12 Kr. C.M. und der Transitzuschlag 10 Kr. C.M.

    Nach dem Postvertrag Thurn und Taxis - Österreich von 1843 wäre auch eine Beförderung mit der taxisschen Post möglich gewesen. Auch hier lag das Gemeinschaftsporto bei Briefen nach Tirol bei 12 Kr. C.M. Der Transitzuschlag lag hier jedoch bei 12 Kr. C.M. Hierzu hätte jedoch das preußische Postamt den Brief an das taxissche Postamt übergeben müssen (sog. Postwechselbrief). Nachdem kein taxisscher Stempel vorhanden ist, halte ich dies jedoch für unwahrscheinlich.

    Wie Nils schon geschrieben hat, müsste man Vergleichsbriefe haben, um den Brief knacken zu können.

    Grüsse von liball

    Hallo VorphilaBayern,

    der Brief lief mit Sicherheit über den Bodensee. Nach Art. VII des Nachtrages zum PV Bayern-St. Gallen 1829 vom 1.6.1838 betrug das Porto zwischen Lindau und Rorschach 2 Kr. Somit war die ganze Beförderung portofrei, lediglich für die Seeüberquerung wurde das Porto angesetzt.

    Grüsse von liball

    Hallo bayernjäger,

    Preußen vergütete an Bayern 3 1/2 Sgr., dies entsprach 12 Kr., für die Beförderung bis Coblenz. Der preußische Transit ermäßigte sich ab 1.5.1845 von 4 Sgr. auf 3 Sgr. Preußen belastete insgesamt 8 1/4 Sgr., obwohl meiner Meinung nach nur 8 Sgr. anzusetzen gewesen wären (Auslage an Bayern 3 1/2 Sgr. + preußischer Transit, 2. Gew.-Stufe 3 x 1,5 = 4 1/2 Sgr.). 8 1/4 Sgr. entsprachen 50 Cent. Mit dem niederländischen Inlandsporto von 20 Cent errechnet sich ein Gesamtporto von 70 Cent.

    Ich habe einen Brief mit der selben Taxierung vom 24.7.1845 aus Kissingen angehängt, der mit dem preußischen Herkunftsstempel BAYERN gekennzeichnet wurde.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    den Transit bei Briefen aus Bayern musste Bayern bezahlen, nämlich 6 Kr. für Baden und 2 Kr. für Württemberg je Loth. Im umgekehrten Fall musste Baden bezahlen. Daher erscheinen die von Baden angesetzten 8 Kr. hoch.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    auch wenn er über Zürich lief, müsste die rote 6 meines Erachtens jedoch in Basel angeschrieben worden sein, da die Pakete aus Basel im geschlossenen Transit nach Lindau liefen.

    Auch bei diesem Brief aus Augsburg nach Basel vom 27.2.1831 ist der Laufweg nicht einfach zu bestimmen. Mit dem direkten Paketschluss Augsburg - Basel über Württemberg und Baden würden die 12 gut passen. Jedoch 8 Kr. für Basel kommen wir hoch vor. Sollte er jedoch über Zürich gelaufen sein, kommen mir die bayerischen 12 hoch vor, denn diese Briefe sind in der Regel nur mit 8 Kr. in Bayern taxiert worden.

    Grüsse von liball