Beiträge von liball

    Hallo Planke,

    der Brief aus Elberfeld ist komplizierter als die beiden anderen Briefe.
    Zu dieser Zeit gehörte Elberfeld zum Großherzogtum Berg. Der Absender konnte daher nicht in Kreuzer bezahlen. Ich nehme an, er bezahlte 24 Stüber bis Kollmann. Hierin enthalten war der bayerische Transit mit 12 Kr., der unten in Rötel zu erkennen ist. Der Empfänger musste eine Portobelastung wie Du geschrieben hast von 3 Decimi bezahlen (Tarif vom 21.5.1811, bis 50 km und bis 8 g).

    Grüsse von liball

    Hallo Planke,

    den Taxierungen von Bayern-Nils würde ich zustimmen.
    Das Sagen hatte zu dieser Zeit Österreich. Mit der Inkamerierung wurde die Post in Tirol integrierter Bestandteil der staatlichen Postorganisation Österreichs. Sie war damit ab 1769 Teil der K.u.K. Staatspost.
    Vom Tiroler Tarif spricht man in erster Linie in der Zeit während der bayerischen Besetzung von Tirol ab 1806.

    Grüsse von liball

    Hallo Minimarke,

    der Empfänger musste 45 Kr. Porto bezahlen.
    Die preußische Post wurde von den USA mit 23 Cents belastet (5 Cents Inlandsporto, 18 Cents Seeporto incl. britischer Transit). Zusammen mit dem belgischen Transit von 2 Cents ergab sich für den Empfänger eine Portobelastung von 25 Cents = 11 Sgr. = 39 Kr. Hier hinzu kam das Vereinsporto von 6 Kr., insgesamt somit 45 Kr.
    Befördert wurde der Brief sehr wahrscheinlich mit der "Africa" die am 20. Mai in Liverpool eintraf.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    bei diesem Brief aus Wien vom 2.7.1817 fällt auf, dass außer dem kaum zu sehenden österreichischen Franko von 14 Kr. C.M., sich weitere 4 Taxierungen auf der Vorderseite befinden. In Augsburg wurde AUTRICHE gestempelt.
    Vermutlich war man in Augsburg nicht sicher wo Ottersweyer liegt. Zunächst wurden 8 Kr. taxiert. Dies wäre der bayerische Transit für Württemberg gewesen. Dann wurden die 8 gestrichen und 12 angeschrieben. Dies wäre der bayerische Transit für Baden. Nun wurde der Brief jedoch nicht im geschlossenen Paketschluss nach Baden spediert, sondern im Einzeltransit an Württemberg ausgeliefert. Württemberg setzte daher 6 Kr. für seinen Transit an. Mit dem badischen Inlandsporto von 6 Kr. errechnete sich ein Gesamtporto von 24 Kr.
    Oder ist jemand anderer Meinung?

    Grüsse von liball

    Hallo,

    bei diesem Portobrief aus Lindau vom 1.6.1843 wurde eine falsche Taxierung vorgenommen. Lindau lag nicht in den Rayons für die Bayern einen Gebührenzuschlag von 4 Kr. verlangte. Trotzdem wurde neben dem gemeinschaftlichen Porto von 12 Kr. der allein Bayern zustehende Gebührenzuschlag von 4 Kr. belastet.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    hier wieder einmal ein Brief aus Mailand vom 28.10.1838 mit dem F.C.-Stempel. Dieser Brief lief mit dem direkten Paketschluss Mailand-Cöln im stillen Transit durch Bayern.
    Österreich berechnete an Preußen 10 Kr. C.M. für Briefe aus der Lombardei. In Cöln wurde der falsche Herkunftsstempel ITALIEN anstatt OESTREICHISCH ITALIEN. Dies hatte auf das Porto jedoch keinen Einfluss, denn Preußen setzte bei beiden Herkunftsstempeln immer 10 Sgr. an.
    Das Gesamtporto von 15 Decimes in Belgien setzt sich zusammen aus 13 Decimes = 10 Sgr. fremdes Porto, sowie 2 Decimes Inlandsporto (bis 30 km).

    Grüsse von liball

    Hallo,

    dieser Brief aus Bruchsal vom 4.1.1827 nach Wien ähnelt stark dem Brief in post 54. Hier sind alle Stempel schwarz und es handelt sich um einen Brief in der 3. Gewichtsstufe, für den der Absender 44 Kr. bezahlte. Hierin enthalten war der bayerische Transit mit 24 Kr. Als Leitweg wurde wiederum Aburg = Augsburg angeschrieben.
    In Wien wurden 42 Kr. C.M. Porto belastet (Tarif 1817, über 1 bis 1 1/2 Loth).

    Die zusätzlich angeschriebenen 6 Kr. lassen sich meines Wissens derzeit nicht erklären, obwohl mehrere Briefe mit dieser Taxierung bekannt sind. Es wird vermutet, dass es sich um einen Pauschalsatz für einen Briefbund, der über die Wiener Stadtpost zugestellt wurde, handelt.

    Grüsse von liball

    Hallo VorphilaBayern,

    der Stempel CONTR. wurde in Innsbruck abgeschlagen. Das Kontrollorgan in Innsbruck stempelte immer auf die Rückseite der geprüften Briefe. Geprüft wurden die Porto- bzw. Frankofestsetzungen. Sie sollten vor allem die Post vor Schaden bewahren.

    Grüsse von liball

    Hallo VorphilaBayern,

    klasse Brief nach Tittmoning. Den hätte ich auch gerne gehabt, war aber anscheinend beim Bieten zu geizig. Das Franko dürften aber keine Kreuzer sein, sondern Decimes (Bekanntmachung des Generalgouverneurs der illyrischen Provinzen vom 12.12.1811, gültig ab 1.1.1812).
    Ich habe einen Brief vom 12.6.1811 nach Würzburg angehängt. Hier bezahlte der Absender 5 Decimes bis zur bayerischen Grenze. Bayern setzte für seinen Transit bis zum bayerischen Grenzpostamt in Possenheim 12 Kr. an. Mit dem taxisschen Porto für Würzburg ergab sich eine Gesamtportobelastung von 15 Kr.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    dieser Brief aus Aarau vom 13.2.1811 wurde im Schäfer-Handbuch auf Seite 395 beschrieben. Ich glaube jedoch nicht, dass diese Beschreibung zutreffend ist.
    Sicher sein dürfte, dass der Absender 14 Kr. bis Nürnberg bezahlt hat. Gemäß dem PV zwischen Sachsen und Bayern 1810 lieferte Bayern Briefe nach Russland an Sachsen aus. Hierbei stand Bayern bei Briefen die durch beide Länder transierten das Porto bis Leipzig bzw. Dresden zu. Somit gehe ich davon aus, dass Bayern ab Nürnberg 14 Kr. belastete.
    Doch nun wird es schwierig.
    Wer kann die blauen Zahlen entziffern? Die 4 wurde gestrichen, dann kommen 53 oder 39. Wer hat sie geschrieben. Schäfer schreibt, dass es sich um polnische Groschen handelt, was ich mir jedoch nicht vorstellen kann.
    Oben in der Mitte steht eine rote 6 1/2 gGr. Was steht rechts davon in der gleichen Tinte?
    Interessant wären auch die Paritäten des Papiergeldes zur Silberwährung zu dieser Zeit, damit die Rückseite nachvollzogen werden kann.

    Grüsse von liball

    Hallo Forumsfreunde,

    vielen Dank für eure Bemerkungen.
    Die Chargegebühr von 4 Kr. ist nur in Baden angefallen. Sie wurde jedoch wie in Bayern nicht auf den Briefen vermerkt, im Gegensatz zu Österreich. Die höhere Gebühr hat daher meiner Meinung nach nichts mit der Chargegebühr zu tun. Der Brief wiegt 9 g und gehörte daher in Baden und Bayern in die 2. Gewichtsstufe.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    dieser Charge-Teilfrankobrief vom 28.2.1824 muss aufgrund seiner Taxierung unter Umgehung von Württemberg über Carlsruhe, Heidelberg und Bischofsheim nach Bayern spediert worden sein. Nach dem General-Tarif von 1812 kostete ein Brief in der 2. Gewichtsstufe von 18 1/4 bis 24 Meilen 15 Kr.
    Nach § 8 des PV Baden - Bayern von 1810 vergütete Baden für Briefe in der 2. Gew.-Stufe 18 Kr. Bis zu österreichischen Grenze bezahlte der Absender somit 33 Kr. Österreich belastete lediglich 14 Kr. C.M. und legte den Brief damit in die 1. Gewichtsstufe.
    Mich würde interessieren, wie das in Rötel geschriebene Wort oberhalb von Charge heist.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    hier handelt es sich um einen Vorvertragsbrief aus St. Petersburg vom 7.11.1818.
    Von Russland erhielt Preußen ein Weiterfranko von 64 Pr.Gr.
    Wer kann das auf der Vorderseite rot geschriebene deuten? Vermutlich f H = franko Hof
    Rätselhaft ist mir auch das Porto in Frankreich.
    Nancy lag ab Straßburg im 200 km-Tarif = 4 Dec. Hier hinzu kam der Auslandsanteil von 7 Dec. Ich kann rechnen wie ich will, auf 25 Decimes komme ich nie. Wer kann diesen Portoansatz enträtseln?

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    wenn du kein Frankreich-Spezialist bist, wer dann?
    Ich habe deine Frankreich-Bayern-Sammlung schon gesehen und die war vom allerfeinsten.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    zu den Briefen nach Francomont hätte ich noch eine Frage an die Frankreich-Spezialisten, da zu dieser Zeit in Francomont die französischen Tarife angewandt wurden.
    Das Gesamtporto betrug 20 Stuiver. Dies war nicht gerade wenig.
    Wenn man von einem fremden Porto von 33 Kr. ausgeht, dies entsprach lediglich ca. 11 Stuiver, kamen noch 2 Stuiver Inlandsporto hinzu = 13 Stuiver. Auf 20 komme ich nur, wenn man 13 x 1,5 multipliziert.
    Hat Frankreich bei schwereren Briefen auch das fremde Porto hochgerechnet oder nur das eigene Porto?

    Grüsse von liball

    Hallo,

    dieser Brief vom 19.11.1817, kurz nachdem Slupce vom Herzogtum Warschau zu Preußen kam, aus Warschau nach Straßburg über Bayern hat für mich noch einige Rätsel, zumal Briefe aus Polen nach Frankreich über Bayern nur selten vorkommen.
    Der Absender bezahlte 263 poln. Groschen, dies entsprach 36 gGr. Hiervon erhielt Preußen ein Weiterfranko von 32 gGr. Die rückseitig angeschriebenen 41 kann ich nicht deuten.
    Ich nehme an, dass der Brief in Polen 4 Loth schwer war (12,8 g x 4 = 51,2 g, aufgerundet 52 g). Nach dem Vertrag Preußen - Bayern von 1816 mussten Briefe die über Bayern nach Frankreich gesandt wurden bis Hof bezahlt sein.
    Das Porto in Straßburg belief sich auf 39 Decimes. Für einen einfachen Brief aus Bayern setzte Frankreich 7 Decimes an. Ein Brief bis 50 g kostete 39 Decimes. Wenn jedoch das Gewicht 52 g war, dann hätte das Porto 42 oder 43 Decimes betragen.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    ich glaube nicht, dass die Briefe durch die Schweiz liefen. Da sind mir zu wenige Taxierungen auf dem Brief.
    Vielmehr gehe ich davon aus, dass der Brief über Bayern lief. 18 Kr. für Bayern und 15 Kr. für Taxis.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    dieser Brief vom 16.9.1815 dürfte eher über Bayern gelaufen sein.
    Mein Interpretationsversuch:
    Österreich erhielt von Bayern 70 Centesimi pro Unze, sowie für Tirol eine zusätzliche Gebühr von 6 Kr. C.M., die Österreich zum 1.7.1815 eingeführt hatte.
    Bayern setzte als Auslage für das fremde Porto und den eigenen Transit 18 Kr. an und übergab den Brief an Taxis. Die vom Empfänger eingehobenen 20 Stuiver setzten sich aus dem fremden Porto sowie 2 Stuiver Inlandsporto zusammen.

    Grüsse von liball