Beiträge von liball

    Hallo,

    dass die Stempeldeutung "von Coburg" schon einen Sinn macht, zeigen die beiden Briefe aus Rudolstadt. Sie sind völlig identisch aus 1816 und 1818, beide liefen an den selben Empfänger in Ansbach.
    Der einzige Unterschied liegt im bayerischen Porto. Der erste Brief wurde mit 8 Kr. taxiert, der zweite Brief mit V.C.-Stempel jedoch mit 6 Kr. Von Hof bis Ansbach waren es 19 Meilen, daher 8 Kr. Von Lichtenfels, dem bayer. Eingangspostamt beim Kurs über Coburg, waren es 13 Meilen, daher 6 Kr. Damit der Portokontrolleur in Nürnberg richtig kontrollieren konnte, musste er wissen, wie der Brief nach Bayern kam. Dazu diente dieser Stempel in Nürnberg. Vielleicht hat ihn sogar der Kontrolleur abgeschlagen, damit man ihm nicht an den Karren fahren konnte.
    Was schon etwas verwundert, ist der Umstand, dass nicht ein Brief aus Österreich oder Italien mit diesem Stempel bekannt ist, obwohl jede Menge aus diesen Ländern nach Nürnberg und darüber hinaus bekannt ist. Ebenso kein einziger Inlandsbrief.
    Dies wäre für die Kontrolleure wesentlich ertragreicher gewesen, denn die Portos der Briefe aus dem Süden von Deutschland waren wesentlich höher und schwieriger zu berechnen als Briefe aus dem taxisschen Postgebiet.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    gut das wieder Bewegung in die Sache mit diesem Stempel kommt.
    Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es sich um keinen Portokontrollstempel handelt.
    Mir sind nur Briefe bekannt die über Coburg gelaufen sind.
    Auch der Brief aus Magdeburg lief meines Erachtens über Coburg. Die in Preußen angesetzten 2 1/2 Gutegroschen waren zu wenig bis Hof. Wenn der Brief in einem geschlossenen Amtspaket nach Hof spediert worden wäre, hätte Preußen für den Transit durch Taxis aufkommen müssen. In Magdeburg wurde jedoch lediglich bis zur preußischen Ausgangsgrenze bei Erfurt taxiert. Erfurt lieferte den Brief an Taxis aus. Er lief über Arnstadt, Ilmenau, Coburg nach Nürnberg. Taxis hat zur preußischen Forderung von 2 1/2 gGr. (10 Kr.) seinen Transit mit 8 Kr. hinzuaddiert (18 Kr.).
    Ich habe einen Brief aus Magdeburg nach Nürnberg von 1819 angehängt, der über Hof lief und der in Preußen mit 4 gGr. belastet wurde.
    Über weitere Beiträge zu diesem Stempel bin ich sehr gespannt.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    als gebürtiger Heimenkircher muss ich zunächst einmal die Einwohnerzahl korrigieren. 1852 hatte Heimenkirch 2128 Einwohner und 1855 immerhin noch 1809.
    Heimenkirch gehörte zum Zustellbereich des Postamtes Röthenbach. Das Bestellgeld dürfte wohl der Postbote der Expedition Röthenbach angeschrieben haben.

    Ich glaube dass der Tuttlinger Stempel defekt war. Er müsste wohl lauten: 25.11.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    ich bin mir ziemlich sicher, dass sich durch den Reichsfürst von Bretzenheim und die Österreicher bei der Post in Lindau keine Veränderungen ergaben. In Lindau war die Reichspost und die vorderösterreichische Post in dieser Gegend war von der Taxispost gepachtet.
    Der linke Brief vom 1.6.1803 aus Basel, der in Lindau zur Post gegeben wurde, weist die selbe Taxierung auf, wie der Brief von Nils. Das Franko wurde jedoch eindeutig von einer anderen Hand geschrieben.
    Interessanter sind jedoch die Briefe aus der Zeit, als Bretzenheim Lindau an Österreich vertauscht hatte.
    Auch dieser Teilfrankobrief aus Paris vom 12.7.1805 wurde erst in Lindau zu Post gegeben. Das Franko beträgt wiederum 6 Kr. Das Porto wurde jedoch nur mit 8 Kr. C.M. taxiert, obwohl das Porto zum 15.11.1803 für einfache Briefe aus dem Ausland auf 16 Kr. erhöht wurde. Tatsächlich behandelt wurde dieser Brief jedoch wie ein Inlandsbrief, obwohl sie über das Ausland in Tirol ankamen. Es muss also in Tirol bekannt gewesen sein, dass Lindau zwischenzeitlich zu Österreich gehörte.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    die Ausführungen von HOS beschreiben die Jury-Vorgespräche hervorragend. Wichtig erscheint mir auf jeden Fall sich darauf vorzubereiten und nur auf die Besonderheiten hinzuweisen, die ein Juror normalerweise nicht wissen kann. In meinem Fall waren dies Stempel die in keinem Katalog stehen. Zudem habe ich versucht, mein Herzblut für Vorphilatelie rüberzubringen. Wenngleich ich meine Punktzahl steigern konnte, kann ich nicht sagen, ob dies eine Auswirkung des Gespräches war oder nicht.
    Wichtig sind mir jedoch auch die Meinungen von Sammlerkollegen zu meinem Exponat, wenngleich die Umsetzung jede Menge Arbeit bedeutet.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    nachdem bayern klassisch in seiner famosen Schweizsammlung einen Brief aus Grünstadt nach Basel vorgestellt hat, möchte ich einen Frankobrief aus Dürkheim nach Sarnen vom 12.5.1830 zeigen, bei dem mir der badische Anteil nicht klar ist.
    Bayern verlangte 9 Kr. für sich (5. Gewichtsstufe). Für Baden wurden36 Kr. angesetzt. In der Schweiz an den Kanton Unterwalden scheint der Brief portofrei spediert worden zu sein.
    Wie errechnet sich der badische Transit?

    Grüsse von liball

    Hallo hk1190,

    einen Brief kann ich leider nicht zeigen.
    Im Vertrag Art. II und III steht jedoch, wenn für die Beförderung der transitierenden Briefpakete eine Transitgebühr an die fremden Postanstalten bezahlt werden muss, ein Transitzuschlag von 6 Kr. C.M. fällig wird, für die Correspondenz der Provinz Brandenburg, hierzu gehörte Berlin, nach den österreichischen Staaten.
    Vielleicht wurde der Brief über Sachsen spediert, dann könnte der Zuschlag fällig gewesen sein.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    so könnte es durchaus gewesen sein. Der Brief dürfte mit dem direkten Paketschluss Augsburg - Stuttgart spediert worden sein. Das Paketschlussamt Stuttgart wird den Brief mit 6 Kr. taxiert haben. Nach dem württembergischen Tarif sind ab Ulm sowohl nach Stuttgart als auch nach Heilbronn 6 Kr. fällig geworden. Beim Abgabepostamt Heilbronn dürfte dann die Korrektur vorgenommen worden sein, warum auch immer.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    ich habe einige Briefe aus dieser Korrespondenz, die von Treviso nach Schwaigern gelaufen sind.
    Das Schloss in Schwaigern war der Hauptsitz der Herren von Neipperg. Adam Albert von Neipperg war in erster Ehe mit Theresa Gräfin Pola de Treviso verheiratet, daher diese Korrespondenz.
    Die Briefe wurden alle zwischen 1813 und 1815 geschrieben. Sie wurden alle bis zur bayerischen Eingangsgrenze bezahlt. Bayern setzte seinen Transit von 8 Kr. an. Württemberg sein Inlandsporto auf 6 Kr., Gesamtporto in Württemberg somit 14 Kr.
    Bei 2 Briefen wurde jedoch der württembergische Ansatz von 6 auf 8 Kr. korrigiert und demzufolge das Gesamtporto von 14 Kr. auf 16 Kr.
    Was könnte die Ursache gewesen sein?
    Am Gewicht kann es nicht gelegen sein, denn wenn der einfache Brief 6 Kr. kostete, dann lag die 2. Gew.-Stufe bei 9 Kr.
    Landboten haben in der Regel ihren Botenlohn separat aufgeführt. Hier vielleicht eine Ausnahme?
    An einen unterschiedlichen Eintritt nach Württemberg glaube ich nicht, denn dann wäre dies sofort mit 8 Kr. angeschrieben worden.
    Hat jemand eine Idee?

    Grüsse von liball

    Hallo,

    habe erst jetzt bemerkt, dass der Brief nicht aus Leipzig, sondern aus dem preußischen Anclam stammt.
    So können die angeschriebene 13 Preußen zugeordnet werden. Der Absender bezahlte 13 Ggr., wobei Sachsen ein Weiterfranko von 7 Ggr. erhielt.
    Auch wenn die 13 auf der Vorderseite stehen, muss es ein Frankobetrag sein, da die Briefe nach Italien bis Füssen bezahlt sein mussten und dementsprechend in Augsburg mit L.T. gestempelt wurden.
    Bei der Umspedition in Leipzig wurde der erst in diesem Jahr eingeführte Postmeisterstempel LEIPZIG abgeschlagen.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    ich habe einige interessante Briefe aus Treviso ins Württembergische aus den Jahren 1813 bis 1816. Oben rechts wurden die Briefe vermutlich vom Empfänger durchnummeriert.
    Die einzige Jahreszahl, nämlich 1813, ist auf dem Briefkopf zu finden. Nur passt diese Jahreszahl nicht in die Durchnummerierung.
    Kann dies jemand entziffern, eventuell hat dies mit dem Briefdatum gar nichts zu tun.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    hast du eine Idee wo die 13 angeschrieben worden sein könnten.
    Beim italienischen Tarif von 1810 gibt es keine Stufe mit 27 Centesimi. Der Tarif sah für Briefe aus dem fernen Ausland pauschal 40 Centesimi. Doppelte Gewichtsstufe vielleicht 80 Centesimi. Aber 81?

    Grüsse von liball

    Hallo,

    dieser Teilfrankobrief aus Leipzig datiert vom 21.05.1811.
    Der Absender bezahlte 7 Ggr. (3 Ggr. für Sachsen, 4 Ggr. = 16 Kr. für Bayern, PV 1810). Augsburg stempelte L.T.
    Steht unter der 7 die Zahl 13 oder eventuell f. 3, oder kann jemand diese Zahl zuordnen.
    Roveredo gehörte zu dieser Zeit zu Italien. Vermutlich bezahlte der Empfänger 81 Centesimi. Nur lässt sich dieser Betrag keinem Tarif zuordnen.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    auch wenn dieser Brief vom 14.5.1849 aus Bayern stammt, zeige ich ihn hier, da er ebenfalls nach Messina adressiert war, an das Consula di Prussia, und auf der Vorderseite völlig identisch taxiert wurde, wie der Brief von bayern klassisch.
    Der Laufweg dieses Briefes ist mir nicht ganz klar. Der Absender bezahlte 4 Kr. Da er vom Gewicht sicher nicht über 1/2 Loth lag, lässt diese Taxierung für mich nur den Schluss zu, dass er über den Bodensee in die Schweiz lief. 4 Kr. waren das Franko bis St. Gallen (PV Bayern-St. Gallen, 1829). Im Postvertrag mit Graubünden von 1839 wurde St. Gallen der Transit geschlossener Amtspakete über den Splügen nach Österreich gestattet. Allerdings befindet sich kein Stempel aus Mailand auf dem Brief.

    Grüsse von liball